Wenn Sie Effekte auf Clips anwenden, können Sie im Editor eine alternative Ansicht nutzen: den Vorschau-Editor.
Der Vorschau-Editor verfügt über Funktionen, die die Standardansicht nicht bietet.
Der Vorschau-Editor kann zum Trimmen verwendet werden, z.
B. am Anfang oder Ende eines Clips oder in der Mitte.
Dieser erste Clip ist meine Version der Gettysburg Address.
Ich möchte den Anfang und das Ende kürzen und eine dieser kleinen Pausen entfernen.
Dazu verwende ich den Vorschau-Editor.
Um den Vorschau-Editor aufzurufen, klicke ich auf diese Schaltfläche rechts oben.
Die Idee für den Vorschau-Editor entstand aufgrund von drei Effekten, die die Dauer eines Clips verändern, während man sie bearbeitet.
Eine Änderung der Tonhöhe bedeutet auch eine Änderung der Dauer.
Je höher die Töne, desto kürzer die Dauer.
Je tiefer die Töne, desto länger die Dauer.
Da ist eine Ansicht hilfreich, die sowohl die Originaldauer als auch die bearbeitete Dauer anzeigt.
Der Vorschau-Editor ist aber auch für andere Zwecke nützlich.
Die zeige ich Ihnen gleich.
Aber zuvor zeige ich Ihnen noch etwas anderes.
Drei verschiedene Ansichten stehen zur Auswahl im Dropdown-Menü „Zoom“.
Jetzt bin ich in der Ansicht „Gespiegelt“ (Mirrored).
Wenn ich zum Beispiel den Zoom-Faktor ändere, werden beide Ansichten angepasst.
Verschiebe ich die Ansicht oben, wird sie auch unten verschoben.
Verschiebe ich die Ansicht unten, verschiebt sie sich auch oben.
Jeder Schritt erfolgt in beiden parallel.
Wenn ich oben einen Bereich markiere, wird derselbe Bereich auch unten markiert.
Ich wechsle nun von „Gespiegelt“ (Mirrored) zu „Unabhängig“ (Independent).
Wenn ich oben heranzoome, verändert sich unten nichts.
Andersherum genauso.
Sie verhalten sich unabhängig voneinander.
Beachten Sie bei der Arbeit in diesen Ansichten, dass Tastaturbefehle nur in der oberen Ansicht funktionieren.
Wenn ich die Plustaste zum Vergrößern drücke, verändert sich nur die Ansicht oben.
Das gilt auch für die Minus- bzw.
Bindestrichtaste zum Verkleinern.
Durch Drücken der Pos1-Taste verschiebt sich die Ansicht wieder an den Anfang.
Hier steht der Abspielkopf am Anfang des Clips, aber hier unten nicht.
Ich muss ihn selbst verschieben.
Durch Drücken der Ende-Taste verschiebt sich die obere Ansicht bis zum Ende.
Unten passiert das nicht.
Ich muss selbst nachziehen.
Tastaturbefehle funktionieren also nur im oberen Teil.
Die dritte Ansicht ist „Auswahl vergrößern“ (Zoom to selection).
Wenn ich zum Beispiel diesen Bereich auswähle, wird unten die Auswahl vergrößert angezeigt.
Die vergrößerte Ansicht macht die Bearbeitung leichter.
Wenn ich diesen Bereich auswähle, wird auch diese Auswahl vergrößert.
Ich setze den Zoom-Faktor bei beiden zurück und setze die Ansicht auf „Gespiegelt“ (Mirrored).
Das ist die Standardansicht.
Dann hebe ich die Auswahl auf.
Jetzt möchte ich Anfang und Ende trimmen.
Dazu verschiebe ich die Zeitmarke an den Anfang.
Normalerweise würde man hier heranzoomen und trimmen – und dann dasselbe beim Ende.
Aber ich kann auch nur die untere Ansicht vergrößern und unabhängig darin arbeiten.
Ich wechsle zur Ansicht „Unabhängig“ (Independent).
Dann zoome ich ein bisschen heran.
Zurück zum Anfang.
Jetzt kürze ich den Anfang.
