Ein Blick von oben auf die Flatlay-Fotografie.
Flatlay-Bilder erzählen durch die Anordnung von Objekten auf einer flachen Oberfläche ganze Geschichten. Befasse dich mit diesen Fotografietipps. Sie sollen dir helfen, Kompositionen zu fotografieren, die den entscheidenden Tick über dem Durchschnitt liegen.
Foto von Heather Barnes
Was ist Flatlay-Fotografie?
„Flatlay-Fotos werden aus der Vogelperspektive aufgenommen“, erklärt die Bloggerin und Fotografin Heather Barnes. „Es ist eine Top-Down-Perspektive von Objekten, die auf einer Oberfläche in einer ästhetisch ansprechenden Weise angeordnet werden.“ Diese Art der Stilllebenfotografie ist in den sozialen Medien sehr beliebt und kann alles von einer Anordnung von Kosmetikprodukten bis hin zu einer Auswahl von Kamerazubehör zeigen.
Verwende Flatlay-Fotos für so ziemlich alles.
„Flatlays können ein Kochrezept bebildern, eine Geschichte zu einem Produkt erzählen oder eine ‚Was ist in meiner Tasche?‘-Geschichte präsentieren“, erläutert die Fotografin Doaa Elkady. „Das ist ein wirklich vielseitiger Fotostil, zu dem sich die Leute hingezogen fühlen, weil es ein so wirkungsvolles Mittel des Geschichtenerzählens ist.“
Die Food-Fotografie ist ideal für die Flatlay-Technik, weil sie eine schöne Möglichkeit bietet, ein fertiges Produkt neben den Zutaten zu zeigen. Flatlays in der Produktfotografie können alles von Technik bis hin zu Kleidung präsentieren. Und Flatlay-Fotos von Do-it-Yourself- oder Handwerkerprojekten sind bei vielen Bloggern beliebt, die damit die verschiedenen Gegenstände hervorheben, die man braucht, um das Projekt zu vollenden.
Flatlay-Fotos schaffen eine gute Verbindung zu den Betrachtern.
„Es sind nicht nur Menschen, die Sachen verkaufen wollen. Es sind Menschen, die ihrem Publikum zeigen, wie ihre Welt aussieht, wie sie ihren Alltag organisieren, wie ein normaler Morgen für sie aussieht oder was sie mitnehmen, wenn sie auf Reisen gehen“, so Doaa Elkady. „Die Flatlay-Fotografie ist eine großartige Möglichkeit für die Menschen gewesen, die Person hinter den Kulissen und die Welt, in der sie leben, kennenzulernen.“
Flatlays verleihen ihrem Schöpfer die vollständige Kontrolle über die Komposition, was wiederum die vollständige Kontrolle über die Botschaft des Bildes bedeutet. Mit dem richtigen Setup und einigen einfachen Requisiten kann jeder den Flatlay-Stil zu Hause ausprobieren. Das macht ihn zu einem einfach zugänglichen Fotostil, mit dem deine Inhalte leicht verständlich darstellbar sind. Denn er zeigt, wie jeder mit den richtigen Zutaten oder Werkzeugen ein Rezept oder Projekt fertigstellen kann.
Ausrüstung zum Fotografieren von Flatlays.
Die wichtigsten Dinge, die du für die Flatlay-Fotografie benötigst, sind eine gute Lichtquelle und eine Möglichkeit, deine Kamera stabil über den zu fotografierenden Gegenständen zu halten.
Investiere in ein gutes Stativ.
Du kannst ein Flatlay aufnehmen, indem du einfach dein Handy oder deine Kamera über eine Anordnung von Gegenständen hältst, die auf dem Boden liegen. Allerdings kann es ziemlich schwierig sein, deine Kamera komplett still und waagerecht zu halten. Ein Handy- oder Kamerastativ, das nach unten gerichtet werden kann und über eine eingebaute Wasserwaage verfügt, kann hier sehr hilfreich sein. Alternativ kann ein C-Ständer – ein flexibler Ständer für Kameraausrüstung – außer Beleuchtungs- und anderem Equipment auch deine Kamera halten.
Wenn du vorhast, eine große Anzahl von Gegenständen oder auf einer erhöhten Fläche wie einem Tisch zu fotografieren, solltest du in ein hochwertigeres Stativ oder einen C-Ständer investieren, die weiter nach oben gefahren werden können als preiswertere Varianten. So hast du ausreichend Abstand, um auch große Kompositionen zu fotografieren.
„Ich habe festgestellt, dass meine Kunden diese größeren Szenen mit vielen Objekten und viel Storytelling mögen“, berichtet Doaa Elkady. „Sie können diesen Bildern mehr entnehmen. Wenn du eine größere Szene hast, kannst du sie in Mikroszenen zuschneiden, dann bietet das dem Kunden noch mehr Inhalt.“
Besorge dir eine Fernsteuerungs-App oder ein Fernsteuerungskabel.
