Halte die Persönlichkeit einer Katze zeichnerisch fest.

Ob graziös, angriffslustig, raffiniert oder verspielt – Katzen sind Charaktertiere. Ihre individuellen Persönlichkeiten in

Zeichnungen zu transportieren, ist oft nicht so einfach. Mit diesem Tutorial lernst du Schritt für Schritt alles über das Zeichnen von Katzen.

Farbige Zeichnung einer Katze

Warum Katzen?

Es gibt einen ganz einfachen Grund, warum so viele Katzenvideos im Internet kursieren: Menschen mögen Katzen. Die anmutigen Bewegungen, niedlichen Gesichter und frechen Attitüden liefern interessante Zeichenmotive. Durch das Zeichnen von Katzen erweiterst du nicht nur deine kreativen Skills, sondern bringst auch etwas Abwechslung in dein Portfolio. Bevor du mit dem Skizzieren und Zeichnen loslegst: Studiere dein Model ganz genau.

 

Katzen studieren.

Mache dich als Erstes mit der Anatomie von Katzen vertraut. Ihre Körper sind anders proportioniert als die von Hunden. Ihre Muskulatur hat keine Ähnlichkeit mit der eines Menschen. „Lerne möglichst viel über das Skelett einer Katze, insbesondere ihre Wirbelsäule. Katzen sind sehr beweglich, aber eben nicht unbegrenzt. Es ist auch wichtig, das Verhältnis zwischen Muskeln und Knochen zu verstehen“, so Illustratorin Jade Merien. „Die Muskeln einer Katze sind zwar nicht sichtbar, aber du solltest trotzdem wissen, wo sie liegen. Davon ist abhängig, wie das Fell und andere Merkmale aussehen müssen. Du musst eine Vorstellung dessen haben, was unterhalb des Fells passiert.“

Skizzen von Katzen in unterschiedlichen Positionen

Bild von Jade Merien

Gesten skizzieren.

Katzen führen oft ganz unerwartete Bewegungen aus. Sie können sich unglaublich lang machen, sich zu winzigen Kugeln zusammenrollen oder überraschend hoch springen. Gestenzeichnungen oder schnelle Skizzen, die Bewegung und Körperhaltung deines Models erfassen – ob im Ruhezustand oder in Aktion –, sind ein guter Anfang für ein Katzenprojekt. „Gestenzeichnungen sind deshalb wichtig, weil du damit die Bewegungslinie festlegst“, erklärt Merien. Erstelle ein paar Übungsskizzen, um dich mit den Bewegungen und Körperhaltungen von Katzen vertraut zu machen und eine Pose zu finden, die du gerne zeichnen möchtest.

 

Den Charakter abbilden.

So sind Katzen: In dem einen Moment stoßen sie dein Glas vom Tisch, und im nächsten Augenblick rollen sie sich schmusend auf deinem Schoß zusammen. Eine gelungene Katzenzeichnung drückt die Persönlichkeit des Tiers durch exakte Wiedergabe von Körperhaltung und Gesichtsmerkmalen aus. „Bei Katzen sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Rassen beträchtlich“, weiß Illustrator Ashley Hutchinson. „Perserkatzen haben kleine, knautschige Gesichter. Britisch-Kurzhaar-Katzen haben einen richtig runden Kopf.“ Überlege, wie du diese individuellen Merkmale nutzen kannst, um den Charakter wiederzugeben. Ein schlanker Körper mit glattem Fell strahlt beispielsweise Eleganz und Stolz aus, während riesige Ohren eine Katze etwas dümmlich wirken lassen.

 

Vier einfache Schritte.

Foto einer Katze, die auf einer Fensterbank steht

1. Mit Referenzbildern arbeiten.

Auch wenn du dich umfassend mit der Anatomie einer Katze beschäftigt hast, empfiehlt es sich, Referenzbilder heranzuziehen. Sie helfen dir dabei, die Körperform einer Katze korrekt nachzuahmen, auch wenn sie perspektivisch verzerrt wird. Wenn du eine Katze realistisch abbilden möchtest, arbeite mit einem Referenzfoto. Wenn du eine Katze im Cartoon-Look zeichnen möchtest, sieh dir die stilisierten Katzenbilder anderer Künstler an.

Linienskizze einer Katze

Bild von Jade Merien

2. Die Formen grob skizzieren.

Nachdem du deine Referenzbilder eingehend studiert hast, skizziere die wichtigsten Formen der Katze. Beginne mit dem Kopf. Zeichne anschließend Körper, Vorderbeine, Hinterbeine und Schwanz. „Löse dein Motiv in Einzelteile auf, die du dann ausgestaltest und zu einem aussagekräftigen Bild zusammensetzt. Reduziere alles auf das Wesentliche“, empfiehlt Merien. „Beim Zeichnen von Katzen sind Fell und Perspektive die größten Herausforderungen. Arbeite dich Schritt für Schritt vor – auf eine Weise, die dein Gehirn versteht.“

 

Wenn du die Körperform der Katze vereinfachst, gelingen dir Gestik, Pose und später auch die komplexeren Details leichter. Markiere die Stellen, an denen Gliedmaße, Gelenke und der Schwanz später gezeichnet werden. Es geht nicht nur um die einzelnen Formen, sondern auch darum, wie sie miteinander verbunden sind.

