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Paraphrasieren: Der Schlüssel zur eigenen Wortwahl

Paraphrasieren bedeutet, den Inhalt eines fremden Textes mit eigenen Worten wiederzugeben, ohne dabei die wesentlichen Aussagen zu verändern. Es ist ein wichtiger Bestandteil akademischer Arbeiten, da es dir erlaubt, Quellen zu integrieren, ohne wörtlich zu zitieren. In diesem Beitrag lernst du:

  • Was Paraphrasieren bedeutet und warum es wichtig ist.
  • Wie man korrekt paraphrasiert und häufige Fehler vermeidet.
  • Den Unterschied zwischen Paraphrasieren und Zitieren.
  • Tipps zur Vermeidung von Plagiaten.

Was bedeutet Paraphrasieren?

Paraphrasieren ist die Umformulierung eines Textes oder einer Idee, ohne den ursprünglichen Inhalt zu verfälschen. Paraphrasen werden auch sinngemäße oder indirekte Zitate genannt. Beim Paraphrasieren bleibt der Kern der Information erhalten, aber die Darstellung erfolgt durch die eigene Wortwahl. Dies ist besonders wichtig in wissenschaftlichen Texten, da es ermöglicht, auf das Wissen anderer Autor*innen zuzugreifen und es in den eigenen Kontext zu integrieren, ohne direkt zu zitieren.

Bei Masterarbeit, Bachelorarbeit und anderen Abschlussarbeiten hast du zwei Möglichkeiten, fremde Texte in deine Arbeit zu integrieren: direkte Zitate und Paraphrasen bzw. indirekte Zitate. Im Gegensatz zu direkten Zitaten, bei denen der Wortlaut unverändert übernommen wird, geht es beim Paraphrasieren um eine sinngemäße Übertragung. Dies kann helfen, die Verständlichkeit des Textes zu erhöhen und gleichzeitig die eigene Originalität zu bewahren. In wissenschaftlichen Arbeiten werden vor allem Paraphrasen verwendet.

Beim Paraphrasieren kannst du

  • einzelne Sätze umformulieren,
  • ganze Textpassagen inhaltlich wiedergeben sowie
  • ganze Werke oder Theorien zusammenfassen.

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So paraphrasierst du richtig

Das Paraphrasieren ist eine wichtige Fähigkeit, um fremde Ideen in eigenen Worten wiederzugeben und gleichzeitig ihren Ursprung korrekt anzugeben. Es gibt verschiedene

Motive für das Paraphrasieren:

  1. Integration fremder Ideen in den eigenen Text.
  2. Verbesserung der Lesbarkeit und Verständlichkeit eines Textes.
  3. Vermeidung unnötiger direkter Zitate.
  4. Nachweis des Verständnisses des Originaltexts.
  5. Sinnvolle Einbindung der Informationen in den Kontext.
  6. Wahrung der wissenschaftlichen Integrität durch korrekte Quellenangaben.

Im Folgenden findest du ein Beispiel, wie du einen Originaltext in eine Paraphrase umwandelst:

Originaltext von Albert Einstein:
„Energie kann nicht erzeugt oder vernichtet werden, sie kann nur von einer Form in eine andere umgewandelt werden.“

Paraphrase:
Einstein (1905) stellte fest, dass Energie weder erschaffen noch zerstört werden kann, sondern lediglich in verschiedene Formen umgewandelt wird.

Das Originalzitat von Einstein wurde in der Paraphrase sinngemäß umformuliert, ohne die wesentlichen Informationen zu verändern.

Wichtige Regeln für das Paraphrasieren

Um einen Text richtig zu paraphrasieren, solltest du folgende Schritte beachten:

  • Verständnis des Originals: Lies den Originaltext sorgfältig und stelle sicher, dass du den Inhalt vollständig verstehst, bevor du versuchst, ihn umzuschreiben.
  • Eigene Formulierungen verwenden: Nutze deine eigenen Worte, um die gleichen Ideen auszudrücken. Vermeide es, nur einzelne Wörter zu ersetzen.
  • Struktur beibehalten: Achte darauf, dass Aufbau und Logik des Textes erhalten bleiben, um den Sinn nicht zu verändern.
  • Keine wörtlichen Übernahmen: Auch wenn du einen Teil des Satzes wiederverwendest, solltest du immer die Quelle angeben, um ein Plagiat zu vermeiden.
  • Korrekte Quellenangabe: Jede Paraphrase muss, wie auch bei direkten Zitaten, entsprechend den Zitierregeln dokumentiert werden. Das ist notwendig, um den Ursprung der Idee klar zu kennzeichnen.

