Was ist Augmented Reality (AR)?

Augmented Reality (AR) wird immer mehr zu einem festen Bestandteil unseres Alltags. In der Vergangenheit tauchte die Technologie bereits in Science-Fiction-Filmen wie Terminator und Minority Report auf, wo Informationen fortlaufend im Sichtfeld oder auf 3D-Hologramm-Displays angezeigt wurden. Was früher fantastische Ideen waren, hält heute in verschiedenen Bereichen unseres Alltags tatsächlich Einzug.

 

IKEA erstellt viele seiner Katalogbilder als virtuelle Fotos, die als Basis für AR-Erlebnisse dienen. So können Kundinnen und Kunden die 3D-Bilder in ihrer heimischen Umgebung anzeigen und ein Gefühl dafür bekommen, wie ein Möbelstück z. B. in ihr Wohnzimmer passt. Auch Amazon bietet für zahlreiche Produkte eine AR-gestützte Darstellung an. Allerdings kommt AR nicht nur zur Umsatzförderung im Handel zum Einsatz. Im Journalismus, z. B. bei der New York Times, wird AR verwendet, um Storys mehr Tiefe und Wirkung zu verleihen. Zudem hat sich AR im Schulungsbereich – im Klassenzimmer, in der medizinischen Ausbildung oder in militärischen Übungen – bewährt.

 

Die Einsatzfelder dieser bemerkenswerten Technologie sind vielfältig, und so hat die Realität die Hollywood-Fiktion längst eingeholt.

 

Mit den faszinierenden AR-Erlebnissen, die heute bereitgestellt werden, ist das Potenzial dieser Technologie jedoch noch lange nicht ausgeschöpft. AR-Applikationen verstehen die reale Umgebung, in der sich ein Gerät befindet, und ergänzen sie durch Text, Bilder, Objekte und Sound in digitaler Form. Die besten AR-Experiences bilden eine perfekte Verschmelzung aus digitaler Information, interaktiven, vernetzten Multimedia-Inhalten und realer Welt.

 

„AR bietet uns die Möglichkeit, Technologie nahtlos in jeden Aspekt unseres Alltags einzubinden, um unsere Ziele einfacher zu erreichen“, so Stefano Corazza, Fellow und Head of AR bei Adobe. 

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Was ist AR?

Augmented Reality ergänzt die reale Welt vor deinen Augen durch zusätzliche Inhalte, die entweder durch eine spezielle AR-Brille oder durch die Kamera eines Smartphones oder Tablets betrachtet werden können.

AR versus VR: Was ist der Unterschied? 

AR wird leicht mit Virtual Reality (VR) verwechselt. Doch zwischen den beiden Technologien gibt es Unterschiede:

 

  • Umgebung: AR ist ein digitales Erlebnis, das sich in der realen Welt abspielt, während VR vollständig virtuell ist. Mit VR verlassen Anwenderinnen und Anwender die Realität und begeben sich in eine eigene Welt, die aus Fotos zusammengesetzt oder Computer-generiert (CGI) ist – oder beides kombiniert.
     
  • Hardware: Um AR-Elemente über eine AR-App betrachten zu können, wird meist nur ein Smartphone oder Tablet benötigt. Anders als VR-Headsets, die die reale Welt ausblenden, sind AR-Headsets und Smart Glasses mit transparenten Gläsern ausgestattet, die digitale Inhalte vor die reale Umgebung legen.

Einsatzbereiche von AR in der heutigen Welt.

AR-Technologie birgt in vielen verschiedenen Branchen ein enormes kommerzielles Potenzial, das von neuen Marketing-Kanälen bis zu optimierten Mitarbeiterschulungen reicht. 

Unterhaltung. 

AR hat ein breites Anwendungsspektrum in der Unterhaltungsbranche, vor allem natürlich im Kino und Gaming. Das bekannteste Beispiel für eine AR-App ist Pokémon GO (2016). Millionen Menschen auf der ganzen Welt interagierten in dieser magischen Welt mit Cartoon-Figuren.