Skizze einer Katze.

Bild von Jade Merien

3. Die Strichzeichnung ausarbeiten.

Sobald die Grundformen stehen, verfeinere die Skizze. Am Ende solltest du eine eindeutige, einfache Katzenform haben. „Die Ohren einer Katze sind in der Regel dreieckig und aufgerichtet. Die Schnauze hat die Form einer Raute. Die Pfoten sind meistens recht klein. Da Katzen nicht sehr muskulös sind, haben sie einen eher weichen Körper“, so Hutchinson. Wenn du ein digitales Zeichenprogramm wie Adobe Fresco nutzt, erstelle deine Strichzeichnung auf einer separaten Ebene über der Gestenzeichnung oder Grundskizze. Falls du mit deiner Katzenzeichnung unzufrieden bist, kannst du einfach diese zweite Ebene löschen und auf Basis deiner erhaltenen Grundskizze von vorne beginnen.

Grobe Skizze einer Katze
Detaillierte Zeichnung einer Katze

Bild von Jade Merien

4. Details und Farbe hinzufügen.

In diesem Schritt verleihst du deiner Zeichnung den letzten Schliff. Füge Details wie Augen, Schnurrhaare und Fellzeichnung hinzu. Arbeite mit Farben. Denke daran, dass die Pupille einer Katze schlitzförmig ist. Verengte Pupillen sehen eher aus wie gerade, senkrechte Linien. Vergrößerte Pupillen sind rundlicher und verdecken fast völlig die farbige Iris.

 

„Farben machen Zeichnungen lebendiger und interessanter. Sie verleihen einem Bild Charakter“, erklärt Merien. Auch hier gilt: Wenn du mit digitalen Tools arbeitest, lege für die Farben separate Ebenen an.

 

Zum Abschluss einige Tipps.

 

Ausdruck.

Vermittle die Stimmung und Attitüde der Katze anhand der Ohren, der Schwanz- und Körperhaltung. „Der Schwanz ist sehr wichtig. An ihm lässt sich gut ablesen, wie eine Katze gelaunt ist. Außer natürlich bei Katzenrassen, die keinen Schwanz haben. Hunde können lediglich mit dem Schwanz wedeln. Katzen dagegen können interessantere und lustigere Dinge damit machen“, so Hutchinson.

 

Die Position von Schwanz und Ohren verraten eine Menge über Stimmung und Körpersprache einer Katze. Katzen, deren Schwanz kerzengerade nach oben steht, sind meist zuversichtlich und ausgeglichen. Katzen, deren Ohren flach am Kopf anliegen, sind vermutlich wütend oder ängstlich. Bediene dich solcher Elemente der Körpersprache, um Persönlichkeit und Stimmung deiner Katze zu vermitteln. Auch die Fellzeichnung auf dem Gesicht einer Katze kann dazu genutzt werden, Gefühle auszudrücken. Streifen am Kopf können als Augenbrauen fungieren oder ein Lächeln oder Starren visuell unterstreichen.

 

System.

Beim Zeichnen von Katzen muss nicht jedes einzelne Fellbüschel abgebildet werden. Das Bild wirkt sonst schnell überladen und weniger verständlich. „Platziere Details mit Bedacht. Wenn bei der Katze auf deinem Referenzfoto das Fell in alle Richtungen absteht, solltest du sorgfältig überlegen, wie und wo du Details geschickt hervorheben kannst,“ erklärt Merien. Die Struktur von Fell gestaltest du, indem du kleine Bereiche schattierst oder mit einigen wenigen Linien Haare andeutest. So bleibt deine Zeichnung einfach und stellt gleichzeitig Form und Körper der Katze klarer dar.

 

Tiefe.

Denke an die Zeichnung und die Farbe des Fells. „Bei getigerten Katzen verlaufen die Streifen nicht gerade von oben nach unten. Sie müssen entsprechend der Körperform und Felldichte gebogen werden. So wirkt deine Zeichnung authentischer und lebendiger“, erklärt Merien.

Collage vieler Zeichnungen von Katzen

Es gibt unzählige Möglichkeiten, Katzen zu zeichnen. Ob hyperrealistisches Porträt oder süße Comic-Figur: Jede Art von Katzenzeichnung kann die Persönlichkeit einer Katze zum Ausdruck bringen. Egal ob du eine große oder eine kleine Katze zeichnen möchtest – einen Löwen, einen Tiger, eine gescheckte oder eine Perserkatze: Diese Tipps helfen dir, die Attitüde deines Models perfekt wiederzugeben.

Mitwirkende.

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