Im digitalen Zeitalter werden Inhalte jeglicher Art online und auf mobilen Endgeräten konsumiert. Insbesondere der Konsum von Videodaten nimmt dabei immer weiter zu. Der Online-Video-Content erstreckt sich dabei von Online-Lehrveranstaltungen, Tutorials, Do-It-Yourself-Videos bis hin zu Musik- und Kulturveranstaltungen, Kochshows oder Gaming-Content – das alles auch als Livestream. Die am häufigsten genutzten Quellen sind dabei diverse Social-Media-Plattformen: Instagram Stories, Facebook Live, YouTube Live, Twitch usw.
Du möchtest auch „live gehen“ und hast aber keine Ahnung, was du benötigst, wie ein Livestream funktioniert und was du beachten solltest? Kein Problem! Wir zeigen dir, wie du mit deinem Livestream durchstarten kannst.
Ein Livestream ist eine Übertragung von Video- und Audiodaten via Internet in Echtzeit. Bei solchen Live-Events sieht der User die Video-Inhalte parallel zur Produktion. Neben Bild und Ton eines Moderators oder Sprechers können Musik, Präsentationen, Videos, Animationen und Bilder gestreamt werden. Auch Screensharing kann als Livestream angeboten werden – so können Zuschauer live verfolgen, was auf deinem Bildschirm passiert.
Die Ausstrahlung eines Livestreams ist zeitbegrenzt. Gibt es bei einer Liveübertragung eine interaktive Komponente, spricht man auch von einem Webcast. Bei Online-Lehrveranstaltungen oder Kursen, die live gestreamt werden, handelt es sich um sogenannte Webinare. Auf diese beiden besonderen Formate gehen wir im weiteren Verlauf noch explizit ein.
Im Gegensatz zum Livestreaming steht das On-Demand-Streaming. Hier sind die Video-Inhalte zumeist nachbearbeitet und für den Nutzer zu jeder Zeit abrufbar. Die Ausstrahlung kann über einen längeren Zeitraum erfolgen und der Nutzer kann sich die Inhalte mehrfach anschauen. Als Beispiel seien hier die vielen Video-On-Demand-Streamingdienste genannt, die ein vielfältiges Programm von Serien, Filmen und Dokumentationen anbieten, die jederzeit verfügbar sind.
Content und Themen für einen Livestream.
Überlege dir gut, ob du etwas anbieten kannst, was für einen Livestream geeignet ist. Je spezieller dein Thema oder je kleiner deine Zielgruppe ist, desto schwieriger wird es werden, Zuschauer vor die Bildschirme zu locken. Schließlich hat dein Publikum dafür auch nur ein bestimmtes Zeitfenster.
Lass uns doch mal überlegen, wo sich Livestreams und Liveübertragungen bereits etabliert haben: Die Live-Übertragung von Sportveranstaltungen muss da ebenso genannt werden wie die Live-Schalten bei Nachrichtensendungen, in denen Experten, Korrespondenten oder Interviewpartner zu Wort kommen. Aber auch im Unterhaltungsbereich sind Livestreams inzwischen etabliert. So werden beispielsweise Konzerte, DJ-Sets, Aufführungen, Koch-Shows und Live-Gaming-Formate in Echtzeit auf die Bildschirme in aller Welt übertragen. Praktisch für all die Interessierten, die nicht live vor Ort dabei sein können.
Für dich bietet Livestreaming dann eine gute Gelegenheit, wenn du Content anbieten kannst, der in Echtzeit an dein Publikum übertragen werden soll. Der Zuschauer eines Live-Streams will etwas erleben, will dabei sein, wo etwas Spannendes oder Unterhaltsames passiert, will authentische und keine inszenierten Inhalte und vielleicht will er sich auch aktiv an deinem Programm beteiligen. Welche Interessen haben deine Zuschauer? Was bietest du für einen Mehrwert?
Wenn du deine Ziele und dein Thema kennst, kannst du die Organisation und den Aufbau deines Live-Events in Angriff nehmen.
Beispiele für Live-Übertragungen:
Es gibt auch Livestreams, die auch eine Interaktion mit dem Publikum ermöglichen – sogenannte Webcasts und Webinare. Bei einem Webcast ist die Interaktion mit den Zuschauern eingeschränkt möglich, beispielsweise durch eine Chatfunktion.
Bei einem Webinar, gerade bei Online-Lehrveranstaltungen und Online-Konferenzen, liegt der Fokus stärker auf der Interaktion. Zusätzlich zu deinem Vortrag, dem die Zuschauer folgen können, kannst du Umfragen und Live-Abstimmungen integrieren oder über eine Chat-Funktion eine Diskussion starten und Rückfragen beantworten.