Im Unterschied zu direkten Zitaten werden Paraphrasen

  • immer in den Fließtext integriert,
  • niemals eingerückt und
  • ohne Anführungszeichen in den Fließtext eingefügt.

Tipps und Formulierungshilfen für optimale Paraphrasen

Die folgenden fünf Schritte können dir dabei helfen, gute Paraphrasen zu formulieren:

  • Lies die Textpassage mehrmals durch, damit du wirklich alles verstehst.
  • Notiere dir deren wesentlichen Konzepte und Ideen.
  • Schreibe deine Version des Textes in eigenen Formulierungen auf, ohne auf das Original zu schauen.
  • Vergleiche deinen paraphrasierten Text mit dem Original. Sind Formulierungen zu ähnlich, passe sie an. Beachte aber, dass der Inhalt sich nicht verändert.
  • Zitiere die Quelle, um ein Plagiat zu vermeiden.
„Paraphrasieren ist mehr als das bloße Umformulieren von Worten – es ist die Kunst, fremde Gedanken in die eigene Sprache zu übertragen, ohne den Kern der Aussage zu verlieren. Wer die Technik beherrscht, schafft Klarheit, bleibt präzise und wahrt gleichzeitig die wissenschaftliche Redlichkeit.“

Marcus Wittkamp, wissenschaftlicher Autor und Lektor
Die folgenden Formulierungshilfen geben dir ein paar Tipps und Ideen fürs richtige Paraphrasieren.

Originaltext: „Wissen ist Macht.“ (Francis Bacon)
Tipp
Beispiel
Nutze Synonyme, aber achte darauf, Fachbegriffe genau zu verwenden.
Wissen = Erkenntnis; Macht = Einfluss
Verändere die Satzstruktur, z. B. durch den Wechsel von Aktiv zu Passiv oder durch Verwendung von Nominalisierungen.
Wissen verleiht Macht.
Ändere die Reihenfolge der Infos.
Macht erlangt man durch Wissen.
Teile die Informationen auf mehrere Sätze auf oder fasse sie kompakt zusammen.
Wer viel weiß, hat die Möglichkeit, Einfluss auszuüben. Wissen schafft deshalb Macht.

Nutzung von Konjunktiven und indirekter Rede

Wenn du eine Paraphrase erstellst, kann es sinnvoll sein, den Konjunktiv zu verwenden. Hier sind Tipps, wann du eher zum Indikativ und wann zum Konjunktiv greifst:

Verwendung des Konjunktivs I:

Setze den Konjunktiv I ein, wenn du...

  • den Namen des*der Autor*in oder die Quelle nicht im Satz erwähnst.
  • dich von der Aussage der Autorin bzw. des Autors distanzieren möchtest.

Konjunktiv I: Das Streben nach persönlichem Wachstum sei ein zentraler Bestandteil des menschlichen Wohlbefindens (Maslow, 1943).

Verwendung des Indikativs:

Verwende den Indikativ, wenn du...

  • den Namen des*der Autor*in oder die Quelle direkt im Satz erwähnst.
  • dich nicht von der Aussage distanzieren möchtest, sondern sie als Teil deiner eigenen Argumentation darstellst.

Beispiele für richtige und falsche Paraphrasen

Bei einer Paraphrase ist es wichtig, Verfasser*in und Erscheinungsdatum zu nennen. Für die Nennung der Quelle stehen dir verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Entweder zu Beginn eines Satzes, in der Mitte oder am Ende. Ob ein „vgl.“ (vergleiche), „nach“ oder auch eine Seitenzahl in der Quellenangabe genannt wird, hängt vom gewählten Zitierstil ab. Die folgenden Beispiele orientieren sich an der APA-Zitierweise:

1. Indirektes Zitat mit Nennung der Quelle am Satzanfang:

Indirektes Zitat mit Nennung der Quelle am Satzanfang:

Laut Mustermann (2019) ist die effiziente Nutzung von Ressourcen ein wesentlicher Faktor für die nachhaltige Entwicklung in der Wirtschaft.

Mit Seitenzahl:

Laut Mustermann (2019) ist die effiziente Nutzung von Ressourcen ein wesentlicher Faktor für die nachhaltige Entwicklung in der Wirtschaft (S. 125).