 

„Pokémon GO zeigt, dass schon ein bisschen Verschmelzung zwischen der realen und der digitalen Welt einen großen Effekt haben kann“, so Daniel Plemmons, AR Design Manager bei Adobe. „Auf Basis einer Weltkarte und GPS werden die Pokémon-Wesen dort eingeblendet, wo es für die Spielenden Sinn macht. Die digitalen Charaktere bewegten sich damit in deutlich komplexeren Umgebungen. Dieser personalisierte Kontext und die äußerst beliebte Fantasiewelt von Pokémon waren eine magische Kombination. Zusammen mit den AR-Effekten von Pokémon GO ist ein Erlebnis entstanden, das Millionen Menschen in den Bann gezogen hat – obwohl die AR-Effekte damals noch rudimentär waren.“

 

AR bietet auch die Möglichkeit, eine Zeitreise in die Vergangenheit zu machen. Bei einer Erkundungstour durch das Forum Romanum zum Beispiel könntest du eine AR-Brille aufsetzen, um mithilfe von CGI-Technologie das Bauwerk so zu erleben wie in seiner Blütezeit vor 2.000 Jahren. 

 

AR-Apps können zudem Unterhaltung und Bildung miteinander kombinieren. Google Lens zum Beispiel blendet Informationen zu einer Pflanze ein, die dir vielleicht bei einem Spaziergang ins Auge fällt, oder Details zur Geschichte eines Gebäudes bei einem Stadtrundgang. Die App funktioniert fast wie Siri. Aber anstatt nach Informationen fragen zu müssen, genügt es, den Blick oder die Linse auf ein Objekt oder eine Stelle zu richten. 

AR-Geräte und -Apps können nicht nur Pflanzenarten, sondern auch Produkte identifizieren. Mit AR hat jeder verkaufte Artikel einen Werbeeffekt, sobald potenzielle Kundinnen und Kunden ihre AR-Brille aufsetzen oder ihr Smartphone darauf halten, um herauszufinden, wer das Produkt herstellt und wo es erhältlich ist. 

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Projekt von Vladimir Petkovic.

AR-Technologie ermöglicht das virtuelle Anprobieren von Kleidungsstücken. Kundinnen und Kunden können zum Beispiel über eine AR-Experience auf dem iPhone Schuhe anprobieren. AR-Apps eröffnen auch neue Wege der Interaktion mit Kundinnen und Kunden. So können Verkaufende ein Kleidungsstück in einer anderen Farbe vorschlagen, die der Kundin oder dem Kunden vielleicht besser gefällt. 

AR bietet die Möglichkeit, durch Räume zu gehen und anhand von digitalen Designs zu überprüfen, wie ein Objekt in der realen Umgebung aussieht. Wenn du herausfinden willst, wie ein Sofa in dein Wohnzimmer passt, der Möbelhändler aber kein Probewohnen anbietet, ist AR eine schnelle und einfache Lösung. Architektinnen und Architekten sowie Bauunternehmen können AR als Entscheidungshilfe für Auftraggebende einsetzen, indem sie diese virtuell z. B. durch einen geplanten Anbau führen. 

Fertigung.

Mit AR werden Schulungen für Mitarbeitende interessanter, verständlicher und in Echtzeit durchführbar. Unverständliche Bedienungsanleitungen haben vielen von uns schon Kopfzerbrechen bereitet. Die Herausforderung wird umso größer, wenn es um die Bedienung einer Maschine in einer Fertigungsstraße geht. AR ermöglicht ein einfaches, interaktives Lernerlebnis. Virtuelle Trainer können dich darauf hinweisen, wie du ein Gerät halten musst, sodass du dir das mühsame Entschlüsseln der Abbildungen in einem Handbuch sparst. 

Adobe Aero: Entdecke die Möglichkeiten mit AR.

Designerinnen und Designer, die das Potenzial von AR entdecken wollen, können Adobe Aero kostenlos nutzen. Das Programm ermöglicht das intuitive Gestalten von interaktiven AR-Erlebnissen auf dem Desktop (als Beta-Version) sowie auf dem Tablet oder Smartphone (nur iOS) – ohne aufwendiges Programmieren.

Adobe Aero: Entdecke die Möglichkeiten mit AR.