Steuere deine Kamera von deinem Laptop oder Mobilgerät aus mit einer digitalen Fernsteuerungs-App oder einem entsprechenden Kabel. Du kannst dann die Kameraeinstellungen ändern und deine Bildergebnisse sehen, ohne dass du deine Kamera von ihrem Stativ oder C-Ständer nehmen musst.
Foto von Doaa Elkady
Passe dein Licht an.
Richte deine Flatlay-Szene möglichst in der Nähe eines Fensters ein. Je nach Lage des Fensters kann die Tageszeit ein wichtiger Faktor bei deiner Wahl für das Shooting sein. Verwende ein Bounce Board oder einen Reflektor gegenüber vom Fenster, um das natürliche Licht zurück auf dein Setup zu lenken. Mit einem Stück weißer Plakatpappe oder Schaumstoffplatte kannst du dir selbst ein tolles Bounce Board bauen. Oder du kannst dir auch einen Do-it-Yourself-Leuchtkasten bauen.
Wenn deine Fenster dir kein gutes Licht liefern, verwende eine künstliche Lampe, die schräg nach unten zu deinem Arrangement geneigt ist. Mache dein Licht mit einem Diffusor weicher und stelle gegenüber ein Bounce Board oder einen Reflektor auf, um eine gleichmäßigere Ausleuchtung zu bewirken.
Verwende die richtigen Kameraobjektive und Funktionen.
Aktiviere das Gitternetz auf deiner Kamera oder deinem iPhone und richte deine wichtigsten Gegenstände an den Linien des Gitters aus. Dies wird dir helfen, deine Komposition nach der Drittel-Regel zu gestalten. Mit dem richtigen Objektiv kannst du dein gesamtes Flatlay ohne Verzerrung einfangen.
„Ich benutze normalerweise ein 50-mm-Objektiv“, so Heather Barnes. „Denn mit allen größeren Brennweiten wird alles an den Rändern verzerrt. Und mit allen kleineren Brennweiten, etwa einem 100-mm-Objektiv, bist du einfach zu nah dran.“
Vorbereitungen für tolle Flatlay-Fotos.
Der Flatlay-Stil ist immer um eine Erzählung herum aufgebaut. „Ich stelle mir meine Geschichte vor, und das hilft mir, meine unterstützenden Elemente einzubringen“, beschreibt Doaa Elkady ihre Vorgehensweise. „Dann, nachdem ich die gewünschten Materialien, Texturen und Farben festgelegt habe, beginnt der eigentliche Spaß und ich fange an, zu arrangieren.“
Entscheide dich für eine Geschichte, die du erzählen willst, und du kannst aus einer einfachen Aufnahme von Objekten ein fesselndes Bild machen. „Angenommen, du willst ein Flatlay über Haferflocken machen. Überlege dir, was sonst noch in den Haferflocken steckt und was du tust, während du sie isst“, rät Heather Barnes. „In Kombination mit einem Kreuzworträtsel und einer Tasse Kaffee lässt sich mehr erzählen als nur mit einer Schüssel Haferflocken.“
Fotos von Heather Barnes
2. Finde deinen Hauptgegenstand.
Der Hauptgegenstand wird im Mittelpunkt deines Bildes stehen. Nutze ihn als Ausgangspunkt, um deine Komposition und Geschichte aufzubauen. „Dein Hauptgegenstand sollte typischerweise das Größte in deinem Bild sein“, erklärt Doaa Elkady. „Du willst nicht, dass er von einem anderen Gegenstand in den Schatten gestellt wird, weil der erste Blick genau auf ihn fallen soll.“
3. Füge unterstützende Elemente, Farbe und Textur hinzu.
Bei der Flatlay-Fotografie hast du die vollständige Kontrolle über deine Komposition, du kannst also ganz einfach verschiedene Themen ausprobieren. „Du kannst dabei wirklich kreativ werden“, so Doaa Elkady. „Du solltest dich auf bestimmte Farben konzentrieren oder eine Szene basierend auf einer Stimmung kreieren.“ Auch die Textur spielt eine große Rolle, also experimentiere mit Requisiten wie Stoff, Papierschnipseln oder Konfetti sowie anderen losen Materialien.
Im Allgemeinen eignen sich hohe Objekte, die von der Seite am interessantesten aussehen, nicht als Flatlay-Requisiten. Wenn du eine hohe Stütze verwenden musst, hebe sie an und neige sie in Richtung der Kameralinse. Das kann bei Perspektive und Verzerrung hilfreich sein.
