Anhangs-
verzeichnis in wissenschaftlichen Arbeiten richtig erstellen

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Was ist ein Anhangsverzeichnis?
Warum ist das Anhangsverzeichnis wichtig?
Wann benötigst du ein Anhangsverzeichnis?
Was gehört in den Anhang – und was nicht?
Aufbau und Format des Anhangsverzeichnisses
Beispiel für ein Anhangsverzeichnis
So erstellst du ein Anhangsverzeichnis in Word – Schritt für Schritt
Fazit: Struktur, Nachvollziehbarkeit und wissenschaftliche Sorgfalt
Häufig gestellte Fragen
Anhangsverzeichnis: Mehr Struktur für deine wissenschaftliche Arbeit
Wenn du eine wissenschaftliche Arbeit schreibst, stehst du früher oder später vor der Frage: Was gehört in den Anhang und wie wird dieser korrekt dokumentiert? Genau hier kommt das Anhangsverzeichnis ins Spiel. Es sorgt dafür, dass alle im Anhang enthaltenen Materialien nachvollziehbar und übersichtlich aufgelistet sind. Wie erklären dir:
- Was genau in den Anhang gehört.
- Wann du ein Anhangsverzeichnis benötigst.
- Wie das Anhangsverzeichnis aufgebaut sein sollte.
Wie du ein Anhangsverzeichnis in Word erstellst..
Was ist ein Anhangsverzeichnis?
Das Anhangsverzeichnis ist ein eigenständiger Bestandteil wissenschaftlicher Arbeiten und erfüllt es eine wichtige Funktion: Es listet alle im Anhang enthaltenen Materialien systematisch auf und gibt den Leser*innen eine klare Übersicht über ergänzende Inhalte, die für das Verständnis der Arbeit relevant, aber zu umfangreich für den Haupttext sind. Es dient als Wegweiser und zeigt, welche zusätzlichen Dokumente, Tabellen, Abbildungen oder Transkripte sich im Anhang befinden. Während der Anhang selbst das Zusatzmaterial enthält, stellt das Anhangsverzeichnis das Inhaltsverzeichnis dieses Materials dar.
Warum ist das Anhangsverzeichnis wichtig?
Gerade in umfangreicheren Arbeiten wie einer Bachelorarbeit oder Masterarbeit trägt ein gut strukturiertes Anhangsverzeichnis entscheidend zur Nachvollziehbarkeit bei. Es zeigt auf einen Blick, welche zusätzlichen Daten zur Verfügung stehen, ohne dass die Leser*innen den gesamten Anhang durchsuchen müssen. Ein vollständiges und formal korrektes Anhangsverzeichnis hinterlässt außerdem einen professionellen Eindruck und signalisiert wissenschaftliches Arbeiten auf hohem Niveau.
Ob du ein Anhangsverzeichnis in Word oder in einem anderen Textverarbeitungsprogramm erstellst – entscheidend ist, dass du es übersichtlich, verständlich und formal sauber gestaltest.
Wann benötigst du ein Anhangsverzeichnis?
Nicht jede wissenschaftliche Arbeit benötigt automatisch ein Anhangsverzeichnis. Entscheidend sind der Umfang und die Art des zusätzlichen Materials, das du im Anhang deiner Arbeit unterbringen möchtest. Sobald der Anhang mehrere Elemente enthält – etwa Tabellen, Transkripte, Fragebögen oder umfangreiche Grafiken – empfiehlt es sich dringend, ein Anhangsverzeichnis zu erstellen, um die Übersichtlichkeit zu wahren.
Faustregel: Ab zwei Anhängen lohnt sich ein Verzeichnis.
Sobald der Anhang mehr als einen Bestandteil enthält, solltest du ein Anhangsverzeichnis erstellen. Auch wenn du zum Beispiel in einer Bachelorarbeit nur zwei Interviewtranskripte und einen Fragebogen anhängst, hilft ein Verzeichnis, diese Materialien nachvollziehbar zu benennen und zu referenzieren. Selbst bei wenigen Anhängen kann ein strukturiertes Verzeichnis den professionellen Gesamteindruck deiner Arbeit deutlich verbessern.
Was gehört in den Anhang – und was nicht?
Wenn du ein Anhangsverzeichnis erstellen möchtest, solltest du genau wissen, was dort aufgeführt wird – und was nicht.
Typische Inhalte für den Anhang
Die folgenden Materialien sind klassische Bestandteile eines Anhangs und sollten im Anhangsverzeichnis entsprechend aufgeführt werden:
- Interviewtranskripte Vollständige Abschriften geführter Interviews in qualitativen Studien, die im Haupttext nur zusammengefasst oder ausgewertet werden.
- Fragebögen und Erhebungsinstrumente Standardisierte oder selbst entwickelte Umfragen, die in empirischen Arbeiten verwendet wurden.
- Tabellen mit Rohdaten Datensätze, die zu umfangreich sind, um im Haupttext dargestellt zu werden, aber zur Replikation wichtig sind.
- Abbildungen und Grafiken Zusatzmaterial wie Diagramme, Screenshots oder Visualisierungen, die im Text nur kurz erwähnt werden.
- Berechnungen und Formeln Komplexe mathematische Herleitungen oder ausführliche Rechenschritte, die den Lesefluss im Haupttext stören würden.
