In diesem Tutorial führe ich Ihnen Effekte in Adobe Audition CC vor.
Was sind Effekte?
Effekte sind so etwas wie Miniprogramme, die sich auf Clips oder Spuren in einer Multitrack-Session anwenden lassen, um den Klang des Audiomaterials zu verändern.
Sie können Töne höher oder tiefer klingen lassen oder einen Halleffekt wie in einer Kathedrale erzeugen oder ein Echo wie in den Bergen usw.
Das sind Effekte.
Effekte finden Sie – wie zu erwarten – im Menü „Effekte“ (Effects).
Hier sind verschiedene Effektekategorien von „Amplitude und Komprimierung“ (Amplitude and Compression) bis zu „Zeit und Tonhöhe“ (Time and Pitch).
Jede dieser Kategorien umfasst eine Reihe von Effekten.
Im Effekte-Menü sehen Sie auch einzelne Effekte.
Diese Effekte lassen sich mit einem Klick direkt anwenden.
Dann gibt es noch die Kategorien „VST“ und „VST 3“, die leer sind, weil Sie selbst Elemente hinzufügen müssen.
Online finden Sie sogenannte VST-Plug-ins, die Sie in Audition CC installieren und dann hier abrufen können.
Mehr zu VST erfahren Sie am Ende dieses Tutorials.
Sehen wir uns einige Effekte an.
Einige sind komplex.
Andere sind einfach.
Ein einfacher Effekt ist „Stimmoptimierung“ (Vocal Enhancer).
Die Optionen sind selbsterklärend.
Ist die Stimme weiblich?
Oder männlich?
Nicht gerade schwer zu beantworten.
Nehmen wir jetzt einen komplexeren Effekt unter „Amplitude und Komprimierung“ (Amplitude and Compression).
Ich wähle „Multiband-Komprimierung“ (Multiband Compressor).
Ich spiele das kurz ab, damit Sie sehen, was passiert.
Momentan ist die Vorgabe „Walkie-Talkie“ ausgewählt.
Ich werde einige andere Vorgaben ausprobieren, um Ihnen zu zeigen, wie die Effekte funktionieren.
Wenn Sie diese Vorgaben ändern, ändern sich auch die Einstellungen hier.
Sie bieten einen Ausgangspunkt für weitere Anpassungen.
Das ist ein komplexerer Effekt innerhalb von Audition CC.
Fast jeder Effekt umfasst einige Vorgaben, die die Entwickler von Audition CC bereitgestellt und so benannt haben, dass sofort ersichtlich ist, wie die Vorgabe klingt.
Wie Sie einen Effekt anwenden, zeige ich Ihnen jetzt.
Sie können ihn auf einen ganzen Clip anwenden oder auf einen Teil des Clips, direkt hier in der Wellenform-Ansicht (Waveform) im Editor-Bedienfeld.
Effekte lassen sich nicht nur in der Wellenform-Ansicht anwenden, sondern auch in der Spektralfrequenz-Anzeige und Spektral-Tonhöhen-Anzeige.
Normalerweise arbeiten Sie aber in der Wellenform-Ansicht.
Wenn Sie hier einen Effekt anwenden, wenden Sie ihn direkt auf die Datei an.
Das nennt man destruktive Bearbeitung.
Damit verändern Sie die Datei.
Achten Sie also darauf, die geänderte Datei unter einem neuen Namen zu speichern.
Unter dem ursprünglichen Namen wird der Original-Clip ersetzt.
Ich zeige Ihnen das mal.
Ich wähle zum Beispiel „Effekte“ (Effects) und „Verzögerung und Echo > Analogverzögerung“ (Delay and Echo > Analog Delay).
Ich kann eine Vorschau wiedergeben.
Ich habe eine Art Verzögerung erzeugt.
Wenn mir das gefällt, klicke ich auf „Anwenden“ (Apply).
Der Effekt wird auf den gesamten Clip angewendet.
Um den Effekt nur auf einen Teil des Clips anzuwenden, wähle ich ihn aus und wende den Effekt auf diesen Teil an.
Der Rest des Clips wird dadurch nicht beeinflusst.
Ich schließe das Fenster und überspringe den Prozess hier.
Wenn Sie den Effekt als eine Art Überlagerung anwenden wollen, statt direkt auf den Clip, um zu sehen, ob er Ihnen gefällt, und wenn Sie später noch Anpassungen vornehmen wollen, verwenden Sie das Effekte-Rack (Effects Rack).
Das Effekte-Rack befindet sich hier links.
