In diesem Tutorial zeige ich Ihnen, wie Sie Ihren eigenen Podcast erstellen, mit einer Multitrack-Session-Vorlage, mit der Sie Ihre Stimme aufzeichnen, Musik hinzufügen und das Ergebnis in ein gängiges Podcast-Format exportieren können.
Komplett in Adobe Audition CC.
Der erste Schritt: Wir erstellen eine neue Multitrack-Session.
Dazu wähle ich im Menü „Datei“ (File) „Neu > Multitrack-Session“ (New > Multitrack Session).
Zuerst gebe ich dem Projekt einen Namen – ich nenne es „Jasons Podcast“ – und wähle die Ordnerposition (Folder Location).
Ich möchte die Vorlage „Podcast“ verwenden.
Abtastrate (Sample Rate) und Bit-Tiefe (Bit Depth) sind schon automatisch eingestellt.
Ich klicke auf „OK“, und die Multitrack-Ansicht wird geöffnet.
Sie sehen hier vier Spuren mit den entsprechenden Bezeichnungen: „Host“, „Interview“, „Sound FX“ und „Music Bed“.
Damit ist alles für einen üblichen Podcast-Workflow vorbereitet.
Bevor ich mit der Aufzeichnung beginne, muss ich die Eingangsgeräte einrichten, um sicherzugehen, dass meine Stimme vom richtigen Gerät aufgenommen wird.
Diese Einstellungen befinden sich im Menü „Adobe Audition CC“ unter „Voreinstellungen“ (Preferences) bzw.
„Audiogeräte“ (Audio Hardware).
Unter Windows wäre das im Menü „Bearbeiten“.
Für diese Aufzeichnung verwende ich „Focusrite Thunderbolt“.
Wie Sie sehen, stehen mir mehrere Optionen zur Auswahl.
Falls Sie kein externes Aufnahmegerät haben, können Sie natürlich das integrierte Mikrofon verwenden oder ein angeschlossenes Gerät, z.
B. per USB.
Verwenden Sie einfach das Gerät, das Sie am häufigsten für Aufzeichnungen verwenden – für Eingang (Input) und Ausgang (Output).
Nach diesen Einstellungen wird automatisch das Gerät für den Master-Takt (Master Clock) gewählt.
Und das war es im Grunde auch schon.
Ich klicke auf „OK“.
Ich navigiere zu diesem kleinen Symbol hier für „Eingang/Ausgang“ (Inputs/Outputs) links über den Track-Headern.
Ich möchte nämlich den richtigen Eingang wählen.
Über diesen kleinen Pfeil gelange ich zur Auswahl des Eingangsgeräts.
Also klicke ich darauf.
Da ich über ein Einkanal-Monosignal vom Mikrofon aufzeichne, wähle ich „Mono“ aus.
Mein Eingangsgerät ist die Nummer 6.
Die wähle ich aus.
Ich ziehe diese Begrenzung nach unten, um die Spur etwas zu erweitern.
Ich möchte nämlich sehen, wie der Aufnahmepegel aussieht.
Das geht innerhalb der Track-Header, indem man auf das „R“ klickt, um die Spur für die Aufnahme zu aktivieren.
Wenn Sie die Aufzeichnung live überwachen möchten, klicken Sie auf „I“.
Der Aufzeichnungsmodus ist aktiviert.
Wir können loslegen.
Ich muss nur noch in den Aufnahmesteuerungen hier unten den Aufnahmeknopf drücken.
Ich möchte eine Einführung für meinen Podcast aufnehmen.
„Hallo, hier ist Jason Levine.
Willkommen bei meinem How-to zur Erstellung einer Podcast-Reihe mit Adobe Audition CC 2017.“
So einfach macht man eine Aufzeichnung.
Ich deaktiviere den Aufzeichnungsmodus und wechsle zur Registerkarte mit den Effekten (FX).
Es sind schon Effekte angewendet, auf die einzelnen Spuren, in diesem Fall die „Sprachaussteuerung“ (Speech Volume Leveler).
Um die genauen Einstellungen zu sehen, klicke ich doppelt darauf.
Nun sehe ich den Ziel-Lautstärkepegel (Target Volume Level), die Aussteuerung (Leveling) und den dynamischen Zielbereich (Target Dynamic Range).
Das sind Standardwerte der Vorgabe.
Ich schließe den Dialog wieder, spule zurück und höre in die Aufnahme rein.
„Hallo, hier ist Jason Levine.
Willkommen bei meinem How-to zur Erstellung einer Podcast-Reihe mit Adobe Audition CC 2017.“
Cool.