Ob ein Webcast oder Webinar für deinen Content besser geeignet ist, richtet sich immer nach den Inhalten, die du vermitteln willst und deiner Zielgruppe.
Um dich zu filmen, benötigst du eine gute Kamera oder Webcam. Benutze ein Stativ, um ein stabiles, wackelfreies Video zu garantieren. Mit einem externen Mikrofon, das bestenfalls auch Hintergrundgeräusche filtert, sorgst du für eine gute Tonqualität, sodass deine Nutzer dich auch gut verstehen können.
Außerdem solltest du eine Livestreaming-Software verwenden, mit der du die verschiedenen Quellen – also Audiospur, Video, Monitorinhalt u.W. – (live) abmischen kannst. Eine solche Software übernimmt auch das Encoding deiner Daten in ein geeignetes Streaming-Format. Es gibt für Einsteiger bereits kostenfreie Angebote mit eingeschränkten Funktionsmöglichkeiten. Einige Streaming-Dienstleister bieten dir ebenfalls Lösungen an. Für professionelle Streams solltest du über eine Streaming Software nachdenken, für die du allerdings etwas Geld in die Hand nehmen musst. Die Preise variieren dabei je nach Funktionsumfang.
Wenn du zusätzlich zu deinem Kamerabild noch Spezialeffekte, Animationen, Präsentationen oder Infografiken einblenden möchtest – beispielsweise Bauchbinden oder Trenner – dann kannst du diese über Adobe After Effects und Adobe XD erstellen und mithilfe deiner Livestreaming-Software in deinen Stream einbinden.
Livestreaming benötigt eine große Datenmenge. Du solltest also über eine stabile Internetverbindung mit einer ausreichenden Upload-Rate verfügen, sodass sichergestellt ist, dass deine Übertragung auch einwandfrei läuft. Und nicht nur die Datenmenge ist immens: Dein Rechner benötigt viel Rechenleistung und Arbeitsspeicher für die Live-Übertragung.
Neben dem passenden Equipment spielt auch die Location eine Rolle, wo du dein Video aufnimmst. Je unruhiger deine Umgebung, desto anstrengender wird es für deine Zuschauer sein, dem eigentlichen Inhalt zu folgen. Achte auch darauf, dass du gut ausgeleuchtet bist und sich die Lichtstimmung nicht ständig verändert. Denke auch daran, dass genügend Stromquellen für Rechner, Scheinwerfer, Kamera, Router usw. zur Verfügung stehen.
Es gibt viele Plattformen und Streamingdienste, die dir eine Livestreaming-Option anbieten. Welche am besten zu dir passt, hängt von einigen Faktoren ab:
hat seine Anfänge in der Gaming-Community. Streamer spielen Videospiele und andere schauen ihnen dabei zu und diskutieren darüber. Inzwischen hat sich Twitch aber auch für weitere Themen, beispielsweise zur Übertragung von Live-Events, geöffnet. Über Twitch werden täglich unzählige Videos gestreamt. Mit steigender Abonnentenzahl und deiner gestreamten Zeit kannst du immer neue Funktionen freischalten. Es gibt eine Live-Chat-Funktion. Deine Zuschauer müssen für die Nutzung nicht angemeldet sein. Die Videos stehen nach Liveausstrahlung noch für eine gewisse Zeit zur Verfügung.
ist die wohl größte Video-Plattform und bietet auch eine Livestreaming-Funktion. Ab einer gewissen Abonnentenzahl wird die Nutzung für dich kostenpflichtig. Mit YouTube kannst du bis zu 8 Stunden livestreamen und deine Videos auch danach noch auf der Plattform zur Verfügung stellen. Deine Zuschauer müssen nicht angemeldet sein und YouTube bietet dir außerdem die Möglichkeit, deinen Livestream in deine Website einzubetten.
Bei Instagram und Facebook gibt es ebenfalls die Möglichkeit Live-Videos zu teilen. Der Anteil der Live-Videos wächst auf beiden Plattformen stetig. Der Nachteil hierbei ist, dass deine Zuschauer über einen Facebook- bzw. Instragram-Account verfügen müssen, um dir folgen zu können. Auf beiden Plattformen werden Live-Videos immer beliebter. Bei beiden Plattformen hast du die Möglichkeit, das Video auch nach Liveausstrahlung noch in deinem Feed zur Verfügung zu stellen. Die Länge der einzelnen Streams ist allerdings stärker begrenzt als bei YouTube. Auch Twitter, LinkedIn und andere Social-Media-Plattformen bieten inzwischen die Möglichkeiten einer Live-Übertragung.