- Quellcodes und technische Dokumentationen Besonders in Informatik- oder Ingenieurarbeiten werden oft Codeauszüge oder Baupläne angehängt.
Was gehört nicht in den Anhang?
Ebenso wichtig wie die Frage, was in den Anhang gehört, ist die Klärung, was nicht in den Anhang gehört. Der Anhang ist nicht der Ort für zentrale Inhalte oder obligatorische Bestandteile deiner Arbeit. Folgende Elemente gehören daher nicht in den Anhang:
- Zentrale Ergebnisse und Interpretationen Die wesentlichen Erkenntnisse deiner Arbeit gehören in den Hauptteil, nicht in den Anhang.
- Diskussion und Fazit Diese Abschnitte sind integraler Bestandteil des Textes und dürfen nicht ausgelagert werden.
- Literaturverzeichnis Quellenangaben sind ein eigenständiger Teil der Arbeit und haben im Anhang nichts verloren.
- Inhaltsverzeichnis oder Abbildungsverzeichnis Diese gehören an den Anfang der Arbeit, nicht an deren Ende.
Ein klar strukturierter Anhang schafft Transparenz – sowohl für Leser*innen als auch für Prüfer*innen – und erleichtern die Orientierung in deiner Arbeit erheblich.
Aufbau und Format des Anhangsverzeichnisses
Bei der Erstellung eines Anhangsverzeichnisses kommt es nicht nur auf den Inhalt an, sondern auch auf eine saubere formale Struktur. Ein klar strukturiertes Verzeichnis wirkt professionell, erhöht die Lesbarkeit deiner wissenschaftlichen Arbeit und zeigt, dass du mit System arbeitest. Im Folgenden erfährst du, wo das Anlagenverzeichnis steht, wie es aufgebaut sein sollte und wie du die Anlagen richtig bezeichnest.
Position im Dokument
Das Anhangsverzeichnis wird üblicherweise nach dem Inhaltsverzeichnis, dem Abbildungsverzeichnis und dem Tabellenverzeichnis eingefügt – aber vor dem eigentlichen Anhang. Die typische Reihenfolge in wissenschaftlichen Arbeiten sieht so aus:
1. Deckblatt
3. Abkürzungsverzeichnis (falls vorhanden)
4. Abbildungsverzeichnis (falls vorhanden)
5. Tabellenverzeichnis (falls vorhanden)
6. Anhangsverzeichnis
7. Anhang
9. Eidesstattliche Erklärung (sofern erforderlich)
Gerade bei formalen Arbeiten wie einer Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation solltest du diese Reihenfolge unbedingt einhalten, da sie in vielen Prüfungsordnungen so vorgegeben ist.
Formatierungstipps
Ein Anhangsverzeichnis in Word kannst du einfach manuell erstellen oder mithilfe von Formatvorlagen anlegen. Achte dabei auf folgende Formatierungselemente:
- Schriftart und -größe: Verwende dieselbe Schrift wie im Rest deiner Arbeit (meist Arial, Calibri oder Times New Roman, 11–12 pt).
- Zeilenabstand: In der Regel 1,5-zeilig, analog zum Haupttext.
- Einrückungen: Einheitlich und klar strukturiert. Nummerierungen sollten linksbündig stehen, der Titel des Anhangs daneben.
- Tabellarische Darstellung: Optional kannst du das Verzeichnis als Tabelle mit Spalten für Anhangsnummer, Titel und ggf. Seitenzahl gestalten – besonders bei vielen Anhängen sinnvoll.
Nummerierung und Bezeichnung der Anhänge
Eine einheitliche Nummerierung und Benennung ist entscheidend, um im Fließtext korrekt auf die Anhänge verweisen zu können. Die Anlagen werden je nach Vorgabe deiner Hochschule alphabetisch oder numerisch geordnet. Gängige Varianten sind:
- Alphabetische Nummerierung:
- Anhang A: Interviewleitfaden
- Anhang B: Transkript Interview 1
- Anhang C: Fragebogen zur Umfrage
- Numerische Nummerierung:
- Anhang 1: Marktanalyse Rohdaten
- Anhang 2: Codeauszug Java-Skript
Die gewählte Bezeichnung solltest du im gesamten Dokument konsistent verwenden – sowohl im Anhangsverzeichnis und den anderen Verzeichnissen, als auch bei Verweisen im Fließtext.
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Beispiel für ein Anhangsverzeichnis
Ein praktisches Beispiel hilft dir, den Aufbau und die Struktur besser zu verstehen. Im Folgenden findest du ein einfaches Beispiel für ein Anhangsverzeichnis, wie du es in einer Bachelorarbeit oder einer anderen wissenschaftlichen Arbeit verwenden kannst. Außerdem zeigen wir dir, wie du im Fließtext korrekt auf die Anhänge verweist.
Muster: Anhangsverzeichnis als Liste
Die einfachste Form ist eine Liste mit klarer Nummerierung und Beschreibung:
Anhangsverzeichnis
- Anhang 1: Interviewtranskripte
- Anhang 2: Transkript Interview 1
- Anhang 3: Transkript Interview 2
- Anhang 4: Fragebogen zur Online-Umfrage
- Anhang 5: Tabellen mit Rohdaten der quantitativen Auswertung
Diese Form eignet sich besonders, wenn du nur eine überschaubare Anzahl von Anhängen verwendest und das Anhangsverzeichnis in Word schnell und einfach manuell anlegen möchtest.