Kommen wir jetzt zur Musik.
Ich habe schon einen Musikhintergrund vorbereitet.
Ich ziehe die Datei aus dem Bedienfeld „Dateien“ (Files) auf die Spur „Music Bed“ und kann jetzt beide Spuren abspielen.
Auf die Hintergrundmusik ist schon der Effekt „Hard Limiter“ angewendet.
Ich erweitere die Spur, um mehr Details erkennen zu können.
Ein Doppelklick auf „Hard Limiter“ zeigt, dass die Musik Spitzen von -0,1 dB haben kann.
Es gibt keine Eingangsverstärkung (Input Boost).
Zu bedenken ist jetzt aber, dass diese Musik möglicherweise zu laut ist.
Ich werde die Lautstärke anpassen müssen, bevor ich den Podcast exportiere.
Zuerst spiele ich aber alles ab, wie es ist.
Ich möchte hören, wie es klingt.
Falls nötig, reduziere ich einfach die Lautstärke direkt auf der Spur.
Hören wir kurz rein.
Ich passe die Lautstärke nach Bedarf während der Wiedergabe an.
Und los.
„Hallo, hier ist Jason Levine.
Willkommen bei meinem How-to zur Erstellung einer Podcast-Reihe mit Adobe Audition CC 2017.“
Klingt schon ziemlich gut.
Ich habe den Pegel auf ca. -6,9 dB gesenkt.
Die Umsetzung ist wirklich einfach.
Falls ein weiterer Sprecher vorhanden wäre oder ein Interview-Partner, könnte ich noch mal auf „Eingang/Ausgang“ klicken, den passenden Eingang für das Mikrofon wählen und diese Stimme ebenfalls aufzeichnen.
Möglich ist die gleichzeitige Aufnahme mehrerer Spuren von mehreren Eingängen.
Auf der Spur „Sound FX“ kann man die Effekte und das Sounddesign hinzufügen, die man üblicherweise bei gut gemachten Podcasts hören kann.
Etwas, das Ihnen wirklich helfen wird, wenn Sie einen professionellen Sound erzielen wollen, ist das sogenannte „Topping und Tailing“, also Ein- und Ausblendungen bei Stille.
Über diesem Clip auf dieser Spur hier sehen Sie diese kleinen Symbole.
Das sind die Steuerungen für Fading.
Ich klicke sie mit der Maus an und kann nun verlustfrei Fading hinzufügen.
Ich beginne den Fade-in, bevor ich spreche, und blende nach dem Text bis zu völliger Stille aus.
Das klingt einfach sauberer und angenehmer.
Die Musik dauert etwas länger, also passe ich die Dauer an und bringe einen Fade-out an, der etwas sanfter verläuft.
Ich klicke auf die äußere rechte Kante und verkürze die Sequenz auf ca.
12 Sekunden oder weniger.
Die Musik soll ja noch ausgeblendet werden.
Wieder ziehe ich an diesem Griff und wechsle von einer linearen zu einer sinusförmigen Ausblendung.
So lässt sich schnell ein Fade-out auf die Musik anwenden.
Ich spule zurück und starte die Wiedergabe erneut.
„Hallo, hier ist Jason Levine.
Willkommen bei meinem How-to zur Erstellung einer Podcast-Reihe mit Adobe Audition CC 2017.“
Das war sehr, sehr einfach.
Nun möchte ich die Aufnahme speichern.
Ich speichere alle Änderungen über „Datei > Speichern“ (File > Save).
Nun kann ich das Projekt exportieren.
Als Allererstes vor einem Export, den man für das Hochladen des Podcasts braucht, sollte man alle diese Spuren zusammenführen.
Das nennt man „Mixdown“ (Abmischung).
Im Menü „Datei“ (File) wähle ich „Exportieren“ (Export), „Multitrack-Abmischung“ (Multitrack Mixdown), „Gesamte Session“ (Entire Session).
Ich muss einen Namen eingeben, speichere die Datei auf dem Desktop und wähle das gewünschte Exportformat.
Wenn Sie mit Ihrem Mix zufrieden sind und den Podcast fertigstellen möchten, stehen Ihnen verschiedene Exportformate zur Auswahl.
Meist wird „MP3 Audio (*.mp3)“ verwendet.
Weiter unten in der Liste sehen Sie das MP3-Format.
In den Formateinstellungen (Format Settings) hat man noch die Wahl zwischen konstanter und variabler Bit-Rate sowie unterschiedlichen festgelegten Bit-Raten.
