Was ist Marken-Marketing? Ein Leitfaden zur Entwicklung einer Brandmarketing-Strategie.

Branding ist kein Modewort. Es ist ein wirksames Mittel, um dich mit deinem Unternehmen von der Masse abzuheben. Eine Marke ist wie die Persönlichkeit deines Unternehmens: die einzigartige Identität, die dein Unternehmen von anderen in derselben Branche unterscheidet.

Stell es dir so vor: Wenn dein Unternehmen auf einer Party wäre, würde seine einzigartige Persönlichkeit – also seine Marke – dafür sorgen, dass sich die Leute mit deinem Unternehmen unterhalten und nicht mit deiner Konkurrenz.

Was ist also Marken-Marketing (auch „Brandmarketing“ genannt)? In unserem umfassenden Leitfaden zum Brandmarketing erfährst du, wie du mit gezielten Marketingkampagnen eine starke Markenidentität aufbaust und die Markenbekanntheit steigerst.

Überblick

Was ist Brandmarketing?

Brandmarketing ist der strategische Prozess zur Schaffung einer einzigartigen und überzeugenden Identität für ein Unternehmen, um eine starke Bindung zu seiner Zielgruppe aufzubauen und deren Loyalität zu fördern. Dabei geht es darum, deine Marke zu vermarkten und einen Markenwert aufzubauen. Anstatt das Bewusstsein für ein neues Produkt zu schärfen, zielt Brandmarketing darauf ab, das Bewusstsein für die Marke als Ganzes zu fördern und Interesse für die Kernwerte, den Zweck und die Botschaften zu wecken, die deine Marke ausmachen.

Vereinfacht gesagt: Brandmarketing bedeutet, deinem Unternehmen eine Persönlichkeit zu geben und dafür zu sorgen, dass es eine Persönlichkeit ist, mit der jeder gerne befreundet sein möchte. Du möchtest eine einzigartige und sympathische Identität für dein Unternehmen schaffen, die bei deiner Zielgruppe ankommt und einen bleibenden Eindruck und eine emotionale Bindung in den Köpfen der Menschen hinterlässt.

Durch geschicktes Storytelling, einprägsame Bilder und einheitliche Botschaften zielt Brandmarketing darauf ab, Vertrauen und Loyalität bei der Kundschaft aufzubauen.

Kennst du das Gefühl, wenn du auf eine Marke triffst, die dich einfach „versteht“? Das ist die Magie des Brandmarketings, das eine sofortige Verbindung zu Kundinnen und Kunden schafft und sie für dein Angebot begeistert.

Wie man eine Brandmarketing-Strategie entwickelt.

Wer als Unternehmen seine Markenbekanntheit steigern und sich auf einem hart umkämpften Markt behaupten möchte, für den ist eine effektive Strategie für das Brandmarketing von entscheidender Bedeutung. Mit diesen sieben wichtigen Schritten kannst du eine überzeugende Markenidentität aufbauen, die deine Zielgruppe anspricht, die Markentreue fördert und deinem Unternehmen neue Möglichkeiten eröffnet.

Werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Elemente für die Entwicklung einer erfolgreichen Brandmarketing-Strategie.

1. Definiere deine Marke.

Bevor du deine Marke vertreiben kannst, musst du sie genau umreißen. Im Wesentlichen musst du die Frage beantworten: Was unterscheidet meine Marke von der meiner Konkurrenten?

Denke an bekannte Unternehmen, die in der gleichen Branche tätig sind:

• McDonald’s vs. Burger King
• Reebok vs. Nike
• Coca-Cola vs. Pepsi
• Red Bull vs. Monster Energy

Mit Red Bull und Monster Energy assoziieren wir unterschiedliche Dinge, obwohl sie das gleiche Produkt verkaufen.

Wie haben es diese Unternehmen geschafft, sich trotz ähnlicher Produkte einzigartig auf dem Markt zu positionieren? Sie unterscheiden sich darin, wie sie ihre Marke definieren.

