Es gibt zwei Methoden, um eine Multitrack-Session in Audition CC einzurichten.
Mit der ersten erstellen Sie eine Multitrack-Session, die nur leere Spuren enthält und später mit Dateien befüllt wird.
Das sind dann Clips in der Multitrack-Session.
Mit der anderen Methode wählen Sie die gewünschten Dateien im Fenster „Dateien“ (Files) aus und fügen alle gemeinsam in eine Multitrack-Session ein.
In diesem Tutorial zeige ich beide Methoden.
Zuerst sehen wir uns an, wie man eine leere Multitrack-Session anlegt.
Das kann man auf zwei Arten tun: Entweder Sie klicken auf dieses Symbol und wählen „Neue Multitrack-Session“ (New Multitrack Session).
Das Tastaturkürzel lautet Strg+N unter Windows bzw.
Befehl+N unter Mac OS.
Oder Sie wählen „Datei > Neu > Multitrack-Session“ (File > New > Multitrack Session).
Hier finden Sie dieselben drei Optionen und die Tastenkombination Strg+N bzw.
Befehl+N.
Nicht möglich ist jedoch der Weg über das Menü „Multitrack“, wie man meinen könnte.
Hier können Sie keine Multitrack-Session anlegen – das Menü verwendet man nur in einer bestehenden Multitrack-Session.
Ich wähle also „Datei“ (File) und „Neu > Multitrack-Session“ (New > Multitrack Session).
Das Dialogfeld „Neue Multitrack-Session“ (New Multitrack Session) wird geöffnet und hat einige Eingabefelder.
Zuerst gebe ich der Multitrack-Session einen Namen.
Ich nenne sie „Multitrack example“.
Jetzt kann ich eine Vorlage wählen.
Die Standardeinstellung ist „Ohne“ (None).
Damit wird eine Multitrack-Session erzeugt, die sechs leere Tracks enthält und einen Master-Track.
Hier sehen Sie die Standardeinstellungen für die Tracks: Abtastrate 48.000 Hz, Bit-Tiefe 32-Bit-Gleitkomma und Stereo für die Master-Spur.
Ich ändere die Standardeinstellungen nun, um Ihnen zu zeigen, was dann passiert.
Hier drüben sehen Sie, dass alle Dateien, die ich verwenden will, um die neue Multitrack-Session zu befüllen, eine Abtastrate von 48.000 Hz haben.
Als allgemeine Regel sollte die Abtastrate der Multitrack-Session mit der Abtastrate der einzufügenden Dateien übereinstimmen.
Das ist aber nicht zwingend.
Beim Einfügen einer Datei mit abweichender Abtastrate wird von Audition CC eine Kopie der Datei erstellt mit der gleichen Abtastrate wie die Multitrack-Session.
Das ist sehr praktisch.
Sehen wir uns das an.
Ich stelle bewusst eine Abtastrate von 44.100 statt 48.000 Hz ein und klicke auf „OK“.
Ein Fenster mit leeren Spuren wird geöffnet.
Auch im Dateiordner passiert etwas.
Das zeige ich Ihnen.
Im Ordner „My Audition exercise files“ wurde ein neuer Ordner angelegt, der genauso heißt wie die neue Multitrack-Session.
Darin befindet sich die Multitrack-Session-Datei.
OK.
Ich gehe eine Ordnerebene zurück.
Sehen wir uns an, was passiert, wenn ich eine Datei einfüge, die eine abweichende Abtastrate hat.
Ich blende das aus und füge eine Datei ein.
Eine Meldung wird eingeblendet, die darauf hinweist, dass die Abtastrate der eingefügten Datei nicht mit der Abtastrate der Session übereinstimmt.
Wenn ich auf „OK“ klicke, wird eine neue Datei mit passender Abtastrate erstellt.
Kein Problem also – man erhält nur eine Info.
Ich klicke auf „OK“, und die Datei „Bass.wav“ wird hinzugefügt.
Dazu wird eine neue Datei „Bass 44100 1.wav“ erstellt, denn das ist die Abtastrate von Session 1.
Die Datei findet sich auch im Fenster „Dateien“ (Files) wieder.
Das ist nicht etwa eine temporäre Datei, die in irgendeinem Unterordner vorgehalten wird.
Man kann direkt auf sie zugreifen, und sie wird auf der Festplatte an logischer Stelle gespeichert, sodass Sie damit arbeiten können.
Sie können sie auch löschen, ganz wie Sie möchten.
