In diesem Video zeige ich Ihnen einen typischen Workflow zum Einstieg in Adobe After Effects.
Wenn Sie After Effects zum ersten Mal starten, sehen Sie diesen Startbildschirm.
Ich möchte ein neues Projekt anlegen, also klicke ich auf die Schaltfläche „Neues Projekt“ (New Project).
Überblick über die Benutzeroberfläche
Sie sehen einige Fenster, die die After Effects-Benutzeroberfläche bilden.
Die wichtigsten sind das Projektfenster, das Fenster „Komposition“ und die Zeitleiste.
Wenn ich in die einzelnen Fenster klicke, werden Sie blau markiert.
Das heißt, dieses Fenster ist aktiv.
Über das Projektfenster importieren und organisieren Sie die Elemente Ihres After Effects-Projekts.
Wenn Sie eine Ebenengruppe erstellen, erzeugen Sie eine sogenannte „Komposition“.
Die Komposition wird hier im Fenster „Komposition“ gezeigt.
Die Ebenen der Komposition sehen Sie hier unten in der Zeitleiste.
Noch eine Info zur Benutzeroberfläche: Die Benutzeroberfläche wird basierend auf Arbeitsbereichen organisiert.
Arbeitsbereiche
Ich kann im Menü „Fenster“ (Window) „Arbeitsbereich“ (Workspace) aufrufen.
Die Namen der Arbeitsbereiche entsprechen den jeweiligen Aufgaben, die man in einem After Effects-Projekt erledigen will.
Wenn ich beispielsweise an einem Titel mit viel Text arbeite, rufe ich den Arbeitsbereich „Text“ auf.
Der Arbeitsbereich, in dem wir heute arbeiten, heißt schlicht „Standard“.
Anstatt ihn über „Fenster > Arbeitsbereich“ (Window > Workspace) aufzurufen, greife ich gleich hier auf ihn zu, über die Schaltflächen rechts oben auf der Oberfläche.
Oder ich klicke auf den Doppelpfeil, um die Liste mit den anderen Arbeitsbereichen anzuzeigen.
Ich klicke auf „Standard“, um diesen Arbeitsbereich zu aktivieren.
Inhalte importieren
Nun möchte ich Elemente in mein Projekt importieren.
Dazu gehe ich ins Projektfenster und klicke doppelt hinein, um das Dialogfeld für den Import zu öffnen.
Hier navigiere ich zu meinem Desktop.
Auf dem Desktop habe ich bereits einen Ordner angelegt, er heißt „Project“.
Darin befinden sich zwei Videodateien, die ich zum Projekt hinzufügen möchte.
Ich wähle beide aus.
Wenn ich auf „Öffnen“ (Open) klicke, werden sie zum Projektfenster hinzugefügt.
Um die Namen besser lesen zu können, setze ich den Cursor zwischen diese zwei Spalten und klicke und ziehe die Spalte „Name“ etwas breiter.
Ich hebe die Markierung für beide Ebenen auf, indem ich in den grauen Bereich darunter klicke.
Dann klicke ich einmal auf „Surf.mp4“.
In der Anzeige erscheinen alle Parameter bzw.
Einstellungen dieses Elements.
Es ist ein HD-Clip mit 1920 x 1080 Pixel und ist 5 Sekunden lang bei 29,97 Frames pro Sekunde.
Die Anzeige enthält auch das verwendete Kompressionsverfahren bzw. den Codec: H.264.
Damit lässt sich gut arbeiten.
Komposition erstellen
Um etwas in After Effects erstellen zu können, muss man eine Komposition anlegen.
Kompositionen lassen sich auf zwei Arten erstellen.
Eine ist über das Menü „Komposition“ (Composition) > „Neue Komposition“ (New Composition).
Dadurch öffnet sich das Dialogfeld „Kompositionseinstellungen“ (Composition Settings).
Wenn ich auf das Pulldown-Menü „Vorgabe“ (Preset) klicke, werden verschiedene Vorgaben aufgelistet, die unterschiedliche Auflösungen für Video und Film bieten und zur Erstellung der Kompositionen verwendet werden können.
Ich klicke, um das Pulldown-Menü zu schließen, und klicke auf „Abbrechen“ (Cancel), denn ich möchte eine Komposition erstellen, die den Videoeinstellungen des Clips „Surf.mp4“ perfekt entspricht.
Dazu klicke ich auf den Clip und ziehe ihn auf das Symbol für neue Kompositionen hier unten im Projektfenster.
Wenn ich die Maus loslasse, wird die Komposition „Surf“ erstellt.