Für Podcasts eignet sich meist 256 Kbit/s.
Manche Leute exportieren mit 160 Kbit/s.
Denken Sie aber daran, dass beim Export in Stereo eine MP3-Datei mit 160 Kbit/s technisch 80 Kbit/s pro Kanal bedeutet.
Alles darunter verursacht unschöne Artefakte.
Sie sind typisch für MP3s mit geringeren Bit-Raten.
Finden Sie heraus, was Ihr Provider voraussetzt, und wählen Sie die Bit-Rate entsprechend.
Vielleicht probieren Sie auch eines der standardmäßigen M4A-Formate.
Sie finden sie unter „Apple Audio Toolbox“.
Die passende Einstellung – ich klicke auf „Ändern“ (Change) bei den Formateinstellungen – ist das Dateiformat „Apple MPEG-4 Audio“ oder „Apple MPEG-4 AudioBooks“.
Beide sind OK.
Unter „Format“ ist „AAC“ verfügbar und sogar „MPEG-4 HE AAC“.
Ich behalte aber die Standardeinstellungen bei.
Neben der Option „Konstante Bitrate“ (Constant Bitrate) hat man noch die Wahl zwischen „Durchschnittliche langfristige Bitrate“ (Long-Term Average Bitrate), „Variable Bitrate“ oder „Variable Bitrate (begrenzt)“ (Variable Bitrate (Constrained)).
Informieren Sie sich über die Einstellungen, die Ihr Provider für seine Website verlangt.
Wählen Sie dann die passende Bit-Rate für den Export.
Als fortgeschrittener Anwender empfehle ich, nicht zuerst eine komprimierte Datei zu exportieren.
Ich behalte immer eine Master-Kopie in Form einer unkomprimierten WAV-Datei.
Das ist das Format, das standardmäßig hier erstellt wird.
Ich wähle also „Wave PCM“, wähle als Speicherort meinen Desktop und behalte die Einstellung „44100 Hz Stereo, 32 Bit“ bei.
Dann klicke ich auf „OK“.
Die Spuren werden nun abgemischt.
Die abgemischte Datei wird dann im Bedienfeld „Dateien“ (Files) angezeigt.
Hier finden Sie immer ihre unkomprimierte Master-Datei.
Diese Datei kann man archivieren.
Eine Version mit höchster Qualität.
Ich spiele die Datei kurz ab.
„Hallo, hier ist Jason Levine.
Willkommen bei meinem How-to zur Erstellung einer Podcast-Reihe mit Adobe Audition CC 2017.“
Als letzten Schritt vor dem Export der fertigen Datei füge ich noch Metadaten hinzu.
Falls das Bedienfeld „Metadaten“ (Metadata) nicht angezeigt wird, finden Sie es im Menü „Fenster“ (Window) unter „Metadaten“ (Metadata).
Bei mir ist es links angedockt.
Ich wechsle zum Metadaten-Bedienfeld.
Hier können Sie die ID3v2-Tags hinzufügen, die Sie vermutlich von der Erstellung anderer MP3-Dateien kennen: Titel (Title), Künstler (Artist), Album, Kommentare (Comments), Genre – alle diese Informationen können Sie eintragen.
Wenn Sie als Exportformat „MP3“ oder „M4A“ wählen, werden diese Metadaten zusammen mit der Datei gespeichert.
Wenn ich mit dem Ergebnis zufrieden bin, wenn alles lieferfertig ist, wähle ich „Datei“ (File), „Exportieren“ (Export) und „Datei“ (File) und wähle als Format „MP3“ oder „M4A“.
Nehmen wir „M4A“.
In den Formateinstellungen wähle ich „Apple MPEG-4 Audio“, Format „AAC“, und setze die Bit-Rate auf 160 Kbit/s.
Ich klicke auf „OK“.
Das Ergebnis wird also eine M4A-Datei sein.
Ich klicke auf „OK“.
Die M4A-Datei wird exportiert.
Das war's.
Wir haben also eine Multitrack-Session erstellt, mithilfe der Podcast-Vorlage, eine Sprachaufzeichnung gemacht, Eingangsgeräte eingerichtet, einen Musikhintergrund hinzugefügt, verlustfreie Fades angewendet, die Abmischung exportiert, die Master-WAV-Datei in der Wellenform-Ansicht geöffnet und sie im gewünschten Dateiformat exportiert – MP3, M4A oder ein anderes, von Adobe Audition CC unterstütztes Format –, um einen professionellen Podcast zu erstellen.