Aber sie ist nicht in einem temporären Ordner gespeichert, der beim Schließen der Session verlorengeht.
Ich zeige Ihnen, wie das aussieht.
Im Ordner „My Audition exercise files“ haben wir schon den Ordner „Multitrack example“ gesehen.
Darin befindet sich jetzt ein weiterer Ordner für angeglichene Dateien: „Conformed Files“.
Immer wenn Sie eine Datei einfügen, die eine andere Abtastrate aufweist als die Session, wird die angeglichene Version hier abgelegt.
Noch etwas: Auch wenn Sie innerhalb der Multitrack-Session Audio aufnehmen, wird ein Ordner angelegt.
Ich zeige Ihnen das.
Ich klicke auf das kleine „R“-Symbol, um diesen Track für die Aufnahme vorzubereiten.
Den ersten Track schalte ich stumm, damit der Bass die Aufnahme nicht stört und nur meine Stimme aufgenommen wird.
Ich drücke den Aufnahmeknopf, und los geht’s.
Ich nehme meine Stimme auf dem Track auf.
Dann stoppe ich die Aufnahme.
Sofort wird die erstellte Datei im Fenster „Dateien“ (Files) gelistet.
Hier unten.
Der Name richtet sich nach der Track-Nummer.
Das ist die erste Aufnahme für den Track, also Track 2, erster Cut.
Die Datei wird an einer logischen Stelle gespeichert, wo Sie sie später wiederfinden können.
Ich zeige sie Ihnen.
Wir sind wieder im vorigen Ordner.
Ich gehe eine Ebene zurück zu „Multitrack example“.
Das ist der Session-Ordner.
Darin sehen Sie nun einen neuen Ordner, der „Multitrack example_Recorded“ heißt.
Hier werden alle Aufnahmen gespeichert.
Auch sie sind keine temporären Dateien, sondern lassen sich auch später noch verwenden.
Sie verschwinden also nicht, wenn Sie die Session schließen oder Audition CC beenden.
So funktionieren also diese Ordner.
OK, ich erstelle nun eine weitere leere Multitrack-Session über „Datei“ (File) und „Neu > Multitrack-Session“ (New > Multitrack Session).
Dieses Mal verwende ich eine Vorlage.
Im Dropdown-Menü steht eine ganze Reihe Vorlagen zur Auswahl.
Ein paar klingen auf den ersten Blick etwas verwirrend, z.
B.
„Radio VO with Music Ducking“.
Gemeint ist Voiceover mit einer Technologie namens Ducking, bei der die Musik automatisch leiser wird, wenn die Stimmspur aktiv ist.
Hier kommt das sogenannte „Sidechaining“ zum Einsatz.
Es gibt noch mehr seltsame Bezeichnungen, ich entscheide mich jetzt aber für die Vorlage „Full Rock Band“.
Sie hat umfangreiche Vorgaben für Sound, Ausgabe, Busse und vieles mehr, mit denen man die Aufnahmen einer ausgewachsenen Rockband bearbeiten könnte.
Ich klicke darauf und nenne die Session „Rock band“.
Die anderen Optionen werden automatisch gesetzt.
Man kann sie nicht ändern.
Die Abtastrate beträgt 44.100 Hz, sodass das Projekt für eine CD geeignet ist, oder auch für MP3-Dateien.
Die Bit-Tiefe 24 liegt im Mittelfeld gängiger Aufnahme-Sessions.
Und die Master-Spur soll stereo sein, nicht 5.1, was man eher für eine DVD nehmen würde.
Damit ist die Vorlage zur Verwendung bereit.
Wenn ich auf „OK“ klicke, öffnet sich eine Multitrack-Session mit einem neuen Element – einer Metronomspur mit Klickgeräuschen.
Sie kann einem Schlagzeuger den Rhythmus vorgeben und im Hintergrund abgespielt werden.
Die Klicks werden nicht mit aufgezeichnet, aber der Schlagzeuger kann sie z.
B. hören, während er den Rhythmus einspielt.
Auch andere können das Metronom hören.
Alle Tracks sind bereits benannt.
Es sind mehrere Drum-Mikrofone vorgesehen – verschiedene Tomtoms sowie Stereo-Overhead, das mehrere Mikrofone über dem Schlagzeug vereint.
Sie alle werden auf dem Drum-Bus ausgegeben.
Es gibt noch mehr Spuren, z.
