Bewerbung zurückziehen: So formulierst du deine Absage professionell und höflich

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So ziehst du eine Bewerbung zurück
Während des Bewerbungsprozesses kann es vorkommen, dass du eine Bewerbung wieder zurückziehen möchtest. Dabei solltest du möglichst höflich und professionell kommunizieren, um dir erneute Chance bei dem Arbeitgeber nicht zu verbauen. Hier erfährst du:
- Welche Gründe es für den Rückzug einer Bewerbung gibt.
- Ob du deine Gründe angeben musst.
- Wann du deine Bewerbung per E-Mail und wann telefonisch zurückziehen solltest.
- Wie du den Rückzug professionell formulierst.
Ist es in Ordnung, eine Bewerbung zurückzuziehen?
Es ist keine leichte Entscheidung, eine Bewerbung zurückzuziehen – aber manchmal ist es der richtige Schritt. Vielleicht hast du dich für eine andere Stelle entschieden oder nach einem Vorstellungsgespräch das Gefühl, dass die Stelle nicht zu dir passt. Dann ist es möglich und auch sinnvoll, eine Bewerbung zurückzuziehen. Ein schlechtes Gewissen musst du deswegen nicht haben.
Unternehmen verstehen, dass sich persönliche oder berufliche Umstände ändern können. Eine transparente Kommunikation hilft beiden Seiten: das Unternehmen kann die Stelle neu ausschreiben und du hinterlässt einen professionellen Eindruck. Das ist von Vorteil, wenn du dich in Zukunft erneut bei diesem Arbeitgeber bewerben möchtest.
Bis wann kann ich eine Bewerbung zurückziehen?
Grundsätzlich gilt: Je früher du absagst, desto besser. Du solltest unmittelbar nach deiner Entscheidung aktiv werden. Das erspart dem Unternehmen unnötige Planungszeit. Im Idealfall informierst du die Personalverantwortlichen vor dem Vorstellungsgespräch oder so früh wie möglich im Prozess. Spätestens nach einer Zusage oder Vertragsverhandlung sollte deine Absage professionell begründet und direkt kommuniziert werden, zum Beispiel per E-Mail oder Telefon.
Muss ich einen Grund für das Zurückziehen der Bewerbung angeben?
Die Angabe eines Grundes ist höflich, aber nicht zwingend nötig. Durch eine kurze Erklärung wie „persönliche Gründe“ oder „andere berufliche Entscheidung“ werden Missverständnisse vermieden, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Du solltest den Fokus dabei immer auf eine wertschätzende und klare Kommunikation legen.
“Eine Bewerbung zurückzuziehen, ist kein Zeichen von Unsicherheit, sondern von Klarheit und Weitsicht. Der richtige Job muss genauso passen wie der richtige Zeitpunkt. Wenn du merkst, dass die Position nicht das ist, was du suchst, trau dich, eine ehrliche Absage zu senden. Damit zeigst du Respekt – sowohl dir selbst als auch dem Unternehmen gegenüber. Geh dabei auf jeden Fall professionell vor, denn du weißt nie, wann sich die Wege wieder kreuzen könnten.”
(Dominik Scholz, CTO bei Karriere Südwestfalen)
Gute Gründe für das Zurückziehen einer Bewerbung
Es gibt viele Gründe, eine Bewerbung zurückzuziehen: ein anderes Jobangebot, persönliche Veränderungen oder Zweifel nach einem Bewerbungsgespräch. Wichtig ist, diesen Schritt rechtzeitig und professionell zu kommunizieren. Ein offener und freundlicher Rückzug zeigt Respekt gegenüber dem Arbeitgeber und hinterlässt einen guten Eindruck. Die folgenden Beispiele sind typische Situationen, in denen Kandidat*innen ihre Bewerbung zurückziehen.
Kein Interesse mehr an der Stelle
Wenn du feststellst, dass der Inhalt der Stelle nicht deinen Kompetenzen oder deinen beruflichen Zielen entspricht, ist es oft besser, deine Bewerbung zurückzuziehen. Die Stelle könnte sich als zu anspruchslos oder aber als zu komplex für deinen derzeitigen Karriereweg erweisen. In solchen Fällen zeigt eine höfliche Absage dem Arbeitgeber, dass du deine beruflichen Fähigkeiten realistisch einschätzen kannst und das Unternehmen nicht auf eine unpassende Besetzung setzt.