Ihre Einstellungen entsprechen genau denen des Video-Clips, der außerdem im Fenster „Komposition“ angezeigt wird.
In der Zeitleiste wurde außerdem eine Ebene „Surf“ angelegt.
Mit der Zeitmarke arbeiten
Was genau im Fenster „Komposition“ angezeigt wird, bestimmt diese blaue Linie hier.
Das ist die Zeitmarke (Current Time Indicator).
Ich klicke und ziehe sie auf der Zeitleiste hin und her.
Wie Sie sehen, wird die Anzeige im Fenster „Komposition“ aktualisiert.
Die Zeitmarke gibt exakt den Frame an, der im Fenster „Komposition“ sichtbar ist.
Wenn ich die Zeitmarke loslasse – im Moment bin ich bei Sekunde 1:14, wird die Position links unten im Fenster „Komposition“ angezeigt und auch links oben in der Zeitleiste.
Man kann in beide Felder klicken und eine Zahl eingeben.
Das verschiebt die Zeitmarke auf einen bestimmten Frame.
Wenn ich beispielsweise die Zeitmarke zu Sekunde 1:00 verschieben will, gebe ich „100“ ein und drücke die Eingabetaste.
Ebeneneinstellungen anpassen
Jede Ebene in einem After Effects-Projekt hat Einstellungen, auf die Sie zugreifen können.
Wenn man auf dieses Dreieck in der Zeitleiste klickt, werden die Einstellungen „Transformieren“ (Transform) sichtbar.
Wenn ich diese öffne, kann ich Anpassungen für „Ankerpunkt“ (Anchor Point), „Position“, „Skalierung“ (Scale), „Drehung“ (Rotation) und „Deckkraft“ (Opacity) vornehmen.
Sicher kennen Sie Position, Skalierung, Drehung und Deckkraft, aber vielleicht wissen Sie nicht, was ein Ankerpunkt ist.
Das wird anhand der Einstellung „Drehung“ (Rotation) klarer.
Diese blauen Zahlen hier sind die Parameter, die wir anpassen können.
Wenn ich mit dem Cursor über den Wert ganz rechts in den Einstellungen für die Drehung fahre, klicke und ziehe, dreht sich die Ebene um diese Markierung hier.
Das ist der Ankerpunkt.
Wenn ich den Ankerpunkt verschieben möchte, klicke und ziehe ich den Ankerpunkt entlang der X-Achse der Ebene.
Ich mache die Änderungen durch zweimaliges Drücken von Befehl + Z bzw.
Strg + Z (unter Windows) rückgängig.
Experimentieren Sie einfach, indem Sie Parameter klicken und ziehen.
Der X-Wert verschiebt die Ebene entlang der X-Achse, der Y-Wert verschiebt sie entlang der Y-Achse.
Die Skalierung verhält sich etwas anders, da sie eine Sperre enthält.
Wenn ich die Skalierung klicke und ziehe, wird die Ebene größer oder kleiner.
Der Y-Parameter wird proportional angepasst.
Alle Änderungen wirken sich also auf beide Dimensionen aus, es sei denn, ich hebe die Sperre für die Dimensionen auf.
Nun kann ich einen Wert allein ändern, und die Ebene wird entsprechend verzerrt.
Ich mache all diese Einstellungen wieder durch Drücken von Befehl + Z (Strg + Z) rückgängig.
Die Ebene liegt nun wieder in der Mitte der Komposition, prima.
Wenn ich nun andere Einstellungen als die Transformation ändern und beispielsweise Farbkorrekturen vornehmen möchte,
Effekte hinzufügen
dann muss ich einen Effekt zur Ebene hinzufügen.
Ich wähle die Ebene „Surf“ aus und öffne das Menü „Effekte“ (Effects).
Ich könnte die Ebene weichzeichnen, eine Farbkorrektur anbringen oder sie verzerren.
So weit verständlich.
Unter „Farbkorrektur“ (Color Correction) ist eine ganze Reihe möglicher Effekte aufgeführt.
Wenn ich den Namen des Effekts weiß, muss ich nicht dieses Pulldown-Menü benutzen, sondern navigiere zum Bedienfeld „Effekte und Vorgaben“ (Effects & Presets) und klicke ins Suchfeld.
Hier gebe ich „Lumetri“ ein, und da ist mein Effekt schon.
Um ihn anzuwenden, klicke ich auf den Effekt und ziehe ihn direkt auf die Anzeige im Fenster „Komposition“ oder auf die Ebene in der Zeitleiste.
Wenn ich die Maus loslasse, wird der Effekt angewendet.
