Gliederung der wissenschaftlichen Arbeit:
Für eine klare Übersicht
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Wie erstelle ich eine Gliederung?
Eine Gliederung strukturiert den Inhalt eines Textes und erleichtert eine klare und logische Darstellung der Argumente. Hier erfährst du:
- Was eine Gliederung ist.
- Was in deiner Gliederung enthalten sein sollte.
- Wie du eine Gliederung erstellst.
Was ist eine Gliederung? – Grundlagen und Typen
Eine Gliederung ist ein strukturiertes Gerüst oder Plan für ein Schreibprojekt, insbesondere für wissenschaftliche Arbeiten. Sie dient dazu, die Hauptpunkte und Unterstützungsdetails in logischer Reihenfolge zu organisieren. Sie ist der rote Faden, der dich durch deine Arbeit führt.
Warum ist eine gute Gliederung wichtig?
Eine gute Gliederung ist wichtig, da sie dir hilft, die Argumentation logisch und übersichtlich aufzubauen. Durch eine klare Struktur kannst du effizienter schreiben und dadurch Zeit sparen. Außerdem hält sie dich auf dem richtigen Weg und verhindert, dass du vom Thema abkommst.
Typen von Gliederungen
Du kannst die Gliederung deiner wissenschaftlichen Arbeit nach verschiedenen Typen in eigenem Ermessen aufbauen. Je nach Thema und persönlichen Präferenzen eignen sich gewisse Arten von Gliederungen mehr oder weniger. Es gibt keine standardisierten Typen, an die du dich fix halten musst – es geht nur darum, dass der Aufbau deiner Gliederung von Bachelorarbeit und Co. Sinn ergibt.
Im Allgemeinen gliedert sich eine wissenschaftliche Arbeit in Einleitung, Hauptteil und Schluss. In der Einleitung wird zum Thema hingeführt, die Zielsetzung der Untersuchung wird erläutert sowie die Methodik und der Aufbau präsentiert. Es folgt im Hauptteil die theoretische und/oder empirische Bearbeitung des Themas, im Schlussteil werden die wesentlichen Themen der Arbeit zusammengefasst und ein Fazit wird gezogen. Darauf aufbauend findest du nun einige Vorschläge, nach denen du deine Arbeit im Detail gliedern kannst.
Thematische Gliederung
Die thematische Gliederung der Masterarbeit ordnet Informationen nach Themen oder Konzepten. Diese Art von Gliederung eignet sich besonders gut für Texte, die komplexe Themen behandeln, welche aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden sollen.
Thematische Gliederung ‒ Beispiel: Wenn du zum Beispiel eine Arbeit über die Auswirkungen des Klimawandels in Deutschland schreibst, könntest du eine thematische Gliederung verwenden, die Abschnitte zu Ursachen, aktuellen Auswirkungen, Prognosen für die Zukunft und politische Maßnahmen behandelt.
Chronologische Gliederung
Der chronologische Aufbau deiner Gliederung präsentiert Inhalte in der Reihenfolge ihres Auftretens und eignet sich besonders für historische oder prozessorientierte Themen.
Chronologische Gliederung ‒ Beispiel: Bei der Erstellung einer Arbeit über die Geschichte der Europäischen Union könntest du die Ereignisse in der Reihenfolge ihres Eintretens gliedern, beginnend mit der Gründung der Europäischen Kohle- und Stahlunion bis hin zum Brexit.
Empirische Gliederung
Die empirische Gliederung wird häufig beim wissenschaftlichen Schreiben verwendet, wenn die Arbeit auf Experimenten und Beobachtungen basiert. Sie folgt oft einer standardisierten Struktur: Einleitung, Methodik, Ergebnisse, Diskussion und Schlussfolgerung.
Empirische Gliederung ‒ Beispiel: In einer Forschungsarbeit über die Wirksamkeit eines neuen Medikaments könntest du deine Ergebnisse in einem Abschnitt “Methodik“ darstellen, gefolgt von einem Abschnitt „Ergebnisse“, in dem du deine Daten präsentierst und abschließend einen Diskussionsteil, der die wichtigsten Ergebnisse interpretiert.
Systematische Gliederung
Die systematische Gliederung der Masterarbeit ist auf eine klare und logische Präsentation der Informationen ausgerichtet, wobei jedes Hauptthema in weitere Unterthemen unterteilt wird, die alle zum übergeordneten Thema beitragen.
Systematische Gliederung ‒ Beispiel: Eine systematische Gliederung einer Arbeit über gesunde Ernährung könnte Abschnitte zu Makronährstoffen, Mikronährstoffen, empfohlenen Tagesrationen und Ernährungsempfehlungen für verschiedene Bevölkerungsgruppen enthalten.
Relationsgliederung
Die Relationsgliederung fokussiert auf die Beziehungen zwischen verschiedenen Themen oder Konzepten und ist ideal, um komplexe Verhältnisse zu erklären.
Relationsgliederung ‒ Beispiel: In einer Arbeit über globale Wirtschaftskrisen könntest du eine Relationsgliederung verwenden, um die Wechselwirkungen zwischen Finanzmarktstabilität, staatlicher Wirtschaftspolitik und globalen Handelsbeziehungen darzustellen.
