Virtuelle Fotografie: perfekte Bilder auch ohne Fotostudio.

In der kommerziellen Fotografie werden herkömmliche Shootings immer häufiger durch virtuelle Fotografie auf Basis von 3D-Technologie abgelöst. 3D beschleunigt die Produktion von Marketing-Elementen, reduziert Kosten und ermöglicht ein flexibleres Arbeiten. Wirkung und Aussagekraft dieser synthetischen Bilder sind denen aus traditioneller Fotografie ebenbürtig.

Was ist virtuelle Fotografie?

Virtuelle Fotos sind Bilder, die wie herkömmliche Fotos wirken sollen. Aber tatsächlich braucht man dafür weder Kamera noch Objektiv, denn sie werden komplett am Computer erstellt. Sie bestehen aus einer Kombination aus 3D-Modellen und -Materialien mit 2D-Grafiken und Bildern, die durch raffinierte Beleuchtungseffekte in Szene gesetzt werden. Gut gemachte virtuelle Fotos sind von echten kaum oder gar nicht zu unterscheiden.

 

Die ursprünglich aus der Games- und VFX-Welt stammende 3D-Technologie revolutioniert die Erstellung visueller Inhalte. Immer mehr Unternehmen integrieren Elemente auf 3D-Basis in ihre Marketing- und Produktions-Workflows, um die hohen Kosten für Foto-Shootings einzusparen und die Produktion und Distribution der Assets zu beschleunigen.

 

Marken wie Wayfair und Unilever arbeiten bereits mit 3D-Technologie, vor allem aufgrund der Flexibilität, die 3D für die Iteration von Entwurfskonzepten bietet. Die Technologie sorgt für schnellere und effizientere Abläufe und erleichtert zudem die Wahrung der Produkt- und Markenkonsistenz in den verschiedenen Design- und Marketing-Initiativen eines Unternehmens.

Virtuelle Fotografie: Uhren

Hättest du erkannt, dass dieses Bild komplett in 3D erstellt wurde?
Projekt von Vladimir Petkovic. Modell von Jean-François Bozec. Erstellt mit Adobe Substance 3D.

Die Vorteile von virtueller Fotografie im Vergleich zu traditioneller Fotografie.

Virtuelle Fotografie: Vorteile

Mit 3D-Expertise erfüllt virtuelle Fotografie die Erwartungen und Anforderungen des Marketings schneller, als dies mit traditioneller Fotografie möglich ist. Zudem bietet sie im Entstehungsprozess mehr Freiheit und Flexibilität. Virtuelle Fotos entstehen ausschließlich auf digitalem Weg. Deshalb kann das unglaublich perfekte Produktfoto erstellt werden, ohne dafür ressourcenintensive, reale Mockups bauen und immer wieder umbauen zu müssen.

 

Mit den Adobe-Produkten für 3D und AR ist die Gestaltung fotorealistischer Szenen leichter als je zuvor. Die Szenen können aus jedem Blickwinkel betrachtet und gerendert werden und lassen sich in Produktionsqualität für alle Marketing-Kanäle ausgeben. Substance 3D Stager hat alles, was du für dein virtuelles Fotostudio brauchst, um deine Szene Schritt für Schritt aufzubauen. In Substance 3D Painter, 3D Sampler und 3D Designer kannst du deine Modelle mit hochwertigen Materialien versehen, um ein fotorealistisches Ergebnis zu erzielen. Mit ein bisschen Übung lassen sich Bilder erstellen, die von den Betrachtern nicht als digitale Kompositionen zu erkennen sind. Benchmark-Tests realer Workflows haben gezeigt, dass die Verwendung von Substance 3D Stager für Bilder deutlich schneller als herkömmliche Methoden ist und eine exaktere Umsetzung der Projektideen ermöglicht.

Virtuelle Fotografie: Sofa

Projekt von Vladimir Petkovic. Erstellt mit Substance 3D. Das Sofamodell ist in der Substance-Bibliothek für 3D-Elemente verfügbar. Es wurde zunächst in 3D Painter mit Ledermaterial texturiert, das auf Basis eines realen Musters in 3D Sampler erstellt wurde. Daraufhin wurde es in 3D Stager importiert, um die Szene inklusive Beleuchtung zu gestalten und zu rendern.

Virtuelle Fotografie kann die Anforderungen, die du an ein Element hast, in der Regel leichter erfüllen. Hintergründe und Objekte in der Szene sind schnell ausgetauscht, sodass sich unbegrenzt viele Varianten umsetzen lassen. Wählst du als ersten Hintergrund für das Produkt z. B. eine Küchenarbeitsplatte, kannst du es schon im nächsten Moment auf einem Couch- oder Nachttisch platzieren. So kannst du die gesamte Bandbreite an Lifestyle-Bildern bedienen. Ebenso einfach lassen sich die Textsprachen auf den Produktverpackungen ändern, um alle Regionen abzudecken, in denen ein Produkt vertrieben wird. Über unterschiedliche Kanäle können Marketing-Teams Vorlagen und Szenen untereinander austauschen. Bei Bedarf lassen sich dann an jedem Ende Änderungen vornehmen. Ob neue Blickwinkel, neuer Bildzuschnitt, andere Farben: kein Grund, wieder ganz von vorn zu beginnen. Die kreativen Möglichkeiten sind grenzenlos.