Beachten Sie: Nun haben wir Effekteinstellungen hier unten in der Zeitleiste.
Wenn ich sie jedoch öffne und dann die „Lumetri Color“-Einstellungen aufklappe, nehmen diese viel Platz in der Zeitleiste ein.
Bedienfeld „Effekteinstellungen“ verwenden
Anstatt sie also hier zu ändern, d. h. im Bereich „Effekte“ (Effects) der Zeitleiste, passe ich sie hier oben an, im Bedienfeld „Effekteinstellungen“ (Effect Controls), das jetzt angezeigt wird.
Ich öffne die Einstellungen „Kreativ“ (Creative), über dieses Dreieck hier – wie in der Zeitleiste auch.
Mir stehen einige Look-Optionen und ein Dropdown-Menü zur Verfügung.
Ich klicke auf das Menü.
Ein Look ist ein vordefiniertes Set an Einstellungen für den Lumetri-Farbeffekt, der den Effekt in einer bestimmten Weise umsetzt.
Ich wende „SL BIG“ an.
Der Effekt wird mit einem schönen, kräftigen Blau erzeugt.
Ich kann den Effekt deaktivieren und aktivieren, indem auf das Symbol für Effekte klicke, hier oben links in den Effekteinstellungen.
Oder ich kann Effekte direkt auf der Zeitleiste ein- und ausschalten.
Falls Sie diese Leiste mit den Schaltern nicht sehen,
Mit Schaltern und Modi arbeiten
müssen Sie auf diese Schaltfläche klicken, wo Sie zwischen Schaltern und Ebenenmodi wechseln können.
Mehr zu den Modi gleich, aber hier sind z.
B.
Füllmethoden vorhanden, wie Sie sie schon aus Photoshop-Dateien kennen.
Ich klicke wieder auf diese Schaltfläche, um die Schalter einzublenden.
Erweitern wir das Projekt etwas.
Neben dieser Videoebene möchte ich eine zweite Videoebene in die Szene einfügen.
Ebene hinzufügen
Das kann ich über das Projektfenster tun.
Ich klicke auf das Wort „Projekt“ (Project), sodass dieses Fenster in den Vordergrund der Oberfläche rückt, klicke auf den Clip „multi-element flare.mp4“, um ihn auszuwählen, und ziehe ihn an die oberste Position in der Ebenenhierarchie der Zeitleiste.
Wenn ich die Maus loslasse, wird er über der Ebene „Surf“ eingefügt und überlagert die darunterliegende Ebene „Surf“.
Nun möchte ich diese mit der darunter liegenden Ebene überblenden.
Statt die Deckkraft zu ändern, schalte ich zu den Modi um,
Füllmethode ändern
klicke unter dem Modus auf das Pulldown-Menü und ändere die Füllmethode von „Normal“ in „Negativ multiplizieren“ (Screen).
Alle schwarzen Pixel werden transparent, und die helleren Pixel werden mit dem Bild überblendet.
Neben der Änderung von Füllmethoden kann ich auch den Einblendzeitpunkt dieser Ebene steuern.
Die Zeitmarke steht bei Sekunde 1:00.
Das ist perfekt, denn nun klicke ich auf die Ebene und ziehe sie nach rechts.
Ich ziehe mit gedrückter Umschalttaste, sodass ihr linker Rand an der Zeitmarke einrastet.
Die Blendenflecke werden so erst nach einer Sekunde eingeblendet.
Wie kann ich die Komposition noch weiter animieren?
Animationen basieren auf Keyframes.
Keyframes hinzufügen
Keyframes sind einfach nur aufgezeichnete Einstellungen für einzelne Parameter.
Ich zeige Ihnen das mal.
Mit der Zeitmarke auf dem Frame bei Sekunde 0:00 wähle ich die zweite Ebene aus, scrolle nach unten zu den Transformationsoptionen und ändere die Einstellung „Deckkraft“ (Opacity) von 100 in 0 %.
Das Bild ist jetzt komplett schwarz.
Nun kann ich einen Keyframe setzen, indem ich auf diese Stoppuhr klicke.
Damit wird der erste Frame automatisch an der Stelle platziert, wo sich die Zeitmarke befindet.
Da die Zeitmarke auf dem Frame 0:00 steht, wird der Keyframe dort eingefügt.
Ich möchte eine Einblendung über eine halbe Sekunde erreichen, also schiebe ich die Zeitmarke auf Frame 0:15 und setze die Deckkraft auf 100 % zurück.
