Entdecke die Grundlagen der Videografie.

Erfahre, was es braucht, um hinter der Kamera zu stehen. Mit diesem praktischen Leitfaden gelingt dir der Einstieg in die Videoproduktion.

Ein Videofilmer, der auf einer Couch sitzt und seine Kamera für einen Videodreh vorbereitet

Bild von Shawn Foulks 

Was ist Videografie?

Aus technischer Sicht beschreibt der Begriff „Videografie“ die elektronische Erfassung von bewegten Bildern auf elektronischen Medien, wie Digitalkameras, Videobändern und Streaming-Medien. Zu diesem Bereich zählen auch spezifische Methoden der Videobearbeitung und der Postproduktion. Für Laien beschreibt der Begriff eine bestimmte Art praktischer Videoprojekte, die in der Regel einen kleineren Umfang aufweisen. 

 

Die Cinematografie deckt Musikvideos mit hohem Produktionswert, Kurz- und Spielfilme sowie Werbung ab. Videografie wird hingegen eher im Guerilla-Stil gedreht, erfordert weniger künstlerische Leitung als die herkömmliche Filmproduktion und wird digital durchgeführt statt auf Filmmaterial.

 

Der Ruf der Videografie.

Zwar geht es bei beiden Methoden um die Aufnahme bewegter Bilder, doch es gibt einige Faktoren, bei denen sich Cinematografie und Videografie voneinander unterscheiden. Um herauszufinden, welcher Ansatz sich am besten für dein Projekt eignet, solltest du die Größe und den Umfang der Arbeit, die Größe der Crew, den Umfang der erforderlichen Vorproduktion (z. B. kreatives Brainstorming, Schreiben von Drehbüchern, Erstellen von Storyboards usw.) und den Verantwortlichen für die kreative Richtung berücksichtigen.

 

Was den Arbeitsumfang angeht, eignet sich die Videografie ideal, um dynamische Situationen zu dokumentieren und ein Gefühl der Spontaneität zu vermitteln – zum Beispiel bei Konzerten, Nachrichtenbeiträgen oder besonderen Anlässen wie einem großen Familienwiedersehen oder Geburtstag.

 

„Die Videografie ist auf Live-Events oder Hochzeiten ausgerichtet – also Dinge, bei denen nicht unbedingt eine riesige Crew oder ein ganzes Produktions-Setup eingeplant ist, wie man es normalerweise bei einem Film sieht“, erklärt der professionelle Filmemacher Whit Ingram. „Im Normalfall werden Broadcasting-Kameras verwendet. Sie eignen sich besser für spontane Dreharbeiten, bei denen man nicht unbedingt weiß, was gedreht wird, bis man anfängt.“

 

Auch wenn die eigentliche Videoproduktion oft in kleinerem Rahmen stattfindet, solltest du dich davon nicht täuschen lassen. „Die Videografie hat den Ruf, nicht für große Projekte zu funktionieren. Aber das ist nicht wahr“, fügt Videofilmer Josh Miller hinzu. Videofilmer arbeiten in kleineren Teams oder manchmal auch allein. Doch sie können und werden mit komplexen und reichweitenstarken Projekten betraut, zum Beispiel Schulungsvideos für Unternehmen, Aufnahmen von Sportereignissen und Drohnenaufnahmen aus der Luft.

Ein Videofilmer mit einem Kamerakran im Freien

Video und Bild von Whit Ingram 

Voraussetzungen für die Videografie.

Was du natürlich auf jeden Fall brauchst, ist eine Video- oder DSLR-Kamera. Aufgrund der Unvorhersehbarkeit der Videografie musst du dich jedoch gut mit deiner Ausrüstung auskennen. Verwende die hier ausgeführte Ausrüstung regelmäßig, um dich mit ihr vertraut zu machen und die nötigen Fähigkeiten aufzubauen. So kannst du im richtigen Moment besser reagieren und perfekte Bilder für dein nächstes Videoprojekt aufnehmen. Je nach Art der Veranstaltung, die du filmst, sind einige Geräte wichtiger als andere. Doch jedes einzelne erfüllt seine Aufgabe bei der Produktion hochwertiger Videoinhalte.

 

Stabilisierung 

Ein Stabilisator ist ein wesentlicher Bestandteil eines jeden Drehs. Er reduziert die Bewegungen der Videokamera und sorgt für konstant stabile Aufnahmen – egal, ob du ein Stativ, eine Steadicam oder eine Halterung verwendest. Sowohl Dokumentar- als auch Hochzeitsfilmer wissen, dass sich manche Ereignisse sehr gut im klassischen Handkamera-Stil drehen lassen. Doch es ist dennoch hilfreich, einen Stabilisator für den Fall zur Hand zu haben, dass du bestimmte Aufnahmen im Voraus einrichten musst.

 

Beleuchtungsausrüstung.

Die richtige Beleuchtung ist wichtig, um eine hohe visuelle Qualität deiner Videos zu gewährleisten. „Je nachdem, wie groß die Veranstaltung ist, solltest du deine eigene Beleuchtung mitbringen, damit kein Flackern entsteht“, empfiehlt Ingram. Wenn es ein Projekt der Marke Eigenbau ist oder deine Crew keinen Beleuchtungstechniker beinhaltet, musst du vielleicht mit dem Veranstaltungskoordinator sprechen, um dir einen Eindruck davon zu verschaffen, mit wie viel Licht du arbeiten wirst.