 

Im Online-Handel gewinnen Kundinnen und Kunden durch 360-Grad-Ansichten eine genauere Vorstellung von einem Produkt, als dies mit 2D-Fotos möglich wäre. Sie können das Produkt aus mehreren Blickwinkeln betrachten, in Echtzeit drehen, vergrößern sowie verkleinern und mit einem Klick Stil, Größe und Farbe ändern. Ein Unternehmen kann die gleichen Modelle für interaktive AR-Experiences nutzen. Kundinnen und Kunden haben so die Möglichkeit, zu prüfen, wie ein Produkt in ihre Lebensumgebung passt. Möbelhersteller wie IKEA stellen genau dafür entsprechende AR-Apps zur Verfügung. Mit IKEA Place können sich Interessierte eine Couch oder Stühle virtuell ins Wohnzimmer „stellen“ und begutachten, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen. Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie AR-Kreationen Unternehmen die Produktpräsentation erleichtern – und Kundinnen und Kunden die Entscheidung, ob es das richtige Produkt für sie ist.

Virtuelle Fotografie: Verpackungs-Design

Projekt von Vladimir Petkovic. Erstellt mit Substance 3D. In 3D Stager erstellt und gerendert, auf Basis von Stanzkonturen aus Illustrator, die als editierbare Texturen und Aufkleber verwendet wurden. Hinzu kamen Materialien aus der Substance-Bibliothek für 3D-Elemente. Der Hintergrund ist ein Foto.

 

Beispiel für einen Workflow für Verpackungs-Design.

Gestalte deine 2D-Elemente.

Verwende ein Design-Programm deiner Wahl für die Erstellung der benötigten 2D-Komponenten. Adobe Illustrator eignet sich hervorragend für Grafiken und Logos, die du auf 3D-Objekten platzieren kannst. Mit Adobe Photoshop kannst du Bilder für ein Branding-Konzept gestalten oder vorhandene Fotos bearbeiten.

Erstelle neue 3D-Materialien mit Substance 3D Collection.

Verfeinere das Erscheinungsbild aller Objekte einer Szene, indem du sie mit realistischen Materialien versiehst. Greife auf Materialien aus der umfassenden Bibliothek zu. Wenn du etwas mehr Übung in 3D hast, kannst du deine Strukturen auch mit 3D Designer und 3D Sampler personalisieren. 

Gestalte eine Szene in 3D Stager.

  • Platziere 3D-Modelle der benötigten Objekte in deine Szene. Mit dem Substance 3D Collection-Abo erhältst du Zugriff auf eine Bibliothek an Modellen, Materialien und Lichtern. Weitere Optionen bietet Adobe Stock. Oder du importierst Modelle aus anderen Quellen.

 

  • Platziere die Grafiken, Logos und sonstigen 2D-Bilder, die du zum Beispiel mit Photoshop oder Illustrator erstellen kannst, als Aufkleber oder Flächen auf den 3D-Modellen. Passe die Materialeigenschaften der jeweiligen Ebene an, bis du den gewünschten Look erhältst.

 

  • Ordne deine Objekte in der Szene an. Experimentiere mit unterschiedlichen Kameraperspektiven, passe Beleuchtung und Materialien an, und füge ein Hintergrundbild hinzu. Verwende die Funktion „Bild angleichen“, um die Beleuchtung automatisch an das Hintergrundbild anzupassen, oder ändere die Einstellungen „Umgebungslicht“ und „Sonnenlicht“ manuell. Du kannst auch Einstellungen wie bei einer echten Kamera verwenden, wie Tiefenschärfe oder Brennweite.

Exportiere und teile 2D- und 3D-Dateien aus 3D Stager.

  • Exportiere die Bilder als Endversion, um sie auch für andere Marketing-Zwecke zu nutzen: in Websites, Anzeigen oder virtuellen Produkt-Showrooms. Importiere sie in Adobe InDesign, um sie in Layouts zu verwenden.

 

  • Veröffentliche und teile 2D-Bilder oder 3D-Designs mit 360-Grad-Ansicht (mit Kameralesezeichen für unterschiedliche Perspektiven) per Weblink oder als Content eingebettet in Web-Seiten. Du kannst auch Elemente für Augmented-Reality-Erlebnisse verwenden, die in Adobe Aero erstellt wurden, um Produkte als Overlays in einer realen Umgebung darzustellen. Die kostenlose Aero-App ermöglicht faszinierende Experiences, denn der Betrachter kann mit deinen Designs interagieren.

Importiere Elemente in Photoshop.

Importiere deine Renderings in Photoshop, um pixelgenaue Korrekturen vorzunehmen und die Illusion der Realität zu verstärken.