2. Indirektes Zitat mit Nennung der Quelle im Verlauf des Satzes:

Indirektes Zitat mit Nennung der Quelle im Verlauf des Satzes:

Die effiziente Nutzung von Ressourcen ist laut Mustermann (2019) ein wesentlicher Faktor für die nachhaltige Entwicklung in der Wirtschaft.

Mit Seitenzahl:

Die effiziente Nutzung von Ressourcen ist laut Mustermann (2019) ein wesentlicher Faktor für die nachhaltige Entwicklung in der Wirtschaft (S. 125).

3. Indirektes Zitat mit Nennung der Quelle am Satzende:

Indirektes Zitat mit Nennung der Quelle am Satzende:

Die effiziente Nutzung von Ressourcen ist ein wesentlicher Faktor für die nachhaltige Entwicklung in der Wirtschaft (Mustermann, 2019).

Mit Seitenzahl:

Die effiziente Nutzung von Ressourcen ist ein wesentlicher Faktor für die nachhaltige Entwicklung in der Wirtschaft (Mustermann, 2019, S. 125).

Tipp: Bei der Quellenangabe nach APA-Standard brauchst du die Seitenzahl zwar nicht anzugeben. Es ist dennoch empfohlen, da sie es den Leser*innen erleichtert, die Textstelle zu finden.

Paraphrasen werden in den Fließtext integriert und somit auch nicht eingerückt. Eingerückt werden nur direkte Zitate:

Beispiele für eine richtige und falsche Paraphrase

Lange Paraphrasen:
Wenn du einen längeren Text mit dem gleichen Ursprung in deine Arbeit einbaust, solltest du die Quelle bei der ersten Erwähnung nennen. Solange der folgende Text offensichtlich aus der gleichen Quelle stammt, ist es nicht notwendig, die Quellenangabe zu wiederholen.

Die Quelle muss erneut angegeben werden, sobald ein neuer Absatz beginnt oder Aussagen einer anderen Quelle dazwischen kommen, um die Klarheit und Nachvollziehbarkeit deiner Argumentation zu gewährleisten.

Beispiel:
Das Streben nach persönlichem Wachstum sei ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Wohlbefindens (Maslow, 1943). Maslow betont zudem, dass … Er führt aus, dass …

Im Gegensatz dazu argumentiert Rogers (1951), dass …

Die korrekte Angabe der Quelle

Wie genau die Quelle angegeben werden muss, hängt vom gewählten Zitierstil ab. Beim wissenschaftlichen Arbeiten gibt es viele verschiedene Zitierstile mit unterschiedlichen Zitierregeln. Die Zitierweise wird meistens von der jeweiligen Bildungseinrichtung vorgegeben. Hast du dazu keine Angaben, musst du dich für eine Zitierweise entscheiden, die du in deinem Text konsequent durchziehst.

Beispiele für Quellenangaben im Text:

Zitierstil
Quellenangabe im Text
APA-Zitierstil
Wissen = Erkenntnis; Macht = Einfluss
MLA-Zitierstil
Wissen verleiht Macht.
Harvard-Zitierweise
Macht erlangt man durch Wissen.
Fußnoten (deutsche Zitierweise)

Im Text selbst steht nur die Fußnote in Form einer Zahl hinter dem Satz, wie in diesem Beispiel.¹

Fußnote:

¹Vgl. Mustermann, Max: Hier steht der Buchtitel, Stadt: Name Verlag, 2019, S. 125.

Auf diese Weise kannst du zum Beispiel Bücher als Quellen angeben oder auch Internetquellen zitieren.

Alle Literaturangaben müssen unter deinem Text korrekt im Literaturverzeichnis angegeben werden. Dort unterscheiden sich die Quellenangaben nicht von denen direkter Zitate, da kein „vgl.“ oder ähnliches angegeben wird.

Häufige Fehler beim Paraphrasieren

Es gibt einige Fehler, die beim Paraphrasieren besonders oft passieren:

  • Zu viel wörtliches Kopieren: Ein häufiger Fehler beim Paraphrasieren ist, dass zu viele Worte des Originaltextes übernommen werden. Um dies zu vermeiden, formuliere die Sätze vollständig um und lasse keine Formulierungen unverändert.
  • Fehlende Quellenangabe: Eine Paraphrase ist eine Umformulierung, keine Eigenleistung. Daher muss sie korrekt zitiert werden, um Plagiate zu vermeiden.
  • Verzerrung der Bedeutung: Beim Paraphrasieren darf der Sinn des Originaltextes nicht verändert werden. Achte darauf, dass der Inhalt weiterhin korrekt und präzise wiedergegeben wird.