Private Gründe
Unerwartete Veränderungen im Privatleben wie gesundheitliche Gründe oder familiäre Verpflichtungen machen manchmal eine Neuorientierung notwendig. In solchen Fällen ist es sinnvoll, die Bewerbung zurückzuziehen und dem Unternehmen ehrlich mitzuteilen, dass persönliche Gründe den Berufseinstieg beeinflussen.
Unangenehmes Vorstellungsgespräch
Ein Bewerbungsgespräch gibt oft einen tieferen Einblick in die Unternehmenskultur und den Arbeitsalltag. Treten danach Unsicherheiten oder Unstimmigkeiten auf, ist ein Rückzug oft die beste Entscheidung. Auch wenn solche Zweifel erst nach dem Gespräch aufkommen, ist eine transparente und höfliche Absage ein professioneller Schritt, um Missverständnisse zu vermeiden.
Gehalt und Konditionen
Manchmal stellt sich im Laufe des Bewerbungsprozesses heraus, dass das angebotene Gehalt oder andere Rahmenbedingungen wie Arbeitszeiten, Überstundenregelungen oder Home-Office-Möglichkeiten nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen. Wenn wichtige Punkte wie die Gehaltsvorstellungen nicht zueinander passen, ist es besser, sich frühzeitig gegen die Stelle zu entscheiden.
Dein Bauchgefühl stimmt nicht
Manchmal fällt es schwer, die Gründe genau zu benennen – das Bauchgefühl sagt einfach, dass es nicht passt. Wenn dein inneres Gefühl Unsicherheit auslöst, obwohl äußerlich alles stimmt, ist das oft ein Signal. Wenn du frühzeitig auf dein Bauchgefühl hörst und deine Bewerbung zurückziehst, ersparst du dir unangenehme Erfahrungen und dem Unternehmen Zeit.
All diese Gründe zeigen, dass ein Bewerbungsrückzug nicht nur verständlich, sondern oft auch der klügere Weg ist, um die eigene Karriere in die richtige Richtung zu lenken und langfristig Zufriedenheit zu finden.
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Wann du eine Bewerbung professionell zurückziehst
Eine Bewerbung zurückzuziehen erfordert Fingerspitzengefühl und sollte immer der Situation angemessen sein. Die unkomplizierteste Methode ist die E-Mail, da du dir bei der schriftlichen Absage die Formulierung gut überlegen kannst und zudem eine Bestätigung erhältst. Vor allem bei externen Bewerbungen ist dies oft die bevorzugte Variante.
Ein Telefonat ist dagegen persönlicher und empfiehlt sich, wenn bereits ein engerer Kontakt besteht – zum Beispiel nach einem Vorstellungsgespräch oder bei internen Bewerbungen. Mit einem Anruf zeigst du Wertschätzung und sorgst für Klarheit.
In seltenen Fällen, vor allem bei internen Bewerbungen, ist auch ein persönliches Gespräch angebracht – insbesondere, wenn du im Unternehmen bleiben möchtest.
Wähle in jedem Fall eine kurze und präzise Formulierung. Ein Dankeschön für die Chance ist immer angebracht, aber lange Erklärungen solltest du vermeiden.
Bewerbung zurückziehen: Muster & Vorlage für Formulierungen
Die richtige Formulierung kann beim Rückzug einer Bewerbung den entscheidenden Unterschied ausmachen. Verleihe deinem Rückzug unbedingt eine persönliche und professionelle Note, indem du das folgende Muster individuell anpasst.
Du kannst die Vorlage nach deiner Anpassung per E-Mail an die Empfänger*innen versenden.
Bewerbung zurückziehen
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5 Tipps für das Zurückziehen deiner Bewerbung
Beim Rückzug deiner Bewerbung gibt es einige Dinge, die du beachten solltest. Denn durch die Art und Weise deiner Absage kannst du einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Hier sind fünf hilfreiche Tipps:
1. Halte die Tür für die Zukunft offen
Wenn du deine Bewerbung zurückziehst, kannst du das Unternehmen wissen lassen, dass du für zukünftige Gelegenheiten offen bist. Ein Satz wie „Vielleicht kreuzen sich unsere Wege zu einem späteren Zeitpunkt“ hinterlässt einen positiven Eindruck und signalisiert langfristiges Interesse an dem Unternehmen.
