[Dave Helmly] Willkommen zu dieser Ausgabe von TechTable.
Heute stelle ich Ihnen zwei wichtige Punkte vor.
Der erste betrifft das Projekt-Management.
Der zweite ist der brandneue Codec von GoPro: GoPro CineForm.
Um diese Punkte detailliert besprechen zu können, habe ich meinen Freund Devin Graham gebeten, eines seiner Projekte verwenden zu dürfen, sodass ich Ihnen die Organisation großer Projekte wie dieses sowie die Leistungsfähigkeit des neuen Codecs demonstrieren kann.
Falls Sie noch nicht mit dem CineForm-Codec vertraut sind – es gibt ihn schon sehr lange.
Es handelt sich dabei um einen hochwertigen Wavelet-Codec, der jetzt zu GoPro gehört.
Daher wird er jetzt GoPro CineForm-Codec genannt, und ich finde ihn wirklich klasse.
Ich arbeite schon seit Jahren mit diesem Codec und freue mich sehr darüber, dass er jetzt auch in Premiere Pro zur Verfügung steht.
Steigen wir also gleich bei TechTable ein, und ich zeige Ihnen, wie der Codec funktioniert.
Sehen wir uns zunächst an, wie so ein Projekt verwaltet wird.
Ich wechsle zu meinen G-SPEED Studio-Laufwerk und betrachte die Ordnerstruktur darin.
Mit einem Doppelklick öffne ich einen Ordner, und Sie sehen alle Elemente, die sich darin befinden.
Zuvor gehe ich aber noch eine Ebene höher, um Ihnen zu zeigen, wie groß dieser Ordner ist.
Wenn ich hier klicke, sehen Sie, dass er 1,1 TB Speicherplatz einnimmt und sich hier viele verschiedene Bestandteile befinden.
Ein Projekt dieser Größe zu verwalten, ist eine echte Herausforderung.
Wie Sie hier sehen, waren Devin und sein Team auf einem dreitägigen Shooting mit verschiedenen Kameras unterwegs.
Devin gewährt auf seiner Seite „Devin Graham“ auch interessante Einblicke hinter die Kulissen, sodass man die Leute bei der Arbeit mit verschiedenen Kamera- und Linsentypen erleben kann.
Ich kann Ihnen nur empfehlen, sich diese Hintergrundszenen anzusehen.
Ein genauerer Blick auf einige dieser Aufnahmen zeigt, dass sie meist mit einer Canon 5D oder ähnlichen Kameras geschossen wurden.
Und dass jeder Aufnahmetag – wie dieser hier zum Beispiel – auch einige GoPro-Aufnahmen enthält, die meist von einer Hero3+ oder einer vergleichbaren Kamera stammen.
Es gibt auch jede Menge Red Dragon-Material in 6K, wie Sie gleich sehen werden.
Hier finden wir dann auch eine typische Ordnerstruktur für Red R3D-Aufnahmen.
Wenn ich die Informationen zu diesem Ordner aufrufe, sehen Sie, dass er schon alleine 250 GB groß ist.
Wenn wir den anderen Ordner hier betrachten, und auch dieser enthält nur Aufnahmen von einer Kamera von einem Tag, allein dieser Ordner ist schon 175 GB groß.
Es gibt also eine Menge Material zu verwalten.
Sehen wir uns an, wie das in Premiere Pro aussieht.
Hier sehen Sie das Projekt.
Es ist ein für Devin sehr typisches Projekt.
Es enthält fünf oder sechs Ebenen mit Sequenzen, die von 2:40 Minuten bis zu 3:30 Minuten lang sind.
Alles in allem also ein ziemlich durchschnittliches Projekt.
Und natürlich entspricht auch hier die Ordnerstruktur genau unseren Erwartungen: Sie ist gut organisiert.
An dieser Stelle möchte ich Ihnen etwas zeigen.
Lassen Sie mich dazu einen Teil des Projekts abspielen.
♪ Musik ♪ ♪ Musik ♪ ♪ Musik ♪ Wenn ich die Option „Sequenzeinstellungen“ (Sequence Settings) aufrufe, sehen Sie, dass es sich hierbei um ein Projekt mit 6K-Daten von einer Red Dragon-Kamera handelt.
Ich zeige Ihnen, wie der Export in das neue GoPro CineForm-Format funktioniert.
Ich navigiere zu „Datei“ > „Exportieren“ (File > Export) und zu „Medien“ (Media).
