Setze ein Statement mit Schwarz-Weiß-Porträtfotografie

Schwarz-Weiß-Porträts wecken Emotionen und verfügen über ein zeitloses Element. Hol dir Tipps für beeindruckende Schwarz-Weiß-Bilder von Menschen.      

Schwarz-Weiß-Foto einer Person, die sich in einer Hängematte entspannt

Bild von Joshua Morgan

Schwarz-Weiß-Fotografie zeigt Motive in einem neuen Licht

Durch das Fehlen von Farben erhält der Betrachter sofort eine neue Perspektive auf ein Bild, wobei alle anderen Faktoren betont werden – Komposition, Textur, Licht, Schatten, Stimmung und das Motiv selbst. Es zwingt uns auch dazu, Fotos auf andere Weise zu sehen. „Ich denke, die Schwarz-Weiß-Fotografie sticht noch stärker hervor, weil wir in einer Welt voller Farben leben“, sagt der Fotograf Jeff Kravitz. „Schwarz-Weiß hebt sich also von der Umgebung ab.“

       

Die Schwarz-Weiß-Bearbeitung auf Fotos kann zwar ein surreales Gefühl erzeugen, aber sie kann auch die Zeit anhalten und die Emotionen eines Augenblicks hervorheben. „Gute Schwarz-Weiß-Fotos sind zeitlos“, sagt Fotograf Joshua Morgan. „Sie können so viel Tiefe und Emotion vermitteln. Und sie können für immer bestehen.“

       

Wie Schwarz-Weiß-Porträts dich in den Bann ziehen

„Wenn man sich ein Farbfoto ansieht, schaut man oft nur auf die Farben“, sagt Kravitz. „‚Sieh dir das rote Kleid an. Sieh dir das Gelb an. Sieh dir an, wie die Farben zusammenpassen.‘ Und man achtet nicht auf das Motiv.“ Bei einem Schwarz-Weiß-Porträt lenkt man seine Aufmerksamkeit mehr auf die Person oder den Fokus, der gezeigt wird. 

 

 

Die Session für Schwarz-Weiß-Porträts vorbereiten

Bevor du loslegst, solltest du dir überlegen, wo du fotografieren möchtest und welches Licht am besten für dein Motiv geeignet ist. Bei der Aufnahme großartiger Porträts geht es vor allem um den Komfort deines Motivs, aber wenn du das richtige Licht und den richtigen Hintergrund vorbereitest, erhältst du das bestmögliche Foto.

 

Den Hintergrund gestalten

Wenn du mit einer geringen Tiefenschärfe fotografierst – was bei Porträts üblich ist – wird der Hintergrund weicher und das Motiv wird besonders hervorgehoben. Dennoch ist der Hintergrund, den du wählst, ein wichtiger Teil der Geschichte, die du über dein Motiv erzählst. Um eine Trennung zwischen Modell und Hintergrund zu erreichen und z. B. Bokeh-Lichtmuster zu erhalten, solltest du dein Motiv mindestens ein paar Meter vor dem Hintergrund platzieren.

Schwarz-Weiß-Bild einer lächelnden Person, die über ihre Schulter schaut

Die Wahl eines soliden schwarzen oder weißen Hintergrunds bietet Vorteile. Durch einen weißen Hintergrund kann Kleidung stärker hervorstechen und er reflektiert mehr Licht zurück auf die Konturen des Motivs. „Ich arbeite mit vielen Models für Websites und Agenturen zusammen", so Kravitz. „Sie bevorzugen weiße Hintergründe, weil sie das Model dann einfach aus dem Hintergrund ausschneiden und leicht in einen anderen Hintergrund einfügen können.“ 

 

Ein schwarzer Hintergrund hingegen kann eine gute Möglichkeit sein, die Gesichtsmerkmale eines Models in den Vordergrund zu rücken, insbesondere die Augen. Schwarze Hintergründe absorbieren Licht, sodass nicht zu viel davon zur Kamera zurückgeworfen wird. Experimentiere mit Aufnahmen mit einem helleren Hintergrund und füge bei der Bearbeitung einen dunkleren hinzu, um zu sehen, wie Licht das Motiv hervorheben kann. „Man könnte Fotos mit einem weißen Hintergrund machen und bei der Nachbearbeitung dann schwarz hinzufügen, was die Kieferpartie wirklich betonen kann“, sagt Morgan.

 

Die Tageszeit auswählen

Bei Porträtaufnahmen im Freien ist die Tageszeit ein wichtiger Faktor. Wann du fotografierst, bestimmt die Intensität des Kontrasts im Gesicht des Motivs. Um die Hauttextur weicher zu machen, fotografierst du am besten im sanften Licht während der goldenen Stunde, also der Zeit kurz nach Sonnenaufgang oder kurz vor Sonnenuntergang. 

