3D-Architekturmodell einer Küche

Architekturmodelle in 3D erstellen.

Wenn du schon einmal eine Wohnung virtuell besichtigt hast, weißt du, was mit 3D und AR alles möglich ist. 3D-Technologie hält in vielen Branchen Einzug – auch in der Architektur.

Einführung in 3D-Architekturmodelle.

Mit 3D-Modellen können Raumgestaltende, Architekturschaffende und Bauunternehmende ihre Arbeiten besser veranschaulichen. 3D-Modellierung vereinfacht die Erstellung von Konzepten sowie die Visualisierung und Präsentation von Ideen. Mit den richtigen Tools lässt sich jedes Projekt mit fotorealistischer Präzision gestalten, rendern und maßstabsgetreu darstellen.

 

3D-Modellierung ist eine großartige Methode zur Präsentation der Details eines Projekts. Laut einer Studie des Media Education Center können Kunden und Kundinnen mit visuellen Bildern mehr anfangen als mit Textbeschreibungen. Wenn sie sich also schon im Vorfeld eine genaue Vorstellung vom fertigen Projekt machen können, lassen sich mögliche Bedenken ausräumen, bevor mit den tatsächlichen Bauarbeiten begonnen wird.

Was ist ein 3D-Architekturmodell?

Ein 3D-Architekturmodell ist die dreidimensionale Darstellung eines architektonischen Objekts. Ein solches Modell wird in der Regel nach Abschluss der Planung zur Veranschaulichung des fertigen Raums oder Gebäudes verwendet. Bevor es entsprechende Software-Programme gab, wurden Modelle von Hand gebaut. Das war ein zeitraubender Prozess, der mit mehreren Herausforderungen verbunden war, u. a. mangelndes handwerkliches Know-how, nicht realistische Materialien oder ein zu kleiner Maßstab. Ab dieser Stelle bezeichnen wir mit dem Begriff „3D-Modell“ ausschließlich digitale Modelle, die mit Software für 3D-Modellierung erstellt wurden.

3D-Rendering einer Küche (Architekturzeichnung)

Bilder von Paul Tatar

3D-Rendering einer Küche (Innenausstattung)

Bilder von Paul Tatar

Die Vorteile von 3D-Architekturmodellen.

Die Verwendung von 3D-Architekturmodellen bietet drei wichtige Vorteile.

1. Bessere Visualisierung und Planung von Projekten.

Ein 3D-Modell allein wirkt oft unspektakulär. Doch das 3D-Rendering eines Objekts, das mit Materialien und Texturen versehen und korrekt beleuchtet wurde, lässt sich kaum von einem echten Foto unterscheiden. Während einfache Illustrationen eines Projekts durchaus zweckdienlich sein können, bietet die Ausgestaltung als 3D-Design eine hervorragende Möglichkeit, Ideen und Vorschläge lebensnah zu veranschaulichen – vom Grundriss bis zu den eingesetzten Materialien.

2. Höhere Präzision und Detailtreue.

Durch 3D-Rendering lassen sich Objekte präzise mit den richtigen Größenverhältnissen und Maßen darstellen – in allen Phasen des Prozesses. So lassen sich Ideen nicht nur visualisieren, sondern auch immer wieder testen und iterieren. Vom Entwurf bis zum fertigen Projekt.

3. Einfachere Kommunikation und Zusammenarbeit.

Viele Programme für 3D-Modellierung bieten Funktionen für Zusammenarbeit, sodass z. B. eine Szene im Team bearbeitet werden kann. Da mehrere Anwenderinnen und Anwender denselben Entwurf sehen und iterieren können, werden Kommunikation und Teamwork vereinfacht. Der Einsatz von Software bietet den Vorteil, dass sich das Projekt-Design jederzeit anpassen und korrigieren lässt.

3D-Architekturmodell eines Essbereichs

Bild von Paul Tatar

Der Prozess zur Erstellung von 3D-Architekturmodellen.

In den nächsten Abschnitten erfährst du, wie du 3D-Architekturmodelle erstellst, um 3D-Modellierung in deinen Planungsprozess einzubinden. Als Erstes musst du dich für ein 3D-Programm entscheiden. Tools, die die Verwendung von Grundformen unterstützen (auch als „grafische Primitive“ bezeichnet), sind ideal für die Erstellung von 3D-Architekturmodellen.

Erfasse Daten wie Grundrisse, Aufrisse und Materialien für dein Projekt.

Beim herkömmlichen Modellbau müssen alle Materialien sorgfältig gemessen und das Modell maßstabsgetreu nachgebildet werden. Je nach Umfang des Projekts kann ein Maßstab von 1:10 bis 1:200 verwendet werden. Beim Einsatz von 3D-Software ist das nicht nötig. Dennoch ist es wichtig zu wissen, wie dein Programm mit Abmessungen umgeht, damit alle Komponenten im richtigen Größenverhältnis dargestellt werden. Um ein realitätsgetreues Architekturmodell zu erhalten, solltest du alle Daten eingeben, die bei der Planung des Gebäudes relevant sind bzw. waren.

Konstruiere das Modell mit einem Programm, das für diese Arbeit entwickelt wurde.

Beginne mit Grundformen im korrekten Maßstab, um die Basis festzulegen. 3D-Architektur-Design gehört zum Bereich der Modellierung von harten Oberflächen. Diese Methode bietet viele Vorteile gegenüber der organischen Modellierung. In der Architektur kann jede Komponente einer Struktur auf eine Grundform reduziert werden. Mehrere Grundformen lassen sich nahtlos zusammenfügen. In deinem 3D-Programm helfen Presets für grafische Primitive bei der Erstellung der Grundformen.