So definierst du deine Marke:

• Deine Zielgruppe identifizieren. Erstelle ein Käuferprofil, also ein Profil deiner idealen Kundschaft. Berücksichtige demografische Daten wie Alter, Beruf, Einkommen, Familienstand und Hobbys, um deine Zielgruppe genau zu definieren .
• Deine Konkurrenz analysieren. Eine Wettbewerbsanalyse kann dir dabei helfen, deine Konkurrenz besser einzuschätzen und herauszufinden, wie du im Vergleich abschneidest. Vielleicht hast du ein wichtiges Markenversprechen, das deinen Konkurrenten fehlt.
• Dein Alleinstellungsmerkmal herausarbeiten. Deine Wettbewerbsanalyse hilft dir auch, dein Alleinstellungsmerkmal (USP) zu bestimmen. Das ist der Grund, warum Kundinnen oder Kunden deine Marke anderen vorziehen. Ein Beispiel für ein Alleinstellungsmerkmal könnte der gute Ruf deiner Marke für ein hervorragendes Kundenerlebnis oder exzellenten Service sein.

2. Lege Ziele für dein Brandmarketing fest.

Nach der Definition deiner Marke solltest du dir überlegen, was du mit deinem Brandmarketing erreichen möchtest. Setze dir kurz- und langfristige Ziele und mache sie mit konkreten Leistungsindikatoren (KPIs) messbar.

So kannst du die Wirkung deines gesamten Brandmarketings leichter verfolgen (siehe Schritt 7).

Hier sind einige Beispiele für Ziele des Brandmarketings und wie du sie messen kannst:

• Markenbekanntheit steigern. Du möchtest, dass mehr Menschen über deine Marke sprechen? Miss die Markenbekanntheit anhand eines KPI wie Erwähnungen in sozialen Medien oder Kundenkonversionen.
• Website-Traffic steigern. Du möchtest, dass mehr Menschen deine Website besuchen? Der Website-Traffic lässt sich messen, indem du die Anzahl der eindeutigen organischen Besucherinnen und Besucher pro Monat verfolgst.
• Markenpositionierung stärken. Deine Markenpositionierung ist das, wofür du stehst – sie macht deine Marke bekannt und hilft dir, einen größeren Marktanteil zu gewinnen. Du kannst die Markenpositionierung messen, indem du Kundenbefragungen durchführst und sie fragst, womit sie deine Marke in Verbindung bringen.
• Kundenbindung stärken. Du möchtest deine Kundschaft an dich binden, damit sie immer wieder zu deiner Marke zurückkehrt? Miss die Kundenbindung, indem du verfolgst, wie viele Kundinnen und Kunden in einem bestimmten Zeitraum wiederkommen.
• Kundentreue verbessern. Markentreue ist etwas anderes als Kundenbindung. Loyale Kundschaft kauft nicht nur wiederholt deine Produkte, sondern setzt sich auch für deine Marke ein, indem sie diese beispielsweise weiterempfiehlt. Du kannst die Kundentreue mit einer Leistungskennzahl messen, zum Beispiel mit einem Programm für Freundschaftswerbung. Wie viele Kundinnen und Kunden würden diese Option nutzen, wenn du sie anbieten würdest?

3. Entwickle eine geeignete Markenstimme und –botschaften.

Jetzt ist es an der Zeit, eine Strategie für dein Brandmarketing zu entwickeln. Zu jeder starken Marke gehört eine ebenso starke Markenstimme. Damit ist die Art und Weise gemeint, wie du die Persönlichkeit deiner Marke kommunizierst.

Eine Möglichkeit, deine Markenstimme zu kommunizieren, ist die Wortwahl. Welche Tonalität hat deine Marke? Welche Sprache verwendet sie? Würde sie sich formell oder eher locker und verspielt ausdrücken, wenn sie eine Person wäre?

Du kannst die Stimme deiner Marke auch über die Bildsprache zum Ausdruck bringen. Wie wird deine Marke durch ihr Logo, ihre Website, ihre Farbpalette, ihre Schriftarten und ihre Werbebilder repräsentiert? Vielleicht möchtest du eine Website und ein Logo in Schwarz-Weiß (elegant, klassisch, schlicht). Oder vielleicht bevorzugst du eine Website voller Cartoons und Farben (lustig, albern).