Schwarz-Weiß-Porträt einer Person in einem weißen Hemd, die sich nach vorne lehnt
Schwarz-Weiß-Foto, das eine Person und ihren Schatten auf einem Gehweg oben zeigt
Schwarz-Weiß-Foto einer Person, die einen Anzug trägt und auf einer leeren Straße in einer Stadt steht

Bilder von Joshua Morgan 

Besonders bei Schwarz-Weiß-Porträts kann man jedoch mit den härteren Schatten spielen, die die Mittagssonne wirft. Ein kontrastreicher Look kann dramatischer wirken. „Normalerweise eignet sich sanfteres Licht am besten. Das soll aber nicht heißen, dass man nicht direkt in der Mittagszeit draußen fotografieren kann. Diese Lichtstimmung vermittelt ganz andere Emotionen, weil die Schatten so hart sind“, sagt Morgan.

       

„Ich wähle die Tageszeit für ein Fotoshooting anhand des gewünschten Lichts“, sagt Kravitz. „Ich liebe das Licht um drei Uhr nachmittags, weil es denselben Effekt erzeugt wie im Studio, wo ich die Szene ausleuchten würde.“ 

 

 

Kameras und Ausrüstung für Schwarz-Weiß-Porträts

Mache dir nicht zu viele Gedanken über deine Ausrüstung, wenn du gerade erst anfängst. Für Schwarz-Weiß-Porträts brauchst du tatsächlich nur ein Smartphone. Selbst professionelle Porträtfotografen reisen manchmal nur mit leichtem Gepäck. „Normalerweise nehme ich meine Kamera, einige zusätzliche Akkus und einen Reflektor mit, wenn ich zu einem Set fahre“, sagt Morgan.

       

Spiegellose Kameras bieten eine präzise Vorschau

Spiegellose Digitalkameras zeigen dir genau, wie dein Bild später aussehen wird. „Was man im Sucher sieht, erscheint später genau so auf dem Bild“, sagt Kravitz. „Bei einer spiegellosen Kamera sieht man, was der Sensor sieht, sodass man alle Einstellungen sofort festlegen kann. Man sieht es, noch bevor man auf den Auslöser drückt.“ Wenn die Vorschau auf Schwarz-Weiß eingestellt ist, kannst du während der Aufnahme die Schatten, die Komposition und das Licht in deinen Schwarz-Weiß-Fotos optimieren.

 

Reflektoren und Beleuchtung

Bei Porträtaufnahmen im Freien ist ein Reflektor-Set dein bester Freund. Weiße oder metallische Reflektoren helfen dir, natürliches Licht wieder auf dein Motiv umzulenken, um unvorteilhafte Schatten zu umgehen. Und ein durchscheinender Reflektor kann dazu beitragen, hartes direktes Sonnenlicht zu streuen, sodass es weicher auf das Gesicht des Motivs fällt.

       

Bei Innenaufnahmen oder bei Aufnahmen, bei denen du mehr Kontrolle haben möchtest, kannst du Licht und Schatten mit künstlicher Beleuchtung nach deinen Vorstellungen schaffen. Zu wissen, wie man Porträts beleuchtet, ist schon eine Kunstform für sich. „Für Beleuchtung gibt es keine Einheitsgröße. Es gibt Millionen verschiedene Möglichkeiten und jeder bevorzugt eine andere Methode“, so Morgan. „Man weiß erst, was einem gefällt und wo die eigenen Fähigkeiten liegen, wenn man es selbst ausprobiert.“

Eine kontrastreiche Schwarz-Weiß-Porträtaufnahme einer Person, die in die Ferne schaut

Bild von Joshua Morgan 

Ein kontrastreicher Look – dunkle, intensive Schatten und helle Highlights – kann für eindrucksvolle Schwarz-Weiß-Porträts sorgen. So können unerwartete Lichtplatzierungen die Konturen oder Kanten des Gesichts einer Person hervorheben. „Mit Hintergrundbeleuchtung wird das Gesicht etwas dunkler. Aber sie sorgt für einen schönen hellen Rand um das Haar herum bei den Schultern“, sagt Morgan. Das Schöne an der digitalen Fotografie ist, dass man so viele Aufnahmen machen kann, wie man möchte, bis man den richtigen Look gefunden hat.

 

 

Tipps für Schwarz-Weiß-Porträts

Arbeiten mit der Kamera

Die Kamera bietet zwar eine Einstellung für Schwarz-Weiß-Aufnahmen, jedoch ist es besser, im RAW-Format zu fotografieren und die Bilder bei der Nachbearbeitung zu Schwarz-Weiß zu konvertieren. Wenn du im RAW-Format fotografierst, erhältst du die datenreichsten Bilder, sodass du bei der Bearbeitung mehr Möglichkeiten hast. Außerdem hast du die Möglichkeit, aus deinen Aufnahmen Farbporträts zu erstellen.

       

Auch während der Aufnahme im RAW-Format kannst du den Sucher so einstellen, dass eine monochrome Vorschau angezeigt wird. Auf diese Weise kannst du die Kameraeinstellungen und Komposition anpassen, um das bestmögliche Schwarz-Weiß-Bild zu erhalten. Gleichzeitig kannst du alle Farbdaten der Szene erfassen. Die Nutzung der Highlight-Warnung ist ebenfalls eine gute Methode. So kannst du erkennen, wo Daten aufgrund der Helligkeit ausgelöscht werden und verloren gehen.