Problem-Lösungs-Gliederung
Die Problem-Lösungs-Gliederung strukturiert die Informationen um ein zentrales Problem und potenzielle Lösungen herum. Sie wird oft in technischen und wissenschaftlichen Texten verwendet.
Problem-Lösungs-Gliederung ‒ Beispiel: In einer Studie über die Effektivität von Online-Lernplattformen könntest du zunächst das Problem der niedrigen Nutzerbeteiligung analysieren und anschließend verschiedene Strategien zur Steigerung der Interaktion aufzeigen.
Nummerierung der Kapitel
Nicht nur bei der Art der Gliederung musst du entscheiden, für welche du dich entscheidest. Auch bei der Nummerierung stehen dir zwei Möglichkeiten für die Untergliederung der einzelnen Kapitel zur Verfügung.
Dezimale Nummerierung
Bei der dezimalen Nummerierung wird jedes Hauptkapitel fortlaufend nummeriert und für Unterabschnitte werden zusätzliche Dezimalzahlen hinzugefügt. Dies ermöglicht eine intuitive und logische Gliederung der Inhalte. Es ist wichtig, eine konsistente Reihenfolge beizubehalten – es wäre beispielsweise verwirrend, wenn nach Kapitel 2.1 direkt Kapitel 3 folgen würde, ohne ein Kapitel 2.2. Noch mehr: es ist sogar verboten und demnach zwingend – immer, wenn du ein Unterkapitel hast, muss ein weiteres Unterkapitel folgen.
Hier ist ein Gliederungs-Beispiel für eine dezimale Nummerierung:
1. Einleitung
2. Hauptteil
2.1 Teil von Hauptteil
2.2 Teil von Hauptteil
2.2.1 Unterteil vom Hauptteil
2.2.2 Unterteil vom Hauptteil
3. Schluss
Alphanummerische Nummerierung
Bei der alphanummerischen Nummerierung deiner wissenschaftlichen Arbeit werden sowohl Buchstaben als auch Zahlen verwendet. Diese Nummerierungsart wird jedoch in der Praxis selten verwendet, da sie nicht so intuitiv wie die dezimale Nummerierung ist. Bei dieser Art wird jedes Hauptkapitel durch einen Großbuchstaben gekennzeichnet, die Hauptunterabschnitte durch Zahlen und weitere Unterteilungen durch kleine Buchstaben.
A. Einleitung
B. Hauptteil
B1. Grundlagen
B2. Weiterführende Theorien
B2a Theorie X
B2b Theorie Y
C. Schluss
Anleitung: So erstellst du eine Gliederung für Bachelorarbeit & Co.
Wie du bereits erfahren hast, ist eine durchdachte Gliederung das Fundament für deine erfolgreiche Abschlussarbeit wie die Bachelorarbeit, die Seminararbeit oder die Masterarbeit. Sie soll nicht nur dir als Gedankenstütze dienen, sondern auch den Lesenden einen klaren und logischen Aufbau deiner Argumentation geben. Im Folgenden findest du eine einfache Anleitung für das Erstellen einer Gliederung in Word:
- Erstelle eine Übersicht über dein Thema: Gestalte eine Mindmap oder mach dir Notizen zu allen Dingen, die dir rund um dein Thema einfallen.
- Erstelle die Grundlage deiner Gliederung: Sprich mit deinem Betreuer, welche Teile in der Gliederung deiner Abschlussarbeit auf keinen Fall fehlen dürfen. Fixe Bestandteile sind Einleitung, Hauptteil und Schluss. Je nach Arbeit und Vorgaben können noch ein Deckblatt, Literaturverzeichnis, Tabellen- oder Abbildungsverzeichnis, eidesstattliche Erklärung, Inhaltsverzeichnis etc. notwendig sein.
- Überlege dir, wie du deine Ideen in die Gliederung einfügst: Welcher Gliederungstyp macht für dein Thema am meisten Sinn?
- Füge deine Ideen in die Grundstruktur ein: Teile nun dein Thema schematisch in Einleitung, Hauptteil und Schluss ein. Überlege dir, worauf du dein Augenmerk legen möchtest und versuche, diese Punkte in eine logische Reihenfolge zu bringen. Schreibe für die Einleitung auf, was du mit deiner Arbeit erforschen bzw. beleuchten willst. Im Hauptteil folgen deine Hauptargumente. Im Schlussteil schreibst du eine Zusammenfassung deiner Forschungsergebnisse und die Antwort auf die in der Einleitung gestellte Frage.
- Überprüfe deine Gliederung: Kontrolliere, ob alle wichtigen Dinge in der Gliederung enthalten sind. Mithilfe deiner Gliederung der Abschlussarbeit siehst du, ob du vom Thema abgekommen bist. Wenn dies der Fall ist, streiche die betreffenden Punkte und ergänze gegebenenfalls relevantere Aspekte.