Das Effekte-Rack bleibt immer gleich, ob in der Wellenform-Ansicht oder in der Spektralfrequenz-Anzeige oder Spektral-Tonhöhen-Anzeige.
Im Effekte-Rack können Sie jederzeit Effekte hinzufügen.
Sie können bis zu 16 Effekte auf einen einzelnen Clip anwenden.
„Anwenden“ stimmt hier nicht ganz.
Der Effekt wird nicht direkt auf den Clip angewendet.
Er wird über den Clip gelegt.
Wenn ich diesen Slot öffne und wieder „Verzögerung und Echo“ (Delay and Echo) wähle, wird der Effekt in diesem Slot untergebracht.
Wir hören uns das noch einmal an.
Ich nehme lieber einen anderen Effekt: „Abflussrohr“ (Drain Pipe).
Wenn ich das Fenster schließe, habe ich den Effekt über den Clip gelegt.
Ich habe ihn nicht direkt auf den Clip angewendet.
Trotzdem wird der Effekt hörbar sein, wenn ich den Clip abspiele.
Ich kann hier noch weitere Effekte hinzufügen und nach Belieben neu anordnen.
Ich kann sie ein- und ausschalten.
Ich schalte den Effekt ein und wieder aus, um das zu testen.
Sie können einfach ausprobieren, wie sie klingen.
Angenommen, Ihnen gefällt eine bestimmte Version doch nicht.
Mit einem Doppelklick können Sie jederzeit eine andere Vorgabe ausprobieren wie „Canyon-Echos“ (Canyon Echoes).
Ich schließe das Fenster, und schon wurde das geändert.
Sie können die Effekte also ändern und ausprobieren, bis Sie etwas Passendes gefunden haben.
Hier unten sehen Sie die Schaltfläche „Anwenden“ (Apply).
Der Effekt muss auf den Clip angewendet werden, wenn Sie den Clip anderweitig nutzen möchten.
Hier unten ist also die Option zum Anwenden.
Solange Sie den Effekt nicht anwenden, ist er nur eine Art Überlagerung.
Wechseln wir zur Multitrack-Session.
Hier gibt es Unterschiede.
In der Wellenform-Ansicht habe ich „Analogverzögerung“ (Analog Delay) auf die Spur „lead vocal.wav“ angewendet.
Wenn ich zur Multitrack-Session wechsle, sehe ich hier den Clip „lead vocal.wav“.
Aber der Effekt ist nicht in den Clip-Effekten bzw. in den Track-Effekten zu sehen.
Er ist also unabhängig von der Multitrack-Session.
Meine Effekte von vorhin werden hier nicht abgespielt.
Ich wähle nur diese Spur aus.
An dieser Stelle wurde kein Effekt angewendet.
Wenn ich zurück in der Wellenform-Ansicht auf „Anwenden“ (Apply) klicken würde, wäre der Effekt Teil der Datei.
In der Multitrack-Ansicht würde ich den Effekt hören.
Aber im Moment sind diese Ansichten voneinander unabhängig.
Ich kann denselben Prozess hier durchführen, im Effekte-Rack der Multitrack-Session.
Ich kann einen Effekt wie eine Überlagerung auf den Clip anwenden, also jeden Clip innerhalb eines Tracks.
Angenommen, ich habe 40 Clips für diesen Track.
Ich kann einen Effekt auf den gesamten Track anwenden, das heißt, auf alle Clips in diesem Track.
Wie ich Ihnen vorhin gezeigt habe, gibt es Vorgaben innerhalb jedes einzelnen Effekts.
Im Effekte-Rack für die Multitrack-Session und für den Wellenform-Editor gibt es ebenfalls Vorgaben.
Diese funktionieren jedoch anders.
Ich habe „Track-Effekte“ (Track Effects) ausgewählt und rufe die Dropdown-Liste auf.
Diese Vorgaben kombinieren mehrere Effekte, deren Eigenschaften so konfiguriert sind, dass eine bestimmte Art von Sound erzeugt wird.
Nehmen wir „Entfernte Quelle“ (Far Away Source).
Daraufhin werden drei Effekte hinzugefügt, und ich werde darauf hingewiesen, dass einer dieser Effekte prozessorintensiv ist.
Danke für den Hinweis.
Der rot hinterlegte Effektname ist der prozessorintensive Effekt.
Sie können die Spur vorrendern über die Schaltfläche hier unten.
Ich habe also diese drei Effekte auf diesen Track angewendet.
Hören wir uns das an.
Sehr schön.
Diese drei Effekte erzeugen also den Klang einer entfernten Quelle, den ein Programmierer von Adobe für diese Vorgabe entwickelt hat.
