Einen Podcast erstellen: So einfach geht‘s.

Podcasts sind beliebter als je zuvor. Wer einen Podcast selber machen möchte, kann das eigene Zuhause ganz leicht in ein Studio verwandeln. Mit einfachen Produktionsmitteln, die jedem zur Verfügung stehen, können ambitionierte Podcaster*innen Episoden in professioneller Qualität aufnehmen – direkt im eigenen Wohnzimmer. Möchtest du über deine Lieblingsthemen sprechen und sowohl deine Meinung als auch dein Wissen mit Hörer*innen auf der ganzen Welt teilen? Dann könnte ein Podcast die passende Lösung für dich sein.

 

Doch wie kannst du einen Podcast erstellen? Wir erklären dir, worauf es ankommt, und zeigen dir alle Phasen des Podcastings auf. Jeder Schritt ist wichtig, wenn du einen Podcast selber machen möchtest.

podcast erstellen mit mikrofon

Wie plane ich einen Podcast?

Bevor du damit beginnst, deinen Podcast aufzunehmen, solltest du dir überlegen, welche Themen er behandeln soll. Die erfolgreichsten Shows liefern interessante Einblicke. Je spezieller ein Thema ist, desto mehr wird es Fans einer bestimmten Zielgruppe begeistern. Scheue dich nicht davor, ein Nischenthema zu besetzen – gerade da findest du oftmals dankbare und passionierte Zuhörer*innen. Doch auch wer ein breiteres Themengebiet wählt, kann seinen Podcast einzigartig machen, indem er eine neue Perspektive oder einen interessanten Dreh zu einem Bereich bietet.

 

Identifiziere deine Zuhörerschaft, um zu entscheiden, wie du mit ihnen kommunizieren willst. Außerdem solltest du das richtige Aufnahmeformat auswählen, um mit der Aufzeichnung deines Podcasts beginnen zu können.

 

Warum einen Podcast erstellen?

Überlege dir gut, warum du deinen Podcast beginnen willst. Je genauer du das Ziel vor Augen hast, desto deutlicher ist die Richtung, wenn du mit den Aufnahmen anfängst. Sobald du deine Ziele kennst, kannst du den Aufbau deiner Show anpassen und deinen individuellen Ton finden. Seine Leidenschaft mit Gleichgesinnten zu teilen ist für viele ein großer Motivator. Doch auch die folgenden Gründe könnten ausschlaggebend dafür sein, einen Podcast zu erstellen:

 

  • Die Zuhörerschaft aufbauen. Um eine konstante Zuhörerschaft aufzubauen, die den Podcast jede Woche anhört, braucht es eine treue Fan-Gemeinde, die interessiert und engagiert ist.

  • Mit dem Podcast Geld verdienen. Natürlich lässt sich mit einem Podcast auch Geld verdienen. Zum Beispiel kannst du Werbeplätze an Unternehmen verkaufen, die ihre Produkte und Dienstleistungen anbieten möchten. Als Urheber*in der Inhalte kannst du dafür eine Gebühr verlangen oder Teile deren Profits beanspruchen. Dabei ist es jedoch wichtig, Inhalte und Werbung im ausgewogenen Rahmen zu halten, denn niemand schaltet ein, um Werbung zu hören.

  • Nur zum Spaß. In erster Linie sollte dir das Podcasten Spaß machen. Du hast Gelegenheit über deine Interessen und Hobbys zu sprechen sowie mit Leuten in Kontakt zu treten, die diese teilen. Podcasts bieten Gelegenheit zu spannenden Diskussionen und unterhaltsamen Momenten. Vielleicht lernst du dabei sogar das ein oder andere dazu?

 

Wer sind deine Zuhörer*innen?

Junger Mann hört einen Podcast auf dem Smartphone.

Es ist wichtig zu wissen, für wen du einen Podcast erstellst. So kannst du den Inhalt deines Podcasts genau auf deine Zielgruppe zuschneiden.

Sei dir darüber im Klaren, worum es in deinem Podcast geht, und finde deine individuelle Stimme. Gute Podcasts verbinden Menschen, da sie sich auf ein Thema konzentrieren, aber auch, weil der*die Podcaster*in in seinen*ihren Ansichten und seiner*ihrer Perspektive einzigartig ist.

