Keying-Effekte machen Teile eines Clips transparent, basierend auf Helligkeit oder Farbe bestimmter Pixel im Bild.
Beim Keying legst du fest, welche Bildbereiche transparent werden und welche deckend bleiben sollen, indem du Pixel mit einer bestimmten Helligkeit oder Farbe auswählst.
Durch Keying werden diese Pixel automatisch transparent.
Ich befinde mich im Arbeitsbereich „Effekte“ (Effects).
Im Projektfenster öffne ich die Ablage „Media“ per Doppelklick in der Symbolansicht.
Dann doppelklicke ich auf den grünen Frame, um ihn im Quellmonitor (Source) zu öffnen.
Motive werden oft vor einem Greenscreen gefilmt, wie in diesem Clip, damit man später den grünen Hintergrund durch ein anderes Bild ersetzen kann.
Deshalb wird Keying häufig auch als Greenscreen-Effekt bezeichnet.
Das Festlegen einer bestimmten Farbe, die transparent werden soll, nennt man Chroma-Keying.
Die Option „Ultra-Key“ im Bedienfeld „Effekte“ (Effects) unter „Videoeffekte“ (Video Effects), „Keying“, ist eine Art Chroma-Key zum Definieren von Transparenz auf Basis einer Farbe.
Sehen wir uns diesen Effekt an.
In meiner Sequenz befinden sich Clips von Kindern, die mit Seifenblasen spielen.
In einigen der schönsten Aufnahmen kommen aber keine Seifenblasen vor.
Diesen Greenscreen-Clip mit Seifenblasen füge ich auf V2 über dem Clip ohne Seifenblasen auf V1 hinzu.
Im Quellmonitor (Source) ziehe ich den Abspielkopf bis zur Marke bei 00:00:04:14.
Ich prüfe, ob in meiner Sequenz der zweite Clip ausgewählt und bei V2 Quell-Patching eingerichtet ist.
Dann drücke ich die X-Taste, um die Dauer des Clips auf V1 zu übernehmen, und wähle „Überlagern“ (Overwrite).
Aus dem Bedienfeld „Effekte“ (Effects) ziehe ich den Effekt „Ultra-Key“ auf den ausgewählten Greenscreen-Clip auf V2.
Der Clip ist im Schnittfenster nach wie vor ausgewählt, mit dem Abspielkopf darüber.
Nun öffne ich das Bedienfeld „Effekteinstellungen“ (Effect Controls), um den Ultra-Key-Effekt anzupassen.
Um die Farbe aufzunehmen, die transparent werden soll, verwende ich die Pipette.
Ich halte die Befehls- (macOS) bzw.
Strg-Taste (Windows) gedrückt, während ich die Pipette über die Farbe ziehe, die transparent werden soll – hier im Programmmonitor.
Dabei werden durchschnittlich 5 x 5 Pixel der ausgewählten Farbe gemessen und in der Regel bessere Ergebnisse erzielt.
Das Hintergrundbild von V1 sieht man jetzt anstelle des Greenscreens.
Ich sehe noch einen Grünstich.
Also wähle ich im Popup-Menü „Einstellung“ (Setting) die Option „Aggressiv“ (Aggressive).
Der Farbbereich wird erweitert, um mehr grüne Pixel zu entfernen.
Nun sieht man auch in dieser Aufnahme Seifenblasen.
„Ultra-Key“ verwende ich gerne für Chroma-Keying, weil er bei vielen farbigen Hintergründen gut funktioniert.
In der Ablage „Media“ ist ein Video mit einem rosa Hintergrund.
Ich öffne ihn per Doppelklick im Quellmonitor (Source).
Ich möchte damit den vorletzten Clip der Sequenz überlagern.
In diesem Clip sind unscharfe Seifenblasen zu sehen.
Ich möchte mehr hinzufügen.
Für den Quell-Clip wurde bereits ein In-Point gesetzt.
Ich wähle den Clip in der Sequenz aus, drücke die X-Taste, um die Clip-Dauer auf V1 zu markieren, und wähle „Überlagern“ (Overwrite).
Ich ziehe den Effekt „Ultra-Key“ auf den Seifenblasen-Clip auf V2.
Für den im Schnittfenster noch ausgewählten Clip öffne ich das Bedienfeld „Effekteinstellungen“ (Effect Controls), um den Effekt „Ultra-Key“ anzupassen.
Ich blende weitere Steuerungen ein, um den Keying-Effekt präziser anzupassen.
Ich wähle den rosa Hintergrund mit der Pipette aus und wähle im Menü „Einstellung“ (Setting) wieder „Aggressiv“ (Aggressive).
Der Wert bei „Toleranz“ (Tolerance) ist gestiegen.
Dadurch erweitert sich der Transparenzbereich, sodass mehr rosa Pixel berücksichtigt werden.
Im Menü „Ausgabe“ (Output) wähle ich „Alphakanal“ (Alpha Channel), um das Ergebnis zu verfeinern.
Bei aktiviertem Alphakanal werden transparente Bereiche schwarz und deckende Bereiche weiß dargestellt.
Wenn ich meinen Cursor auf einem Wert positioniere, klicke und ziehe, kann ich die Einstellung schnell ändern, während ich auf den Programmmonitor blicke.
Das Keying eines Hintergrunds um transparente Motive wie Seifenblasen ist nicht einfach.
Es hilft, die kleinste und die höchste Einstellung auszuprobieren, während man die Alphakanal-Ausgabe prüft.
Ich setze „Ausgabe“ (Output) zurück auf „Zusammengestellt“ (Composite) und verfeinere den Effekt, bis die unscharfen Seifenblasen perfekt mit dem Hintergrundbild harmonieren.
Man erzielt tolle Ergebnisse, wenn man einfach Einstellung für Einstellung ändert und darauf achtet, was dann passiert.
Über das Kontextmenü von „Ultra-Key“ kannst du benutzerdefinierte Ultra-Key-Effekte als Preset speichern.
Wenn du an mehreren Clips vom selben Shooting arbeitest, speichere ein Preset, um ähnliches Material einheitlich zu bearbeiten.
