In Adobe Premiere Pro CC gibt es Werkzeuge für die Arbeit mit 360-Grad- und VR-Footage.
In diesem Tutorial zeige ich Ihnen, wie einfach die Anzeige von 360-Grad- und VR-Footage in Premiere Pro CC ist.
Außerdem erfahren Sie, wie Sie Logos und Text so hinzufügen, dass sie in der Szene korrekt angezeigt werden, und wie Sie VR-Überblendungen auf 360-Grad-Footage anwenden.
Wenn Sie die gezeigten Schritte nachvollziehen möchten, können Sie die zugehörigen Dateien herunterladen.
Ich habe in Premiere Pro CC eine Sequenz mit 360-Grad-Footage geöffnet, was Sie an dem äquirektangulären Format erkennen.
Dieses Format hat ein Video normalerweise, nachdem es zusammengesetzt wurde.
Es muss in diesem Format vorliegen, wenn Sie es hier in Premiere Pro CC bearbeiten wollen.
Ich zeige Ihnen zuerst, wie Sie die Schaltfläche „VR-Videoanzeige ein/aus“ zur Symbolleiste des Programmonitors hinzufügen.
Dazu gibt es hier das Pluszeichen.
Wenn Sie darauf klicken, sehen Sie die Schaltfläche „VR-Videoanzeige ein/aus“ (Toggle VR Display).
Ziehen Sie sie in die Monitor-Symbolleiste, und klicken Sie auf „OK“.
Wenn Sie jetzt auf die Schaltfläche klicken, wird Ihr 360-Grad-Video mit subjektiver Kameraperspektive angezeigt.
Mit Klicken und Ziehen können Sie sich im 360-Grad-Footage umsehen.
Das können Sie jederzeit an- und abschalten.
Klicken Sie einfach auf diese kleine Schaltfläche, um umzuschalten.
Beachten Sie, dass auf äquirektanguläres Footage nur Effekte angewendet werden können, die für 360-Grad- und VR-Videos entwickelt wurden.
Sonst werden sie nicht korrekt angezeigt.
Zur Demonstration wende ich den herkömmlichen gaußschen Weichzeichner an.
Ich wähle den Weichzeichner aus und wende ihn auf das Footage an.
In den Effekteinstellungen erhöhe ich die Unschärfe (Blurriness) und aktiviere „Kantenpixel wiederholen“ (Repeat Edge Pixels).
Jetzt kann ich mich in meinem Video um 360 Grad drehen.
Aber wenn wir nach hinten blicken, sehen wir hier eine Naht.
Dieses Artefakt entsteht, wenn Sie einen Effekt verwenden, der nicht speziell für VR-Footage entwickelt wurde.
Außerdem sehen Sie Verzerrungen am oberen und unteren Scheitelpunkt.
Die Unschärfe wird sozusagen zusammengedrückt – hier ganz oben und unten genauso.
Und das ist in einem 360-Grad-Video unerwünscht.
Ich markiere also den Weichzeichnereffekt und lösche ihn.
Premiere Pro CC bietet spezielle Effekte für die Verwendung in 360-Grad-Footage.
Diese VR-Effekte können Sie im Bedienfeld „Effekte“ (Effects) herausfiltern, indem Sie einfach nach „VR“ suchen.
Das ist die Liste der immersiven Videoeffekte, die auf 360-Grad-Videos angewendet werden können.
Sie enthalten alle „VR“ im Namen.
Ich wende den Effekt „VR: Weichzeichnen“ (VR Blur) auf mein 360-Grad-Footage an.
In den Effekteinstellungen erhöhe ich die Unschärfe.
Jetzt sehe ich mich in der 360-Grad-Aufnahme um.
Es gibt keine Nahtstellen mehr.
Auch an den Scheitelpunkten sieht das 360-Grad-Video korrekt aus.
Genau das ist der Grund, weshalb immer ein VR-Effekt auf 360-Grad-Footage angewendet werden sollte.
Ich lösche den Weichzeichner wieder.
