Als Experte für Spezialeffekte haben Sie sich vielleicht schon einmal mit der Animation einer Grafik mit Daten beschäftigt.
Ich möchte Ihnen zeigen, wie Sie eine Datendatei direkt in Adobe After Effects CC importieren und anhand der Daten kontrollieren können, was in einer Animation geschieht.
After Effects CC unterstützt den Import von Datendateien im Datenaustauschformat JSON.
Mit dem JSON-Format ist es leicht, ein komplexes Daten-Set in After Effects CC zu laden und mit Ihrem Projekt zu verknüpfen – so wie hier beim Beispielprojekt „Median Home Prices“.
Wenn Sie dieses Tutorial nachvollziehen möchten, laden Sie die zugehörigen Beispieldateien herunter.
Ich werde jetzt einen kleinen Teil der ursprünglichen Animation verwenden, um zu veranschaulichen, wie die JSON-Datei mit dem Projekt verknüpft wird und wie damit die Animation gesteuert wird.
Zuerst muss ich die JSON-Datei importieren, genau wie jede andere Datei.
Wenn Sie keine JSON-Datei haben, können Sie Datendateien in anderen Formaten wie SVG mit einem Onlinetool in das JSON-Format konvertieren.
Bevor wir loslegen, sehen wir uns kurz die Datei an.
Was mir an JSON-Dateien gefällt: Sie sind sehr anwenderfreundlich.
Sie sind übersichtlich und verständlich.
JSON-Dateien bestehen aus zwei Hauptzutaten: Schlüsseln und Werten.
Hier sehen Sie den Schlüssel „Name“ und hier den Wert „California“ (Kalifornien).
Hier ist das Jahr 1996 der Schlüssel.
Der durchschnittliche Hauspreis ist der zugehörige Wert.
In diesem Beispiel verwende ich die Daten für Kalifornien.
Da ist über die Jahre viel passiert.
Hier ist die Ebene „California“.
Ich habe sie in eine 3D-Ebene umgewandelt.
Ich möchte Kalifornien anhand des Z-Werts nach oben und unten bewegen – um etwa -50,0.
Das wird die maximale Extrusionstiefe.
Mit dem Renderer Cinema 4D wird der Bundesstaat dreidimensional.
Ich setze den Wert auf 0,0 zurück.
Ich beginne mit dem Ausdruck und klicke bei gedrückter Wahltaste auf meinem Mac auf die Stoppuhr.
Auf einem PC halten Sie dabei die Alt-Taste gedrückt.
Ich ziehe das mal heraus, damit Sie es besser sehen können.
Ich möchte nun Werte für X, Y und Z angeben.
Den ersten Wert X lasse ich auf 0.
Beim nächsten Wert übernehme ich ebenfalls den Standardwert, nämlich 1.
Den letzten Wert ersetze ich durch die Variable Z.
Dieser Wert wird jetzt gesucht.
X und Y bleiben unverändert.
Aber den Wert für Z werde ich anhand der JSON-Datei berechnen lassen.
Zuerst muss ich die JSON-Datei einlesen.
Oben füge ich ein paar Leerzeilen ein.
Mit dem Auswahlwerkzeug hole ich die Datei dazu.
Dann lege ich sie als „sourceData“ fest.
Ich lade alle Daten in die Variable „prices“.
Damit ist die JSON-Datei mit der Animation verbunden.
In diesem einfachen Beispiel soll die Animation mit 1996 beginnen und direkt mit dem Preis im Jahr 2016 enden.
Der Variable „prices“ füge ich den fünften Wert („California“) hinzu.
Hier soll der Preis von 1996 angezeigt werden.
Ich lade alles in die Variable „p1“.
Das Gleiche mache ich für das Jahr 2016.
Nachdem ich die Preise für 1996 und 2016 abgerufen habe, füge ich die Animation zwischen beiden Werten hinzu.
Zur Erinnerung: Die Extrusionstiefe soll maximal -50,0 betragen.
Ich möchte wissen, was der kleinste und was der höchste Hauspreis in der Datei ist.
Wenn ich später die restlichen Staaten hinzufüge, dienen diese Werte als Vergleichskonstante.
Der Mindestpreis ist 42.683 und der Höchstpreis 522.180.
Jetzt möchte ich die Anfangshöhe für Kalifornien einrichten.
Der Startwert (startVal) entspricht p1 minus dem Mindestpreis (min), dividiert durch den Höchstpreis (max).
Das ergibt einen Prozentwert.
Wenn ich das mit der Extrusionstiefe multipliziere, erhalte ich den Anfangswert für die Höhe Z.
Jetzt berechne ich den Endwert.
Der Endwert (endVal) entspricht p2 dividiert durch den Höchstwert (max), multipliziert mit der Extrusionstiefe (exDepth).
Damit habe ich Anfangs- und Endhöhe definiert.
Nun füge ich eine Ease-Animation hinzu.
Dazu verwende ich das Expression-Dropdown-Menü.
Ich wähle „Interpolation > ease(t, tMin, tMax, value1, value2)“, wobei T für Zeit (Time) steht.
Ich starte bei einer Sekunde und ende bei vier Sekunden.
Und ich füge den Startwert und den Endwert ein.
Ich weise die Ease-Animation der Variable Z zu.
Schon ist Z für die Animation bereit.
Das können wir uns jetzt in der Vorschau ansehen.
Kalifornien bewegt sich nach oben – von 1996 bis zum Jahr 2016.
Gesteuert von der externen JSON-Datei.
Ich habe hier nur zwei Jahreszahlen für Kalifornien verwendet, um Ihnen einen Eindruck dessen zu vermitteln, was mit einer Verknüpfung von JSON-Dateien mit After Effects CC möglich ist.
Nun zeige ich Ihnen das komplette Beispiel.
Hier werden alle Jahreswerte aus allen Staaten verwendet.
Die Farben ändern sich entsprechend der Daten in der JSON-Datei.
In diesem praktischen Steuerungsbedienfeld kann ich einfache Änderungen vornehmen, z.
B. an den Farben für Warm und Kalt, der Extrusionstiefe oder der Dauer der Animation.
Hier habe ich noch ein Beispiel für Wetterdaten.
Auch diese Animation wird von einer JSON-Datei gesteuert.
Sie lässt sich leicht aktualisieren, indem ich die JSON-Datei für eine andere Stadt auswähle.
Ich wähle „Shanghai“.
Der Stil der Grafik ist gleichgeblieben, doch die angezeigten Temperaturen gelten nun für die neue Stadt.
Super schnell!
Wenn Sie die Daten in einer Datendatei ändern, aktualisiert After Effects CC die Animation automatisch, sobald Sie das Projekt speichern.
Sie haben gesehen, welche Vorteile der Import einer JSON-Datei bei der Entwicklung einer Animation hat.
Ich habe hier nur zwei Beispiele vorgestellt, doch können Sie sich sicher vorstellen, welche Vorzüge das bei der Automatisierung von Diagrammen, Graphen, Infografiken, beim Erstellen von Promo-Clips, Veranschaulichen von Zeitplanänderungen oder Präsentieren von Bewegungsdaten hat.
Gleiches gilt für die Erstellung einer Grafik, die in mehreren Sprachen bereitgestellt wird.
All das lässt sich in Adobe After Effects CC auf Datenbasis animieren.