Deine Markenstimme prägt deine Botschaften – also die Worte und Bilder, die du in die Welt sendest, um deine Markenidentität zu stärken. Alle Aspekte deiner Markenbotschaften müssen aufeinander abgestimmt sein. Bevor du diese Botschaften formulieren kannst, musst du jedoch deine Stimme definieren. Und so geht's:

• Deine Mission überprüfen. Identifiziere das Leitbild deiner Marke. Deine Markenstimme und deine Botschaften sollten diesen Zweck einheitlich kommunizieren.
• Deine aktuellen Inhalte überprüfen. Wenn du dir nicht sicher bist, wie du deine Marke derzeit präsentierst, schau dir deine bestehenden Inhalte an. Welche Gefühle wecken sie?
• Marktforschung durchführen. Du kannst deine Markenstimme auch bestimmen, indem du zunächst herausfindest, was du nicht bist. Analysiere deine Konkurrenten auf dem Markt nach dem Motto „Unsere Marke ist DAS, nicht DAS“.
• Deine Zielgruppe befragen. Frage die Verbraucherinnen und Verbraucher nach ihren Eindrücken von den Inhalten und der Stimme deiner Marke. Was assoziieren sie mit deiner Marke?

4. Erstelle Stilrichtlinien für deine Marke.

Jetzt kannst du deine Markenrichtlinien erstellen: den Leitfaden für die Worte, Bilder und Botschaften, mit denen sich deine Marke präsentiert.

Diese werden auch „Markenbibel“ genannt. Sie sollten von allen befolgt werden, die Marketingmaterialien, Werbung oder Inhalte für dein Unternehmen erstellen.

Die Stilrichtlinien können Vorgaben für die visuelle Identität deiner Marke enthalten, wie z. B. die Verwendung des Logos, der Typografie (Schriftarten) und der Farbpalette. Sie sollten auch Richtlinien für die Rhetorik enthalten, wie den Tonfall und die Wortwahl (z. B. die direkte Ansprache des Lesers mit „Sie“ statt in der dritten Person).

5. Erstelle einen Content-Marketing-Plan.

Content-Marketing bedeutet, den Bekanntheitsgrad zu steigern (in diesem Fall deiner Marke), indem du Inhalte an deine Zielmärkte adressierst.

Diese Inhalte können unterschiedliche Formen annehmen, z. B. Blogs, Expertenberichte und Social Media (Social-Media-Marketing ist eine eigene Disziplin, kann aber unter den Begriff „Content“ fallen). Vergiss nicht, dass auch die Suchmaschinenoptimierung (SEO) eine wichtige Rolle spielt, wenn du die Markenbekanntheit organisch steigern möchtest.

Diese Vorlage kann dir bei der Erarbeitung deiner Content-Strategie helfen. Entscheide dann, welche Arten von Inhalten du erstellen möchtest, und erstelle einen Kalender, in dem du festhältst, wann du welche Inhalte veröffentlichen willst.

Dieser Kalender kann eine einfache Tabelle sein, die Folgendes enthält:

• Datum und Uhrzeit der Veröffentlichung
• Format des Inhalts (siehe „Marketingkanäle“ weiter unten)
• Thema des Inhalts
• Fertiger Text
• Begleitende Bilder oder Grafiken

Erfahre mehr über die Erstellung eines Content-Kalenders, mit dem du schneller hochwertige Inhalte erstellen kannst.

6. Wähle die richtigen Marketingkanäle.

Überlege dir bei der Erstellung deines Content-Kalenders, welche Marketingkanäle du für die Veröffentlichung der einzelnen Inhalte nutzen möchtest. Mögliche Optionen sind soziale Medien, bezahlte Werbung und E-Mail-Marketing.

Berücksichtige bei der Wahl der Marketingkanäle deine Markenpositionierung und deine Zielgruppe.

Wenn du eine Business-Marke bist, die sich an Führungskräfte richtet, solltest du vielleicht Artikel von Meinungsführerinnern und Meinungsführern auf LinkedIn veröffentlichen. Wenn du eine humorvolle Medienmarke bist und die Generation Z ansprechen möchtest, sind Social-Media-Beiträge auf einer Plattform wie TikTok vielleicht die richtige Wahl.

7. Analysiere die Ergebnisse.

Im zweiten Schritt haben wir darüber gesprochen, wie du Ziele für dein Brandmarketing festlegst und konkrete KPIs zu deren Messung ermittelst. Nun, da deine Brandmarketing-Strategie steht, solltest du anhand dieser KPIs überprüfen, ob sie funktioniert.

So kannst du feststellen, ob deine Bemühungen erfolgreich waren. Und dich dann auf die erfolgreichen Brandmarketing-Strategien konzentrieren. Solltest du dagegen nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen, ist es vielleicht an der Zeit, umzudenken und eine andere Brandmarketing-Kampagne auszuprobieren.

