Gestalte stimmungsvolle, emotionsgeladene Fotos mit schwarzem Hintergrund.
Ob künstlerisches Porträt oder Stockfoto: Ein schwarzer Hintergrund kann das Motiv hervorheben und die Bildwirkung verstärken. Erfahre, wie du Fotos mit schwarzem Hintergrund erstellst – mit der Kamera oder bei der Nachbearbeitung.
Welche Rolle spielt der Hintergrund?
Bei Hintergrund eines Fotos ist der Name Programm. Er ist nicht das Hauptmotiv, das sofort den Blick des Betrachters auf sich zieht. Er steht nicht im Vordergrund oder Fokus eines Bildes. Obwohl sich der Hintergrund deines Fotos dem Hauptmotiv unterordnet, erfüllt er als Rahmen deiner Komposition eine wichtige Funktion. Denn er kann die Gesamtästhetik erhöhen oder reduzieren. Ein unruhiger Hintergrund lenkt den Betrachter von dem ab, was wichtig ist.
„Für mich ist die Fotografie mit schwarzem Hintergrund eine Kunstform. Sie ist so klassisch und zeitlos. Das ist die Art von Bild, die daheim einen Ehrenplatz bekommt“, meint die Fotografin Bethany Perkowski. Ein einheitlich schwarzer Hintergrund kann helfen, dein Motiv ins rechte Licht zu setzen und deiner künstlerischen Vision besser Ausdruck zu verleihen. Ganz gleich, ob du an Nahaufnahmen eines Produkts arbeitest oder an einem detaillierten, eleganten Porträt: Ein dunkler Hintergrund erlaubt es dem Künstler und dem Betrachter, sich ganz auf die markanten Details zu konzentrieren und den Rest auszublenden.
Bildgestaltung mit schwarzem Hintergrund.
Porträtfotografie.
Traditionell kommt der dunkle Hintergrund besonders bei Porträts zum Einsatz. „Die Details eines Gesichts lassen sich besser herausarbeiten, wenn man das Modell vor einem schwarzen Hintergrund platziert“, erklärt die Fotografin Carly Secrest. Ist der Rest der Szene abgedunkelt, wird das Gesicht zum alleinigen Kernelement des Fotos. Sieh dir an, wie unterschiedliche Künstler mit gedämpften Farben und starken Lichtern den Blick des Betrachters auf bestimmte Details lenken oder das ganze Gesicht in den Fokus setzen.
Stillleben.
Bei der klassischen Stillleben-Fotografie handelt es sich im Grunde um ein Porträt, bei dem die Details eines Objekts oder einer Szene im Fokus sind. Ein schwarzer Hintergrund kann Interesse wecken und die Dramatik eines einfachen Fotos erhöhen. Gleichzeitig sorgt er dafür, dass die Komposition stilvoll bleibt und nicht überfrachtet wird. Je nach Objekt und Setting kannst du mit einem strukturierten schwarzen Hintergrund auch das Auge des Betrachters durch deine Komposition leiten.
Produktfotografie.
Bei der Produktfotografie wollen Nutzer vor allem die Details des Produkts sehen, für das sie sich interessieren. Das gilt besonders beim Online-Kauf. „Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich sehe, wie viele Details sich mit einem schwarzen Hintergrund erfassen lassen. Bei einem weißen Hintergrund wäre das unmöglich“, erklärt Secrest. Handelt es sich bei dem Produkt z. B. um einen weißen Stuhl, lässt ein Foto vor einem weißen Hintergrund die Kanten verschwimmen. Die Kurven und Dimensionen sind dann schwer zu erkennen. Durch eine Änderung der Hintergrundfarbe vermittelst du dem Betrachter mehr visuelle Informationen über das Produkt.
Beginne mit einem einfachen schwarzen Hintergrund.
Am einfachsten erzielst du diesen Look, wenn du dein Modell vor einem echten schwarzen Hintergrund fotografierst. Fotostudios haben dazu in der Regel schwarzen Stoff oder eine schwarze Hintergrundwand aus Papier. Doch nicht jeder hat Zugang zu einem voll ausgestatteten Fotostudio. Eventuell kannst du dir mit einem Zimmer mit schwarzer Tapete oder einem matten, dunklen Anstrich behelfen.
Der Trick bei Aufnahmen eines markanten Motivs vor sattem dunklem Hintergrund besteht in der richtigen Ausleuchtung der Szene. Du musst dafür sorgen, dass mehr Licht auf deinem Hauptmotiv liegt als auf dem Hintergrund. Ist der Hintergrund zu stark beleuchtet, erfasst die Kamera Details hinter dem Modell. In diesem Fall erhältst du keine einheitlich schwarze Farbe. „Ich versuche immer, ein optimales Verhältnis zwischen Lichtern und Tiefen zu erzielen. So kann ich das Licht auf dem Haar ebenso erfassen wie den tiefen Hintergrund, der das Modell richtig zur Geltung bringt“, erläutert Perkowski. Kontrolliere bei der Arbeit regelmäßig deine Einstellungen und die bisherigen Aufnahmen, um sicherzustellen, dass keine Bildbereiche zu dunkel oder zu hell sind.
Kameraeinstellungen.
Um dein Motiv ausreichend zu beleuchten, beginnst du am besten mit einem niedrigen Blendenwert. Experimentiere dazu mit Werten zwischen 1,4 und 4. Ist der Hintergrund nicht dunkel genug, kannst du die Blendenöffnung etwas reduzieren, indem du den Wert auf etwa 6 einstellst. Auf diese Weise gelangt weniger Licht in die Kamera, und der Hintergrund wird dunkler. Denke daran, dass ein niedriger Blendenwert zu einer geringeren Tiefenschärfe führt. Du musst also darauf achten, dass dein Motiv scharf ist.
