So baust du ein erfolgreiches Nebengeschäft auf.
In den letzten Jahren boomte es von Menschen, die ihre Leidenschaften und Hobbys zu einem erfolgreichen Nebengeschäft gemacht haben. Ganz gleich, ob du dich auf das Geldverdienen konzentrieren oder einfach nur etwas Eigenes aufzubauen möchtest, dein eigenes Unternehmen zu gründen, kann sich richtig lohnen. Wie aber kannst du das mit deinem Haupt-Job vereinbaren? In einem Gespräch mit zwei unserer Lieblingsunternehmerinnen aus den Adobe-Teams haben wir herausgefunden, wie sie angefangen haben, wie es läuft und wer sie dabei inspiriert hat.
Name: Liz Schmidt
Wo wohnst du? Indiana, USA
Was ist dein Hauptjob? Marketing Managerin des Creative Cloud Community-Teams
Erzähle uns ein bisschen über dein Nebengeschäft. Wie und warum bist du dazu gekommen, und wie läuft es?
Während der Pandemie habe ich ein Kleinunternehmen für Schokolade und andere Leckereien mit dem Namen Aunt Izzy´s Luxury Sweets gegründet. Ich verkaufe Kekse, Schokoriegel und Kakaobomben. Schon von klein auf habe ich gerne für Freunde und Familie gebacken. Geburtstage ohne meine Schoko- und Backkreationen gab es einfach nicht. Meine Freund*innen haben mich letztendlich davon überzeugt, dass sie lieber Geld für die Qualität meiner Desserts ausgeben wollten, als sie in einem Geschäft zu kaufen.
Das erste Jahr, 2021, war gleich sehr erfolgreich wegen meiner heißen Schokoladen-Bomben. In letzter Zeit habe ich viel Spaß daran, individuelle Aufträge von Kund*innen in die Tat umzusetzen. Jedes Mal, wenn mich eine Familie in ihren Fotos verlinkt oder meine Arbeit auf Social Media teilt, freue ich mich riesig. Für mich ging es immer mehr darum, Erfahrungen zu teilen, und ich liebe es, dass Aunt Izzy’s weiterhin eine Marke ist, die viele Familien in Indiana weiterhin zu schätzen wissen.
Wie bringst du deinen Haupt- und deinen Nebenjob unter einen Hut?
Zu Beginn habe ich viel auf Messen und Märkten verkauft, die normalerweise am Wochenende stattfinden. Meine Produkte sind zudem länger haltbar, sodass ich sie gut vorbacken kann.
Was ist der beste Tipp, den du Menschen geben kannst, die ein Nebengeschäft starten möchten?
Du solltest zu Anfang mit ein paar Produkten beginnen, die sich gut verkaufen oder die dir selbst bei der Herstellung die meiste Freude bereiten. Deine Leidenschaft sowie die Qualität spiegeln sich in deinen Produkten und in dem Erlebnis deiner Kund*innen wider. Es ist super, wenn Menschen dein Geschäft mit hervorragender Qualität in Verbindung bringen. Mir fiel es schwer, mein Sortiment einzuschränken. Deswegen habe ich viel ausprobiert. Für meine Freund*innen hat sich das definitiv gelohnt!
Ein solides Markenerlebnis hat mir ebenfalls dabei geholfen, mehr Kund*innen zu gewinnen. Egal wo, Menschen haben meine Produkte direkt erkannt. Messen und Märkte in deiner Nähe eignen sich hervorragend, um deine Marke bekannter zu machen und um einen Bestand loyaler Kund*innen aufzubauen. Außerdem machen sie eine Menge Spaß und man schließt neue Freundschaften.
Wo hast du zu Beginn Hilfe finden können?
Definitiv auf Facebook Communitys und Pinterest. Ich bin für jedes Produkt einer dementsprechenden Gruppe beigetreten. Die Leute haben begeistert Tipps, Rezepte und Rezensionen zu meiner Arbeit geteilt. Dadurch habe ich viel gelernt, zum Beispiel, wie ich mit meinen Stand auf der Kunsthandwerksmesse mehr Aufmerksamkeit erregen kann.
Nach einer Weile konnte ich sogar selber Tipps geben. Das Teilen meiner Erkenntnisse mit anderen war ein wichtiger Teil meiner Reise.
Was magst du bei der Arbeit für dein Nebengeschäft am meisten?
Das Gemeinschaftsgefühl mit anderen Bäcker*innen und Unternehmer*innen ist das Beste an der gesamten Erfahrung. Nachdem ich mein Foto von meiner ersten Messe auf Social Media geteilt habe, habe ich von den anderen Verkäufer*innen so viel positives Feedback und Ermutigung erhalten. Und natürlich der Moment, indem du innerhalb der ersten zwei Stunden der Messe bereits alles verkauft hast. Ich war so stolz auf mich. Das fühlt sich gut an und ermutigt mich sehr, am Ball zu bleiben.
Gab es eine Frau, die dich inspiriert hat?
