In After Effects kann man Ebenen aneinander ausrichten (Snapping).
Das heißt, du kannst eine Ebene beim Verschieben unter „Komposition“ (Composition) automatisch an einer anderen Ebene ausrichten.
Das klingt vielleicht banal.
Aber bei der Arbeit in 3D ist das sehr nützlich.
Wenn du z.
B. zwei Ebenen verbinden möchtest, sodass sie im 3D-Raum auf bestimmte Weise zueinander stehen, kann es schwierig sein, sie perfekt anzuordnen.
Mit „Ausrichten“ (Snapping) geht das aber ganz leicht.
Hier sind zwei Kompositionen.
In der ersten werde ich einen Würfel aus diesen Quadraten erstellen.
In der zweiten führe ich den Renderer „Ray-traced 3D“ vor.
Ich werde einen Buchstaben biegen und dann mit den anderen verbinden, sodass eine Art Buchstabenkurve entsteht.
Zurück zu den Quadraten.
Funktionen zum Ausrichten gibt es in After Effects schon lange.
Die Ebenenausrichtung ist in der neuesten Version hinzugekommen.
Ältere Methoden gelten immer noch.
Wenn ich eine Ebene auswähle und bei gedrückter Umschalttaste verschiebe, bleibt die horizontale oder vertikale Ausrichtung erhalten.
Mit Strg+Umschalt bzw.
Befehl+Umschalt wird das Quadrat an den Kanten ausgerichtet, sobald es in die Nähe der Kanten kommt.
Elemente lassen sich also leicht ausrichten mit Strg+Umschalt bzw.
Befehl+Umschalt.
Auch an der Mitte eines Objekts, so wie hier.
Kannst du es erkennen?
Diese Ausrichtungsfunktionen gibt es schon lange.
Neu ist, dass man Ebenen aneinander ausrichten kann.
Wenn ich also den Cursor auf einem Objekt positioniere und „Ausrichten“ (Snapping) aktiviert ist, wird der nächstliegende Scheitel- oder Mittelpunkt quasi zum Magneten, der sich an eine andere Ebene heftet.
„Ausrichten“ (Snapping) wird aktiviert, wenn du die Strg- bzw. die Befehlstaste gedrückt hältst.
Dieser Tastaturbefehl führt allerdings beim Ausschnitt-Werkzeug (Pan Behind Tool) und beim Auswahl-Werkzeug (Selection Tool) zu verschiedenen Ergebnissen.
Ich werde diese Methoden zwar vorstellen, aber dann zeige ich dir, wie du „Ausrichten“ (Snapping) dauerhaft aktivieren und mit der Strg- bzw. der Befehlstaste vorübergehend deaktivieren kannst.
Ich klicke auf eine beliebige Stelle, um die Auswahl des Quadrats aufzuheben.
Ich halte die Strg- bzw. die Befehlstaste gedrückt und klicke in die Nähe dieses Scheitelpunktes hier.
Dort wird nun ein Kästchen angezeigt.
Das ist mein Ausrichtungsmagnet.
Dieser Scheitelpunkt wird mein Magnet.
Wenn ich das Quadrat nach rechts bewege, kann ich es an der nächstliegenden Kante ausrichten.
Die Ausrichtung erfolgt entlang dieser grünen Linie.
Bei einem Scheitelpunkt bekommt das Kästchen einen Doppelrahmen.
Das bedeutet, dass beide Scheitelpunkte verbunden werden.
Der Mittelpunkt ist auch eine Option.
Siehst du?
Echt praktisch.
Vor allem nachher, wenn ich die Quadrate zu einem 3D-Würfel zusammensetze.
Das war das.
Beim Ausschnitt-Werkzeug (Pan Behind Tool) passiert etwas anderes.
Ich aktiviere das Ausschnitt-Werkzeug.
Ich möchte den Ankerpunkt verschieben.
Ich ziehe ihn weg von der Mitte.
Während ich ziehe, halte ich die Strg- bzw. die Befehlstaste gedrückt, damit der Punkt automatisch in der Mitte oder an einem Scheitelpunkt einrastet.
Wenn ich die Strg- bzw. die Befehlstaste vor dem Ziehen drücke und halte, wechsle ich in den Auswahlmodus, und das gesamte Quadrat wird bewegt.
Solche verwirrenden Dinge können passieren, wenn man mit dem Tastaturbefehl arbeitet.
Ich empfehle, die Ausrichtungsfunktion dauerhaft zu aktivieren, indem du dieses Kontrollkästchen „Ausrichten“ (Snapping) auswählst.
Wenn ich jetzt mit dem Ausschnitt-Werkzeug (Pan Behind Tool) ziehe, bewegt sich nicht das gesamte Quadrat, sondern nur dieser Ankerpunkt.
Er wird an der Mitte ausgerichtet – oder wohin ich ihn auch ziehe.
Das ist gut.