       

Egal, was du fotografierst: Die anderen Kameraeinstellungen hängen von den Bedingungen deiner Umgebung ab. Aufgrund der Stärke deiner Lichtquelle und der Bewegung deines Motivs passt du ISO, Blende und Verschlusszeit deiner Kamera an, um das ideale Bild aufzunehmen. Der ISO-Wert bestimmt, wie lichtempfindlich der Kamerasensor ist, die Blende bestimmt die Größe der Öffnung, die Licht in die Kamera einlässt, und die Verschlusszeit bestimmt, wie lange der Verschluss geöffnet bleibt.

Fotograf beim Fotografieren von Schwarz-Weiß-Porträts im Fotostudio

Arbeiten mit Modellen

Ein Schwarz-Weiß-Porträt ist vielleicht stimmungsvoller und verfügt eher über eine nachdenkliche Atmosphäre. Aber der Schlüssel dazu besteht immer noch darin, mit dem Modell Spaß zu haben und eine entspannte Stimmung zu erzeugen. „Um ein natürliches, stimmungsvolles Foto zu bekommen, musst man authentisch lachen“, sagt Kravitz. „Wenn man lacht, beansprucht man jeden Muskel im Gesicht. Wenn ich dem Modell sage, es soll sich entspannen, können sich auch die Gesichtsmuskeln wirklich entspannen.“ Ein entspannter Kiefer kann ein Porträt schmeichelhafter wirken lassen.

       

Es gibt nichts Besseres als direkten Blickkontakt, um ein Schwarz-Weiß-Foto faszinierender zu machen. Um dies zu erreichen, sollte das Modell in deine Augen schauen und nicht in die Kamera. „Der Sensor der Kamera ist dort, wo mein Auge ist. Wenn mich das Modell also anstarrt, starrt es auf den Sensor“, sagt Kravitz. „Und wenn es auf den Sensor starrt, starrt es die Person an, die das Foto später betrachtet.“

 

 

Schwarz-Weiß-Porträts bearbeiten

Adobe Photoshop Lightroom bietet alles, was du brauchst, um Farbbilder in Schwarz-Weiß zu konvertieren. So werden deine Fotos zu perfekten Kunstwerken. Wenn du in Farbe fotografierst, kannst du jeden Farbkanal separat anpassen, bevor du die Fotos in Schwarz-Weiß-Bilder umwandelst. Du hast mehr Möglichkeiten, um den Farbton einzelner Bereiche deines Fotos anzupassen, da sie von Natur aus durch Farben getrennt werden.

Farbfoto einer Person mit einer Lederjacke, die etwas in der Ferne liest
Konvertiertes Schwarz-Weiß-Porträt einer Person mit einer Lederjacke

Wenn du beispielsweise einen Hintergrund mit Bäumen und Gras dunkler machen möchtest, kannst du den grünen Kanal anpassen, um bei diesem Bereich schnell diese Wirkung zu erzielen. Wenn du später wahrscheinlich bestimmte Hintergrundbereiche anpassen möchtest, sollte dein Modell eine Farbe tragen, die sich nicht mit diesen spezifischen Farbtönen vermischt. Auf diese Weise wird die Kleidung nicht beeinflusst, wenn du den Kanal anpasst.

       

Schatten und Highlights machen dein endgültiges Bild entweder aus oder kaputt. Mit den Tools Dodge und Burn (Abwedeln und Nachbelichten) kannst du genaue Bereiche deines Fotos manuell aufhellen und dunkler machen. „Ich stelle den Pinsel auf 1 % ein, sodass ich nach und nach mit jedem Strich die Bereiche hervorhebe, die ich hervorheben möchte“, sagt Kravitz. „Denn wenn man die Hand versehentlich ein bisschen mehr bewegt, als man sollte, verhindern die 1 %, dass man es versaut.“

 

 

Erste Schritte mit Graustufen 

Es erfordert weder Know-how noch teure Ausrüstung, um sich an einem Schwarz-Weiß- oder Graustufen-Porträt zu versuchen. „Man braucht nur eine Kamera und die Bereitschaft, es zu versuchen. Man erkennt, wie das Licht auf ein Motiv fällt“, so Morgan. „Man kann nichts falsch machen. Wenn das Bild nicht so wird, wie man es sich vorstellt, versucht man es einfach von neuem mit einer anderen Methode.“

       

„Halte dich nicht mit Kleinigkeiten auf“, rät Kravitz. „Die Menschen achten nicht auf die kleinen Dinge, sie achten darauf, wie sie sich fühlen, wenn sie dein Bild betrachten.“

       

Lightroom verfügt über Schwarz-Weiß-Voreinstellungen, die du sofort für deine Aufnahmen verwenden kannst. So kannst du ganz einfach in dieses Medium eintauchen. Mache noch heute ein paar Fotos und erfahre, wie ein paar einfache Änderungen den Unterschied ausmachen können.

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