Tipps zum Erstellen einer Gliederung
Ein logischer Aufbau der Gliederung deiner Masterarbeit hilft dir, den Schreibprozess deiner wissenschaftlichen Arbeit zu vereinfachen und die Qualität zu verbessern. Hier sind einige Tipps, die dir helfen, einen klaren Aufbau der Arbeit zu entwickeln.
- Beginne frühzeitig: Fang so früh wie möglich an, deine Gliederung zu erstellen. Dies gibt dir genügend Zeit, deine Gedanken zu ordnen und anschließend nicht vom Thema abzukommen.
- Gründliche Recherche: Führe eine gründliche Themenrecherche durch, damit du weißt, was dich erwartet. Verwende nur seriöse Quellen für deine Literaturrecherche und notiere dir diese.
- Hauptthemen festlegen: Identifiziere die Hauptthemen deiner Arbeit und verwende sie in Überschriften für die Gliederung deiner Bachelorarbeit.
- Unterthemen bestimmen: Zerlege jedes Hauptthema in detaillierte Unternehmen. So vertiefst du deine Forschung und zeigst, dass du dich grundlegend mit der Thematik beschäftigt hast.
- Einheitliche Struktur: Halte dich an eine einheitliche Struktur für deine Gliederung der Bachelorarbeit oder einer anderen wissenschaftlichen Arbeit. Wenn du beispielsweise römische Zahlen für Überschriften verwendest, dann nutze diese Nummerierung durchgängig.
- Flexibilität bewahren: Sei bereit, die Gliederung deiner Bachelorarbeit anzupassen, wenn bestimmte Teile nicht wie erwartet funktionieren oder sich deine Arbeit anders abzeichnet als vorher angenommen.
- Beschränke dich auf maximal vier Gliederungsebenen: Ordne einem Hauptpunkt nicht mehr als vier Unterpunkte zu, sonst wird deine gesamte Arbeit zu komplex. Achte auch darauf, dass jede Gliederungsebene eine einheitliche Formatierung und Schriftgröße aufweist.
- Feedback einholen: Hole dir bereits vor dem Gliederung-Schreiben Feedback von einem Betreuer oder einer anderen Person ein. Eine andere Perspektive hilft dir dabei, nichts Wichtiges zu übersehen. Vorzeitige Unklarheiten können auch bereits in der Gliederung identifiziert und angepasst werden. Auch Rechtschreibfehler können durch das Korrekturlesen der Gliederung bereits entdeckt werden.
- Einfachheit bewahren: Vermeide übermäßig komplexe Strukturen in deiner Gliederung, um sie verständlich zu halten.
Häufige Fehler
Beim Erstellen der Gliederung einer Masterarbeit oder einer anderen wissenschaftlichen Arbeit können leicht Fehler unterlaufen, die deinen Schreibprozess erschweren. Achte darauf, die folgenden häufigen Fehler zu vermeiden:
- Zu detailliert oder zu vage: Eine Gliederung, die zu viele Details enthält, erschwert deinen Schreibprozess und kann das Verständnis der Arbeit beeinträchtigen. Umgekehrt ist eine zu vage Gliederung nicht gut, da sie keine klare Richtung vorgibt.
- Klare Ebenen: Die Gliederungsebenen müssen einheitlich sein. Haupt- und Unterpunkte sollten klar voneinander getrennt strukturiert sein, um Verwirrung zu vermeiden.
- Fehlende Verbindung zwischen Punkten: Alle Punkte im Aufbau deiner Gliederung sollten logisch, durch einen roten Faden, miteinander verbunden sein.
- Nicht an das Format halten: Viele wissenschaftliche Arbeiten erfordern eine bestimmte Formatierung. Durch Nichtbeachtung dieser Vorgaben riskierst du Punktabzüge.
- Nichtbeachtung der Anforderungen: Das Ignorieren der spezifischen Anforderungen deiner Universität, Hochschule, ö.ä. kann dazu fehlen, dass wichtige Inhalte fehlen oder irrelevant sind.
- Zu früh festlegen: Eine Gliederung sollte flexibel bleiben, bis die Recherche weitgehend abgeschlossen ist. Wer sich zu früh festlegt, riskiert, wichtige Entdeckungen oder Ideen nicht einbeziehen zu können.
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Häufig gestellte Fragen
Wie schreibt man eine Gliederung für eine wissenschaftliche Arbeit?
Wie detailliert sollte eine Gliederung sein?
Eine Gliederung sollte detailliert genug sein, um eine klare Richtung vorzugeben, ohne jedoch so spezifisch zu sein, dass keine Flexibilität für Anpassungen während des Schreibens bleibt.
„Die Gliederung ist die Grundlage für eine wissenschaftliche Arbeit. Allerdings ist sie nicht in Stein gemeißelt.
Wenn du während des Schreibens feststellst, dass die Gliederung angepasst werden muss, weil du zum Beispiel neue Forschungsaspekte erkannt hast oder feststellst, dass die Reihenfolge innerhalb der Gliederung eine Veränderung bedarf, dann nimm diese Änderung vor. Stimme dich hierzu aber auf jeden Fall mit deinem Betreuer ab.“
(Marcus Wittkamp, wissenschaftlicher Lektor)