Nun drücke ich die V-Taste, um das Auswahl-Werkzeug (Selection Tool) zu aktivieren, klicke in der Nähe dieses Scheitelpunkts, um das kleine Kästchen zu erhalten, und richte mein Quadrat aus.
Um die Ausrichtungsfunktion vorübergehend zu deaktivieren, halte ich die Strg- bzw. die Befehlstaste gedrückt.
Jetzt kann ich das Quadrat frei bewegen.
Meine Empfehlung ist, die Ausrichtungsfunktion permanent zu aktivieren, um Ebenen automatisch an Ankerpunkten oder Scheitelpunkten auszurichten.
Sie funktioniert auch mit Masken.
Ich wähle jetzt „Ebene > Neu“ (Layer > New), „Farbfläche“ (Solid) und eine auffällige Farbe.
Die Ebene bleibt oben.
Mit dem Zeichenstift-Werkzeug (Pen Tool) zeichne ich eine Maske.
Mit dem Auswahl-Werkzeug (Selection Tool) wähle ich den hier aus.
Die Maskierung ist aktiviert.
Ich klicke auf diese Ecke und richte das Quadrat an den Scheitelpunkten der Maske aus.
Oder am Rand der Maske.
Beides geht.
Wenn ich mich einem Scheitelpunkt nähere, erfolgt die Ausrichtung dort.
Es geht auch innen an den Ankerpunkten.
Die Funktion gilt also für Masken und reguläre Ebenen.
Die Farbflächen-Ebene entferne ich wieder.
Als Nächstes erstelle ich einen Würfel.
Mit dem Auswahl-Werkzeug (Selection Tool) verbinde ich die Quadrate.
Dieses hier richte ich an dem hier aus.
Das dunkelgrüne hier, das dunkelblaue dort.
Hier hat es nicht geklappt.
Ich mache es noch mal.
Das rote wandert nach oben und das lilafarbene ganz nach rechts.
Fertig.
Als Nächstes möchte ich die Ankerpunkte verschieben und einige Quadrate neu positionieren.
Ich möchte einige mit dem in der Mitte verbinden.
Ich wähle alle Quadrate aus, indem ich das oberste und dann das unterste bei gedrückter Umschalttaste anklicke.
Dann hebe ich die Auswahl des ockerfarbenen Quadrats auf – mit Strg+Klick bzw.
Befehl+Klick – und die Auswahl des lilafarbenen Quadrats.
Ich werde alle Quadrate mit dem ockerfarbenen paaren.
Dann paare ich das lilafarbene mit dem dunkelgrünen Quadrat.
Ich wähle das ockerfarbene Quadrat aus und drücke die P-Taste, um die Position zu ändern.
Wenn ich es nach links bewege, bewegen sich die anderen Quadrate mit.
Ich rücke es ein wenig nach unten.
Jetzt verschiebe ich die Ankerpunkte in Richtung der Scheitelpunkte, damit die Quadrate später in die richtige Richtung nach oben geklappt werden.
Ich fange mit dem lilafarbenen an.
Ich aktiviere das Ausschnitt-Werkzeug (Pan Behind Tool), um den Ankerpunkt automatisch an diesem Scheitelpunkt auszurichten.
Dieser Ankerpunkt wird an diesem Scheitelpunkt ausgerichtet.
Ganz einfach, oder?
Zack.
Und noch mal.
Jetzt möchte ich das Ergebnis in 3D sehen.
Mit Strg+A bzw.
Befehl+A wähle ich alles aus.
Dann wandle ich mit diesem Kästchen alle Ebenen in 3D-Ebenen um.
Die Optionen hier unten blende ich aus.
Jetzt drehe ich die Quadrate.
Ich fange mit dem roten an.
Ich drücke die R-Taste.
Ich möchte das Quadrat um die X-Achse drehen.
Nach oben.
Um 90 Grad.
Nun das dunkelblaue.
Ich drücke die R-Taste und drehe das Quadrat um die Y-Achse um 90 Grad.
Jetzt das nächste Quadrat: hellblau.
Ich drücke die R-Taste und drehe es um die X-Achse um -90 Grad.
Wenn ich das dunkelgrüne drehe, bewegt sich das lilafarbene mit, weil sie hierarchisch verbunden sind.
Ich drücke die R-Taste und drehe das dunkelgrüne um die Y-Achse um 90 Grad.
Jetzt wähle ich das ockerfarbene aus und blende die zugehörigen Drehungseinstellungen ein.
Ich drehe es ein wenig um die Y-Achse.
Hier ist das lilafarbene Quadrat.
Ich wähle die zugehörige Ebene aus und drücke die R-Taste.
Ich möchte das Quadrat um die Y-Achse drehen.
Ich muss etwas nach unten scrollen.
Ich gebe einen Winkel von 90 Grad an.
Fertig ist der Würfel!
Die Deckkraft möchte ich ein wenig ändern.