 

Überlege dir gut, wen du mit deinem Podcast ansprichst, indem du dir folgende Fragen stellst:

 

  • Was interessiert meine Zuhörer*innen?
  • Welche Meinungen und Informationen kann ich mit ihnen teilen?
  • Warum hören sie zu?

 

Was ist das beste Podcast-Format?

Je nach Thema (und deinem Selbstvertrauen) mag es Sinn machen, dass du der einzige Moderator deines Podcasts bist. Vielleicht ist es dir auch lieber, eine*n Co-Moderator*in oder Gäste einzuladen, um der Show Diskussionscharakter zu geben. Wähle den Stil aus, der dir am meisten zusagt. Sofern es ein Podcast mit einem*r einzelnen Sprecher*in ist, hältst du dich am besten an ein Skript. Wenn es ein Gruppen-Podcast in Form einer Gesprächsrunde ist, solltest du sicherstellen, dass jede*r Co-Moderator*in die Rolle genau kennt.

 

Zudem musst du dich für ein Format und eine Struktur für deine Show entscheiden. Überlege dir, welche Elemente an welcher Stelle auftauchen sollten. Deine Podcast-Episode kann beispielsweise so aussehen:

 

  1. Intro-Musik
  2. Stelle dich und deine Gäste vor
  3. Sprich über das Thema
  4. Werbepause
  5. Sprich über das Thema
  6. Werbepause
  7. „Das war’s für heute“
  8. „Vergesst nicht, den Podcast zu abonnieren und eine Bewertung zu hinterlassen“
  9. „Bis zum nächsten Mal“
  10. Outro-Musik

 

Deine Show kann anders aussehen, je nachdem, wieviel du diskutieren willst, oder ob du Gäste interviewst. Das bleibt ganz dir selbst überlassen.

 

Tipp: Bei Adobe Stock Audio findest du eine große Auswahl lizenzfreier Musik, die du für dein Podcast-Intro, als Jingle, Audio-Signature oder Hintergrundmusik benutzen kannst. Suche einfach nach verschiedenen Genres oder Stimmungen und greife auf die kuratierten Sammlungen von Partnern wie Epidemic Sound oder Jamendo zurück.. Wenn du selbst keine eigene Musik für deinen Podcast produzieren willst, findest du hier hochwertiges und lizenzfreies Audiomaterial.

 

Du solltest dir bei der Erstellung des Podcasts auch über den Namen deiner Show Gedanken machen. Benenne sie nach etwas, das Aufmerksamkeit erweckt, aber gleichzeitig vom Publikum verstanden wird. Ganz gleich, ob es augenzwinkernd ist, ein Wortspiel oder ein relativ einfacher Titel – wichtig ist, dass er eingängig oder einprägsam ist.

 

Was ist die optimale Länge für deinen Podcast?

Mikrofone und Laptop auf dem Schreibtisch für die Podcast-Aufnahme.

Die Länge einer Podcast-Episode hängt ganz davon ab, wieviel du diskutieren willst. Es gibt bei der Podcast-Produktion keine perfekte Länge. Es kann eine Show sein, die man sich schnell im Bus anhört oder eine 60-Minuten Diskussion, die man während der Mittagspause anhören kann. Ein Podcast sollte genau so lang sein, wie nötig. Es kommt vor allem darauf an, dass du genug Interessantes zu diskutieren hast, um den Zeitraum zu füllen.

 

Zudem solltest du dir Folgendes überlegen:

 

  • Wie oft kannst du einen Podcast produzieren und veröffentlichen?
  • Kannst du bei dem, wofür du dich entscheidest, bleiben? Deine Zuhörer*innen werden fortlaufend Content erwarten.
  • Planst du allwöchentliche Episoden oder eine kürzere Podcast-Serie, die nur während eines Teils des Jahres läuft?

 

Podcast aufnehmen: Tipps und Tricks.

Jetzt bist du fast bereit, um deinen Podcast zu erstellen. Sobald du den kreativen, konzeptionellen Teil fertig gestellt hast, geht es daran, dein Aufnahme-Equipment einzurichten und zu entscheiden, wie du deinen Podcast produzieren willst.

 

Die richtige Umgebung für die Podcast-Erstellung.