Paraphrasieren vs. Zitieren

Der Unterschied zwischen Paraphrasieren und Zitieren liegt in der Art und Weise, wie du mit dem fremden Text umgehst:

  • Paraphrasieren: Du gibst den Inhalt des Textabschnittes in eigenen Worten wieder und wandelst die Formulierungen des Originals ab.
  • Zitieren: Du übernimmst den Text wortwörtlich und setzt ihn in Anführungszeichen, während du die Quelle nennst.

Beide Methoden haben ihre Berechtigung und sollten je nach Bedarf verwendet werden. Paraphrasieren bietet dir mehr Flexibilität und hilft, den Text in deinen eigenen Schreibstil zu integrieren, während Zitate vor allem für direkte Belege von zentralen Aussagen wichtig sind. In wissenschaftlichen Arbeiten solltest du vor allem Paraphrasen verwenden, die zeigen, dass du die Quelle verstanden hast und den Inhalt in eigenen Worten wiedergeben kannst.

Tipps zur Vermeidung von Plagiaten

Auch beim Paraphrasieren ist es unbedingt notwendig, dass die Quelle angegeben wird, von der der Inhalt stammt. Machst du die Paraphrase eines Textes oder einer Idee nicht kenntlich, verstößt du gegen das Urheberrecht. Der Abschnitt gilt als Plagiat und kann zur Exmatrikulation oder auch zu einer Anzeige führen.

Um Plagiate zu vermeiden, solltest du beim Paraphrasieren und Zitieren folgende Dinge beachten:

  • Quellen korrekt angeben: Jede Paraphrase muss mit einer Quellenangabe versehen werden. So zeigst du, dass die Idee nicht von dir stammt.
  • Eindeutige Paraphrasen: Achte darauf, dass deine Paraphrasen ausreichend von den Originaltexten abweichen. Wenn du zu nah am Original bleibst, könnte es als Plagiat gewertet werden.
  • Vermeide das Kopieren ganzer Abschnitte: Selbst wenn du den Text umformulierst, solltest du längere Passagen nicht einfach übernehmen. Dies könnte den Eindruck erwecken, dass du keine eigene Arbeit leistest.

Eine Plagiatsprüfung erkennt und kennzeichnet Paraphrasen, die zu stark dem Originaltext ähneln. Auf diese Weise kannst du sicherstellen, dass deine Paraphrasen korrekt sind, bevor du deine Arbeit abgibst.

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Häufig gestellte Fragen

Was versteht man unter Paraphrasieren?
Paraphrasieren bedeutet, Inhalte aus einer Quelle mit eigenen Worten wiederzugeben, ohne den ursprünglichen Sinn zu verändern. In wissenschaftlichen Arbeiten dient es dazu, fremdes Wissen in den eigenen Text einzubinden, während die Quelle korrekt zitiert wird.
Was ist ein Beispiel für eine Paraphrase?

Originaltext: „Wissen ist Macht.“ (Bacon, 1597)
Paraphrase: Wissen zu haben verschafft einem Macht und Einfluss (Bacon, 1597).

Die Paraphrase gibt die ursprüngliche Aussage in eigenen Worten wieder, ohne die Bedeutung zu verändern. Die Quellenangabe verweist auf den Ursprung des Gedankens, um Transparenz zu gewährleisten.

Was ist der Unterschied zwischen Paraphrasieren und Zitieren?
Beim Paraphrasieren wird der Inhalt einer Quelle in eigenen Worten wiedergegeben, während beim Zitieren der genaue Wortlaut verwendet und in Anführungszeichen gesetzt wird. Beide Methoden erfordern eine korrekte Quellenangabe, aber Zitate sind direkt und unverändert, während Paraphrasen umformuliert sind.
Wie paraphrasiere ich einen Text?
Um einen Text zu paraphrasieren, solltest du ihn zunächst gründlich lesen, um den Inhalt vollständig zu verstehen. Danach formulierst du die Kernaussagen mit deinen eigenen Worten um, ohne die Bedeutung zu verändern. Schließlich überprüfst du, ob deine Paraphrase klar und deutlich ist, und fügst die korrekte Quellenangabe hinzu, um die Herkunft der Informationen zu kennzeichnen.
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