Füge Details und Elemente wie Möbel, Pflanzen und Lichter hinzu.

Für sich allein werden die meisten Standardmodelle als Wireframes oder flache Objekte in grauer Farbe angezeigt. Verwende ein Tool zum Erstellen von Materialien und Auftragen von Texturen – z. B. Substance 3D Painter –, um Materialien und visuelle Details auf dein Modell und seine Umgebung anzuwenden.

 

In Content-Bibliotheken wie Substance 3D Assets findest du schnell passende Elemente wie Möbel, Pflanzen und professionell konzipierte Beleuchtung.

Präsentiere das Modell zur Prüfung und Genehmigung.

Sobald du mit deinem Design zufrieden bist, kannst du es mit einem hochwertigen 3D-Renderer wie Substance 3D Stager rendern. Wähle verschiedene Kameraperspektiven, um das Design bestmöglich darzustellen und alle Aspekte deines Projekts vorzuführen. Das geht mit statischen Bildern genauso wie mit animierten Bildsequenzen.

3D-Programm für Architektur-Design

Bild von Paul Tatar

Einsatzmöglichkeiten von 3D-Architekturmodellen.

Die Vorteile von 3D-Architekturmodellen lassen sich am besten anhand von Anwendungsbeispielen in der Bau- und Design-Branche zeigen.

Präsentation von Entwürfen und Gestaltungskonzepten.

3D-Modelle sind schon im Anfangsstadium eines Bauprojekts nützlich, um z. B. Kunden und Kundinnen einen Entwurf für den Grundriss zu zeigen. Während handgezeichnete Skizzen eines Gebäudes durchaus wirkungsvoll sein können, ermöglicht 3D beispiellose Realitätsnähe und Genauigkeit. Ein Modell kann genau simulieren, wie die Struktur nach Fertigstellung aussieht. Wenn Kunden und Kundinnen unterschiedliche Farben oder Materialien sehen wollen, lassen sich mehrere Versionen der 3D-Szene erstellen.

Vermarktung von Projekten für Kauf- oder Kapitalanlageinteressierte.

3D-Bilder sind ein effektives Marketing-Tool. Standbilder können für Kataloge, Werbung, E-Mails und andere herkömmliche Medien verwendet werden. Interaktive Erlebnisse und Videos lassen sich in Web-basierte Experiences einbinden, die für potenzielle oder bestehende Kunden und Kundinnen bereitgestellt werden. Mit Unterstützung von Technologien für Video-Games und Animationsfilme (z. B. Unreal Engine 5) können Interessierte durch ein 3D-Gebäude gehen, als wären sie tatsächlich vor Ort.

Kommunikation und Koordination mit Bauunternehmenden und anderen Beteiligten während des Projekts.

Ein 3D-Gebäudemodell kann auch in der Bauphase als Referenz für die Koordination von und Zusammenarbeit mit Beteiligten dienen. Das 3D-Modell fungiert in diesem Fall als digitaler Prototyp. Da 3D so präzise und realistisch sein kann wie ein Foto, dient das Modell während der gesamten Bauphase als Orientierungshilfe.

 3D-Rendering einer Kücheninsel (Architekturzeichnung)

Bilder von Paul Tatar

3D-Architekturmodell einer Kücheninsel

Bilder von Paul Tatar

3D-Modelle inspirieren.

Vom Beginn eines Projekts bis zum Abschluss: Der Einsatz von 3D-Modellen in der Bau- und Architekturbranche bietet zahlreiche Vorteile. Architekturschaffende und Raumgestaltende, die 3D-Programme verwenden, sparen nicht nur Zeit und Geld, sondern bieten Kunden und Kundinnen auch ein Erlebnis, das der Wirklichkeit sehr nahe kommt.

Häufig gestellte Fragen.

In der Vergangenheit wurden 3D-Modelle meistens aus physischen Materialien wie Pappe, Gips und Holz erstellt. Das Modell war im Allgemeinen klein. Seit Einzug der 3D-Technologie verwenden viele Architekturschaffende Software für 3D-Modellierung. Das Ergebnis kann mit Engines wie Unreal Engine 5 gerendert werden.

Ein 3D-Architekturmodell ist die dreidimensionale Darstellung eines Gebäudes. Ein solches Modell wird wie jedes andere digitale 3D-Modell mithilfe von Software zur Modellierung erzeugt. 3D-Architektur-Design gehört zum Bereich der Modellierung von harten Oberflächen. Bei der Gestaltung eines Gebäudemodells kann je nach Bedarf nur die Fassade dargestellt werden oder der gesamte Innen- und Außenbereich.

Architekturmodelle werden oft in drei Typen kategorisiert, die in unterschiedlichen Projektphasen zum Einsatz kommen: Konzeptmodelle, Arbeitsmodelle und Präsentationsmodelle. Ein Konzeptmodell stellt nicht das Endergebnis dar, sondern dient vielmehr dazu, Ideen zu entwickeln und ihre mögliche Umsetzung zu prüfen. Auch Arbeitsmodelle visualisieren noch nicht das finale Design; sie sind aber genauer ausgearbeitet als Konzeptmodelle. Sie sollten verlustfrei angelegt sein, damit Änderungen jederzeit möglich sind oder rückgängig gemacht werden können. Ein Präsentationsmodell veranschaulicht das fertige Design. Dieses Modell ist vollständig ausgearbeitet und umfasst die meisten Details. Es wird oft für Präsentationen und Verkaufszwecke verwendet.