FSJ Bewerbung – So bewirbst du dich erfolgreich für ein Freiwilliges Soziales Jahr

Bewerbung für FSJ: So gelingt sie dir!
Erstmal raus aus dem Schulstress – aber was kommt als nächstes? Du weißt noch nicht, wo es beruflich hingehen soll? Wenn du was Sinnvolles tun und dabei Erfahrung sammeln möchtest, ist ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) das Richtige für dich. In diesem Artikel erfährst du:
- Was ist ein FSJ?
- Warum solltest du ein FSJ machen?
- Wo findest du passende Stellen?
- Wie bewirbst du dich für ein FSJ?
- Tipps für deinen Bewerbungserfolg.
Was ist ein FSJ?
Was genau ist ein FSJ eigentlich? Das Freiwillige Soziale Jahr ist ein staatlich geförderter Freiwilligendienst für junge Menschen. Du arbeitest für mehrere Monate – meist ein ganzes Jahr – in einer gemeinnützigen Einrichtung und unterstützt dort das Team im Alltag. Dabei übernimmst du praktische Aufgaben, bekommst Einblicke in den Berufsalltag und sammelst wertvolle Erfahrungen fürs Leben und für deinen Lebenslauf.
Ob du im Kindergarten mit anpackst, ältere Menschen im Alltag begleitest oder Kunsteinrichtungen unter die Arme greifst – ein FSJ ermöglichst Einblicke in unterschiedliche Arbeitsfelder und kann dir bei der beruflichen Orientierung helfen.
Der erste wichtige Schritt ist eine überzeugende Bewerbung. Denn auch wenn das FSJ ein freiwilliger Dienst ist, legen viele Träger und Einrichtungen Wert auf motivierte Bewerber*innen, die mit ihren Unterlagen zeigen, dass sie die Aufgabe ernst nehmen. In diesem Beitrag erfährst du, wie du dich erfolgreich für ein FSJ bewirbst – von den Voraussetzungen über die Unterlagen bis hin zum Vorstellungsgespräch.
Voraussetzungen für ein FSJ
Bevor du dich für ein Freiwilliges Soziales Jahr bewirbst, solltest du wissen, welche Voraussetzungen du erfüllen musst – und was dich während deines FSJ erwartet.
Alter und Schulabschluss
Grundsätzlich kannst du ein FSJ machen, wenn du zwischen 16 und 27 Jahre alt bist. Einen bestimmten Schulabschluss brauchst du nicht – das FSJ steht sowohl Hauptschul-, Realschul- als auch Abiturient*innen offen. Wichtig ist nur, dass du die Schulpflicht erfüllt hast.
Einsatzbereiche: Wo du dein FSJ machen kannst
Das Angebot an Einsatzstellen ist groß und vielfältig. Je nach Interesse kannst du dich in folgenden Bereichen engagieren:
- Soziale Einrichtungen: z. B. Kindergärten, Schulen, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung oder Pflegeeinrichtungen
- Gesundheit und Pflege: z. B. Krankenhäuser oder Rettungsdienste
- Kultur und Bildung: z. B. Museen, Bibliotheken, Theater oder Schulen
- Sport: z. B. Sportvereine oder Jugendfreizeiteinrichtungen
So hast du die Möglichkeit, dein FSJ individuell an deinen Interessen auszurichten – und gleichzeitig in ganz neue Lebensbereiche einzutauchen.
Dauer und Rahmenbedingungen
Ein FSJ dauert in der Regel zwischen 6 und 18 Monaten, die meistens entscheiden sich für ein ganzes Jahr. In dieser Zeit bist du in Vollzeit tätig – wie in einem richtigen Job. Als Ausgleich erhältst du ein Taschengeld, oft auch Verpflegung und Unterkunft oder einen Zuschuss dazu. Zudem bist du sozialversichert und du hast einen gesetzlichen Urlaubsanspruch.
Besonders cool: Während deines FSJ nimmst du je nach Einsatzstelle an Seminaren teil, bei denen du andere Freiwillige kennenlernst, dich weiterbildest und deine Erfahrungen reflektierst.
Bewerbungsprozess: Schritt für Schritt
Du hast dich für ein FSJ entschieden – super! Aber wie genau läuft das Bewerbungsverfahren ab? Und wo fängst du am besten an? Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie du deine Wunschstelle findest und dich richtig bewirbst.
