TIFF-Format: Was genau versteht man unter TIFF?
TIFFs sind aufgrund ihrer hohen Qualität und nahezu universellen Kompatibilität ein beliebtes Dateiformat zum Speichern von Bildern. Mitte der 1980er Jahre von der Aldus Corporation für die Verwendung im Desktop-Publishing eingeführt, wird das Bildformat heute besonders gerne von Grafikdesignern und Fotografen verwendet. Wir erzählen dir, was das TIFF-Format ausmacht, wofür es heutzutage eingesetzt wird und welche Vor- und Nachteile TIFF-Dateien haben.
Was dich erwartet:
- Was ist eine TIFF-Datei?
- Eigenschaften von TIFF-Dateien.
- Geschichtlicher Hintergrund des Bildformats TIFF.
- Wann verwendet man TIFF?
- Was sind die Vor- und Nachteile von TIFF?
- Wie öffne ich eine TIFF-Datei?
- Wie erstelle und bearbeite ich eine TIFF-Datei?
- TIFF-Converter: Wie konvertiere ich eine TIFF-Datei?
- Häufig gestellte Fragen.
Was ist eine TIFF-Datei?
Die Abkürzung TIFF steht für Tagged Image File Format. Der Name leitet sich vom Aufbau einer TIFF-Datei ab. Das Bildformat besteht größtenteils aus Datenfeldern, die anhand von Tags umfangreiche Metadaten enthalten. Dabei sind sog. “Baseline-Tags” wie Bildbreite oder Farbtiefe immer vorhanden, während „Extension-Tags“ optional sind. Eine besondere Form der Extension Tags ist das GeoTIFF, welches die GPS-Position und Koordinaten der Bildaufnahme angibt.
Außerdem sind TIFFs den Rasterformaten zuzuordnen. Bei Rasterbildern wird die Anzahl der Pixel festgelegt – was sie von Vektordateien unterscheidet –, sodass sie verzerrt oder verschwommen wirken können, wenn sie zu stark vergrößert werden. Neben TIFFs gehören JPG-, PNG- und GIF-Dateien zu den Rasterformaten.
Eigenschaften von TIFF-Dateien.
TIFF-Dateien sind ein vielseitiges und flexibles Rasterbildformat, das unter der Erweiterung .tiff oder .tif hochwertige Bilddaten ohne Qualitätsverlust für die Nachbearbeitung speichert. Das heißt, im Gegensatz zum Bildformat JPG erfolgt die Komprimierung und Dekomprimierung einer TIFF-Datei meistens verlustfrei.
Das Format ist deshalb bei Fotograf*innen besonders beliebt. Außerdem werden TIFFs zum Austausch von Daten in der Druckvorstufe in Druckereien und Verlagen genutzt, weil es das Farbmodel CMYK unterstützt. Darüber hinaus speichern TIFF-Dateien Bilder mit hoher Farbtiefe – nämlich mit bis zu 32 Bit pro Farbkomponente. Gleichzeitig verbraucht das TIFF-Format jedoch auch mehr Speicherplatz.
Unterstützt wird das Bildformat von Windows, Linux und macOS. Außerdem ist es mit der Bildbearbeitungs-Software Adobe Photoshop kompatibel.
TIFF-Datei verfügen über eine hohe Farbtiefe, weshalb sie bei Fotograf*innen besonders beliebt sind.
Geschichtlicher Hintergrund des Bildformats TIFF.
Die Aldus Corporation führte das TIFF-Format Mitte der 1980er-Jahre für die Verwendung im Desktop-Publishing ein. In der Anfangsphase auf Druckerzeugnisse beschränkt, kommen TIFF-Dateien heutzutage auch für digitalen Content zum Einsatz. Inzwischen liegt das Copyright des Dateiformats bei Adobe.
Wann verwendet man TIFF?
TIFF-Dateien werden in vielen verschiedenen Bereichen eingesetzt, zum Beispiel für Druck, Fotografie und Desktop-Publishing. Sie können für folgende Zwecke verwendet werden:
- Hochwertige Fotos.
TIFF-Dateien sind gut geeignet, um Bilder mit einem hohen Detailgrad zu speichern, weil sie eine vorwiegend verlustfreie Form der Dateikomprimierung nutzen. Sie sind deshalb besonders bei professionellen Fotograf*innen und Bildbearbeiter*innen beliebt.