Wie Sie sehen, können Sie hier Effekte anwenden.
Hier unten ist keine Schaltfläche zum Anwenden.
Die Multitrack-Session ist eine verlustfreie Bearbeitungsumgebung.
Keine Ihrer Änderungen hat Auswirkungen auf den Original-Clip.
Das ist wichtig zu wissen.
Die Originaldateien werden nicht geändert, egal, was Sie in der Multitrack-Session machen.
Im Wellenform-Editor hingegen, ganz gleich, ob Wellenform-Ansicht, Spektralfrequenz-Anzeige oder Spektral-Tonhöhen-Anzeige, ist die Bearbeitung destruktiv.
Ihnen muss also bewusst sein, dass Sie die Datei ändern.
In der Multitrack-Session ist die Bearbeitung verlustfrei.
Der Effekt wird nur über die Datei gelegt.
Eine weitere Stelle, wo Sie Effekte anwenden können, ist der Mischer (Mixer).
Der Mischer enthält hier einen Bereich für Effekte (fx).
Hier ist die Schaltfläche.
Aber Sie können nicht sehen, welche Effekte hinzugefügt wurden.
Der Grund ist die Bildschirmauflösung, die ich hier verwende, damit der Text lesbar ist.
Ich vergrößere die Ansicht mit einem Doppelklick (Windows) auf das Bedienfeld bzw. durch Drücken der Akzenttaste (Mac).
Die Akzenttaste ist auf der rechten Seite.
Jetzt ist nur noch dieses Bedienfeld zu sehen.
Die Effekte, die wir auf diese Spur angewendet haben, werden jetzt auch im Mischer angezeigt.
Sie können auch innerhalb des Mischers Effekte anwenden.
Es gibt sechs Möglichkeiten, Effekte anzuwenden.
Der Mischer ist ein Ort, an dem der Prozess im Prinzip genauso funktioniert wie in der Wellenform-Ansicht.
Der Unterschied ist, dass alles innerhalb der Spur abläuft.
Das Anwenden innerhalb der Spur geht auch in der Multitrack-Session.
Ich beende den Vollbildmodus und kehre zur Multitrack-Session zurück.
Wenn Sie auf die Schaltfläche „fx“ klicken, werden die Effekte für die einzelnen Tracks angezeigt, so ähnlich wie hier auf der Seite.
Wenn ich wieder die Standardeinstellung wähle, „Eingang/Ausgang“ (Inputs/Outputs), werden sie ausgeblendet.
Aber sie sind nur versteckt und lassen sich mit der fx-Schaltfläche einblenden.
Ich wollte Ihnen ja noch erklären, was VST-Plug-ins sind, bevor wir das Tutorial beenden.
VST steht für „Virtual Studio Technology“, entwickelt von einem deutschen Unternehmen.
Das Unternehmen heißt Steinberg.
Entschuldigen Sie meine Aussprache.
Ich rufe die Steinberg-Website auf.
Hier sehen Sie die sogenannte „PlugIn Zone“ der Steinberg-Website.
Dort werden Unternehmen vorgestellt, die gebührenpflichtige Plug-ins erstellen.
Sie müssen also für die Plug-ins bezahlen.
Wenn Sie aber das Web nach VST-Plug-ins durchsuchen, finden Sie Hunderte kostenloser VST-Plug-ins.
Das Praktische an diesen Plug-ins ist, dass sie alle innerhalb von Audition CC funktionieren.
Audition CC ist VST-kompatibel.
Die Plug-ins umfassen Oberflächen, die wie Hardware aussehen.
Auch wenn ihr Look an Hardware erinnert, fungieren sie als eine Oberfläche innerhalb von Audition CC.
Zur Steuerung dieser Plug-ins können Sie Hardware-ähnliche Regler verwenden.
Viele dieser Plug-ins erzeugen Sound wie ein Synthesizer, oder sie erzeugen höchst dramatische Effekte, die weit über das Funktionsspektrum von Audition CC hinausgehen.
Ich empfehle Ihnen also, sich diese VST-Plug-ins anzusehen.
Es gibt sowohl VST als auch VST 3.
VST 3 umfasst die neueste Plug-in-Technologie, also die neueste Virtual Studio Technology von Steinberg.
Nicht viele Plug-ins sind VST 3-kompatibel, aber es ist gut zu wissen, dass Audition CC mit VST 3 kompatibel ist, falls Sie VST 3-Plug-ins finden, neben standardmäßigen VST-Plug-ins.