Für die ISO-Einstellung deiner Kamera solltest du einen niedrigen Wert zwischen 100 und 125 verwenden. Durch die verringerte Lichtempfindlichkeit der Kamera wird der Hintergrund des Fotos dunkler dargestellt, und unerwünschte Strukturen verschwinden. Um diese Änderungen auszugleichen, musst du die Verschlusszeit anpassen. Probiere aus, wie sich eine kurze Belichtungszeit auf die Blende auswirkt. Ist das Bild unterbelichtet, verlängere die Belichtungszeit. Ein Stativ bietet zusätzliche Stabilität.
Erzeuge einen schwarzen Hintergrund bei Außenaufnahmen.
Neben dem Einsatz eines schwarzen Hintergrunds kannst du „dein Modell auch in direktem Sonnenlicht platzieren, um den Hintergrund tiefer und dunkler erscheinen zu lassen“, so Secrest. Bei Außenaufnahmen ist die Wahrscheinlichkeit höher, auf eine besondere natürliche Lichtquelle zu stoßen, die sich perfekt für ein Foto mit schwarzem Hintergrund eignet.
Bestimmte Arten von Licht helfen dir, auf natürliche Weise ein dunkles Setting zu erhalten. „Sonnenstrahlen, die durch ein Fenster oder einen Baum einfallen oder einzelne Bereiche eines Parkhauses erhellen, können einen extrem guten Effekt haben. Man muss eigentlich nur nach einem Ort suchen, an dem die Sonne durch ein bestimmtes Objekt scheint“, rät Secrest. Platziere dein Modell so, dass es sich im direkten Licht befindet, während der Rest der Szene im Schatten liegt. Dadurch erhält dein Motiv eine interessante Silhouette, die sanft in die dahinter liegende Dunkelheit übergeht.
Mach dir bei der Suche nach geeigneten Aufnahmeorten auch Gedanken über das Hintergrund-Design. Möchtest du einen einheitlich schwarzen Look erzielen? Oder kommen auch Strukturen und Muster im Hintergrund infrage? Unerwünschte Details oder Farbabstufungen lassen sich zwar auch nachträglich entfernen – du ersparst dir aber Zeit und Arbeit, wenn du solche Mängel schon bei der Aufnahme weitgehend ausschließt. Mit dieser Technik kannst du dem blauen Hintergrund eines Sees oder dem roten Hintergrund einer Feuerwehrwache einen dunkleren und dramatischeren Effekt verleihen. Der Hintergrund muss nicht komplett schwarz sein, um einen markanten Kontrast zu erzielen.
Tipps zur Bearbeitung.
Du hast keinen dunklen Hintergrund oder möchtest den Hintergrund deiner Fotos komplett schwärzen? Kein Problem: Mit Adobe Photoshop Lightroom kannst du deine Bilder auch nachträglich bearbeiten und den Hintergrund perfekt anpassen.
Während du dich mit den Einstellungen in Lightroom vertraut machst, kannst du ausprobieren, wie sich verschiedene Vorgaben auf ein Foto auswirken. Beginne mit den Einstellungen für Schwarz-Weiß-Fotografie. Sie reduzieren die Farbe sofort, sodass du Kontraste und Tiefen stärker herausarbeiten kannst. Auch nach der Anwendung einer Vorgabe lassen sich Bilder weiter bearbeiten. Wenn du einen passenden Effekt gefunden hast, kannst du den Look durch weitere Feinabstimmungen perfektionieren.
Der Kontrast eines Bildes lässt sich in Lightroom auf verschiedene Weise erhöhen. Beginne mit dem Regler „Kontrast“. Dann kannst du die Lichter und Tiefen verstärken und auf diese Weise einen Teil der Mitteltöne entfernen. Das macht dein Bild sofort lebendiger und interessanter. Auch über die Gradationskurve lassen sich Tonwertbereich und Kontrast deines Fotos feinjustieren. So kannst du Mitteltöne übergreifend bearbeiten, um einen starken Kontrast zwischen Lichtern und Tiefen zu erhalten.
Bringe die Details zum Vorschein.
Mit dem Regler „Schärfen“ kannst du einzelne Details hervorheben und die Kantendefinition deines Motivs deutlicher herausarbeiten. Auf diese Weise lässt sich auch körniges Rauschen beseitigen, das eventuell die Bildqualität beeinträchtigt. Mit dem Effekt „Klarheit“ änderst du den Kontrast um die Kanten von Objekten in deinem Foto und hebst dein Motiv besser vom dunklen Hintergrund ab.
Wenn du nicht die Möglichkeit hast, deine Fotos vor einem physischen schwarzen Hintergrund aufzunehmen, kannst du den Hintergrund auch einfach in Adobe Photoshop ausschneiden und ersetzen. Dieses kurze Tutorial zeigt dir, wie du mit dem Schnellauswahl-Werkzeug und mit Schnittmasken einen störenden Hintergrund ausschneidest und durch einheitliches Schwarz ersetzt. Anschließend kannst du die Szene durch behutsame Änderungen natürlicher wirken lassen.
Die Fotografie mit schwarzem Hintergrund ist eine Kunstform, die zum Experimentieren mit Kontrasten und Details einlädt. Die eleganten Bilder ziehen die Blicke der Menschen auf sich und setzen dein Motiv optimal in Szene. Mit den hier vorgestellten Tipps und Tricks verfügst du nun über das erforderliche Grundwissen, um dich selbst an solchen Aufnahmen zu versuchen.
Mitwirkende.
Mit Adobe Photoshop Lightroom erfolgreicher sein
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