- Hochauflösende Scans.
Aufgrund ihrer hohen Bildqualität sind TIFF-Dateien zudem ideal für gescannte Bilder und Dokumente. Das Format ist eine gute Wahl, wenn du hochauflösende Bilder von persönlichen Dokumenten oder Grafiken speichern willst.
- Druckdaten.
TIFFs werden zudem für den Datenaustausch in der Druckvorstufe in Druckereien und Verlagen genutzt. Darüber hinaus wird das TIFF-Format dazu benutzt, um etwa Verlagen hochaufgelöste Bilder in druckfähiger Qualität bereitzustellen. Inzwischen hat sich hier jedoch das verlustfreie PNG-Format weitestgehend durchgesetzt.
- Container-Dateien.
TIFF-Dateien fungieren außerdem als Container für kleinere JPEG-Dateien. Du kannst zum Beispiel mehrere niedrig auflösende JPG-Dateien in einer TIFF-Datei speichern, um eine Fotoauswahl per E-Mail zu versenden.
- Geo-Informationen.
Die TIFF-Variante GeoTIFF zeigt die Geo-Informationen einer Aufnahme an – sprich, an welchen Koordinaten die Szene im Bild genau liegt. Das ist vor allem für Kartenbilder und Luftbilder relevant.
- Archivierung und Computer-to-Plate.
Das Bildformat TIFF wird auch genutzt, um monochrome Grafiken – wie beispielsweise technische Zeichnungen – zu archivieren oder für das Verfahren Computer-to-Plate – zu Deutsch Digitale Druckplattenbelichtung (DDB) –, bei dem die Druckplatten vom PC aus direkt im Plattenbelichter bebildert werden.
Was sind die Vor- und Nachteile von TIFF?
Wie bei allen Dateiformaten hängt auch der Nutzen von TIFF-Dateien von der Art der Anwendung ab. Wir haben dir einige der Vor- und Nachteile des TIFF-Formats im Überblick zusammengestellt.
Vorteile von TIFF-Dateien.
- Da TIFF-Dateien überwiegend verlustfrei komprimiert werden, behalten sie den Detailgrad und die Farbtiefe der ursprünglichen Datei bei – das macht sie zum perfekten Format für hochwertige professionelle Fotos.
- Mit ihrem herausragenden Detailgrad sind TIFF-Dateien ideal für hochauflösende Scans, zum Beispiel zur Sicherung von Zeichnungen und persönlichen Dokumenten.
- TIFF ist ein universelles und anpassungsfähiges Dateiformat, das mit gängigen Betriebssystemen kompatibel ist.
- Die Datei kann als Container für kleinere JPEG-Dateien dienen, um mehrere Bilder in einer einzigen Rastergrafik zu speichern.
- Die Datei kann als Container für kleinere JPEG-Dateien dienen, um mehrere Bilder in einer einzigen Rastergrafik zu speichern.
Nachteile von TIFF-Dateien.
- Da TIFF-Dateien detailreich sind und eine hohe Auflösung haben, sind sie relativ groß und können viel Speicherplatz beanspruchen.
- Ihre Größe erschwert die Weitergabe an Kund*innen und andere Kontakte.
- Aufgrund ihrer Größe sind TIFF-Dateien für Webdesigner eher ungeeignet, weil detailreiche Bilder die Ladegeschwindigkeit einer Webseite beeinträchtigen können. Für Bilder im Web sind schlankere Dateiformate wie JPG-Dateien besser geeignet.
Wie öffne ich eine TIFF-Datei?
Die meisten Computer können TIFF-Dateien öffnen und verarbeiten. Um das Originalbild bearbeiten zu können, benötigst du jedoch ein Bildbearbeitungsprogramm wie Adobe Photoshop.
So kannst du eine TIFF-Datei anzeigen:
Mit macOS:
- Wähle die zu öffnende TIFF-Datei auf deiner Festplatte oder am entsprechenden Speicherplatz aus.
- Mache einen Doppelklick darauf.
- Die TIFF-Datei öffnet sich automatisch in der Vorschau von Apple.
Mit Windows:
- Markiere die Datei, die du öffnen willst.
- Mache einen Doppelklick darauf.
- Die TIFF-Datei öffnet sich in Microsoft Fotos.