2. Gib ein positives Feedback
Wenn dir im Bewerbungsprozess etwas besonders positiv aufgefallen ist, erwähne es. Hast du beispielsweise eine wertschätzende Atmosphäre wahrgenommen oder das Gespräch war besonders transparent? Ein kurzes, ehrliches Feedback zeigt deine Wertschätzung und bleibt gut in Erinnerung.
3. Empfehle jemanden aus deinem Netzwerk
Wenn du jemanden kennst, der perfekt zu der Stelle passen könnte, biete an, den Kontakt herzustellen. Indem du jemanden empfiehlst zeigst du, dass du vorausschauend denkst und dem Unternehmen etwas zurückgeben möchtest, auch wenn es mit dir nicht funktioniert hat.
4. Vermeide „Hintertürchen“ in deiner Absage
Gib nicht der Versuchung nach, Formulierungen wie „Vielleicht passt es doch“ oder „Wenn sich etwas ändert...“ in deine Absage einzubauen, wenn du dir sicher bist. Klarheit wirkt professionell und hilft dem Unternehmen, mit deiner Absage zuverlässig umzugehen.
5. Vernetze dich auf sozialen Netzwerken
Wenn das Vorstellungsgespräch gut gelaufen ist, kannst du vorschlagen, dich auf sozialen Netzwerken wie LinkedIn oder Xing zu vernetzen. Das zeigt, dass du den Kontakt schätzt und bietet die Chance, euch später unkompliziert wieder auszutauschen – wer weiß, was sich daraus entwickelt.
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Co-Autor: Dominik Scholz
Der Mitbegründer des Job- und Ausbildungsportals Karriere Südwestfalen bringt als gelernter Medienwissenschaftler langjährige Expertise im Bereich Online-Recruiting mit. Die Karriereportale der ontavio GmbH sind mittlerweile in vielen Regionen Deutschlands bekannt.
Häufig gestellte Fragen
Muss ich eine Bewerbung zurückziehen?
Bis wann kann ich eine Bewerbung zurückziehen?
Was passiert im Unternehmen, wenn ich eine Bewerbung zurückziehe?
Das Zurückziehen einer Bewerbung löst im Unternehmen mehrere Prozesse aus. Zunächst wird der*die zuständige Recruiter*in oder Personalverantwortliche informiert und kann den Bewerbungsprozess anpassen, indem er*sie andere Kandidat*innen intensiver prüft oder eine neue Stellenausschreibung plant.
Je nach Zeitpunkt kann der Rückzug auch eine Chance für das Unternehmen sein, schnell einen Ersatz zu finden, bevor die Stelle längere Zeit unbesetzt bleibt. Für das Team ist es besonders hilfreich, wenn du schnell und professionell absagst, da es dann besser planen und die Zeit für andere Bewerber*innen optimal nutzen kann.
Wird meine Bewerbung gelöscht? Wie lange werden meine Daten aufbewahrt?
Nach dem Zurückziehen einer Bewerbung ist es für viele Bewerber*innen wichtig zu wissen, wie mit ihren persönlichen Daten verfahren wird. In der Regel werden Bewerbungsunterlagen und personenbezogene Daten nach einer Absage oder einem Rückzug gemäß den unternehmensinternen Datenschutzrichtlinien gelöscht. Die genauen Fristen und Abläufe können jedoch je nach Unternehmen und geltendem Datenschutzgesetz variieren. Häufig werden die Daten noch eine kurze Zeit gespeichert, um z. B. Rückfragen zu beantworten.
Üblich ist eine Speicherdauer von etwa sechs Monaten bis zu einem Jahr. Dies entspricht den gesetzlichen Vorgaben in vielen Ländern, wie z. B. in der EU gemäß der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Während dieser Zeit können Bewerberinnen auch Einsicht in ihre Daten nehmen oder eine Bestätigung der Löschung anfordern. Einige Unternehmen bieten auch die Möglichkeit, die Daten länger aufzubewahren, wenn derdie Bewerberin zustimmt, in einen Talentpool aufgenommen zu werden, um bei künftigen Stellenbesetzungen berücksichtigt zu werden. Ohne diese Zustimmung werden die Daten nach Ablauf der Frist automatisch gelöscht.