Style die perfekte Aufnahme.
Es kann schwer sein, herauszufinden, wie man seine Gegenstände perfekt anordnet. Beginne mit den Grundregeln der Fotokomposition und habe keine Angst davor, dass einige deiner Gegenstände nur teilweise in dein Bild hineinragen. „Ich mag es, zunächst all die Gegenstände einzubauen, die ich einbeziehen möchte. Und dann nehme ich sie langsam wieder weg, einen nach dem anderen, einfach um die Szene zu vereinfachen“, so Heather Barnes.
Foto von Heather Barnes
Überfrachte dein Bild nicht.
Suche nach der richtigen Balance zwischen einer minimalistischen Szene und einer überfüllten Szene. „Ein häufig zu beobachtender Fehler ist es, entweder zu viel leeren Raum zu lassen oder Dinge hinzuzufügen, die dort nicht sein müssen“, weiß Doaa Elkady. „Ja, es macht Spaß, alle Requisiten zu benutzen, aber sie müssen einen Zweck haben und dürfen nicht von deinem Motiv ablenken.“
Experimentiere mit gängigen Layout-Formen.
„Formen leiten unseren Blick auf ganz natürliche Weise. Also platziere deine unterstützenden Elemente so, dass sie die Formen in unserem Alltag nachahmen – damit kannst du nichts falsch machen“, rät Doaa Elkady. Verwende die folgenden Layouts als Ausgangspunkt:
- C-förmiges Flatlay
- V-förmiges Flatlay
- S-Kurven-Flatlay
- Flatlay mit Dreiecksplatzierung
- Flatlay mit kreis- oder kurvenförmiger Platzierung
- Flatlay mit parallelen Linien
Spiele mit Ebenen.
„Der Einbau mehrerer Ebenen ist eine tolle Möglichkeit, um visuelles Interesse zu erzeugen“, weiß Doaa Elkady. „In der Food-Fotografie kannst du zum Beispiel einen Teller auf einen anderen Teller oder eine Schüssel auf ein Tablett stellen. „Das verleiht dem Bild Tiefe und lässt die Szene natürlich aussehen.“ Schneidbretter, Handtücher, farbige Papierbögen oder alte Bücher und Magazine können wunderbare Flatlay-Hintergründe sein.
Bearbeitung in der Flatlay-Fotografie.
Von der Anpassung der Helligkeit bis hin zum Hinzufügen von Wasserzeichen: Die Fotobearbeitung in Adobe Photoshop Lightroom und das Hinzufügen von Elementen in Adobe Photoshop können dir helfen, deine Flatlay-Vision zum Leben zu erwecken.
Beschneide deine Bilder, um die Komposition zu verbessern.
Elemente ganz oder teilweise herauszuschneiden, kann der Schlüssel zum perfekten Flatlay-Bild sein. „Ich finde, dass es wichtig ist, einige Objekte nur teilweise im Bild zu haben. Das sieht dann so aus, als ob eine größere Geschichte vor sich geht, und das zieht den Betrachter an“, weiß Heather Barnes.
Schaffe mit Voreinstellungen deinen persönlichen Look.
In Lightroom kannst du Dinge wie Belichtung, Kontrast, Klarheit, Sättigung, Dynamik, Schatten, Weiß- und Schwarzpunkt anpassen. Wenn du einen Look gefunden hast, der dir wirklich gut gefällt, erstelle deine eigene Voreinstellung, die du später einfach auf deine anderen Aufnahmen anwenden kannst.
Füge Overlays mit Text oder Grafiken hinzu.
Füge ganz einfach Branding- und Textelemente in Photoshop hinzu. Flatlay-Bilder bieten oft genug Platz für Text und Logos, sodass sie sich hervorragend als Hintergrund für Flyer, Postkarten und digitale Banner für soziale Medien und das Web eignen.
Tauche ein und lege los.
Unternimm einfach deine ersten Versuche mit diesem witzigen Fotostil und brainstorme, um Story-Ideen zu kreieren und Inspiration und Requisiten zu sammeln. „Moodboards eignen sich großartig“, rät Heather Barnes. „Und ich hebe immer eine Menge Kleinigkeiten auf, etwa Papierschnipsel oder Stofffetzen.“
Bei der Flatlay-Fotografie gibt es so viel Raum für Kreativität. Lasse einfach deiner Fantasie freien Lauf und schaue, welche Geschichte du mit ein paar einfachen Elementen erzählen kannst.
Mitwirkende
Mit Adobe Photoshop Lightroom erfolgreicher sein
Bearbeite deine Fotos schnell und einfach mit den Lightroom-Vorgaben. Mit der Cloud-basierten Foto-Speicherverwaltung kannst du von überall aus auf deine Projekte zugreifen.
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