Nun möchte ich Ihnen einige der anderen VR-Effekte in Premiere Pro CC zeigen.
Dazu deaktiviere ich die VR-Videoanzeige.
Sehen wir uns den Effekt „VR: Kugel drehen“ (VR Rotate Sphere) an.
Ich ziehe ihn auf das 360-Grad-Footage.
Mit diesem Effekt kann ich mein 360-Grad-Footage nahtlos schwenken und kippen.
Hier steuere ich die Schwenkachse.
Wenn ich klicke und ziehe, kann ich das 360-Grad-Footage unbegrenzt drehen.
Bei einem äquirektangulären Video ist das, was in der Mitte des Footage liegt, die Blickrichtung.
Wenn Sie sich das jetzt in der Subjektive ansehen – ich schalte nur eben die Anzeige um –, dann sehen Sie im 360-Grad-Video nach vorne.
Ich schalte das wieder aus.
Wenn im Video jedoch eine andere Blickrichtung „vorne“ sein soll, kann ich einfach zu einem anderen Bereich schwenken.
Ich schalte wieder um.
Jetzt ist diese Blickrichtung im Video „vorne“.
Bei 360-Grad-Footage wird viel mit der Schwenkfunktion gearbeitet.
Ich schalte wieder um.
Oft muss auch die Kippachse geändert werden, denn 360-Grad-Footage verfügt meistens nicht über eine perfekt ausgerichtete Horizontlinie.
Das Material muss also nachgebessert werden.
Der Effekt „VR: Kugel drehen“ (VR Rotate Sphere) in Premiere Pro CC eignet sich dazu sehr gut.
Ich lösche den Effekt „VR: Kugel drehen“ (VR Rotate Sphere) wieder.
Jetzt zeige ich Ihnen, wie Sie ein Logo oder Text in einem 360-Grad-Video korrekt anzeigen.
Ich ziehe die Datei Adobe_Logo.png hierhin und platziere sie über dem 360-Grad-Footage.
Ich schalte wieder zurück in den VR-Anzeigemodus.
Wenn Sie jetzt auf das Logo schauen, werden Sie bemerken, dass es verzerrt und an den Ecken gebogen ist.
Eigentlich ist das auch logisch.
Wenn ich den VR-Anzeigemodus beende, sieht das Logo wieder korrekt aus.
Aber das Footage wirkt verzerrt, weil es im Grunde aus einer Kugelfläche entfaltet wird.
Ich kehre zurück und schaue mir das aus der Subjektive an.
Das Logo wird tatsächlich gebogen, weil das Footage gewissermaßen kugelförmig ist.
Daher bekommen wir dieses verzerrte Ergebnis.
Damit das Logo korrekt aussieht, wende ich den Effekt „VR-Ebene zu Sphäre“ (VR Plane to Sphere) an.
Damit wird ein flaches Bild so umgeformt, dass es in einer sphärischen Ansicht korrekt aussieht.
Ich wähle also diesen Effekt aus und wende ihn auf das Logo an.
Sie sehen sofort, dass das Logo gerade ist und in dieser Perspektive korrekt aussieht.
Wenn ich jetzt den VR-Anzeigemodus deaktiviere, sehen Sie in dieser Ansicht, dass das Logo an das 360-Grad-Video angepasst wurde.
Es wird jetzt gebogen.
Wenn ich den Effekt an- und abschalte, können Sie das gut sehen.
Es gibt ein paar Optionen für den Effekt.
Mit der Skalierung kann ich die Größe des Logos ändern.
Jetzt ist es sehr nah an der 360-Grad-Kamera.
Andere Optionen sind „Quelle drehen“ (Rotate Source) und „Projektion drehen“ (Rotate Projection).
Die letztere ähnelt dem VR-Effekt „Kugel drehen“, weil Sie damit das Footage schwenken und beliebig platzieren können.
Das ist der schnellste Weg zum Platzieren von Elementen in 360-Grad-Videos und zum Sicherstellen, dass sie korrekt angezeigt werden.
