Mit den richtigen Kameraeinstellungen lassen sich mit bewegten Lichtquellen leuchtende, dynamische Lichtmalereien aufnehmen. Lerne die Grundlagen der Lichtmalerei, und erstelle mit Bewegung und langen Belichtungszeiten diese faszinierenden Bilder.
Was ist Lightpainting?
Lightpainting bzw. Lichtmalerei ist eine fotografische Kunstform, bei der unter langen Belichtungszeiten mit einer Lichtquelle „gemalt“ wird.
Die Blende der Kamera wird geöffnet und offen gehalten, gleichzeitig wird die Lichtquelle bewegt. So entstehen Fotos, auf denen die Bewegung der Lichtquelle als leuchtende Spur in der Dunkelheit sichtbar ist. Lichtmaler Kris Foot beschreibt es als „Fotografieren mit äußerst langer Belichtungszeit“. „Du öffnest die Blende für einen längeren Zeitraum und arbeitest entweder mit vorhandenen oder auch eigenen Lichtern.“
Lichtmalerei kann mit vorhandenen Lichtquellen erfolgen, z. B. die Bahnen von Sternen und Planeten am Nachthimmel oder Autoscheinwerfer auf einer Straße. Aber auch mit eigenen Lichtquellen lassen sich beeindruckende Malereien gestalten: Taschenlampen, Schläuche mit LED-Beleuchtung oder auch Feuer – dem Einfallsreichtum sind keine Grenzen gesetzt. Worauf es am meisten ankommt, sind Präzision, Geduld und Kreativität.
Technische Aspekte der Lichtmalerei.
Lightpaintings sind Fotos mit sehr langen Belichtungszeiten. Für gute Ergebnisse muss man verstehen, wie eine Kamera funktioniert und wie Verschlusszeit, Blende und ISO – das sogenannte Belichtungsdreieck – eingestellt werden.
Die Standardeinstellungen einer Kamera sind im Allgemeinen nicht auf die Anforderungen der Lichtmalerei ausgerichtet. Erfolgreiche Lichtmaler müssen sich mit dem manuellen Modus auskennen und kleinste Feinabstimmungen der Einstellungen vornehmen können. „Das Wichtigste: Du musst lernen, im manuellen Modus zu fotografieren“, so Lichtmaler Andrew Chin. „Wenn du das Belichtungsdreieck erst einmal drauf hast, verstehst du, wie sich die Einstellungen auf das Belichtung auswirken und wie jede einzelne Einstellung das Endergebnis beeinflusst.“
Zu einer perfekten Aufnahme gehört jedoch mehr als das Know-how über Kameraeinstellungen und Belichtungszeiten. Es braucht Planung, Übung und ein Auge für die vorhandenen Lichtbedingungen und den Einfluss der Umgebung auf das Foto.
Es ist durchaus möglich, Lichtmalerei in dunklen Innenräumen durchzuführen. Die meisten Lightpainter bevorzugen jedoch, ihre Lichtbilder in der Natur oder vor einer Außenkulisse zu inszenieren. Voraussetzung ist eine sorgfältige Planung. „Die Tageszeit spielt beim Lightpainting eine große Rolle“, weiß Andrew Chin. „Die blaue Stunde eignet sich gut für den Einstieg. Um diese Zeit fängt es an, ausreichend dunkel für das Malen mit Licht zu sein.“
Als blaue Stunde bezeichnet man den Zeitpunkt kurz nach Sonnenuntergang, wenn es noch etwas Sonnenlicht gibt und der Himmel sich in Blau- oder Lilatönen färbt. Fotografen sind große Fans dieser kurzen Zeitspanne, in der schon die Stimmung für Nacht-Fotografie herrscht, gleichzeitig aber noch etwas natürliches Licht vorhanden ist, sodass noch Details der Szene erkennbar sind. Daher ist die blaue Stunde perfekt für Lichtmalerei, sofern du das Umgebungslicht ständig im Blick behältst.
„Bei der normalen Fotografie ist das Licht während der Aufnahme größtenteils konstant. Während der blauen Stunde aber ändert es sich alle 5 bis 10 Minuten“, berichtet Andrew Chin. Bereite die Aufnahme sehr sorgfältig vor. Entwickele ein Gefühl dafür, wie lang das letzte Sonnenlicht noch bleibt. Plane die Aufnahme zeitlich so, dass das Umgebungslicht in etwa konstant bleibt, während deine Blende geöffnet ist.
Du kannst auch warten, bis das letzte Sonnenlicht vom Himmel verschwunden ist. Im Dunkeln zu fotografieren, bedeutet zunächst einmal, dass du dem Licht weniger Aufmerksamkeit schenken musst. Die blaue Stunde allerdings bietet aufgrund des restlichen Tageslichts die Chance, neben deiner Lichtmalerei noch Elemente aus der Umgebung in das Foto aufzunehmen.
Für Lichtmalerei brauchen Fotografen nicht nur Tools für Fotobearbeitung, sondern noch einiges mehr: Jeder Maler benötigt Pinsel und Leinwand. Lichtmaler benötigen eine Ausrüstung, die die Kamera fixiert, und Lichtquellen zur Erzeugung der leuchtenden Linien.
Erfahrene Lichtmaler arbeiten auch gern mit Flammen oder Feuer. Besonders dramatische Fotos gelingen mit rotierender, brennender Stahlwolle. Aber Vorsicht! Lichtmalerei mit Feuer oder Flammen ist gefährlich. Beachte dabei alle Gesetze und Bestimmungen deiner Region.
Die wichtigste Technik bei Lichtmalerei ist auf jeden Fall der eigene kreative Ausdruck. Es ist egal, ob du schwebende Lichtkugeln fotografierst oder Figuren mit Lichtstrahlen skizzierst. Oder du sprayst – ganz Street Art – Graffiti aus Licht. Oder umrahmst Modefotos mit gleißenden Kränzen aus Licht. Finde heraus, welche Fototechnik und Lichtquelle zu dir passt, und fotografiere, was immer dich inspiriert.
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