Verweis im Fließtext: So geht’s richtig
Ein Anhangsverzeichnis ist nur dann nützlich, wenn du im Text auch korrekt darauf verweist. Das geschieht in der Regel mit einem kurzen Hinweis in Klammern oder einem Satzteil, zum Beispiel:
- “Die vollständige Umfrage ist im Anhang 2 dokumentiert.”
- “Eine Übersicht über alle erhobenen Rohdaten befindet sich in Anhang 3.”
- “Der verwendete Interviewleitfaden (vgl. Anhang 1) diente als Grundlage für die qualitative Auswertung.”.
Wichtig: Die Bezeichnungen im Fließtext müssen genau mit denen im Anhangsverzeichnis übereinstimmen. Einheitlichkeit ist hier essenziell, insbesondere wenn du das Anhangsverzeichnis in Word manuell pflegst.
So erstellst du ein Anhangsverzeichnis in Word – Schritt für Schritt
Wenn du ein Anhangsverzeichnis in Word erstellen möchtest, hast du zwei Möglichkeiten: Du kannst es manuell schreiben oder mithilfe von Formatvorlagen strukturieren und automatisch generieren. Eine manuelle Erstellung ist meist ausreichend, besonders wenn dein Anhang überschaubar ist. Bei umfangreichen Anhängen mit vielen Unterpunkten kann es jedoch sinnvoll sein, ein automatisiertes Verzeichnis mithilfe von benutzerdefinierten Formatvorlagen anzulegen.
Wichtig: Damit die Überschriften deiner Anhänge beim Erstellen des Anhangsverzeichnisses nicht im normalen Inhaltsverzeichnis erscheinen, musst du eigene Formatvorlagen für die Anhangstitel verwenden. So gehst du vor:
1. Anhangsüberschriften formatieren: Verwende nicht die Standard-Formatvorlagen „Überschrift 1“, „Überschrift 2“ etc. für deine Anhänge, denn diese sind mit dem automatischen Inhaltsverzeichnis verknüpft. Stattdessen:
- Erstelle über das Menü Start -→ Formatvorlagen eine neue Formatvorlage (z. B. „Anhang 1“).


- Weise diese Formatvorlage den Anhangsüberschriften zu.

- Drücke „OK“ und speichere deine Formatvorlage ab.
2. Anhangsverzeichnis einfügen:
- Platziere den Cursor an der Stelle, an der du das Anhangsverzeichnis einfügen möchtest (i. d. R. nach dem Abbildungsverzeichnis, vor dem Anhang).
- Erstelle das Verzeichnis manuell als benutzerdefiniertes Inhaltsverzeichnis.

- Wähle unter „Optionen“ nun die Formatvorlage aus, die du im ersten Schritt erstellt hast (hier Anhang 1).

Fazit: Struktur, Nachvollziehbarkeit und wissenschaftliche Sorgfalt
Gerade in formellen Arbeiten wie einer Bachelorarbeit oder Dissertation ist das Anhangsverzeichnis ein wichtiger Bestandteil, der Transparenz schafft und es Prüfer*innen erleichtert, Zusatzmaterial schnell aufzufinden und einzuordnen. Es unterstützt die Nachvollziehbarkeit deiner Methodik, belegt deine Ergebnisse durch Originaldaten und wirkt in der Gesamtdarstellung professionell und aufgeräumt.
Ein gut durchdachtes Anhangsverzeichnis ist somit kein lästiger Pflichtteil, sondern ein klares Qualitätsmerkmal. Es zeigt, dass du inhaltlich und methodisch sauber und nachvollziehbar arbeitest.
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