Zunächst stellen wir hier das Format „QuickTime“ ein.
Denn obwohl wir das neue GoPro CineForm-Format verwenden, brauchen wir dafür einen MOV-Wrapper – sowohl auf Mac- als auch auf Windows-Systemen.
Er steht unter dem QuickTime-Format bereit.
Die Qualität und alle anderen Eigenschaften des herkömmlichen CineForm-Codecs bleiben erhalten, nur zu finden ist er unter dem QuickTime-Wrapper.
Hier sehen Sie, dass ich ein paar Vorgaben habe, über die ich diese Eigenschaften mit der Quelle abgleichen kann.
Das ist ausgezeichnet, denn so bleibt die Qualität der 6K-Daten erhalten.
Wenn ich hier unter „Video“ auf diesen Pfeil klicke, sehen Sie alle Codecs, die unter QuickTime fallen – eine ganze Menge verschiedener Codecs.
Auf dem Mac steht Ihnen ProRes zur Verfügung.
Es sind einige andere Formate dabei, die Apple QuickTime unterstützt.
Für uns von besonderem Interesse ist aber der brandneue GoPro CineForm-Codec.
Ich nenne ihn „Finishing-Codec“, da er wundervolle Eigenschaften aufweist.
Ich klicke ihn also an und zeige Ihnen ein paar der Optionen hier weiter unten.
Der Regler „Qualität“ (Quality) ist auf 4 eingestellt, was für mich ausreicht.
Bei dieser Einstellung sind Komprimierungen möglich, und Sie können mit den Dateien weiter arbeiten, wenn Sie verschiedene Versionen für verschiedene Zwecke benötigen.
Wenn Sie möchten, können Sie den Wert auf 5 erhöhen, um die bestmögliche Qualität zu sichern.
Wenn genügend Speicherplatz zur Verfügung steht, ist das absolut in Ordnung.
Wenn Sie diese Kontrollkästchen beachten, sehen Sie, dass die Quelleinstellungen übernommen werden.
Wenn ich sie deaktiviere, kann ich die jeweilige Einstellung nach Bedarf ändern.
Ich behalte aber die Abstimmung mit den Quelleinstellungen bei.
Ein anderer wichtiger Aspekt ist die Verwendung des Alpha-Kanals.
Falls Sie Elemente aus After Effects oder vielleicht Photoshop verwenden möchten, die einen Alpha-Kanal auf einigen Ebenen haben, und Sie ihn erhalten wollen, dann klicken Sie hier und stellen Sie die Option auf 32 Bit oder höher ein.
In diesem Beispiel sind keine Alpha-Kanäle vorhanden, sodass ich die 24-Bit-Einstellung wählen kann.
Die Option „Maximale Render-Qualität verwenden“ (Use Maximum Render Quality) ist nicht aktiviert, weil sie nicht immer benötigt wird.
Die Einstellung verlängert die Codierungsdauer.
Wenn ich mit dem Cursor hierüber fahre, sehe ich den Hinweis „Erhöht die Qualität der Skalierung, ...“
(Gives better quality scaling, ...)
„... erhöht aber die Dauer der Codierung.“
(... but increases the encode time) Dieser Hinweis ist wichtig für Sie, wenn Sie in Ihrem Projekt viel skalieren.
Dann sollten Sie diese Option aktivieren.
Falls Sie viel mit der Verkrümmungsstabilisierung (Warp Stabilizer) arbeiten wie Devin und Parker bei Team Supertramp, empfehle ich gewöhnlich diese Option zu aktivieren, denn damit wird die Skalierung mit der Verkrümmungsstabilisierung verbessert.
Wenn Sie aber keine Skalierungen – egal in welche Richtung – in Ihrem Projekt verwenden, lassen Sie die Option besser – wie standardmäßig eingestellt – deaktiviert.
Jetzt stelle ich das Projekt in die Warteschlange zur Übergabe an den Media Encoder.
Hier klicke ich nur noch auf „Codieren“ (Encode).
Ich habe noch ein paar Hinweise zu Media Encoder, da er gerade geöffnet ist.
Wir arbeiten hier mit Vorgaben für den neuen GoPro CineForm-Codec, auf die man ganz bequem zugreifen kann.
Hier finden Sie Vorgaben zum Abgleich mit den Quelleinstellungen mit und ohne Alpha-Kanal.
Diese Vorgaben lassen sich auch leicht selbst erstellen.
In Zukunft werden diese Vorgaben um weitere nützliche Varianten erweitert.