Da ich für den ersten Parameter schon einen Keyframe gesetzt hatte, als ich die Zeitmarke auf der Zeitleiste verschoben habe, wird durch die anschließende Änderung der Deckkraft automatisch ein weiterer Keyframe eingefügt – und zwar direkt unter der Zeitmarke.
Mit diesen Keyframes auf der Zeitleiste erscheinen links neben der Zeitleiste diese Navigationspfeile für meine Keyframes.
Wenn ich auf den linken Pfeil klicke, springe ich einen Keyframe zurück, und mit dem Pfeil nach rechts springe ich einen Keyframe weiter auf der Zeitleiste nach vorne.
Ich klicke auf das Dreieck neben der zweiten Ebene und blende die Parameter aus.
Nun kann ich durch die Szene scrubben.
Hier also ist mein Clip, der von den Blendenflecken überlagert wird.
Die sind allerdings viel zu stark.
Ich lasse die Zeitmarke los, wähle die erste Ebene aus und drücke die Taste „T“, um die Einstellungen für die Deckkraft zu öffnen.
Deckkraft ändern
Es gibt noch keine Keyframes für diesen Parameter.
Ich reduziere nun die Deckkraft auf bis zu 50 oder 54 %.
Diese Einstellung bleibt die ganze Zeit bei 54 %, weil ich keine Keyframes eingefügt habe.
So soll es sein.
Das ist das Ergebnis.
Ich möchte nun eine Vorschau anzeigen,
Kompositionsvorschau anzeigen
um zu entscheiden, ob das Projekt zum Rendering bereit ist.
Die Vorschau startet man durch Drücken der Leertaste.
Es erscheint eine grüne Linie.
Sie zeigt an, dass Frames in den Zwischenspeicher geladen werden.
Wenn alle Frames zwischengespeichert sind, kann After Effects schneller reagieren und die Komposition in Echtzeit wiedergeben.
Falls Sie sich unsicher sind, achten Sie rechts oben auf der Oberfläche auf das Bedienfeld „Info“.
Es zeigt an, welche Frame-Rate gerade erreicht wird und ob die Wiedergabe in Echtzeit abläuft.
Ich stoppe die Wiedergabe durch Drücken der Leertaste.
Das Ergebnis ist OK,
Komposition rendern
und ich möchte davon ein Video erstellen, das von After Effects unabhängig ist.
Dazu muss ich das sogenannte „Rendering“ durchführen.
Ich klicke einmal auf die Zeitleiste, um die Komposition „Surf“ auszuwählen, und wähle „Komposition > An die Renderliste anfügen“ (Composition > Add to Render Queue).
Die Komposition „Surf“ wird nun zur Rendering-Warteschlange hinzugefügt.
Ich kann hier noch verschiedene Einstellungen ändern, aber ich behalte die „optimalen Einstellungen“ (Best Settings) bei.
Wenn Sie andere Einstellungen vornehmen möchten, klicken Sie auf das Pulldown-Menü und treffen Ihre Auswahl.
Ich bleibe bei den optimalen Einstellungen.
Gleiches gilt für die Option „Ausgabemodul“ (Output Module).
Es soll eine verlustfreie Videodatei erzeugt werden.
Sehr gut.
Unter „Sichern unter“ bzw.
„Speichern unter“ (Output To) muss ich noch angeben, wo die Datei gespeichert wird.
Ich klicke auf „Noch nicht festgelegt“ (Not yet specified), navigiere zu meinem Desktop und behalte den Namen „Surf.mov“ bei.
Ich klicke auf die Schaltfläche zum Speichern und kann diese Datei nun rendern.
Vorher noch ein Tipp: Beachten Sie diese Schaltfläche „AME-Warteschlange“ (Queue in AME).
AME meint Adobe Media Encoder.
Falls Sie eine bestimmte Komprimierung brauchen, beispielsweise für YouTube oder Vimeo, können Sie Ihre Komposition in die Warteschlange von Adobe Media Encoder stellen und viele unterschiedliche Vorgaben dafür nutzen.
Ich möchte ein hochauflösendes Video, also führe ich das Rendering direkt in After Effects durch und klicke auf „Rendern“ (Render).
Das geht schnell.
Dieser Ton zeigt an, dass das Rendering abgeschlossen ist.
Ich navigiere zu meinem Desktop und öffne die Videodatei.
Die Wiedergabe zeigt, dass ich ein schickes neues QuickTime-Video gerendert habe, das diesen Blendenflecken-Effekt hat.
Das alles mit einem typischen Workflow, den auch Sie zum Einstieg in Adobe After Effects einsetzen können.