Mit vimeo kannst du deinen Livestream problemlos in deine Website oder auf deinen Social-Media-Plattformen einbetten und deinen Teilnehmerkreis über einen Passwortschutz eingrenzen. Die Nutzung ist allerdings kostenpflichtig. Vimeo bietet dir auch einige Interaktionsmöglichkeiten mit deinen Zuschauern.
Alle genannten Anbieter verfügen über unterschiedliche Funktionen, wie Live-Chats, Einblenden von Grafiken, Bildschirmübertragung oder Ähnliches und bieten dir Analysefunktionen zur Auswertung deines Livestreams nach Ausstrahlung oder auch parallel zur Ausstrahlung. Du willst auf mehreren Social-Media-Plattformen gleichzeitig livegehen? Auch dazu gibt es diverse Tools. Mit Restream kannst du beispielsweise auf bis zu 30 Social-Media-Plattformen gleichzeitig übertragen. Restream führt die Live-Chats verschiedener Plattformen zusammen, sodass du allen Zuschauern auf unterschiedlichen Plattformen direkt aus einem Programm heraus antworten kannst. Auch wenn du deinen Zuschauerkreis eingrenzen und nur bestimmten Nutzern Zugang zu deinem Livestream gewähren möchtest, ist die kostenpflichtige Lösung von Restream ein passendes Tool für dich.
Wir kennen sie alle, die Liveschalten in Nachrichtensendungen bei denen Kinder, Haustiere oder Passanten plötzlich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Beim Livestreaming kann es zu skurrilen, peinlichen oder witzigen Zwischenfällen sowie zu technischen Problemen kommen. Aber so eine kleine Panne sollte dich nicht aus der Ruhe bringen. Wichtig ist, wie du darauf reagierst: Verfalle nicht in Panik, sondern gehe locker mit einem Missgeschick um, bereite dich auf alle Eventualitäten vor und habe bei technischen Pannen immer einen Plan B parat.
Viele Plattformen bieten dir kostenfreies Livestreaming an. Je mehr Funktionen du dir wünschst, umso teurer kann es allerdings werden. Auch beim Equipment solltest du bedenken: Je professioneller dein Livestream aussehen soll, umso mehr musst du auch in die Ausstattung investieren. Das sind dann allerdings nur einmalige Anschaffungskosten. Man kann also prinzipiell mit wenig Aufwand und geringen Ausgaben einen Livestream starten, aber den Zeitaufwand sollte man nicht unterschätzen.
Mit Livestreaming kann man theoretisch Geld verdienen. Bei vielen Plattformen ist es möglich, eine Art Partnerschaft einzugehen. Schließlich wollen die Plattformen, auf denen du deinen Livestream zur Verfügung stellst, auch ihren Anteil. Bei Twitch beispielsweise können dich Zuschauer kostenpflichtig abonnieren. Twitch behält sich aber einen Teil der Einnahmen ein. Außerdem kannst du über Sponsoring, indem du beispielsweise ein Produkt bewirbst, mit deinem Livestream Geld verdienen. Du kannst deine Zuschauer auch aufrufen zu spenden, wenn sie weitere Inhalte von dir sehen wollen. Manche Plattformen bieten dir auch die Möglichkeit Werbung in deinen Livestream zu integrieren – dafür wirst du dann auch entlohnt. Wie viel du verdienst, hängt aber immer von deiner Reichweite ab und ob du bereit bist, eine Partnerschaft mit der jeweiligen Plattform einzugehen.
Der beste Livestream nutzt dir nichts, wenn keiner davon weiß, dass du live sendest. Kündige deinen Livestream vorab an, beispielsweise über die Social-Media-Plattform, über die du den Livestream auch übertragen möchtest. So können sich deine Zuschauer die Zeit freihalten und pünktlich am Livestream teilnehmen. Wenn dein Livestream für einen bestimmten Zuschauerkreis eingeschränkt ist, schicke ihnen rechtzeitig den Link und die Zugangsdaten. Wenn du einen regelmäßigen Livestream anbieten möchtest, kannst du auch am Ende jeder Übertragung den Termin für die nächste Ausstrahlung bekannt geben.
Erfahre, wie du mit diesem praktischen Gerät stabiles Footage erfassen kannst.
Erweitere dein Publikum mit Podcast-Videos.
Füge eine Videokomponente hinzu, um den Nutzern auf Social-Media-Plattformen mehr zu bieten als ihren normalen Podcastfeed.
Erfahre mehr über Vlogging und finde heraus, wie du dir ein Publikum aufbaust.
Anleitung zum Erstellen eines YouTube-Videos.
Professionelle Videografen und Content-Ersteller zeigen, wie deine Videos noch besser werden.