Für dieses Tutorial verwende ich die Datei „Mixed Footage.prproj“.
Sie finden diese Projektdatei bei den Medien zu diesem Tutorial.
Doppelklicken Sie auf die Projektdatei, um sie in Premiere Pro CC zu öffnen.
In dieses Projekt wurden bereits Medien importiert.
Es handelt sich um Video-Clips und einige Fotos.
Die Video-Clips haben unterschiedliche Formate.
Ich doppelklicke auf den Namen des Projektfensters, damit wir diese Überschriften besser sehen können.
Dies ist die Listenansicht (List View), wie Sie links unten erkennen können.
In dieser Ansicht habe ich Zugriff auf viele zusätzliche Informationen zu den Clips.
Mich interessiert vor allem die Spalte „Videoinformationen“ (Video Info).
Wie Sie sehen, haben die Fotos eine relativ hohe Auflösung.
Sie entspricht keiner gängigen Videoauflösung.
Von den Video-Clips liegen einige im regulären HD-Format vor, 1920 x 1080, und einige in UHD, also Ultra High Definition, d. h. 3840 x 2160.
Es besteht ein Unterschied zwischen UHD, wo Höhe und Breite genau doppelt so groß sind wie bei regulärem HD, und 4K mit 4096 x 2160 Pixeln.
Dieses Format ist etwas breiter.
Wenn Clips zu einer Sequenz hinzugefügt werden, werden sie automatisch für die Wiedergabe angepasst, an die Sequenzeinstellungen.
Dieser Prozess wird als „Angleichen“ bezeichnet.
Die Sequenzeinstellungen stammen von einer beliebigen Mediendatei.
Wenn ich unten „Neues Objekt > Sequenz“ (New Item > Sequence) auswähle und dann „Einstellungen“ (Settings), sehe ich Frame-Größe (Frame Size), Pixel-Seitenverhältnis (Pixel Aspect Ratio) usw.
Ich klicke auf „Abbrechen“ (Cancel).
Normalerweise passt man die Sequenzeinstellungen an seine Medien an, um den Konvertierungsaufwand zu minimieren und die Qualität zu maximieren.
Wenn Sie jedoch wie ich hier mit verschiedenen Medienarten arbeiten, müssen Sie entscheiden, auf welchen Inhalt die Sequenz abgestimmt werden soll und welche Inhalte daraufhin angepasst werden.
Alle anderen Medien werden automatisch angeglichen.
Ich klicke jetzt auf einen HD-Clip und ziehe ihn nach unten auf das Menü „Neues Objekt“ (New Item).
So erstelle ich schnell eine Sequenz auf Basis dieses Clips.
Hier sehen wir die Sequenz im Projektfenster, mit dem Namen des Clips.
Ich benenne sie aber um in „Master Sequence“ und ziehe sie aus der Ablage heraus, um sie zu isolieren.
Dann blende ich den Inhalt der Ablage aus.
Hier haben wir also unsere Sequenz.
Dieser Arbeitsablauf ist sehr praktisch.
Ich habe festgelegt, dass meine Sequenz die Einstellungen dieses Clips übernehmen soll, und nicht die von einem anderen Clip.
Hoffentlich passen diese Einstellungen.
Ich klicke auf das Menü „Sequenz“ (Sequence) und wähle „Sequenzeinstellungen“ (Sequence Settings).
Sehen wir uns die Einstellungen an.
Es war ein HD-Clip mit einer Auflösung von 1920 x 1080.
Die Timebase beträgt 23,976 Frames pro Sekunde – eine NTSC-Drop-Frame-Version von 24 Frames pro Sekunde.
Der Rest sieht ziemlich standardmäßig aus: „Quadratische Pixel (1,0)“ (Square Pixels (1.0)) und „Keine Halbbilder (Progressive-Scan)“ (No Fields (Progressive Scan)).
Die Sequenzeinstellungen lassen sich beliebig ändern, zumindest für visuelle Inhalte.
Nicht ändern kann ich das Audio-Mastering, d. h. die Optionen für die Audioausgabe.
Die Audiooptionen für eine Sequenz richten sich nach dem Ausgabetyp.
Bei der Stereo-Ausgabe zum Beispiel ergeben sich Teile mit Tonschwenk.
Jetzt kehre ich zum Projektfenster zurück.
Ich erweitere die Ablage „Video“, damit wir den Inhalt sehen können.
Wenn ich nach rechts scrolle, bleibt der Name weiterhin sichtbar.
Das ist sehr hilfreich.
Hier sind die Videoinformationen.
Wie es aussieht, sind drei Clips in UHD und vier in HD vorhanden.
Wenn ich wieder nach links scrolle, sehen wir, dass die Frame-Raten ebenfalls unterschiedlich sind.
Oder?
Wie gerade erwähnt, ist 23,976 eine NTSC-Drop-Frame-Version von 24 Frames pro Sekunde.
Das hat eigentlich keinen Einfluss auf die Wiedergabe – nur beim Senden über das terrestrische Fernsehen.
Werden die Medien – ob im Drop-Frame-Verfahren oder nicht – unter anderen Bedingungen wiedergegeben, wird die volle Frame-Rate genutzt.
Medien mit einer Frame-Rate von 23,976 sieht man mit 24 Frames pro Sekunde.
Das heißt, es ist keine Konvertierung bzgl. der Frame-Rate nötig.
Diese Art von Konvertierung bzw. in diesem Fall Angleich hat üblicherweise den größten Einfluss auf die Bildqualität.
Darum muss ich mich also nicht sorgen.