Hier ist eine gute Stelle zum Trimmen.
Ich wähle diesen Bereich aus und drücke die Löschtaste.
Damit habe ich den Bereich ganz einfach entfernt.
Jetzt zum Ende.
Gleiche Vorgehensweise zum Trimmen: einfach auswählen und löschen.
Das Zuschneiden hat jetzt ganz ohne Ein- und Auszoomen oben funktioniert.
Jetzt soll diese Pause gekürzt werden.
Ich wähle diesen Bereich aus und vergrößere die Auswahl.
Ich ändere die Ansicht in „Auswahl vergrößern“ (Zoom to selection).
Die Auswahl wird größer als die Pause.
Etwa so.
Die ganze Auswahl wird hier unten angezeigt.
Ich deaktiviere die Auswahl.
Jetzt kann ich hier arbeiten.
Hier ist ein guter Anfangspunkt.
Ich drücke die M-Taste, um einen Marker zu setzen.
Ich scrolle etwas vor.
Hier setze ich einen zweiten Marker.
Damit habe ich Anfang und Ende der gewünschten Auswahl markiert.
Die Auswahl ist in beiden Ansichten zu sehen.
In der unteren Ansicht wird die Auswahl vergrößert.
Ich drücke die Löschtaste.
Die Änderung sieht man auch oben.
Die Pause ist jetzt herausgeschnitten.
Damit ist dieser Schritt erledigt.
So können Sie also den Vorschau-Editor einsetzen, um Clips zu trimmen und kleine Störfaktoren zu beseitigen.
Ich wechsle zurück zur Standardansicht.
Ich möchte eine andere Datei auswählen und mache einen Doppelklick auf „instrumental-mix.wav“.
Jetzt wende ich einen Effekt an, für den der Vorschau-Editor ursprünglich entwickelt wurde.
Im Menü „Effekte“ (Effects) finden Sie unter „Zeit und Tonhöhe“ (Time and Pitch) „Pitch-Bender (Prozess)“ (Pitch Bender (process)) und „Dehnung und Tonhöhe (Prozess)“ (Stretch and Pitch (process)).
Das sind zwei dieser Effekte.
Der dritte Effekt ist „Doppler-Verschiebung (Prozess)“ (Doppler Shifter (process)).
Ich verwende jetzt den Effekt „Pitch-Bender (Prozess)“.
Mit dem Pitch-Bender wird eine blaue Linie eingefügt.
Dazu erzähle ich mehr in einer separaten Lektion zum Pitch-Bender-Effekt.
Jetzt möchte ich ein paar Keyframes hinzufügen und Ihnen zeigen, was passiert.
Zuvor füge ich einige Marker hinzu, um Ihnen zu zeigen, was passiert, wenn man die Dauer ändert.
Bei 10 Sekunden etwa setze ich durch Drücken der M-Taste einen Marker.
Bei 20 Sekunden setze ich einen zweiten Marker mithilfe der M-Taste.
Sie werden oben und unten angezeigt.
Ich wechsle zur Ansicht „Gespiegelt“ (Mirrored), damit beide Ansichten parallel laufen.
Jetzt ändere ich die Dauer dieses Clips oben.
Beachten Sie, was unten passiert.
Ich setze ein paar Keyframes.
Vier, um genau zu sein.
1 – 2 – 3 – 4.
Ich ändere die Tonhöhe.
Ich erhöhe sie von 48 Halbtönen auf 12 Halbtöne, also um nur eine Oktave.
Um eine Oktave hier.
Und um eine dort.
Die Melodie soll hier einen Sprung von der normalen Tonhöhe machen auf eine Oktave höher.
Ich spiele es kurz ab, damit Sie hören, wie das klingt.
Plötzlich ist es schneller.
Diese 10 Sekunden hier wurden zu 5 Sekunden, weil ich die Tonhöhe verdoppelt und um eine Oktave erhöht habe.
So wurde die Dauer halbiert.
Das wird hier unten sichtbar.
Die Marker sind hier bei 10 und bei 15 Sekunden anstatt bei 10 und 20 Sekunden.
Beachten Sie, dass Marker nicht an die Zeit oder die Zeitleiste gebunden sind.
