In After Effects werden manche Effekte nur auf einen bestimmten Clip-Bereich angewendet.
Der Effekt „Komplexes Wölben“ (Bulge) zum Beispiel wirkt sich nur auf die Pixel aus, die sich innerhalb dieses Widgets befinden.
Die Pixel außerhalb des Widgets bleiben unverändert.
Viele Effekte in After Effects, wie z.
B.
„Verlauf“ (Gradient Ramp), umfassen die Eigenschaft „Mit Original mischen“ (Blend with Original).
Damit kann der ursprüngliche Clip selektiv mit einer vollständig gefilterten Clip-Version zusammengeführt werden, um bestimmte Effekte zu erzielen.
Beide Funktionen sind sehr praktisch, doch sie waren bisher nicht für jeden Effekt verfügbar.
Adobe hat deshalb entschieden, neue Optionen für das Effekt-Compositing hinzuzufügen.
Ich lösche die Effekte aus dieser Ebene und aktiviere die oberste Ebene.
Das ist eine Formebene.
Ein Stern mit vielen Punkten, der als Einstellungsebene definiert wurde und sich auf die darunter liegenden Ebenen in der Hierarchie auswirkt.
Hier wurden der radiale Weichzeichner angewendet, also ein gröberer Unschärfeeffekt, der diesen kreisförmigen Effekt verursacht, und „Colorama“.
In Kombination entsteht dieser interessante Buntglas-Effekt, der besonders zur Wirkung kommt, wenn der Vogel dahinter verschwindet.
Dabei entsteht ein transparenter Verzerrungseffekt, der sehr realistisch aussieht.
Diese Möglichkeit ist beeindruckend.
Aber wenn Sie schon einmal Einstellungsebenen verwendet haben, wissen Sie, dass ihre Funktion mit Einschränkungen verbunden ist.
Wenn ich z.
B. den Clip darunter verschiebe, bewegt sich die Einstellungsebene nicht mit.
Dieses Problem lässt sich durch das Überordnen der Ebene beheben.
Ich lege die Formebene als übergeordnete Ebene fest, sodass sich die Einstellungsebene mitbewegt.
Aber selbst dann bewegt sich der Effekt an sich nicht mit, wenn die Einstellungsebene verschoben wird.
Der Mittelpunkt des weichgezeichneten Bereichs bleibt auf dem ursprünglichen Punkt, der an der Komposition ausgerichtet ist, nicht am Clip.
Ich mache all das rückgängig.
Jetzt gibt es eine einfachere Methode, diese Art von Effekt zu erzielen.
Ich deaktiviere die Einstellungsebene und schalte die Sichtbarkeit für Masken ein.
Ich kann sehen, dass auf die Videoebene eine Maske angewendet wurde, die dieselbe Form und Position wie die Einstellungsebene hat.
Um das Ganze im Vergleich zu sehen, wähle ich die Formebene aus, kopiere die entsprechenden Effekte aus der Einstellungsebene und füge sie in den Video-Clip mit dem Vogel ein.
Auf den ersten Blick sieht das ganz anders aus.
Ich muss zunächst einmal einige Einstellungen vornehmen.
Die neuen Compositing-Optionen kann ich im Bedienfeld „Effekteinstellungen“ (Effect Controls) nicht finden.
Wenn ich aber die Effekteinstellungen auf der Zeitleiste aufrufe, indem ich die Ebene auswähle und einfach die E-Taste drücke, wird unter jedem Effekt die Kategorie „Kompositionsoptionen“ (Compositing Options) angezeigt.
Wenn ich diese Option erweitere, finde ich darin eine einzige Eigenschaft: „Deckkraft“ (Opacity).
Diese Option entspricht „Mit Original mischen“ (Blend with Original).
Ich reduziere den Wert, die Unschärfe verschwindet, und schließlich bleibt „Colorama“ übrig.
Dann erhöhe ich den Wert wieder.
Das heißt, „Mit Original mischen“ (Blend with Original) ist jetzt ein Bestandteil jedes Effekts.
Zusätzlich sind auf der rechten Seite einige Symbole verfügbar, mit denen sich Maskensteuerungen für die Effekte hinzufügen lassen.
Es wäre auch praktisch, die Maskeneinstellungen zu sehen.
Während ich die Ebene ausgewählt lasse, halte ich die Umschalttaste gedrückt und drücke die M-Taste, um die Maskeneinstellungen aufzurufen.
Ich vergrößere die Zeitleiste, sodass wir einen besseren Überblick haben.
Eine Maske ist standardmäßig einfach nur eine Maske.