Mit Strg+A bzw.
Befehl+A wähle ich alles aus.
Dann drücke ich die T-Taste und reduziere die Deckkraft (Opacity).
Nun ist das Innere des Würfels sichtbar.
Ich aktiviere das Auswahl-Werkzeug (Selection Tool).
Jetzt können wir alle Seiten betrachten.
Ich klicke auf das ockerfarbene Quadrat, da alle anderen daran gekoppelt sind.
Ich scrolle hin, klicke darauf und drehe das Quadrat.
Alle Quadrate bewegen sich zusammen.
So einfach lässt sich ein Würfel erstellen.
Ein Würfel mag vielleicht nicht sehr komplex wirken, aber die Seiten perfekt aneinander auszurichten, ist nicht so einfach und schnell zu bewerkstelligen.
Es sei denn, man nutzt „Ausrichten“ (Snapping) und richtet Scheitelpunkte und Ankerpunkte aneinander aus.
Ich wechsle zur Komposition mit dem Text.
Hier kommt der Renderer „Ray-traced 3D“ zum Einsatz.
Den aktivierst du in den Kompositionseinstellungen (Composition Settings) der Textebene.
Wähle „Erweitert“ (Advanced) und dann unter „Renderer“ die Option „Ray-traced 3D“.
Die Standardeinstellung ist „Klassisch 3D“ (Classic 3D).
„Ray-traced 3D“ muss also aktiv ausgewählt werden.
Ich schließe die Einstellungen wieder.
Mit dem Renderer „Ray-traced 3D“ kann ich Elemente biegen und extrudieren.
Ich kann Text und Formen extrudieren, Footage biegen, Ebenen biegen.
Text kann ich nicht biegen, es sei denn, ich integriere ihn in eine andere Komposition als Unterkomposition.
Dann gilt er als Footage und kann entsprechend bearbeitet werden.
Als Erstes verknüpfe ich die drei Buchstaben miteinander.
„Ausrichten“ (Snapping) ist aktiviert.
Mit dem Auswahl-Werkzeug (Selection Tool) klicke ich auf das A.
Ich richte es am Scheitelpunkt rechts aus.
Nun klicke ich auf das C, ziehe es und lasse es ausrichten.
Ich wähle das Ausschnitt-Werkzeug (Pan Behind Tool), um auch die Ankerpunkte an Scheitelpunkten auszurichten.
Fertig.
Ich ändere die Ansicht „Aktive Kamera“ (Active Camera) – die Perspektive des Publikums – in „Custom View 1“.
Von der Seite haben wir einen besseren Blick.
Hier unten klicke ich auf „B Comp“, um dir einen Trick zu zeigen mit dem Renderer „Ray-traced 3D“.
Ich blende die Geometrieoptionen (Geometry Options) ein.
Hier kann ich eine Krümmung (Curvature) definieren.
Das mache ich jetzt.
Das B wölbt sich nach hinten in vier kantigen Abschnitten.
Das Kantige liegt an der Segmentanzahl.
Je höher, desto glatter.
Als Nächstes möchte ich das A und das B drehen.
Ich klicke auf „A Comp“ und drücke die R-Taste.
Gedreht wird um die Y-Achse um -90 Grad.
Nun klicke ich auf „C Comp“, drücke wieder die R-Taste zum Drehen und drehe auf der Y-Achse um 90 Grad.
Fertig.
A und C möchte ich B unterordnen.
Also verbinde ich C mit B und A mit B.
Wenn ich nun auf B klicke die R-Taste drücke und auf der Y-Achse drehe, bewegen sich alle zusammen.
Sie bilden jetzt eine Einheit.
Jetzt kehre ich zur Standardansicht zurück: „Aktive Kamera“ (Active Camera).
Ich möchte ein Licht hinzufügen.
Darüber haben wir bisher noch nicht gesprochen.
Ich führe das mal vor, um zu demonstrieren, wie es im 3D-Raum wirkt bei kreisförmig angeordneten Buchstaben.
Ich blende diese Optionen aus und wähle im Kontextmenü der Zeitleiste „Neu > Licht“ (New > Light).
Ich übernehme die Standardeinstellung „Spotlicht“ (Spot), aktiviere „Wirft Schatten“ (Casts Shadows) und bestätige mit „OK“.
Nun fällt Licht auf die Buchstaben.
Mit einem Doppelklick auf das Licht kann ich die Intensität (Intensity) erhöhen.
Ich wähle noch einmal „B Comp“ aus, drücke die R-Taste und drehe den Buchstaben um seine Y-Achse.
Das Licht verändert sich, wenn ich die Buchstaben rotieren lasse.
Fantastisch.
Diese Komposition war so schnell fertig dank „Ausrichten“ (Snapping).
Ohne diese Funktion wäre das Ausrichten der Buchstaben sehr umständlich gewesen.
Das war die Funktion zum Ausrichten an Ebenen. -