Wo finde ich passende FSJ-Stellen?
Es gibt verschiedene Wege, eine passende FSJ-Stelle zu finden – je nachdem, ob du schon eine konkrete Einrichtung im Kopf hast oder dich erst mal inspirieren lassen möchtest.
- Plattformen: Viele FSJ-Stellen werden über sogenannte Trägerorganisationen angeboten. Diese koordinieren die Freiwilligendienste, vermitteln Einsatzstellen und begleiten dich während deines FSJ.
- Direkte Bewerbung bei Einrichtungen: Alternativ kannst du dich auch direkt bei Einrichtungen bewerben, die ein FSJ anbieten – etwa bei einem bestimmten Krankenhaus, einer Kita oder einem Sportverein in deiner Nähe. Manchmal stehen die Infos dazu auf der Website der Einrichtung, es lohnt sich aber auch, einfach nachzufragen. Vorteil: Du kannst oft einen persönlicheren Kontakt aufbauen und gezielter auf deine Wunschstelle eingehen.
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Wann sollte ich mich bewerben?
Ein FSJ beginnt in der Regel zwischen Juli und Oktober, viele Plätze beginnen klassisch am 1. August oder 1. September. Die besten Chancen hast du, wenn du dich frühzeitig bewirbst – am besten 6 bis 8 Monate vor dem gewünschten Beginn.
Manche Träger haben feste Bewerbungsfristen, andere nehmen das ganze Jahr über FSJ-Bewerbungen an, solange noch Plätze frei sind. Erkundige dich am besten direkt bei dem Träger oder der Einrichtung deiner Wahl. Und auch wenn du spät dran bist: Manchmal werden kurzfristig noch Plätze frei – Nachfragen lohnt sich immer!
FSJ-Bewerbung richtig schreiben
Das Herzstück deiner FSJ-Bewerbung ist das Anschreiben. Hier geht es nicht um perfekte Formulierungen oder ellenlange Texte – sondern darum, ehrlich und überzeugend zu zeigen, warum du dich für ein FSJ interessierst und warum du zur Einsatzstelle passt.
“Ein FSJ ist kein Umweg - wer sich für ein FSJ bewirbt, zeigt nicht nur soziales Engagement, sondern auch den Mut, sich selbst weiterzuentwickeln. Genau das sollte auch in deiner Bewerbung spürbar sein: Zeig, wer du bist, was dich antreibt und warum du wirklich Lust hast, mit anzupacken. Persönliche Worte, ehrliche Motivation und ein klarer Fokus auf die Einrichtung machen den Unterschied – und öffnen dir Türen, die du vorher nicht gesehen hast.”
(Philipp Thöne, CMO bei Karriere Südwestfalen)
Das Anschreiben – So überzeugst du die Einsatzstelle
Ein klassisches Bewerbungsschreiben fürs FSJ ist eine Seite lang und enthält folgende Inhalte:
1. Persönliche Motivation
Warum möchtest du ein FSJ machen? Was interessiert dich an der Arbeit mit Menschen, an der Umwelt oder am kulturellen Bereich? Zeig, dass du dir Gedanken gemacht hast.
„Ich möchte nach dem Abitur erste praktische Erfahrungen im sozialen Bereich sammeln und mich gleichzeitig sinnvoll engagieren.“
2. Bezug zur Einsatzstelle
Warum genau diese Einrichtung? Hast du vielleicht schon Erfahrungen in dem Bereich gesammelt oder dich bewusst für diesen Träger entschieden? Ein konkreter Bezug zeigt Interesse.
„Besonders angesprochen hat mich Ihre Einrichtung, weil Sie generationsübergreifende Projekte umsetzen – ein Thema, das mich persönlich sehr begeistert.“
3. Persönliche Stärken und Erfahrungen
Welche Eigenschaften bringst du mit? Geduld, Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein? Erwähne auch relevante Praktika, Nebenjobs oder Erfahrungen aus der Schule.
„Durch mein Praktikum im Kindergarten habe ich gelernt, auch in stressigen Situationen ruhig zu bleiben und verantwortungsvoll zu handeln.“
4. Ausblick und Bereitschaft
Zeige mit deinem Schlusssatz, dass du motiviert bist und dich auf neue Aufgaben freust.
