Kreative Bilder mit Glaskugel-Fotografie.

Verwende eine Glaskugel (auch als „Lensball“ bezeichnet), um neue Perspektiven und erstaunliche Effekte einzufangen. Erfahre, wie Glaskugeln funktionieren, und erhalte Tipps für perfekte Glaskugel-Fotos.

Person, die eine Glaskugel über der Wasseroberfläche hält, mit einem Hügel im Hintergrund

Was ist Glaskugel-Fotografie?

Glaskugel-Fotografie ist eine kreative Fototechnik, bei der eine Glaskugel zum Einsatz kommt, um ein invertiertes Bild zu erzeugen. Die Kugel fungiert als externe Linse, die ungefähr die Optik eines Fischaugenobjektivs erreicht: mit verzerrten Kanten und einer umgekehrten Panoromaansicht des Hintergrunds. „Wenn das Licht die Kugel durchdringt, wird das Bild invertiert und verzerrt, wodurch eine ganz neue Perspektive entsteht“, so Fotograf Kevin Vierra.

 

Diese Technik wird manchmal auch als Kristallkugel-Fotografie bezeichnet, obwohl die meisten dieser Kugeln aus Glas gefertigt sind. Bewahre dieses praktische Accessoire in deiner Kameratasche auf, um mühelos jede Szene zum Hingucker zu machen.

 

Erklärung zur Lichtbrechung.

Lichtbrechung tritt auf, wenn sich Licht beim Durchdringen eines Objekts mit dichterer Masse beugt. Durch die Glaskugel steht der Hintergrund auf dem Kopf, weil das Licht von Objektiven in Kugelform entsprechend gebeugt wird. Dasselbe Phänomen tritt bei DSLR‑Objektiven und ihren konkaven bzw. konvexen Formen auf. Du hast also sehr wahrscheinlich schon Fotos mit Lichtbrechung aufgenommen, wenn auch vielleicht unbewusst.

 

Suche dir die richtige Kugelgröße aus.

Welche Kugelgröße die richtige ist, hängt ganz von deinen Vorlieben ab. Bedenke jedoch, dass kleinere Glaskugeln leichter und damit auch einfacher bei Handhabung und Transport. Daher sind sie einsteigerfreundlicher als größere Modelle. Größere Glaskugeln erzeugen zwar breitere Szenen, doch der Nachteil ist, dass du sie nicht halten und gleichzeitig ein Foto aufnehmen kannst. Es gibt drei Standardgrößen: 60 mm, 80 mm und 100 mm, also klein, mittel und groß. Doch es sind auch andere Größen erhältlich – von Murmel- bis Melonengröße. Eine Glaskugel von 80 mm ist ein guter Mittelweg für viele professionelle Fotografen.

 

Bleiglas, Glas und Quartzkristall sind die drei größten Kategorien von Glaskugelmaterialien. Fotografin Virginia Chase nutzt eine Glaskugel aus K9-Kristall, der aufgrund der Kombination aus hoher Qualität, Klarheit und geringen Kosten beliebt ist.

Person, die eine Glaskugel unter einen Basketballkorb hält und darin von unten ein Flugzeug fotografiert
Zwei übereinanderliegende Bilder: eines mit einer Glaskugel, die eine Waldumgebung darstellt, und eines mit einer Person, die neben einer Glaskugel liegt

Passende Situationen und Orte für deine Glaskugel.

Bei Glaskugel-Fotografie gibt es kein Richtig oder Falsch. „Du kannst ganz nah an die Glaskugel heranzoomen oder ganz weit heraus, um mehr von der Szene aufzunehmen“, erklärt Chase. „Und auch alle Positionen dazwischen funktionieren. Entscheidend sind nur deine Vorlieben – und was du vermitteln möchtest: Wie viel von der Szene soll auf dem Bild zu sehen sein? Sollen Betrachter den Hintergrund sehen können? Soll ein starker Bokeh-Effekt entstehen?“

 

„Ich nehme viele Nacht- und Städtefotos auf“, so Vierra. „Mit der Glaskugel stechen die Farben der Neonlichter und Wasserreflexionen richtig hervor. Andere nutzen sie für Landschaftsfotos oder kreative Portraits.“

 

„Ich persönlich mag Naturfotografie und Tieraufnahmen“, fügt Chase hinzu. „Aber die Möglichkeiten sind grenzenlos. Du kannst im Grunde alles durch eine Glaskugel fotografieren. Wichtig ist nur, was du selbst interessant findest.“

 

So positionierst du die Glaskugel richtig.

Es gibt verschiedene Optionen für die Positionierung deiner Glaskugel.

 

Halte sie in der Hand.

Du kannst die Kugel einfach vor dich halten. Das ist zwar die offensichtlichste Option, aber nicht die einfachste: Mit der einen Hand musst du die Kamera manuell mit niedriger Tiefenschärfe scharf stellen, während du mit der anderen die Kugel balancierst.

 

Hole dir Hilfe.

Du kannst unter deinen Freunden nachfragen, ob jemand dein Hand-Model sein möchte. „Es ist schwierig, die Kamera scharf zu stellen, während du die Kugel hältst“, so Vierra. „Wenn also jemand als Hand-Model einspringen kann, ist das eine große Hilfe.“

 

Nutze eine Glaskugelhalterung.

Eine Glaskugelhalterung ist eine gute Option, um die Kugel ruhig zu halten und zu schützen. Einige Modelle lassen sich auf ein Stativ schrauben, andere sind aus Glas gefertigt, das du auf flache Oberflächen legen kannst.