Wo du deinen Podcast aufnimmst, hat Einfluss auf die Hintergrundgeräusche. Wähle einen ruhigen Ort, wo du deine Stimme klar und deutlich aufzeichnen kannst. Die Aufnahme mitten im geschäftigen Büro, im Garten oder unterwegs zu machen, birgt die Gefahr, dass deine Stimme zwischen Wettergeräuschen oder Verkehrslärm verloren geht.

 

Manche professionelle Podcasts werden in schalldichten Studios produziert. Allerdings reicht ein ruhiges Schlafzimmer völlig aus, wenn du gerade erst mit der Podcast-Produktion beginnst. Meist sorgt die Einrichtung mit Teppichen, Vorhängen und Kissen dafür, dass Schall absorbiert und störender Hall dadurch vermieden wird. Du kannst um deinen Aufnahmeort auch Decken aufhängen, um so einen studioähnlichen Effekt erzeugen.

 

Das technische Equipment für die Podcast-Aufzeichnung.

Audition Schnittstelle zur erstellung von Podcasts

Zur Produktion eines Podcasts gehört auch, die Audiodateien nachträglich zu bearbeiten zum Beispiel mit einem Programm wie Adobe Audition.

Mikrofone oder Headsets sind die wichtigsten Podcast-Tools. Dabei gibt es keine Obergrenze, was Qualität und Kosten eines Mikrofons betrifft – du kannst tausende Euro für ein Mikrofon, Vorverstärker und Kabel ausgeben. Für die meisten Anfänger*innen reicht ein USB-Mikrofon für die Podcast-Produktion absolut aus.

 

Du solltest unbedingt einen Popschutz für dein Mikrofon verwenden. Das ist eine Kunststoffmembran, welche die Luft filtert, die ins Mikrofon strömt. Das ist wichtig, weil es beim Aussprechen sogenannter Explosivlaute (P-, B-, D- und T-Laute) zu Plopp- oder Zischgeräuschen kommen kann, die auf der Aufnahme Übersteuerungen erzeugen und als unangenehm wahrgenommen werden. Mit einem Popschutz lässt sich das verhindern. Außerdem verringert ein Popschutz die unvermeidbaren Laute beim Ausatmen.

 

Zudem brauchst du eine Bearbeitungs-Software, eine sogenannte Digital Audio Workstation (DAW) wie beispielsweise Adobe Audition, um deine unbearbeiteten Tondateien in Podcast-Episoden zu verwandeln. Während einige hochqualitative Podcasts die gleiche Bearbeitungs-Software verwenden, mit der Musik produziert wird, reichen für die meisten Podcaster*innen weitaus einfachere Programme aus. Was du beim Aufzeichnen, Abmischen und Bearbeiten mit Audition beachten solltest, erfährst du in diesem Video:

Sofern du einen Live-Video-Feed deines Podcasts veröffentlichen willst, brauchst du auch eine Videoschnittsoftware wie Adobe Premiere Pro, um die Clips zusammenzufügen.

 

Alles Wichtige zur Aufnahme eines Podcasts und zur Nachbearbeitung deiner Audiodaten erfährst du im Artikel „Podcast aufnehmen“.

 

Wie veröffentlichst du deinen Podcast?

Sobald du mit deinem produzierten und nachbearbeiteten Podcast zufrieden bist, geht es zum Upload auf einer von dir gewählten Plattform, damit deine Fans ihn hören können. Für die Bereitstellung deines Podcasts benötigst du einen Hosting-Service, von denen es inzwischen unzählige gibt. Je nach Podcast-Host variiert der Speicherplatz und die Kosten. Es gibt auch kostenlose Anbieter. Die Hosting-Services stellen dir meist auch einen Webplayer zur Verfügung, den du beispielsweise in deiner Website integrieren kannst.

 

RSS-Feed für Podcast erstellen lassen.

Dein Hosting-Service erstellt dann auch einen RSS-Feed, den du bei Streaminganbietern eintragen lassen kannst. Wenn du deinen Podcast hochlädst, brauchst du eine kurze, eingängige Beschreibung für deine Show sowie jede einzelne Episode. Dafür stehen dir nur ein paar Worte zur Verfügung, mach es also kurz, aber spannend. Beschreibe, was die Hörer*innen in deiner Show lernen und erwarten können, oder was du diskutieren wirst. Ziel ist es, sie so neugierig zu machen, dass sie auf Play drücken.