Wie du die Ergebnisse misst und analysierst, hängt von den festgelegten KPIs ab.

Angenommen, du möchtest den Bekanntheitsgrad deiner Marke steigern. Dann solltest du die Anzahl der Erwähnungen deiner Marke auf Social-Media-Plattformen wie Instagram verfolgen. Mit Technologien von Drittanbietern wie Social Mention kannst du diese automatisch überwachen. Wenn du hingegen den Traffic auf deiner Website erhöhen möchtest, kannst du dies intern nachverfolgen.

Beispiele für Brandmarketing.

Dir kommt ein bestimmtes Bild oder Gefühl in den Sinn, wenn du an eine bestimmte Marke denkst? Dann zeigt das, wie erfolgreich das Brandmarketing dieses Unternehmens ist. In diesem Abschnitt befassen wir uns mit drei außergewöhnlichen Marken, die es geschafft haben, ihre Zielgruppe zu begeistern und mit ihren innovativen Ansätzen und digitalen Marketingkampagnen einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Sehen wir uns an, wie Nike, Apple und Dollar Shave Club durch herausragendes Markenmanagement das Content-Marketing neu definiert und sich einen Platz in den Herzen der Verbraucherinnen und Verbraucher weltweit erobert haben.

Nike – Just Do It

Wenn es um geniales Marketing geht, ist Nike ein echter Pionier. Die 1988 gestartete Kampagne „Just Do It“ ist bis heute einer der bekanntesten und langlebigsten Slogans der Werbegeschichte.

Der Marketingerfolg von Nike liegt in der Fähigkeit, eine emotionale Verbindung zur Zielgruppe aufzubauen und Menschen zu inspirieren, Grenzen zu überwinden, Herausforderungen anzunehmen und die Sportlerin oder den Sportler in sich zu entdecken.

Das bewegende und vielfältige Storytelling der Marke, das Sportlegenden und Alltagsheldinnen und -helden in den Mittelpunkt stellt, steigert nicht nur den Produktabsatz, sondern festigt auch die Position von Nike als Lifestyle-Marke und Symbol für Selbstbestimmung.

Apple – Think Different

Die Produktmarketing-Strategie von Apple hat die Technologiebranche immer wieder revolutioniert. Die „Think Different“-Kampagne Ende der 1990er Jahre beschritt neue Wege im Hinblick darauf, wie eine Marke ihre Identität kommuniziert.

Mit der Idee, den Status quo in Frage zu stellen und diejenigen zu feiern, die es wagen, anders zu sein, sprach Apple die Sehnsüchte und Werte seiner Zielgruppe an.

Das schlanke und minimalistische Design der Produkte in Verbindung mit emotionaler Werbung, die die Herzen der Menschen berührt, hat eine beispiellose Markentreue unter Apple-Fans weltweit geschaffen.

Dollar Shave Club – Shaving Reimagined

Dollar Shave Club hat die Rasierklingenbranche mit einer Marketingstrategie aufgemischt, die sowohl witzig als auch gut durchdacht war. Ihr virales Einführungsvideo aus dem Jahr 2012, in dem der charismatische Gründer des Unternehmens einen witzigen und frechen Pitch hält, erregte sofort Aufmerksamkeit und fand Anklang bei Männern, die es satt hatten, überhöhte Preise für Rasierklingen zu zahlen.

Indem die Marke ihrer ursprünglichen Markengeschichte treu blieb und die sozialen Medien und YouTube optimal nutzte, gewann sie schnell eine große Fangemeinde und einen treuen Kundenstamm. Der Marketingerfolg von Dollar Shave Club beruht auf der Fähigkeit, dafür zu sorgen, dass ein ansonsten alltägliches Produkt Spaß macht. Das Unternehmen macht das Rasieren zu einem angenehmen Erlebnis und bietet seiner Kundschaft gleichzeitig Komfort und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Brandmarketing-Strategie von Dollar Shave Club beweist, dass man kein geniales neues Konzept braucht, um erfolgreich zu sein.

Jede dieser Marken zeigt, wie ein kreativer, authentischer und kundenorientierter Marketingansatz den Status eines Unternehmens verbessern und eine dauerhafte Beziehung zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern aufbauen kann. Du musst nicht ständig neue Produkte auf den Markt bringen, um relevant zu bleiben – exzellentes Markenmanagement und eine starke Brandmarketing-Strategie können dein Geschäft auf die nächste Stufe bringen.

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