Wären die Frame-Raten tatsächlich unterschiedlich, würde ich eine Frame-Rate festlegen, die näher an der Frame-Rate der meisten Clips liegt.
In manchen Fällen ist es vielleicht notwendig, die Frame-Rate an den Wiedergabestandard anzupassen.
Das ist aber ein anderes Thema.
Jetzt wähle ich diese drei UHD-Clips aus und halte dabei die Umschalttaste gedrückt, um eine Listenauswahl zu erstellen.
Ich ziehe die Clips in meine Sequenz.
Hier lasse ich eine kleine Lücke.
Außerdem skaliere ich die Spur ein wenig, damit wir die Miniaturen und das Audio sehen können, auch wenn uns das Audio gerade weniger interessiert.
Hier zeigt sich schnell, dass wir ein Problem haben.
Ich klicke, um den Abspielkopf zu verschieben.
Weil das Schnittfenster auf HD ausgelegt ist, ich aber UHD-Footage habe, werden Teile des Bilds abgeschnitten.
Die äußeren Bereiche gehen verloren.
Um dies deutlicher zu machen, drücke ich die F-Taste für „Frame“ bzw. den Befehl „Frame-Abgleich“ (Match Frame).
Damit öffne ich den ursprünglichen Master-Clip im Quellmonitor.
Hier sehen Sie, dass ein großer Teil des Bilds verloren geht.
Ich muss diese Clips also herunterskalieren.
Dazu mache ich einen Rechts- bzw.
Ctrl-Klick im Schnittfenster und wähle „Automatisch auf 100 % skalieren“ (Scale to Frame Size) oder „Auf Framegröße anpassen (Pan und Zoom)“ (Set to Frame Size).
Bei „Automatisch auf 100 % skalieren“ (Scale to Frame Size) wird das Bild mit der neuen Auflösung neu gerastert.
Der Vorteil dabei ist, dass Effekte schneller gerendert werden.
Der Nachteil ist, dass ich beim Schwenken im Bild eigentlich im neu gerasterten Bild mit der niedrigeren Auflösung zoome.
„Auf Framegröße anpassen (Pan und Zoom)“ (Set to Frame Size) führt nur zu einer Änderung des Skalierungsparameters im Bedienfeld „Effekteinstellungen“ (Effect Controls).
Der Vorteil dieser Option ist, dass die Originalauflösung der Medien erhalten bleibt.
Der Nachteil ist, dass das Rendern von Effekten aufwendiger wird.
Ich wähle diese Option aus.
Wenn ich jetzt zum Bedienfeld „Effekteinstellungen“ (Effect Controls) wechsle und die Kategorie „Bewegung“ (Motion) erweitere, sehen Sie, dass der Wert für „Skalieren“ (Scale) in 50,0 % geändert wurde.
Das ergibt Sinn, weil bei UHD die Auflösung horizontal und vertikal das Doppelte der HD-Auflösung beträgt.
Ich kann diese Änderung auch auf mehrere andere Clips in nur einem Schritt anwenden.
Ich ziehe ein Auswahlrechteck um diese beiden Clips auf.
Dann wähle ich im Kontextmenü „Auf Framegröße anpassen (Pan und Zoom)“ (Set to Frame Size).
Beide Clips sind nun skaliert.
Es gibt auch eine Benutzervoreinstellung, die „Auf Framegröße anpassen (Pan und Zoom)“ (Set to Frame Size) oder „Automatisch auf 100 % skalieren“ (Scale to Frame Size) automatisch beim Import von Clips anwendet.
Ich blende den Inhalt der Videoablage aus und wähle „Bearbeiten > Voreinstellungen“ (Edit > Preferences).
Unter macOS ist diese Option im Adobe Premiere Pro CC-Applikationsmenü zu finden.
Ich klicke auf „Medien“ (Media).
In den Voreinstellungen für Medien gibt es die Option „Standard-Medienskalierung“ (Default Media Scaling).
Ich wähle „Auf Framegröße anpassen“ (Set to Frame Size) und klicke auf „OK“.
Jetzt rufe ich die Ablage „Photos“ auf und ziehe ein Foto in meine Sequenz.
Sehen Sie, was passiert?
Wir haben jetzt ein kleines Problem: Nun wird zwar das gesamte Bild im HD-Frame angezeigt, aber weil das Bild ein anderes Seitenverhältnis hat als die HD-Sequenz, entstehen sogenannte Pillarboxen – schwarze Balken rechts und links vom Bild.
Wäre das Bild breiter als HD, würden Letterboxen entstehen, also schwarze Balken oben und unten.
Dieses Problem lässt sich relativ leicht beheben: Ich wähle das Foto aus.
Hier ist die Einstellung „Skalieren“ (Scale).
Ich kann diesen Wert per Klicken und Ziehen erhöhen.
Um das Bild neu zu positionieren, klicke ich im Bedienfeld „Effekteinstellungen“ (Effect Controls) auf „Bewegung“ (Motion).
Jetzt ist der Clip ausgewählt, und ich kann ihn im Frame verschieben und eine andere Komposition auswählen.
Wenn Sie häufig mit Standbildern arbeiten und dabei nicht mit Keyframes schwenken und zoomen möchten, könnte es sich lohnen, die Bilder so vorzubereiten, dass ihr Seitenverhältnis dem der Sequenz entspricht.
So sparen Sie bei der Bearbeitung Zeit und beanspruchen den Arbeitsspeicher des Systems nicht so sehr.
Dann läuft alles geschmeidiger.
So viel also zum Arbeiten mit verschiedenen Medien in Adobe Premiere Pro CC.