„Ich freue mich darauf, mich im Rahmen des FSJ aktiv einzubringen und neue Erfahrungen zu sammeln.“
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Der Lebenslauf – Worauf es ankommt
Neben dem Anschreiben gehört auch ein übersichtlicher Lebenslauf zu jeder FSJ-Bewerbung. Auch wenn du vielleicht noch keine große Berufserfahrung hast – keine Sorge: Für ein FSJ zählen deine Persönlichkeit, dein Engagement und deine bisherigen Erfahrungen, egal ob aus Schule, Ehrenamt oder Freizeit.
Ein guter Lebenslauf für ein FSJ sollte klar strukturiert und maximal eine DIN-A4-Seite lang sein. Er enthält idealerweise folgende Punkte:
- Persönliche Daten: Name, Anschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Geburtsdatum.
- Schulbildung: Welche Schule hast du besucht? Wann machst du deinen Abschluss?
- Praktika und Nebenjobs (falls vorhanden): Alles, was dich auf das FSJ vorbereitet hat, ist hier relevant.
- Ehrenamtliches Engagement oder besondere Projekte: Warst du Klassensprecher*in, bei der Schülerzeitung, im Sportverein oder in einer Jugendgruppe aktiv? Perfekt, denn das zeigt Initiative!
- Kenntnisse und Fähigkeiten: Hier kannst du z. B. Fremdsprachen oder Computerkenntnisse angeben. Wenn du Soft Skills wie Teamfähigkeit angibst, dann unterstreiche diese mit Beispielen, etwa weil du Teil eines Sportteams bist.
- Hobbys (optional): Vor allem dann, wenn sie etwas über deine Persönlichkeit aussagen oder zu deiner Wunschstelle passen – z. B. „Musizieren“, „Sport im Team“, „Nachhilfe geben“ etc.
- Ort, Datum und Unterschrift
Weitere Bewerbungsunterlagen
Neben dem Anschreiben und dem Lebenslauf erwarten viele Einsatzstellen weitere Anlagen, mit denen du deine Angaben belegen oder deine Motivation unterstreichen kannst.
- Zeugnisse: Das letzte Schulzeugnis gehört fast immer zur Bewerbung dazu. Falls du deinen Schulabschluss schon gemacht hast, legst du das Abschlusszeugnis bei. Auch Zwischenzeugnisse oder das letzte Halbjahreszeugnis sind geeignet, wenn du dich noch in der Schule befindest. Achte darauf, dass das Zeugnis gut lesbar und ordentlich eingescannt ist, wenn du dich online bewirbst.
- Nachweise über Praktika: Hast du schon ein Praktikum gemacht – z. B. in einer Kita, im Krankenhaus oder in einer anderen Einrichtung? Dann füge unbedingt eine Bescheinigung oder ein Praktikumszeugnis bei.
- Empfehlungsschreiben: Ein kurzes Empfehlungsschreiben einer Lehrkraft oder deiner Praktikumsstelle kann deine Bewerbung zusätzlich unterstützen. Besonders hilfreich ist es, wenn darin deine soziale Kompetenz, deine Zuverlässigkeit oder dein Engagement hervorgehoben werden.
- Weitere Dokumente: Einige Träger verlangen zusätzlich ein Bewerbungsformular – z.B. mit Angaben zu deiner Motivation, deinen Wunschbereichen und möglichen Zeiträumen. Du kannst deinem Lebenslauf auch ein Foto beilegen, um sie persönlicher zu gestalten. Laut dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz ist ein Bewerbungsfoto allerdings keine Pflicht.
Tipp: Erstelle dir am besten eine Checkliste, bevor du deine Bewerbung abschickst – so kannst du sicher sein, dass nichts fehlt. Und: Achte darauf, dass alle Dokumente gut formatiert und lesbar sind – egal, ob du dich per E-Mail, Online-Formular oder per Post bewirbst.
Kombiniere alle Bewerbungsunterlagen in einer einzigen Datei
Kombiniere dein Bewerbungsanschreiben, deinen Lebenslauf und andere Dokumente in einer einzigen Datei. So präsentierst du dich mit deiner Bewerbung professionell und sorgst für eine klare und übersichtliche Darstellung, die bei Personalverantwortlichen gut ankommt.
