Erstelle Fotos mit Droste-Effekt.
Erfahre mehr über die Geschichte dieses surrealen Bild-im-Bild-Effekts, der mit dem Eindruck endloser Wiederholungen spielt. Gestalte dann eine eigene Komposition in Adobe Photoshop.
Was ist der Droste-Effekt?
Der Droste-Effekt beschreibt eine bestimmte Art von rekursivem Bild. Dabei ist innerhalb eines größeren Motivs eine kleinere Version desselben Motivs enthalten. Ein anderer Begriff für diese Form der surrealen Fotografie ist Mise en Abyme. Der Bild-im-Bild-Effekt lässt sich theoretisch endlos fortsetzen, da jede kleinere Version des Bilds eine nochmals kleinere Darstellung enthält.
Der Künstler und Fotograf Josh Sommers ist ein Experte in Sachen Droste-Effekt. „Im Alltag begegnet einem dieser Effekt beispielsweise, wenn man zwei Spiegel gegenüber stellt“, erläutert er. „Beim Blick in den Spiegel erscheint ein endloser Tunnel, in dem sich die beiden Spiegel jeweils gegenseitig reflektieren. Das ist eine Art Droste-Effekt.“
Die Geschichte des Droste-Effekts.
Der Begriff Droste-Effekt wurde vom niederländischen Dichter und Kolumnisten Nico Scheepmaker für das Verpackungs-Design des Droste-Kakaopulvers geprägt. Die 1904 von Jan Misset entworfene Dose zeigt eine Nonne mit einem Serviertablett, auf dem sich eine Tasse heiße Schokolade und eine Schachtel Droste-Kakao befinden. Auf der kleineren Schachtel Kakao auf dem Tablett ist dasselbe Bild der Nonne mit Tablett und Schachtel zu sehen. Andere Beispiele dieses Effekts aus der Pop-Kultur sind eine ältere Version der Butterverpackung der Marke Land O’Lakes und das Cover des Albums Ummagumma von Pink Floyd aus dem Jahr 1969.
Bild von Josh Sommers
Der niederländische Künstler M. C. Escher ist bekannt für seine faszinierenden Illustrationen, die mit Droste-ähnlichen Effekten spielen. Die Lithografie Print Gallery von 1956 zeigt eine Kunstgalerie mit einem kleineren Druck der Galerie. Durch die Drehung des kleineren Drucks wird ein Spiraleffekt erzeugt. Nach Anbruch des digitalen Zeitalters analysierten Mathematiker unter Hendrik Lenstra die mathematische Struktur von Print Gallery. Sie entwickelten einen Computer-Algorithmus, mit dem Bilder nach dem Vorbild Eschers in Spiralen transformiert werden können oder in Animationen ein endloser Zoom-Effekt erzielt wird.
Verschiedene Arten von Fotos mit Droste-Effekt.
Einfaches rekursives Bild.
Bilder mit Droste-Effekt können verschiedene stilistische Ausprägungen haben. Die erste Art ist ein einfaches rekursives Bild wie die Kakaodose, die ein Bild von sich selbst enthält. „Das lässt sich in Photoshop leicht realisieren: einfach die gesamte Arbeitsfläche auswählen, kopieren, verkleinern und einfügen“, so Sommers. „Angenommen, du hast eine Aufnahme von dir selbst mit einem Bilderrahmen in der Hand. Dann kannst du das gesamte Bild verkleinern und in den Bilderrahmen einfügen. Diesen Prozess wiederholst du so lange, bis keine Details mehr zu erkennen sind – das ist das Grundprinzip.“
Spiralförmiger Droste-Effekt.
Eine komplexere Form des Droste-Effekts entsteht, wenn der replizierte Teil des Fotos auf einer Seite offen ist und sich in einem fraktalähnlichen Muster spiralförmig um die eigene Achse dreht. Diese Variante basiert auf Eschers Ideen und geht über eine einfache Komposition hinaus. Mit dem richtigen Computeralgorithmus kann man Droste-Spiralen erstellen, die sich in mehrere „Arme“ aufgliedern. Aufgrund der mathematisch komplexen Struktur des Wiederholungsmusters lässt sich eine präzise Droste-Spirale nur mit einem eigens erstellten Programm generieren.
Erstelle ein einfaches rekursives Bild in Photoshop.
Nutze die Kunst der digitalen Fotomontage, um Betrachter mit einem Bild zu verblüffen, das sich scheinbar endlos in sich selbst fortsetzt. Wenn Form und Wiederholungselement dasselbe Seitenverhältnis haben, kannst du die Auswahl einfach in Photoshop kopieren, verkleinern und in das größere Bild einfügen. Anschließend kannst du so lange einzoomen und einfügen, bis mit bloßem Auge keine Details mehr erkennbar sind,
Wähle das Wiederholungselement aus.
„Der erste Schritt zur Erstellung eines Droste-Effekts besteht darin, einen deutlich definierten Bereich auszuwählen, mit dem sich gut experimentieren lässt – z. B. ein Kreis, ein Viereck oder eine andere Form, die sich leicht ausschneiden lässt“, erklärt der Künstler Tom Lechner. Handelt es sich bei den Bereichsrändern um komplexere Formen als ein einfaches Vier- oder Rechteck, kannst du mit Ebenenmasken und Mischmodi arbeiten, um die Form auszuschneiden und als neue Ebene in dein Bild einzufügen.
Verwende Requisiten als Rahmen.
Lechner empfiehlt, Alltagsgegenstände in Fotos einzufügen und als Rahmen für den rekursiven Teil des Bilds zu nutzen. „Ich habe einmal einen runden Reflektor verwendet“, so Lechner. Experimentiere mit Bilderrahmen, Laptop- und TV-Bildschirmen oder Fenster- und Türrahmen.
Gib deinem Bild eine individuelle Note.
„Ich spiele beim Verschachteln der Elemente gern mit Veränderungen“, so Lechner. „Angenommen, ich habe ein Foto einer Frau. Im ersten Bild schaut sie nach unten, doch in der darunterliegenden Ebene blickt sie direkt in die Kamera. Das erhöht den Überraschungseffekt der Gesamtkomposition.“
Bild von Josh Sommers
Unendliche Kreativität.
Durch spielerisches Experimentieren entwickelst du deinen eigenen Stil. „Keine Angst vor Misserfolgen“, meint Lechner. „Wenn etwas beim ersten Versuch nicht klappt, probiere einfach so lange weiter, bis dir das Resultat besser gefällt. Das Ganze ist ein stufenweiser Prozess.“ Wie bei jeder anderen Kunstform erfordern auch Bilder mit Droste-Effekt Übung und Erfahrung. Die hypnotisierende Wirkung dieser speziellen Kompositionstechnik macht den Aufwand aber mehr als wett.
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