Beschäftigen wir uns nun mit Überblendungen in 360-Grad-Videos.
Ich ziehe einen weiteren Clip hierher, platziere ihn im Schnittfenster und schalte zurück in die VR-Anzeige.
Wenn ich einfach die Sequenz abspiele, sehen Sie einen störend harten Schnitt im 360-Grad-Video.
Der Zuschauer wird aus der Szene regelrecht herausgerissen.
Oft empfiehlt es sich, als Übergang einen Wisch- oder Blendeneffekt zu verwenden, mit dem außerdem die Aufmerksamkeit des Zuschauers gelenkt werden kann.
Das ist wesentlich subtiler und nicht so irritierend.
Aber denken Sie daran, dass auch die Überblendungen speziell für 360-Grad-Video definiert sein müssen.
Ich zeige Ihnen das, indem ich eine herkömmliche Überblendung auf das 360-Grad-Footage anwende.
Ich wähle unter „Videoüberblendungen“ (Video Transitions) eine Irisüberblendung aus, und zwar „Irisblende (Rund)“ (Iris Round).
Ich platziere sie zwischen den beiden Clips.
Ich vergrößere das einmal, damit Sie es besser sehen können.
Jetzt bewege ich den Abspielkopf und kann Frame für Frame sehen, was geschieht.
Sie sehen, wie die runde Irisblende erscheint und den zweiten Clip zum Vorschein bringt.
Nach etwa der Hälfte sehen Sie jedoch, dass etwas Merkwürdiges passiert – hier entlang der Kanten des Kreises.
Das sieht nicht richtig aus.
Außerdem sehen Sie oben im Video, dass die Blendenlinie etwas nach oben gebogen ist und verzerrt aussieht.
Zum Ende hin fällt die Blende ganz auseinander.
Hier sieht sie eher wie eine Scheibe aus, nicht wie die gewünschte runde Form.
Sie sehen also, wie die Verzerrung auseinanderfällt.
Zur Erinnerung: Das ist eine Überblendung, die nicht speziell für 360-Grad-VR-Videos entwickelt wurde.
Deshalb lösche ich diese Überblendung.
Premiere Pro CC bietet jedoch auch spezielle Überblendungen für 360-Grad-VR-Videos.
Ich wechsle daher zu den Effekten und gebe „VR“ ein.
Wenn ich herunterblättere, sehen Sie unter „Videoüberblendungen“ (Video Transitions) den Ordner „Immersives Video“ (Immersive Video).
Hier sind alle VR-Überblendungen versammelt.
Ich wähle „VR: Irisblende“ (VR Iris Wipe) und wende die Blende zwischen den beiden Clips an.
Ich springe zum Anfang der Überblendung und scrolle durch die Sequenz.
Hier fängt die Iris-Überblendung an.
Das sieht viel natürlicher aus.
Diesmal ist es ein glatter Kreis, keinerlei Verzerrungen oben, und es läuft wie gewünscht ab.
Das Tolle an diesen VR-Überblendungen sind die vielen Steuerungen.
Wenn ich hier auf die Überblendung klicke, kann ich einfach die Länge ändern.
Es gibt aber noch mehr Einstellungen, wie z.
B.
„Weiche Kante“ (Feather).
Wenn ich diesen Wert verringere, erhalte ich einen Portaleffekt mit sehr harter Kante.
Außerdem möchte ich den Zielpunkt ändern.
So kann ich den Ort der Blende nach außen schieben und wieder zurück.
Ich kann ihn sogar auf den Scheitelpunkt setzen, wenn ich für diesen Wert „0,0“ eingebe.
Jetzt „fällt“ die Blende von oben herab.
Das kann ein echt toller Effekt sein.
Sie können die Kanten natürlich weicher machen, damit der Übergang sanfter verläuft.
Das ist eine natürlichere Überblendung für 360-Grad-VR-Videos.
Das war die Übersicht über die Bearbeitung von 360-Grad- und VR-Footage in Adobe Premiere Pro CC.
