Die erzwungene Perspektive bringt Kreativität in Fotos.
Erfahre, wie du einen bestimmten Blickwinkel vermittelst, indem du die Proportionen in deinem Bild veränderst.
Mit Fotos mit erzwungener Perspektive die Neugier wecken.
Normalerweise bestimmt sich die Perspektive durch die visuelle Wahrnehmung des Menschen. Das Zusammenspiel von Augen und Gehirn sorgt dafür, dass wir Objekte im richtigen Maßstab wahrnehmen. Dadurch weißt du, dass ein weit entferntes Gebäude mehrere Stockwerke hoch ist, selbst wenn es kleiner aussieht als die Person, die neben dir steht. Um diesen Effekt nachzuahmen, nutzen Kameras die Brennweite, wodurch die meisten Fotos realistisch aussehen. Fotografen möchten aber nicht immer die Realität abbilden. Manchmal sollen die Betrachter auch zum Staunen gebracht und neugierig darauf gemacht werden, wie das Foto entstanden ist. Hier kommt die erzwungene Perspektive ins Spiel. Du hast vielleicht schon einmal ein Foto gesehen, auf dem es so aussieht, als würde jemand mit seiner Hand den Eiffelturm festhalten oder den Schiefen Turm von Pisa stützen. Das ist die erzwungene Perspektive. Diese Technik kann man aber noch für viele andere Effekte nutzen.
So funktioniert die erzwungene Perspektive.
Die erzwungene Perspektive spielt mit der Tiefenwahrnehmung und der normalen Perspektive und fordert das Gefühl des Betrachters für Größe, Position, Maßstab und Proportionen heraus. Der Schiefe Turm von Pisa ist ein gängiges Beispiel in der Fotografie, aber perspektivische Techniken lassen sich auch bei der Filmgestaltung anwenden – so gelang es z. B., dass in den Verfilmungen von Der Herr der Ringe die Hobbits viel kleiner aussahen als die Menschen.
Für diese Arten von Fotos sind Tricks bei der Aufnahme und Auswahl des Bildausschnitts erforderlich, bevor du den Auslöser drückst. Auch bei der Nachbearbeitung von Fotos kann die erzwungene Perspektive hilfreich sein. Objektivverzeichnungen können die Perspektive eines Bildes verändern und dazu führen, dass es anders aussieht, als es dem Fotografen bei der Komposition und Aufnahme vorschwebte. Ein Weitwinkelobjektiv lässt beispielsweise Motive im Hintergrund kleiner aussehen, während Objekte am Rand des Bildausschnitts verzerrt erscheinen können. In solchen Fällen kannst du mit Adobe Photoshop die Perspektive in deinem Foto anpassen, damit dein Bild deinen Vorstellungen entspricht.
Die perspektivische Verformung in Photoshop verwenden.
Mit dem Werkzeug „Perspektivische Verformung“ kannst du eine erzwungene Perspektive erzeugen, um das Gefühl für den Maßstab zu vermitteln oder die Perspektive zu erzeugen, die am besten zu deiner Geschichte passt. Dieses Werkzeug ist am effektivsten, wenn du es auf Gebäude und Objekte mit geraden Linien anwendest. Gebäude und andere architektonischen Elemente werden bei Weitwinkelaufnahmen häufig verzerrt – der Weitwinkel ist aber oft unvermeidbar, wenn man ein großes Gebäude komplett aufs Bild bringen möchte. Bei diesem Problem hilft dir das Werkzeug „Perspektivische Verformung“. Mit erweiterter Bildverarbeitung passt es den Winkel an, aus dem das Objekt gezeigt wird, und richtet so verzerrte Linien gerade.
Für das Werkzeug „Perspektivische Verformung“ gibt es viele Verwendungsmöglichkeiten. Du kannst damit realistisch aussehende zusammengesetzte Bilder erstellen. Wenn du ein Objekt in eine Szene importiert hast, kannst du mit dem Werkzeug sicherstellen, dass das Objekt perfekt in die Szene passt und glaubwürdig aussieht. Mit der perspektivischen Verformung kannst du auch deine Landschafts- und Naturaufnahmen verbessern. Bringe Bäume, Felsen oder Wasserfälle zur Geltung, indem du ihre Größe und Positionierung anpasst und gleichzeitig eine realistische Perspektive im Verhältnis zum Rest des Bildes sicherstellst.
Erzwungene Perspektive mit der Kamera festhalten.
Fotos mit der erzwungenen Perspektive aufzunehmen, kann ebenso unterhaltsam wie lehrreich sein – immerhin musst du kritisch und kreativ an die Blickwinkel, die Platzierung des Motivs und an andere Aspekte der Bildgestaltung herangehen. Die folgenden Tipps unterstützen dich bei den ersten Versuchen mit der erzwungenen Perspektive:
Eine zweite Person.
Möglicherweise brauchst du ein Model oder eine weitere Person (oder beides), um eine andere Perspektive zu bekommen. Nimm daher noch jemanden mit, wenn du perspektivische Bilder aufnehmen möchtest.
Spiele mit dem Maßstab.
Versetze große Objekte in den Hintergrund und kleinere Motive in den Vordergrund, um mit den Größen und dem Maßstab zu experimentieren. Diese Vorgehensweise verringert die Unterschiede zwischen den Größen der Motive. So kannst du lustige optische Illusionen schaffen. Nutze diese Wirkung, um Motive größer oder kleiner darzustellen, als sie in Wirklichkeit sind.
Experimentiere mit Blickwinkeln.
Wenn du aus ungewohnten Blickwinkeln fotografierst, erzeugst du neuartige Perspektiven. Du kannst aus einem flachen Winkel fotografieren, um den Vordergrund zu übertreiben, oder aus der Vogelperspektive, um einen 2D-Effekt zu erzielen.
Verwende Requisiten und Farbpapier-Collagen.
Mit Requisiten und Ausschnitten kannst du deinen Bildausschnitt noch interessanter gestalten. Du kannst Spielzeug, Aufkleber oder eigene Farbpapier-Collagen verwenden. Denke daran, dass der Maßstab schnell verzerrt werden kann, wenn du die Positionierung der einzelnen Elemente anpasst und sie zwischen Vordergrund und Hintergrund verschiebst. Lasse dich nicht vom Experimentieren abhalten.
Mit diesen Werkzeugen und Methoden kannst du überzeugende und spannende Fotos mit erzwungener Perspektive aufnehmen. Anschließend kannst du dich darüber informieren, wie du mit Focus Stacking und zusammengesetzten Fotos interessante Bilder gestaltest.
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