Normalerweise ist „Addieren“ (Add) ausgewählt, womit eine Schablone auf der Ebene erstellt wird.
Ich hatte bereits „Ohne“ (None) ausgewählt, um die gesamte Videoebene anzeigen zu können.
Das werde ich gleich wieder ändern.
Sobald ich eine Maske habe, wähle ich das Pluszeichen im ersten Effekt, um eine neue Eigenschaft zu den Kompositionsoptionen hinzuzufügen: „Maskenreferenz“ (Mask Reference), für die standardmäßig die erste verfügbare Maske festgelegt wird.
Wenn keine Maske angewendet wird, steht hier „Ohne“ (None).
Wenn jedoch „Maske 1“ festgelegt ist, können Sie sehen, wie wichtig der Maskenmodus ist, der zuvor auf „Ohne“ (None) gesetzt war.
Wenn ich das nun in „Addieren“ (Add) ändere, wirkt sich der erste Effekt nur auf die Ebene innerhalb der Maske aus.
Mit „Subtrahieren“ (Subtract) werden nur die Pixel außerhalb der Maske berücksichtigt.
Die anderen Modi, die hier verfügbar sind, beziehen sich auf die Interaktion zwischen verschiedenen Masken.
Ich behalte für den Moment „Addieren“ (Add).
Ich werde dieselben Maskeneinstellungen auf „Colorama“ anwenden.
Mit dem Pluszeichen füge ich eine Maskenreferenz hinzu.
Dann wähle ich die korrekte Maske aus.
Wie Sie sehen, habe ich den Effekt der Einstellungsebene repliziert.
Anders als bei einer Einstellungsebene bewegt sich der Effekt jedoch mit der Ebene mit, wobei sogar geometrische Änderungen wie Skalierungen übernommen werden.
Hinzu kommt, dass Effekte auch die Kantenglättung von Masken unterstützen.
Ich drücke die F-Taste, um die Maske mit weichen Kanten zu versehen.
Um Ihnen das Ergebnis zu zeigen, schalte ich die Maskenansicht aus.
So ist das Ergebnis besser zu erkennen.
Nun ist ein weicher Verlauf anstatt der harten Kanten zu sehen.
Ich setze das auf Null zurück, um Ihnen die harten Kanten zu zeigen.
Es gibt unzählige kreative Möglichkeiten, die Ihnen zur Verfügung stehen.
Meine andere Komposition in diesem Projekt enthält diesen interessanten Wasserzeichen-Effekt.
Dieses Symbol habe ich mit zwei Masken und einer ziemlich umfangreichen Hierarchie von Effekten erzeugt.
Ich werde jetzt nicht alles im Detail erklären, aber Sie können das Ganze nachvollziehen, indem Sie zuerst alle Effekte ausblenden und dann nach und nach wieder einblenden.
Ich denke, mit ein bisschen Detektivarbeit können Sie nachvollziehen, wie das Ganze entstanden ist.
Beim Scrubben sehen Sie, dass das Wasserzeichen ebenfalls animiert ist und ausgeblendet wird.
Das habe ich mit den neuen Optionen für „Mit Original mischen“ (Blend with Original) gemacht.
An dieser Stelle kommen wir zu einem weiteren wichtigen Vorteil dieser Funktion.
Ich wähle die beiden Masken sowie alle diese Effekte aus.
Drücken Sie einfach die Umschalttaste, und wählen Sie im Menü „Animation“ die Option „Animationsvorgabe speichern“ (Save Animation Preset).
Geben Sie den Namen „Watermark“ ein, und klicken Sie auf „Speichern“ (Save).
Jetzt kann ich dieses individuell animierte Wasserzeichen auf jede beliebige Ebene anwenden.
In meinem Projekt ziehe ich „Squirrel-short“ in eine neue Komposition, sodass ich eine andere Ansicht desselben Clips erhalte.
Ich zoome heraus, um einen besseren Überblick zu erhalten.
Während die Zeitmarke auf Frame 0 gesetzt ist, wähle ich unter „Animation“ die Option „Zuletzt verwendete Animationsvorgaben“ (Recent Animation Presets) und „Watermark“ (Wasserzeichen).
Wie Sie sehen, wurde der komplexe Effekt einschließlich Masken auf den Clip angewendet.
So einfach geht die Erstellung und Wiederverwendung komplexer Effekte in After Effects.
Am Anfang sind vielleicht einige zusätzliche Schritte erforderlich.
Aber wenn Ihr Workflow Aufgaben oder Elemente umfasst, die mehrmals relevant sind, können Sie dadurch langfristig gesehen viel Zeit sparen.