Als ich noch zur Schule ging, arbeitete mein Vater nebenberuflich für eine Frau namens Mari Carmen Aponte, die heute Botschafterin der Vereinigten Staaten in Panama ist. Ich durfte einen Sommer lang für sie in ihrer Anwaltskanzlei in Washington D.C. arbeiten. Sie war eine richtige Power-Frau und hatte einen nie enden wollenden Strom an Ideen. Sie hat sich mir angenommen und brachte mir unheimlich viel über das Leben bei, beispielsweise wie man verhandelt, ein Budget setzt, richtig kommuniziert, sich gut organisiert und wie man sich als Latina-Frau in einer von Männern dominierten Branche zurechtfindet. Sie hat mein Leben so stark beeinflusst und mir vor allem gezeigt, dass ich alles schaffen kann, was ich mir vornehme. Nach diesem Motto lebe ich auch heute noch.
Name: Valerie Tower
Wo wohnst du? Ich arbeite remote aus Crested Butte, Colorado, USA.
Was ist dein Hauptjob? Ich bin Senior Experience Designer für Learn & Guidance des Adobe Express-Teams.
Erzähle uns ein bisschen über dein Nebengeschäft. Wie und warum bist du dazu gekommen, und wie läuft es?
Alle guten Geschichten fangen mit Schinkenspeck an, oder? Mein Vater und ich haben über Jahre hinweg ein Gewürz für Schinkenspeck perfektioniert (ja, Speck kann sogar noch köstlicher sein), und Freunde und Familie sagten uns regelmäßig, wir sollten es verkaufen. Ich wollte ein Kleinunternehmen gründen, aber irgendwie habe ich dafür nie den richtigen Zeitpunkt erwischt. Szenenwechsel zur Pandemie. Ich habe mir einige andere Gewürzmischungen ausgedacht, die mir gefielen und von denen ich dachte, dass sie ein Hit werden würden (Ranch-Salz war eine Selbstverständlichkeit!), recherchierte die Gesetze rund um die Gewürzindustrie, entwarf das Branding, richtete eine Website und Social-Media-Konten ein... und schwupps, Food Dust erblickte das Licht der Welt.
Ich freue mich immer sehr, wenn Menschen Food Dust verwenden. Das Ranch-Salz ist mein Verkaufsschlager. Daher erzählen mir viele Kund*innen, wie es ihre Kinder dazu bringt, Lebensmittel zu essen, die sie normalerweise nicht essen würden... sogar Brokkoli. Eine Familie hat mir sogar erzählt, dass ihr Sohn es mit in Restaurants nimmt. Das ist wahrscheinlich das größte Kompliment, das man mir machen kann.
Seitdem ich mein Hauptsortiment habe, Meanwhile Back at the Ranch-Salz, Lazy Sunday-Speckgewürz und Almost Flameous Chilisalz, experimentiere ich zum Spaß mit neuen Gewürzmischungen. Unter anderem stehen ein Blauschimmelkäse-Salz und ein Cheddar- und Sauerrahm-Salz auf meiner Liste.
Wie bringst du deinen Haupt- und deinen Nebenjob unter einen Hut?
Das ist oft gar nicht so leicht. Ich versuche, viele Inhalte auf einmal zu erstellen (natürlich mit Adobe Express), damit ich sie den ganzen Monat über veröffentlichen kann. Meine Verkäufe stehen in direktem Zusammenhang mit den Inhalten, die ich auf Social Mediateile. Je häufiger ich etwas teile, desto besser. Meine Wochenenden verbringe ich oft damit, den Lagerbestand aufzufüllen und Bestellungen zu verschicken.
Was ist der beste Tipp, den du Menschen geben kannst, die ein Nebengeschäft starten möchten?
Lass deine Persönlichkeit in deine Marke einfließen. Es ist viel einfacher, Produktideen und Marketinginhalte zu entwickeln, wenn diese von dir stammen. Außerdem wissen deine Kund*innen Authentizität sehr zu schätzen.
Wo hast du zu Beginn Hilfe finden können?
Eine/r meiner Freund*innen ist richtig gut in Sachen E-Commerce und hat mir dabei geholfen, meinen Online-Shop aufzubauen. Für spezielle Ratschläge zum Schleudern von Gewürzen habe ich in Internetforen sowie auf lokalen, staatlichen und bundesstaatlichen Websites nach den rechtlichen Anforderungen für den Online-Verkauf von Gewürzen gesucht.
Was magst du bei der Arbeit für dein Nebengeschäft am meisten?
Ich liebe meine Food Dust-Gewürze selbst über alles und bin immer dabei, neue Ideen zu testen. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht etwas Chilisalz oder Ranch-Salz auf etwas streue! Heute Abend mache ich Steaks mit Blauschimmelkäse und Salzkruste, um mein neuestes Food Dust zu testen… es gibt Schlimmeres, würde ich behaupten.
Gab es eine Frau, die dich inspiriert hat?
Meine Mutter. Sie ist pensionierte Chirurgin und eine der kreativsten Frauen, die ich kenne. Sie hat mir beigebracht, dass ich mit harter Arbeit alles erreichen kann. Auch für viele andere Frauen war sie ein Vorbild, weil sie hart daran gearbeitet hat, die beste Chirurgin und Mutter zu sein, obwohl viele der Meinung waren, dass das nicht möglich sei. Sie hat mich immer ermutigt, dem nachzugehen, was ich liebe. Ohne sie wäre ich in vielerlei Hinsicht nicht hier.