 

Ein Podcast-Cover erstellen.

Du solltest zudem auch ein Artwork auswählen. Podcast Artwork ist ähnlich dem eines Album-Covers. Es sollte originell sein und deinen Podcast ins beste Licht rücken. Du könntest beispielsweise selbst ein Logo oder ein auffälliges Design für deinen Podcast entwerfen, zum Beispiel mit Photoshop, Illustrator oder Adobe Express.

 

Sobald du deinen Podcast hochgeladen und sämtliche Beschreibungen hinzugefügt hast, steht er zum Anhören zur Verfügung. Natürlich musst du jetzt dein Publikum wissen lassen, wo sie ihn finden können. Überlege dir also gut, wie du deinen Podcast bekannt machen, bewerben und vermarkten willst. Das kann beispielsweise über Social Media, Foren und Fanseiten oder über Online-Werbung passieren.

 

Eine treue Zuhörerschaft aufzubauen, benötigt Zeit. Lass dich also nicht entmutigen, wenn es dauert, bis du tatsächlich Feedback erhältst. Die beliebtesten Podcasts gibt es oft bereits seit vielen Jahren. Bleib also positiv und bemühe dich darum, in jeder Episode dein Bestes zu geben, einschließlich qualitativer Produktion und spannenden neuen Ideen.

Junge Frau erstellt ein Podcast-Cover am Computer.

Mit einem ansprechend gestalteten Cover kannst du dich von anderen Podcasts abheben und potenzielle Hörer*innen neugierig machen.

Häufig gestellte Fragen.

In welchem Format muss ich meinen Podcast exportieren?

Dein Podcast muss ein bestimmtes Format besitzen, damit er exportiert werden kann. MP3 ist hierfür ein sehr gängiges Datenformat. MP3-Dateien sind klein und lassen sich schnell hoch- und herunterladen. Dabei besitzen sie jedoch nicht immer den besten Sound: Je kleiner sie sind, desto mehr büßen sie an Klangqualität ein. WAVs und FLACs besitzen eine hohe Tonqualität und sind weit verbreitet. Der Nachteil ist, dass diese Dateiformate weitaus größer sind als einige ihrer Konkurrenten. Was bedeutet, dass sie langsam im Upload und Download sein können. Zudem nehmen sie oft viel Speicherplatz ein. Je nachdem auf welcher Plattform dein Podcast veröffentlicht wird, kann sich das zu exportierende Format unterscheiden. Für die meisten Websites und Apps empfehlen sich jedoch MP3- oder M4A-Dateien.

 

Kann ich meinem Podcast Musik hinzufügen?

Junge Frau nimmt Musik für ihren Podcast auf.

Selbst produzierte Musik ist eine tolle Möglichkeit, deinen Podcast zu etwas Einzigartigem zu machen.

Wenn du einen Podcast erstellst, kannst du auch Lieder zu diesem hinzufügen. Wird er jedoch öffentlich ausgestrahlt, benötigst du die nötigen Rechte, um die Musik verwenden zu dürfen, sofern sie von jemand anderem produziert wurde. Mit etwas Talent kannst du deine eigene Musik produzieren. Alternativ hast du Zugriff auf zahllose, lizenzfreie Sound- oder Audio-Tracks online. Diese kannst du in Audio-Bibliotheken wie bei Adobe Stock finden. Eventuell musst du dabei jedoch die Urheber nennen, sofern das die Nutzungsbedingungen der jeweiligen Stock-Plattform vorschreibt. Gleiches gilt für Jingles und Soundeffekte, die du vielleicht für deine Show verwenden möchtest. Solltest du dich für Adobe Stock entscheiden, findest du auf der Übersichtsseite alle wichtigen Infos zu den Nutzungsbedingungen bequem auf einen Blick zusammengefasst – so bist du in Sachen Urheberrecht immer auf der sicheren Seite.

 

Hinweis: Dieser Text ist in Zusammenarbeit mit Jamie Jeffers, Host des großartigen British History Podcast und Lo Boutillette, Kreativproduzentin, Redakteurin und Direktorin von LatinX.com, entstanden.

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