 

Sound-Geräte.

Die Mikrofone an der Kamera sind super hilfreich für Videofilmer“, schwärmt Miller. Je nach Umgebung und Bedingungen eignen sich manche Mikrofone besser als andere. Richtrohrmikrofone sind eines der effektivsten Camcorder-Tools für die Tonaufnahme, da sie Geräusche von hinten und den Seiten abblocken können, damit der Ton von vorne im Vordergrund steht. Eine hervorragende Tonproduktion ist nicht auf eine einzige Methode, Technik oder Ausrüstung beschränkt. Indem du möglichst viele von ihnen nutzt, lernst du, was du brauchst, um bei deiner Arbeit stets einen klareren Sound aufzunehmen.

 

Mehrere Objektive.

Zwar hat die Videografie einen weniger ausgeprägten künstlerischen Einschlag als die Cinematografie, doch auch hier geht es um bestimmte stilistische Entscheidungen, einschließlich der Art der Einstellungen, die in deinem Werk zu sehen sind. Je nach Anforderungen des Projekts solltest du unterschiedliche Objektive mitbringen. So kannst du dein Motiv in einem anderen Licht zeigen und Zuschauer fesseln. Verwende nach Möglichkeit ein Sequenzprotokoll (oder „Shotlist“), um während des Projekts den Überblick zu behalten und dich zu organisieren.

 

Backups

Da bei der Videografie eine beträchtliche Menge an Filmmaterial entsteht, solltest du für den Fall, dass dir der Speicherplatz auf deiner Kamera ausgeht, Ersatzspeicher oder SD-Karten mitnehmen. 

 

Tipps für angehende Videofilmer.

Die Videografie erfordert Vielseitigkeit. Videofilmer müssen nicht nur selbst die Kamera bedienen, sondern sich auch gut mit vielen anderen Bereichen auskennen, um die fehlenden Ressourcen und die chaotische Natur von Live-Veranstaltungen abzufangen. Hier sind einige Fähigkeiten, die dir helfen werden:

 

Bleibe flexibel.

Nicht immer läuft alles nach Plan. Deshalb müssen Videofilmer auf alles vorbereitet sein – nicht zuletzt wegen der Art der Ereignisse, die sie filmen: Momente aus dem Leben, die normalerweise nicht wiederholt werden können. „Du musst lernen, schnell zu denken, flexibel zu agieren und aus dem, was du hast, etwas Großartiges zu erschaffen“, so Miller. 

Eine Collage verschiedener Fotos eines frisch verheirateten Paares, das im Freien posiert

Bild von Josh Miller 

Erkunde die Location.

Es ist wichtig, dass du keine wichtigen Momente verpasst. Deshalb solltest du vorab die besten Winkel für deine Aufnahmen ermitteln. So kannst du dich im Augenblick besser anpassen. Erkunde den Drehort vor dem Filmen, um dich zu ortientieren und die besten Stellen für deine Ausrüstung zu finden. Sieh dir zur Inspiration andere Arbeiten an, um Perspektiven und andere Einstellungen zu finden, die du in deinem Werk verwenden kannst.

 

Bereite dich vor und passe dich an.

Organisiere deinen Dreh mit einem ausführlichen Vorproduktionsplan, um den Grundstein für eine erfolgreiche Videoproduktion zu legen. Und halte beim Dreh immer eine Checkliste deines Plans bereit. So bleibst du immer auf Kurs – ganz gleich, was bei der Veranstaltung passiert.

 

„Du musst gut vorbereitet und organisiert sein“, rät Regisseur Shawn Foulks. „In der Videografie läuft die Organisation etwas anders ab, weil du wissen musst, wo alles ist, ob du alle erforderlichen Geräte hast und worauf du dich bei dem Projekt einlässt. Und gleichzeitig brauchst du Ausweichpläne für den Fall, dass etwas Unerwartetes passiert.“ 

 

Leite den Dreh.

Die Fähigkeit, sich während des Drehs zu artikulieren, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Gerade das Wissen, wie du die Handlung oder die gefilmten Personen anleitest, ist essenziell. Der Umfang der Regie ist zwar geringer als in der Filmbranche, doch sie ist eine wichtige Fähigkeit, die du regelmäßig brauchst. „Regie zu führen, ist ein wichtiger Teil der Arbeit“, erklärt Miller. „Selbst bei einer Hochzeit musst du Gäste anleiten. Hier musst du darauf achten, dass sie sich wohlfühlen – denn das wird vor der Kamera deutlich.“ 

Audiometer über dem Foto eines tanzenden Brautpaares

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Beim Dreh solltest du möglichst viel Material aufnehmen. Später in der Schnittkabine wirst du froh sein, mehrere Optionen zur Auswahl zu haben, um die wichtigen Momente perfekt einzufangen. Mit dem Branchenstandard für Videobearbeitungssoftware erstellst du aus deinem Filmmaterial schnell und einfach professionelle Videos – egal, ob als Profi mit zehn Jahren Erfahrung oder als Einsteiger. Ändere automatisch die Größe deiner Smartphone-Videos, passe die Farben deines Clips direkt in der Timeline an, füge Audiospuren aus Adobe Stock hinzu und ordne sie an und nutze viele weitere Funktionen.

 

Mit dem einfachen Zugang zu KI-gestützten Tools und nahtloser Integration hast du alles, was du für dein nächstes Videoprojekt brauchst.

Mitwirkende

Josh Miller

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