Wenn Sie die Skalierung einer Ebene in After Effects ändern, muss After Effects das Aussehen der neuen Ebene berechnen.
Vor allem, wenn Sie die Skalierung erhöhen, denn dabei werden Pixel zum Bild hinzugefügt.
Wie funktioniert das in After Effects?
Jahrelang erfolgte die mathematische Berechnung bilinear.
Dabei werden die benachbarten Pixel um jedes neue Pixel analysiert und für die Definition der neuen Pixel verwendet.
Die neueste Version von After Effects bietet Ihnen aber eine weitere Möglichkeit der Skalierung, die als „bikubisch“ bezeichnet wird.
Bei der bikubischen Skalierung werden mindestens viermal so viele Pixel herangezogen wie bei der bilinearen, sodass die Qualität tendenziell besser ist.
Vor allem bei Bildern und Videodateien.
Bei Grafiken ist die Qualität nicht unbedingt besser.
In diesem Video möchte ich Ihnen die Methoden für bikubisches und bilineares Sampling vorführen.
Wir beginnen mit dieser Bilddatei.
Die Ausgangsdatei sieht so aus.
Das rechte Auge der Frau habe ich skaliert.
Ich kehre zur Komposition zurück.
Ich habe auf 400 % eingezoomt.
Für das linke Bild wurde bikubisches Sampling verwendet, für das rechte Bild bilineares Sampling.
Bei genauerem Hinsehen kann man feststellen, dass im rechten Bild die Haut an dieser Stelle weicher aussieht.
Beachten Sie dieses Glanzlicht hier.
Es wirkt im bikubisch skalierten Bild viel schärfer.
Im rechten Bild wirkt es weicher.
Wenn Sie mit Bildern oder Videodateien arbeiten, funktioniert die bikubische Methode besser.
Wie können Sie zwischen bilinear und bikubisch wechseln?
Das geht hier unten im Kompositionsfenster.
Unter den Schaltern gibt es den Schalter „Qualität und Sampling“ (Quality and Sampling).
Mit einem Klick darauf wechsle ich zur Entwurfsqualität.
Mit dem nächsten Klick erhalte ich die bilineare Qualität.
Und mit dem nächsten Klick die bikubische.
Die gekrümmte Linie steht für die bikubische Qualität, die gepunktete Linie für den Entwurf und die durchgezogene Diagonale für die bilineare Qualität.
Ich klicke noch mal, um das bikubische Sampling auszuwählen.
Hierfür gibt es auch einen Tastaturbefehl.
Wählen Sie die Ebene aus, die Sie ändern wollen, und drücken Sie Alt+B bzw.
Wahl+B für „Bilinear“.
Das linke Bild ist jetzt bilinear.
Es wirkt ein wenig weicher.
Für „Bikubisch“ drücken Sie Alt+Umschalt+B bzw.
Wahl+Umschalt+B.
Aber der Schalter hier unten macht das Ganze schon einfach genug.
Ich zoome näher heran.
Dazu deaktiviere ich diese Augensymbole.
Das ist die Ansicht mit 800 %.
Auch hier sehen Sie, dass die Lichter schärfer als im rechten Bild sind.
Achten Sie darauf, was in der Entwurfsqualität passiert.
Hier ist der Unterschied ziemlich deutlich.
Das Bild wirkt eher grob und verpixelt.
Ich wähle erst wieder die bilineare und dann die bikubische Qualität.
Bikubisch wird links angewendet, bilinear rechts.
Hier wirkt das Bild scharf, dort etwas weicher.
Wenn Sie mit Bildern und Videodateien arbeiten, ist die bikubische Methode fast immer besser geeignet.
Sehen wir uns eine Grafik an, z.
B. diesen Reifen.
Das ist das Originalbild.
In dieser Komposition zoome ich um ein Vielfaches heran.
Auf den ersten Blick bemerken Sie vielleicht keinen Unterschied zwischen bikubisch und bilinear.
Beide Versionen sehen fast gleich aus.
Die bilineare Version wirkt vielleicht ein wenig weicher, aber der Unterschied ist wirklich minimal.
Ich wähle den Zoom-Faktor 100 % und sehe mir das Ganze noch einmal an.
Diese Stelle ist interessant.
Das ist das bikubisch gesampelte Bild.
Beachten Sie die Kanten.
Das sind sogenannte „Ringing-Artefakte“.
Sie treten auf, wenn bikubisches Sampling auf eine Grafik angewendet wird.
Man merkt sie nicht unbedingt.
Ich zoome wieder aus.
Das Problem ist nicht immer offensichtlich.
Aber es besteht.
Als Faustregel gilt also: Für Grafiken ist bilineares Sampling besser geeignet.
Ich zoome noch mal heran und zeige Ihnen den Vorher-Nachher-Vergleich.
Ich setze den Zoom-Faktor auf 100 %.
Hier ist das Bild mit den Ringing-Artefakten.
Bei diesem Bild sind keine Artefakte sichtbar.
Allgemein gilt also: Die bilineare Methode ist die beste Wahl.
Kommen wir zu einer weiteren Grafik.
Das ist das Originalbild – ein Junge mit seinem Hund.
Ich habe auf 100 % eingezoomt.
Das Bild wurde bikubisch skaliert.
Das erkennen Sie an der gekrümmten Linie hier unten.
Sehen Sie die Ringing-Artefakte?
Mit einem erneuten Klick wähle ich die Entwurfsqualität, die sehr pixelig, kantig und grob wirkt.
Bei der bilinearen Qualität sind kaum Ringing-Artefakte zu sehen.
Von bilinear gehe ich zu bikubisch über.
Hier ist das Problem wieder offensichtlicher.
Bikubisch ist also die beste Methode für Video und Bilddateien.
Bilinear ist die beste Methode für Grafiken.
Kommen wir zu einem letzten wichtigen Punkt.
Ich öffne diese Komposition mit dem Kolibri.
Das ursprüngliche Bild sieht so aus.
Ich habe auf 100 % eingezoomt.
Dieses Mal handelt es sich um eine Vektorgrafik.
Das Bild basiert nicht auf Pixeln.
Es handelt sich um eine Adobe Illustrator-Datei.
Warum sehen wir aber dann diese ausgefransten Kanten?
Das erkläre ich gleich.
Vorher möchte ich schnell zwischen bilinear und bikubisch wechseln.
Das ist bilinear, und das ist bikubisch.
Die Ringing-Artefakte sind furchtbar, finden Sie nicht?
Letzteres ist aber unnötig, wenn Sie mit Vektorgrafiken arbeiten, weil Sie Vektorgrafiken in den meisten Fällen beim Einzoomen kontinuierlich rastern können.
Das geht, weil Vektorgrafiken mathematisch definiert werden und nicht auf Pixeln basieren.
Zum Rastern klicken Sie auf diesen Schalter, unter diesem Stern, diesem kleinen Rädchen.
Klicken Sie hier, um eine Ebene mit Vektorgrafik kontinuierlich zu rastern.
Nach einem Klick ist die Grafik gestochen scharf.
Ob bilinear oder bikubisch – das macht keinen Unterschied.
Ich klicke, um von bikubisch über Entwurf zu bilinear zu wechseln.
Wie Sie sehen, spielt es keine Rolle, ob Sie bilineares oder bikubisches Sampling verwenden, weil kontinuierliches Rastern aktiviert ist.
Bilineares oder bikubisches Sampling ist also nur für pixelbasierte Inhalte relevant.