Wenn du die Dateien mit einem anderen Programm, z. B. Apple Fotos, öffnen möchtest, kannst du das Standardprogramm für diesen Dateityp in den Einstellungen deines Geräts ändern.
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Wie erstelle und bearbeite ich eine TIFF-Datei?
TIFF-Dateien sind weit verbreitet und lassen sich daher relativ einfach erstellen. Das bietet sich an, wenn du professionelle Fotos bearbeiten oder mehrere kleinere JPEG-Dateien in einem TIFF-Container per E-Mail versenden möchtest.
Und so einfach geht’s:
- Klicke auf Datei > Speichern unter.
- Klicke im Drop-down-Menü auf die Option für das Dateiformat.
- Klicke im Drop-down-Menü auf die Option für das Dateiformat.
Auf Windows-Geräten musst du ein Bild unter Umständen in Microsoft Paint öffnen, um es als TIFF-Datei speichern zu können. Alternativ bieten Programme wie Photoshop integrierte Funktionen zum Speichern im TIFF-Format.
Wir haben bereits besprochen, eine TIFF-Datei ist eine Bilddatei. Das heißt, sie speichert Foto- und Grafikdaten. Die ursprünglichen Dateiinformationen lassen sich jedoch nur mit Bildbearbeitungsprogrammen wie Photoshop oder Adobe Illustrator ändern.
TIFF-Converter: Wie konvertiere ich eine TIFF-Datei?
Je nach Verwendungszweck macht es Sinn, deine TIFF-Datei in eine PDF-Datei oder in ein JPG umzuwandeln – oder umgekehrt. Mit den Online-Tools von Adobe geht das ganz einfach.
TIFF in ein PDF konvertieren und umgekehrt.
TIFF-Dateien sind relativ groß. Deswegen solltest du vor dem Versenden deine Dateien idealerweise in ein PDF umwandeln. Das bietet sich vor allem an, wenn du das Endprodukt eines Designprojektes zeigen möchtest und dein Gegenüber nicht alle Dateiinformationen benötigt. Mit Adobe Acrobat kannst du Bilder oder Office-Dokumente in hochwertige PDF-Dateien konvertieren.
Wenn du einen Text auf einem Bild in einer PDF-Datei platzieren möchtest, gelingt dir ganz einfach, wenn du das PDF in eine TIFF-Datei konvertierst. Danach kannst du deine TIFF-Datei in einem Bildbearbeitungsprogramm wie Photoshop weiterbearbeiten.
JPG in ein TIFF konvertieren.
Im Vergleich zu JPGs können TIFF-Dateien wesentlich mehr Bilddaten speichern. Das macht sie bei Fotografen so beliebt. In Photoshop kannst du deine JPG-Datei ganz einfach in ein TIFF umwandeln.
Häufig gestellte Fragen.
Ist PNG besser als TIFF?
Sowohl PNG- als auch TIFF-Dateien haben jeweils ihre Vorteile. TIFF bietet eine deutlich bessere Auflösung und Bildqualität, weil die Dateikomprimierung verlustfrei erfolgt. PNG-Dateien haben den Vorteil, dass sie kleiner und leichter zu handhaben sind.
Unterstützt Microsoft Word das TIFF-Format?
Microsoft Word ist mit den meisten gängigen Bildformaten kompatibel, darunter auch TIFF.
Kann ich eine TIFF-Datei in Word bearbeiten?
Du kannst Text in einer TIFF-Datei in Microsoft Word bearbeiten, allerdings nur, wenn es sich bei der TIFF-Datei selbst um ein gescanntes Bild eines Dokuments handelt. Um Textdaten öffnen und bearbeiten zu können, brauchst du die ursprüngliche TIFF-Datei.
Wie drucke ich alle Seiten einer TIFF-Datei aus?
Wenn du eine TIFF-Datei ausdrucken willst, stelle vorher sicher, dass die Option “Alle Seiten drucken” ausgewählt ist und dass sich alle Seiten innerhalb des Dokumentbereichs befinden.
Sind TIFF-Dateien kleiner als PDF-Dateien?
Einseitige TIFF-Dateien können kleiner als PDF-Dateien sein, was ihre Handhabung erleichtert. Das gilt allerdings nur, wenn die entsprechende TIFF-Datei textbasiert ist – z. B., wenn es sich um ein gescanntes Dokument handelt und nicht um das Original eines Fotos.
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