B. für Gitarren und Gesang.
Die Einstellungen sind darauf ausgerichtet, bei Bedarf eine umfangreiche Multitrack-Session für die Aufnahmen einer Rockband zu erstellen.
Alles mit dieser kleinen Vorlage.
Vorlagen lassen sich nach Belieben anpassen durch Hinzufügen oder Löschen von Spuren.
OK.
Auf diese beiden Arten können Sie also leere Multitrack-Sessions erstellen.
Wählen Sie entweder den Standard „Ohne“, oder nehmen Sie eine der Vorlagen.
Nun wähle ich Dateien aus und erstelle auf ihrer Basis eine Multitrack-Session.
Hier im Fenster „Dateien“ (Files) wähle ich alle Dateien aus, die ich in die Multitrack-Session aufnehmen möchte.
Ich klicke auf „Bass.wav“, scrolle nach unten und klicke bei gedrückter Umschalttaste auf „Snare.wav“, um diese und alle Dateien dazwischen auszuwählen.
Ich kann keine Multitrack-Session in eine andere Multitrack-Session einfügen, deshalb halte ich die Strg-Taste (Windows) bzw. die Befehlstaste (Mac) gedrückt und klicke auf die Datei, um die Auswahl aufzuheben.
Ich scrolle etwas nach oben und hebe auch die Auswahl dieser Datei auf.
Mal sehen ...
Ich denke, ich habe alle nicht benötigten Dateien aus der Auswahl ausgeschlossen.
Die restlichen neun Dateien übernehme ich in einem Schritt in eine Multitrack-Session.
Das geht auf zwei Arten: Nach einem Rechtsklick wird die Option „In Multitrack einfügen“ angezeigt (Insert into Multitrack).
Hier wähle ich „Neue Multitrack-Session“ (New Multitrack Session) aus.
Oder ich klicke auf diese Schaltfläche.
Sie wurde aktiviert, als ich die Auswahl getroffen habe.
Vorher war sie ausgegraut, also inaktiv.
Sobald man Dateien auswählt, ist sie aktiviert.
Sie führt zum selben Befehl wie der Rechtsklick.
Ich klicke also auf diese kleine Schaltfläche und wähle „Neue Multitrack-Session“ (New Multitrack Session).
Wieder erscheint das bekannte Dialogfeld.
Ich nenne die Session „Files multitrack“, damit ich sie wiedererkennen kann.
Sie wird in dem eben schon gezeigten Ordner abgelegt.
Die Vorlage „Full Rock Band“ will ich nicht verwenden, doch es ist interessant zu sehen, dass die Abtastrate auf 48.000 Hz geändert wurde.
Audition erkennt, dass die eingefügten Dateien Abtastraten von 48.000 Hz haben.
„Full Rock Band“ ist standardmäßig auf 44.100 Hz eingestellt, aber bei diesen Dateien mit einer Abtastrate von 48.000 Hz wird die Einstellung automatisch angepasst.
Statt „Full Rock Band“ stelle ich „Ohne“ (None) ein.
Nun muss ich noch 48.000 Hz einstellen.
32-Bit-Gleitkomma ist prima.
Stereo auch.
Ich klicke auf „OK“.
Jetzt wird eine Multitrack-Session mit neun Clips angelegt und dazu einer Master-Spur.
Sehen wir uns wieder die Multitrack-Session-Ordner in „My Audition exercise files“ an.
Hier sind jetzt drei Ordner vorhanden, einer für jede erstellte Multitrack-Session.
Die hier wurde mit der Vorlage „Full Rock Band“ erstellt.
Diese habe ich eben angelegt.
Im Ordner ist nur die Multitrack-Session-Datei vorhanden.
Bei der ersten Multitrack-Session habe ich eine Aufnahme hinzugefügt und Dateien angeglichen.
Daher gibt es Unterordner.
So viel also zum Erstellen von Multitrack-Sessions in Audition CC.
Sie können eine Multitrack-Session anlegen, die leer ist und mit Dateien befüllt werden kann.
Oder Sie legen eine Multitrack-Session auf Basis vorhandener Dateien an.
Anschließend sind Sie aber nicht auf das Ergebnis beschränkt, das die Vorlage oder die Dateien vorgeben.
Sie können Spuren hinzufügen und löschen, Sie können sogenannte Busspuren hinzufügen oder andere Anpassungen vornehmen.
Und Sie können auch eigene Vorlagen für Ihre Projekte erstellen.