 

Baue dir eine eigene Halterung.

Du kannst auch deine Umgebung nutzen, um eine kreative Platzierung zu finden. Ein Foto, an das sich Vierra gerne erinnert, wurde mit einer Glaskugel in einer Eiswaffel aufgenommen, in der ein Riesenrad zu sehen war. „Ich habe meine Kugel schon auf Felsen, Steinmauern, Bäume oder in den Sand gelegt“, fügt Chase hinzu. „Bei der Positionierung hast du freie Wahl.“

Person, die ein Foto einer Glaskugel aufnimmt, die auf einem Tisch liegt
Glaskugel, die einen See und einen Wald darstellt

Tipps für den Umgang mit Glaskugeln.

„Das Wichtigste ist, die Kugel nicht zu lange mit bloßen Händen zu halten, da die Fette unserer Haut das Material mit der Zeit schädigen können“, erklärt Vierra. Reinige und pflege deine Glaskugel genau so wie deine Kameraobjektiv. Wische sie mit einem Mikrofasertuch ab und verwende Glasreiniger, damit sie kristallklar bleibt.

 

Lasse deine Glaskugel nicht zu lange in der Sonne liegen und lege sie in eine Schutztasche, wenn du sie zum Beispiel im Auto liegen lässt. „Eine Glaskugel ist im Grunde eine Lupe – wenn du also nicht aufpasst, kann ein Brand ausgelöst werden“, warnt Chase.

 

So nimmst du kristallklare Fotos auf.

Kameraeinstellungen.

Glaskugel-Fotografie ist einer der seltenen Fälle, wo die Arbeit mit dem manuellen Fokus einfacher ist als mit Autofokus. „Der Fokus sollte genau auf der Mitte der Kugel liegen“, rät Vierra. „Je größer die Blende, desto besser. Viele Fotografen gehen nicht gern über f/4 hinaus. Ich gehe hoch bis auf f/1.4 oder f/2.8, je nachdem, welche Objektive ich verwende. Ich mag unscharfe Hintergründe mit Bokeh-Effekt, weil Betrachter so richtig zum Zentrum des Bildes gezogen werden.“

 

Kameraobjektive.

Jede Brennweite und jedes Kameraobjektiv eignen sich für Glaskugeln – selbst mit dem iPhone lassen sich schon gute Fotos aufnehmen. Doch wer die Kugel richtig nah fotografieren möchte, braucht ein Makroobjektiv. Wenn auf dem Bild der Hintergrund und die Szene um die Kugel herum zu sehen sein soll, dann verwende ein Weitwinkelobjektiv.

 

Lichtquelle.

„Wenn du nicht an der richtigen Stelle stehst, sieht man am Ende deine Reflexion in der Glaskugel“, so Chase. „Wenn das Licht hinter mir ist, ist meine Reflexion zu sehen.“ Nimm dein Foto mit Seitenlicht auf oder fotografiere direkt Richtung Sonne, um optimale Bilder zu erhalten. An bewölkten Tagen musst du nicht so sehr auf versehentliche Reflexionen achten. „Achte darauf, woher das Licht kommt. Denn das hat starken Einfluss auf die Klarheit deiner Aufnahme“, erklärt Chase.

 

Gib deinen Bildern in der Nachbearbeitung den nötigen Glanz.

Das Foto muss nicht direkt in der Kamera perfekt werden. Bei der Glaskugel-Fotografie sind Experimente mit surrealen Effekten nicht nur möglich, sondern ausdrücklich erwünscht. Lasse deiner Kreativität freien Lauf und finde heraus, was alles möglich ist – mit Fotobearbeitungs-Tools wie Adobe Photoshop und Photoshop Lightroom. Du kannst deine Hand oder die Glaskugelhalterung in Photoshop entfernen, um den Effekt einer schwebenden Kugel zu erzeugen. Du kannst das Foto auf den Kopf stellen, damit das Bild in der Kugel richtig herum steht. Oder du kannst die Glaskugel im Kontrast zum Hintergrund einfärben.

Kettenkarussell in einer Glaskugel

Foto von Kevin Vierra

Bringe die Kugel ins Rollen.

Der Charme der Glaskugel-Fotografie besteht unter anderem darin, dass es keine festen Regeln gibt. „Du kannst einfach herumexperimentieren. Finde heraus, was du mit der Glaskugel anstellen möchtest“, so Chase. „Ich habe mir andere Glaskugel-Fotos angesehen, um mich inspirieren zu lassen und herauszufinden, wie meine Aufnahmen aussehen sollten.“ Eine gute Methode, um deine Technik zu verbessern, besteht darin, Fotos nachzuahmen, die dir gut gefallen. Hole dir über Behance Ideen für Glaskugel-Fotos oder suche in Social Media nach Inspiration.

 

„Als ich angefangen habe, mit einer Glaskugel zu fotografieren, habe ich erst einmal alles Mögliche ausprobiert“, erinnert sich Vierra. „Am Anfang kann es leicht passieren, dass man sich entmutigen lässt. Aber du musst einfach weitermachen. Wenn du ein Bild aufnimmst, das nicht richtig aussieht, dann schaue dir die Umgebung und die Einstellungen an, um herauszufinden, was du tun kannst, damit das Bild so aussieht, wie du es dir vorstellst.“

 

Da jetzt alles glasklar ist, starte deine eigenen Projekte mit Glaskugel-Fotos.

Mitwirkende.

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