4 Tipps für deinen Bewerbungserfolg
Mach sichtbar, wo du dich bereits eingebracht hast – ganz gleich, wie „klein“ es dir vorkommen mag. Für die Einsatzstellen zählt, dass du motiviert bist, dich einzubringen und dazuzulernen. Mit diesen 4 Tipps steigerst du deine Chancen auf eine Zusage:
- Bleib authentisch: Du musst dich nicht verstellen. Ehrlichkeit kommt besser an als Floskeln.
- Vermeide Standardsätze wie „Ich bin teamfähig und flexibel“, ohne Beispiele zu nennen. Besser: Zeig durch konkrete Erlebnisse, was dich ausmacht („Meine Teamfähigkeit beweise ich regelmäßig beim Handball, da ich seit 5 Jahren im Verein XY aktiv bin“).
- Passe das Anschreiben und den Lebenslauf individuell an die Stelle an. Copy & Paste fällt auf – und wirkt unmotiviert.
- Achte auf eine saubere Struktur und Rechtschreibung. Lass am besten jemanden gegenlesen, bevor du deine Bewerbung abschickst.
Wie geht es nach der Bewerbung weiter?
Du hast eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bekommen? Herzlichen Glückwunsch! Das zeigt, dass deine Bewerbung überzeugt hat. Jetzt geht es darum, auch persönlich einen guten Eindruck zu machen. Keine Sorge: Beim FSJ-Vorstellungsgespräch geht es nicht um ein knallhartes Assessment, sondern um ein gegenseitiges Kennenlernen. Typische Fragen sind:
- Warum möchten Sie ein FSJ machen?
- Was erwarten Sie von Ihrem Freiwilligendienst?
- Warum interessieren Sie sich gerade für unsere Einrichtung bzw. diesen Bereich?
- Was sind Ihre Stärken – und wo sehen Sie Herausforderungen?
- Haben Sie bereits Erfahrungen im sozialen/kulturellen/ökologischen Bereich gesammelt?
Tipp: Überlege dir vorher, was deine Motivation und deine Interessen sind. Du musst nichts auswendig lernen, aber je klarer du weißt, warum du ein FSJ machen willst, desto selbstbewusster kannst du auftreten.
Wenn du auch bei dem Vorstellungsgespräch überzeugt hast, folgt im nächsten Schritt der Vertrag. Darin aufgelistet findest du das Start- und Enddatum deines FSJ, die Arbeitszeit und deinen Urlaubsanspruch. Ließ ihn sorgfältig durch, bevor du ihn unterschreibst.
Bereit für dein FSJ?
Ein Freiwilliges Soziales Jahr ist mehr als nur ein Lückenfüller nach der Schule – es ist eine wertvolle Chance, dich persönlich weiterzuentwickeln, neue Perspektiven kennenzulernen und erste Einblicke ins Berufsleben zu bekommen.
Das Wichtigste: Du brauchst keine umfangreiche Berufserfahrung oder glänzende Noten – was zählt, ist deine Bereitschaft, dich einzubringen, dazuzulernen und Verantwortung zu übernehmen. Wenn du mit Offenheit und Interesse an dein FSJ herangehst, ist deine Bewerbung schon auf dem besten Weg.

Co-Autor: Philipp Thöne
Der Mitbegründer des Job- und Ausbildungsportals Karriere Südwestfalen bringt als gelernter Ökonom langjährige Expertise im Bereich Online-Recruiting mit. Die Karriereportale der ontavio GmbH sind mittlerweile in vielen Regionen Deutschlands bekannt.
Häufig gestellte Fragen
Wann sollte ich mich für ein FSJ bewerben?
Brauche ich Berufserfahrung für ein FSJ?
Was ist der Unterschied zwischen einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und einem Bundesfreiwilligendienst (BFD)?
Sowohl FSJ als auch BFD sind freiwillige Dienste, in denen du dich sozial oder gemeinnützig engagieren kannst – mit ähnlichen Aufgaben, Rahmenbedingungen und Einsatzbereichen. Die wichtigsten Unterschiede:
FSJ: Richtet sich an junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren. Es wird über spezielle Träger organisiert und ist an feste Schulungstage gebunden (z. B. 25 Bildungstage bei 12 Monaten Dienst).
BFD: Steht allen Altersgruppen offen, also auch Menschen über 27 Jahren. Es wird vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben koordiniert und ist flexibler in der Dauer und bei den Bildungsangeboten.
Kann ein FSJ Vorteile für eine Ausbildung bringen?
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