Sie sind an die jeweilige Position im Clip gebunden.
Wenn Sie Marker in einer Multitrack-Session anwenden, beziehen sie sich auf die Zeit.
Hier beziehen sie sich aber direkt auf den Clip.
Als ich die Dauer des Clips geändert habe, haben sich die Marker entsprechend verschoben.
Ich spiele das noch einmal ab.
Sehen Sie den Abspielkopf?
Er bewegt sich viel schneller als der untere.
Doppelt so schnell.
Das ist der Vorteil vom Vorschau-Editor.
Man sieht, wie das Ergebnis klingen wird.
Anhand dieser Echtzeit-Version.
Das ist die Arbeitsversion.
So funktioniert dieser Effekt.
Ich schließe jetzt das Fenster und wechsle zu „noises-music.wav“.
Hier möchte ich Ihnen zeigen, wie ein Effekt die Datei verändern kann, bevor er tatsächlich angewendet wird.
Dazu öffne ich die Spektralfrequenz-Anzeige.
Hier hinten sieht man das Handy-Klingeln.
Das würde ich gerne entfernen.
Wie Sie Störgeräusche entfernen, erkläre ich in anderen Lektionen genauer.
Jetzt erhalten Sie nur eine kleine Vorschau.
Ich vergrößere die Ansicht durch Drücken der Plustaste.
Anschließend markiere ich diese Bereiche.
Damit sage ich Audition, dass ich diese Geräusche entfernen möchte.
Dann öffne ich den Vorschau-Editor, um Ihnen den Prozess vorzuführen.
Ich markiere die Bereiche mit dem Pinsel-Auswahlwerkzeug.
Jetzt markiere ich grob diesen Bereich.
Ich male einfach darüber.
Mit gedrückter Umschalttaste erstelle ich eine zweite Auswahl.
Jetzt bringe ich Audition bei, was dieses Geräusch ist.
Ich wähle „Effekte“ (Effects) und dann „Rauschminderung/ Wiederherstellung“ (Noise Reduction/Restoration).
Dann „Sound-Entferner (Prozess)“ (Sound Remover (process)).
Diesen Effekt finden Sie in der aktuellen Version von Audition CC.
Ich rufe den Vorschau-Editor auf.
Die Änderungen wurden automatisch angewendet.
Man sieht das hier unten zwar nicht, aber so ist es.
Ich zeige Ihnen die Änderungen, indem ich kurz hier klicke.
Jetzt sieht man, dass das Klingeln weg ist.
Dieser Ton – selbst die auf der linken Seite, die ich nicht markiert habe –, wurde entfernt.
Aber nur im Vorschaumodus.
Hier unten ist er weg.
Dieser Ton ist noch da, weil es ein anderes Geräusch ist.
Aber dieses Geräusch, das wir hier in der Spektralfrequenz-Anzeige sehen, ist weg.
Ich erstelle hier eine Auswahl zur weiteren Bearbeitung.
So.
Jetzt starte ich die Vorschau, indem ich auf die Wiedergabe-Schaltfläche klicke.
Das Klingeln ist praktisch weg.
Ich kann das Modell anpassen.
Statt „Hohe Komplexität des Rauschens“ (High Noise Complexity) wähle ich „Hohe Komplexität des Inhalts“ (High Content Complexity).
Eine neue Vorschau wird generiert.
Versuchen wir es noch einmal.
Kaum noch hörbar.
Ein bisschen was ist noch da.
Oder ich ändere diese Einstellungen.
Sie sehen einen Unterschied.
Ich nehme eine Vorgabe, die ungeeignet ist, zum Beispiel „Maximal“ (Maximum).
Mal sehen.
Man sieht, das kleine Signal wurde mit der Vorgabe „Maximal“ nicht besonders gut entfernt.
Das sieht man – auch ohne Abspielen.
Sie können sicher sein, dass das nicht funktioniert hat.
Wirklich praktisch.
Sie sehen direkt, ob etwas gut funktioniert, in der Spektralfrequenz-Anzeige im Vorschau-Editor.
Das waren verschiedene Methoden, wie Sie den Vorschau-Editor nutzen können.
