
Motion JPEG Codec einfach erklärt
MJPEG, auch Motion JPEG Codec genannt, ist ein Codec, der aus mehreren komprimierten JPEG-Bildern besteht. Erkennbar ist eine MJPEG-Datei an der Endung „mjpeg“. Wie genau MJPEG funktioniert, wofür er zum Einsatz kommt und wie du mit dem Codec arbeitetest, erklären wir dir hier.
MJPEG: Definition und Anwendung
MJPEG steht für Motion JPEG und gehört zu den Videokomprimierungsformaten. Entwickelt wurde der Video-Codec von der Joint Photographic Experts Group und war ursprünglich als Multimediaanwendung gedacht. Mittlerweile können auch nichtlineare Editoren und Aufnahmegeräte mit dem Format arbeiten. Mit MJPEG wird jedes Einzelbild separat als JPEG-Bild komprimiert. Dadurch kannst du jeden Videoclip ohne weiteres Recodieren bildgenau zuschneiden. Zusätzlich ist die Qualität unabhängig von der Bildbewegung.
Motion JPEG Video funktioniert mit verschiedenen Softwares, Webbrowsern, Mediaplayern und Streamingdiensten. Die Auflösung des Materials ist gering. Dadurch zeichnen sich MJPEG-Videos durch eine äußerst geringe Dateigröße aus. Das Format ist schon sehr lange auf dem Markt und ermöglichte es bereits ersten Heimcomputern, Multimediaanwendungen von CD-ROMs abzuspielen. In den 1990ern integrierte Apple den MJPEG-Codec zum ersten Mal für Software und sorgte für eine weitläufige Verbreitung durch die Verwendung im bekannten QuickTime-Player.
Einsatzbereiche des MJPEG-Codecs
Du kannst MJPEG zur Videoerfassung und -bearbeitung verwenden. Dadurch etablierte sich der Codec besonders als Standard für Videoüberwachungskameras. Auch viele ältere Digitalkameras sind mit Motion JPEG kompatibel. Der Codec wird von vielen Webbrowsern, Multiplayern und Spielekonsolen unterstützt. Er ist daher ein idealer Codec zum Streaming. Auch Live-Streams sind mit dem Format möglich, erfordern allerdings eine stabile und hohe Bandbreite. Nachfolgend ein Überblick über gängige Einsatzbereiche von MJPEG:
- Videoüberwachung
- Webkameras
- Streaming beispielsweise mit Apple TV
- Für voraufgezeichnete Videosequenzen in Videospiele
Das Format ist mit vielen Hard- und Softwareangeboten kompatibel, unter anderem:
- QuickTime Player und Apple TV
- Ältere Spielekonsolen wie Wii, Playstation 3 oder Playstation Portable
- Webbrowser wie Safari, Chrome, Firefox oder Edge
- Viele ältere Digitalkameras

MJPEG-Dateien öffnen und abspielen
Das MJPEG-Format hat einen entscheidenden Nachteil. Es gibt keine einheitlichen Spezifikationen zur Verwendung des Codecs. Das kann bei Ausgabedateien unterschiedlicher Hersteller zu Kompatibilitätsproblemen führen. Unternehmen wie Microsoft oder Apple versuchen dies zu verringern, indem sie ihr Standardformat zur Speicherung von MJPEG-Dateien dokumentieren.
Daher solltest du mit einigen der gängigsten Mediaplayern dennoch kein Problem mit dem Öffnen und Abspielen deines MJPEG-Videos haben. Neben QuickTime Player unterstützt auch der Windows Media Player oder VLC das MJPEG-Format.
So öffnest du eine MJPEG-Datei:
MJPEG auf Windows öffnen:
- Suche deine MJPEG-Datei und wähle sie mit einem Doppelklick aus.
Wenn die Datei nicht automatisch geöffnet wird und du eine Fehlermeldung erhältst, versuche zuerst deinen Mediaplayer zu öffnen. Häufig ist dein Standard-Mediaplayer noch nicht für MJPEG vorkonfiguriert. In diesem Fall gehst du wie folgt vor:
- Öffne deinen Mediaplayer.
- Navigiere zum Menüpunkt „Datei“ oder „Medien“ (je nach Player).
- Wähle „Öffnen“.
- Suche deine Datei und wähle sie aus.
Info:
Bekommst du die Fehlermeldung „Kann MJPEG-Dateien nicht öffnen“ oder „Die folgende Datei kann nicht geöffnet werden“, fehlt dir ein passendes Programm für die Wiedergabe. Dann installiere dir einen der oben genannten MJPEG-fähigen Player. Weitere mögliche Mediaplayer sind auch Blu-ray Master und AnyMP4.
MJPEG auf Mac öffnen:
- Suche deine MJPEG-Datei und wähle sie mit Doppelklick aus.
- Alternativ klickst du mit der rechten Maustaste auf deine Datei und wählst „Öffnen mit“
Möglicherweise bekommst du eine Fehlermeldung wie „Es gibt keine Anwendung, die zum Öffnen der Datei eingestellt ist“. Das bedeutet, dass dein vorhandener Mediaplayer nicht darauf konfiguriert ist, MJPEG automatisch zu öffnen.
Wenn du dir sicher bist, dass du einen MJPEG-fähigen Player hast (wie beispielsweise QuickTime), dann probiere Folgendes:
- Klicke im Fehlerfenster auf „Anwendung wählen“. Deine Datei sollte sich nun öffnen. Zukünftig sollte es dir dann einfach möglich sein, deine MJPEG-Datei mit einem Doppel- oder Rechtsklick zu öffnen.
Motion-JPEG-Videos mit Adobe Premiere Pro bearbeiten und konvertieren
Möchtest du ein MJPEG-Video bearbeiten, musst du dieses zunächst mit einem Drittanbietertool konvertieren. Mögliche Anwendung sind unter anderem Convertio, Movavi oder AnyConv. Achte dabei darauf, dass es sich um seinen seriösen und sicheren Konverter handelt. Prüfe zudem vorab, welche Dateiformate Adobe Premiere Pro für den Import unterstützt.
Hast du deine Datei konvertiert, kannst du sie anschließend ganz einfach in Adobe Premiere Pro importieren und die Bearbeitung starten. Importieren kannst du deine Datei schnell und einfach wie folgt:
- Öffne Adobe Premiere Pro.
- Wähle „Datei“.
- Klicke auf „Aus Medienbrowser importieren“.
- Wähle dein gewünschtes Video und klicke „Importieren“.
Du kannst deine Datei auch mit Drag-and-drop direkt in dein Projekt- oder Schnittfenster ziehen.
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